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Stückliste

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Eine Stückliste ist eine mengenmäßige Auflistung von Materialien, Teilen, oder Baugruppen, die zur Herstellung eines anderen Teiles benötigt werden. Stücklisteninformationen gehören zu den wichtigsten Datenstrukturen, die Fertigungsunternehmen vorhalten müssen: Sie dienen letztlich dazu, die richtigen Materialien zu bestellen und/oder dem Lager zu entnehmen, wenn ein bestimmtes Produkt gefertigt werden soll.

Abgrenzung

Stücklisten unterscheiden sich von Rezepturen insofern, als sie sich auf diskrete Endprodukte beziehen, meist geben sie an, welches Material benötigt wird, um 1 Stück des Endproduktes (z.B. 1 Kondomschachtel) herzustellen. Rezepturen beziehen sich dagegen meist auf eine bestimmte Menge des Endproduktes (z.B. 1 kg Latexmasse).

Typen

In der Literatur werden meist die Grundtypen der Mengenübersichtsstückliste, der Strukturstückliste sowie der Baukastenstückliste unterschieden. Die Unterscheidung bezieht sich vorwiegend auf die konkrete Darstellung am Bildschirm oder in einem Ausdruck. Moderne EDV-Systeme speichern in der Regel Stücklisteninformationen in Form der Baukastenstückliste, da sich daraus alle anderen benötigten Typen generieren lassen und der Pflegeaufwand am geringsten ist.

Betrachtet man eine konkrete Produktstruktur der Form

          P
          |
      +-------+
      | 1x    |  1x
      E1      B
              |
          +-------+------+
          | 1x    | 1x   | 2x
          E1      E2     E1

mit P: Endprodukt, B: Baugruppe, E1 und E2 Einkaufsteile

so stellen sich die einzelnen Darstellungsformen wie folgt dar:

Mengenübersichtsstückliste

Diese listet undifferenziert die für das Endprodukt benötigten Mengen direkt auf:

 Erzeugnis P
 Nummer     Bedarf
 E1         4x
 E2         1x

Strukturstückliste

Diese listet die hierarchische Struktur unterhalb des Endproduktes:

 Erzeugnis P
 Nummer     Bedarf
 E1         1x
 B          1x
    E1      3x
    E2      1x

Baukastenstückliste

Baukastenstücklisten zeichnen sich dadurch aus, dass jeweils nur eine Ebene der Produktstruktur betrachtet wird: Baugruppen und ähnliche Zwischenformen erhalten eigene Stücklisten, die in den Stücklisten der übergeordneten Gruppen verwendet werden. Dies ist heute wie oben erwähnt, die gängigste Art der Datenhaltung

 Erzeugnis P
 Nummer     Bedarf
 E1         1x
 B          1x
 Baugruppe B
 Nummer     Bedarf
 E1         3x
 E2         1x