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Deutsche Fußballnationalmannschaft

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Deutsche Nationalmannschaft bei einem EM-Spiel

Die Deutsche Fußballnationalmannschaft ist eine vom Bundestrainer getroffene Auswahl deutscher Spitzenspieler. Sie repräsentiert den Deutschen Fußball-Bund (DFB) auf internationaler Ebene, zum Beispiel in Freundschaftsspielen gegen die Auswahlmannschaften anderer nationaler Verbände, aber auch bei der Europameisterschaft des europäischen Kontinentalverbandes UEFA oder der Fußball-Weltmeisterschaft der FIFA.

Die DFB-Auswahl ist die erfolgreichste Nationalmannschaft Europas und nach Brasilien neben Italien mit jeweils drei Weltmeistertiteln die erfolgreichste Fußballnationalmannschaft der Welt. Bereits siebenmal stand sie im Endspiel einer Fußball-Weltmeisterschaft. Dreimal (1954, 1974 und 1990) konnte die deutsche Mannschaft den Weltmeistertitel gewinnen, viermal (1966, 1982, 1986, 2002) ging sie als Vizeweltmeister vom Platz. Hinzu kommen zwei dritte Plätze bei den WM-Endrunden 1934 und 1970. Mit Ausnahme der Turniere 1930 und 1950 hat das DFB-Team an allen Weltmeisterschaften teilgenommen, wobei sie sich 1950 aufgrund des Zweiten Weltkriegs nicht qualifizieren durfte. 1930 reichten die finanziellen Mittel nicht aus, um die Reise zum Turnier nach Uruguay anzutreten. Bei der WM 1974 war der deutsche Fußball sogar mit zwei Mannschaften vertreten, da sich auch die Auswahl des DDR-Verbandes DFV für das Turnier in der Bundesrepublik qualifizieren konnte.

1970 stellte Deutschland mit Gerd Müller den Top-Torjäger, 6x (Conen/1934, Morlock/1954, Rahn/1958, Haller/1966, Rummenigge/1982 und Klose/2002) belegten deutsche Spieler den 2. Platz in der Torjägerliste. Zudem stellt Deutschland mit Lothar Matthäus den Spieler mit den meisten WM-Spielen, mit Uwe Seeler den Spieler, der als erster mehr als 20 WM-Spiele bestritt und mit Gerd Müller den Spieler mit den meisten Toren bei WM-Turnieren.

Auch bei Europameisterschaften war die DFB-Auswahl mit drei Titeln (1972, 1980, 1996) aus fünf Endspielteilnahmen äußerst erfolgreich. Die Mannschaft qualifizierte sich seit 1972 für jedes EM-Turnier. Bei den Europameisterschaften 1972, 1976, 1980 und 1992 stellte Deutschland jeweils den Torschützkönig. Gerd Müller erzielte 1972 4 Tore, Dieter Müller 1976 ebenfalls 4 Tore, Klaus Allofs 1980 3 Tore und Karl-Heinz Riedle 1992 ebenfalls 3 Tore, musste sich die Torjägerkrone aber mit 3 anderen Spielern teilen.

Anders als andere Mannschaften zeigte die DFB-Auswahl besonders bei Turnieren oftmals enorme Leistungssteigerungen, was ihr den Ruf einbrachte, eine sogenannte Turniermannschaft zu sein.

Die Nationalmannschaft wurde bisher sieben Mal und damit so oft wie keine andere zu Deutschlands Mannschaft des Jahres gewählt (1966, 1970, 1974, 1980, 1990, 1996, 2002). 1972, im Jahr des ersten Europameistertitels, musste sie wohl nur deshalb dem Hockey-Team den Vortritt lassen, weil diese überraschend Olympiasieger geworden waren. 1954 gab es diese Wahl noch nicht.

Geschichte

Logo
Heimtrikot Vorlage:Infobox Trikotfarben Auswärtstrikot Vorlage:Infobox Trikotfarben
Verband
Deutscher Fußball-Bund
Trainer
Jürgen Klinsmann, seit 2004
Bilanz
769 Spiele
438 Siege, 153 Unentschieden, 178 Niederlagen
(Stand: 21. März 2006)
Rekordspieler
Lothar Matthäus (150)
Rekordtorschütze
Gerd Müller (68)
Erstes Länderspiel
Schweiz 5:3 Deutschland
(Basel, Schweiz; 5. April 1908)
Höchster Sieg
Deutschland 16:0 Russland
(Stockholm, Schweden; 1. Juli 1912)
Höchste Niederlage
England 9:0 Deutschland
(Oxford, Großbritannien; 16. März 1909)
Weltmeisterschaft
Endrundenteilnahmen: 15 (Erste: 1934)
Beste Ergebnisse: Weltmeister 1954, 1974, 1990
Europameisterschaft
Endrundenteilnahmen: 9 (Erste: 1972)
Beste Ergebnisse: Europameister 1972, 1980, 1996
Die Nationalspieler Schweinsteiger, Ernst und Kuranyi (v.l.n.r.)

Bereits 1899 und 1901 wurden fünf inoffizielle Länderspiele zwischen verschiedenen deutschen und englischen Auswahlmannschaften ausgetragen, die allesamt mit hohen Niederlagen für die deutschen Teams endeten. Sie werden vom DFB nicht als Länderspiele anerkannt und sind heute unter dem Namen Ur-Länderspiele bekannt.

Acht Jahre nach der Gründung des Deutschen Fußball-Bundes wurde am 5. April 1908 das erste offizielle Länderspiel in der Geschichte des deutschen Fußballs ausgetragen. Die Bezeichnung für das Länderspiel zwischen Deutschland und der Schweiz war "freundschaftlicher Länderkampf". Damals gewannen in Basel die Schweizer mit 5:3 gegen die Nationalauswahl des Deutschen Reiches. Die deutsche Auswahl wurde vom DFB-Spielausschuss eingeladen, denn einen Trainer gab es zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Die Schweiz ist mittlerweile der traditionelle erste Gegner der deutschen Nationalmannschaft: Jeweils nach dem ersten Weltkrieg, nach dem zweiten Weltkrieg und nach der Auflösung des DFV der DDR infolge der Wiedervereinigung spielte Deutschland ein Freundschaftsspiel gegen die Schweiz.

Während der Olympischen Spiele 1912 in Stockholm erzielte die deutsche Auswahl ihren bis heute höchsten Sieg: ein 16:0 gegen Russland - Gottfried Fuchs schoss dabei 10 Tore, auch dies ist bis heute deutscher Rekord.

Die übliche Farbkombination, schwarz-weiß, geht auf die Farben Preussens zurück und hat sich bis heute nicht geändert.

Frühphase während der Weimarer Zeit und dem Dritten Reich

Der erste Trainer der Nationalmannschaft wurde Professor Otto Nerz, ein Volksschullehrer aus Mannheim, der als konsequent und zielstrebig galt. Er arbeitete in dieser Funktion von 1923 bis 1936. Die von ihm betreute Mannschaft belegte bei der Weltmeisterschaft 1934 in Italien überraschend den dritten Platz. Sein Rücktritt zwei Jahre später hatte seine Ursache im unglücklichen Auftritt der Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin, wo man durch ein 0:2 gegen Norwegen bereits in der Vorrunde ausschied. Ihm folgte Sepp Herberger. Die von ihm neu aufgebaute Mannschaft zählte spätestens ab dem mit 8:0 gegen Dänemark gewonnenen Freundschaftsspiel im Mai 1937 (nach dem Austragungsort wurde diese Mannschaft dann "Breslau-Elf" genannt) zu den Favoriten für die Fußball-Weltmeisterschaft 1938. In Folge des kurz vor dem Turnier erfolgten Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich wurde von politischer Seite für die WM aber eine Aufstellung zu gleichen Teilen aus Reichsdeutschen und deutschen Österreichern gefordert. Die so unter äußerem Zwang zusammengestellte, nicht aufeinander eingespielte Mannschaft schied bereits in der ersten Runde gegen die Schweiz aus.

Die Nationalmannschaft bei Weltmeisterschaften

WM 1934 - Erstmals im Halbfinale

Bei ihrem ersten Auftritt bei einer Weltmeistmeisterschaft, die komplett im K.O.-System durchgeführt wurde, konnte Deutschland nach Siegen gegen Belgien (5:2), bei dem Edmund Conen den ersten echten Hattrick der WM-Geschichte erzielte und Schweden (2:1) das Halbinale erreichen. Hier musste man sich aber mit 1:3 der Tschechoslowakei geschlagen geben, wofür man in erster Linie den deutschen Torwart Willibald Kreß verantwortlich machte. Das Spiel um den Dritten Platz konnte dann mit 3:2 gegen Österreich gewonnen werden.

WM 1938 - Frühes Aus des Großdeutschen Teams

Bereits im Achtelfinale kam das Aus gegen die Nachbarn aus der Schweiz. Reichte es im ersten Spiel noch zu einem 1:1 n.V., musste man sich 5 Tage später im Wiederholungsspiel - Elfmeterschießen waren damals noch nicht üblich - mit 2:4 geschlagen geben, was das schlechteste Abschneiden bei einer WM bedeutete.

WM 1954 und der Neubeginn

Nachdem die Nationalmannschaft der neuen Bundesrepublik Deutschland 1950 noch von der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien ausgeschlossen gewesen war, folgte der erste große Höhepunkt 1954. Es war das sogenannte Wunder von Bern, der Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1954 in der Schweiz durch einen 3:2-Sieg im Finale gegen die favorisierten Ungarn. Die Nationalmannschaft bekam dadurch auch gesellschaftlich einen hohen Stellenwert in „Westdeutschland”, da das Land, welches noch unter den Folgen des Zweiten Weltkrieges litt, neues Lebens- und Selbstwertgefühl bekam. In Deutschland wurden die Helden von Bern zu Legenden: Spieler wie Toni Turek (Tor), Fritz Walter oder Helmut Rahn sind heute noch in guter Erinnerung.

Datei:Horst Eckel.JPG
Weltmeister 1954: Horst Eckel

Bei dieser Weltmeisterschaft gab es einen sonderbaren Modus: 2 Teams wurden jeweils in den Gruppen gesetzt und mussten nicht gegeneinander spielen, in der deutschen Gruppe waren das Ungarn und die Türkei sowie Deutschland und Südkorea. Nachdem im ersten Spiel die Türkei mit 4:1 besiegt worden war, sah sich Sepp Herberger gezwungen im 2. Spiel gegen die Ungarn mehrere Stammspieler zu schonen. Dieses Spiel brachte mit 3:8 die höchste Niederlage einer deutschen Mannschaft bei einer WM und Bundestrainer Sepp Herberger muste Schmähbriefe aus der Heimat erdulden. Da die Türkei Südkorea geschlagen hatte musste ein 2. Spiel zwischen beiden über das Weiterkommen entscheiden. Dieses Spiel wurde mit 7:2 gewonnen und damit die K.O.-Runde erreicht. Auch das Viertelfinale, in dem sich langsam die spätere Weltmeistermannschaft herauskristallisierte, wurde gegen Jugoslawien gewonnen. Im Halbfinale wurden dann die Österreicher, die nach der Hitzeschlacht von Lausanne ausgelaugt waren, mit 6:1 deklassiert, so dass es zum erneuten Aufeinandertreffen mit den Ungarn kam. Diese hatten mit zwei knüppelharten Spielen gegen Brasilien und Uruguay, die sie beide mit 4:2 besiegten, letzere erst in der Verlängerung, den weitaus schwereren Weg ins Finale. Und obwohl sich in diesen Spielen einige Ungarn verletzt hatten, galten die Ungarn, auch angesichts des hohen Vorrundensieges als haushoher Favorit und schon nach 8 Minuten stand es 0:2. Das erneute Debakel schien seinen Lauf zu nehmen. Aber bereits in der 10. Minute gelang Morlock der Anschlusstreffer und in der 18. Minute Rahn der Ausgleich. In der Folgezeit waren beide Mannschaften ebenbürtig, durch neue Fußballschuhe, die erstmals in der WM-geschichte mit Schraubstollen ausgerüstet waren, und den Weltruf der Fa. Adidas begründeten, hatte die deutsche Mannschaft aber bei regnerischem Wetter Vorteile. Trotzdem dauerte es bis zur 84. Minute ehe erneut Rahn der Siegtreffer gelang.

Bei der WM 1954 in der Schweiz wurde die bundesdeutsche Mannschaft mit den Spielern Toni Turek, Jupp Posipal, Werner Kohlmeyer, Horst Eckel, Werner Liebrich, Karl Mai, Helmut Rahn, Max Morlock, Ottmar Walter, Fritz Walter, Hans Schäfer Fußball-Weltmeister.

Die Rückfahrt mit einem Sonderzug der Bundesbahn glich einem wahren Triumphzug.

WM 1958 - Die WM des Wunderkindes

Ein junger Stürmer, der erst siebzehnjärige Pelé trat bei der WM in Schweden ins Rampenlicht. Sepp Herberger hatte eine Mannschaft aus erfahrenen Spielern, wie Fritz Walter und jungen Talenten, u.a. dem Hamburger Uwe Seeler zusammengestellt. In der Vorrunde wurde zunächst Argentinien mit 3:1 bezwungen, so dass zwei Unentschieden gegen die CSSR und Nordirland (jeweil 2:2) zum Gruppensieg reichten. Im Viertelfinale war wie 4 Jahre zuvor Jugoslawien der Gegner, diesmal genügte ein 1:0 zum Weiterkommen. Im Halbfinale waren die von ihren Landsleuten nach vorne gepeitschten Schweden aber die clevere Mannschaft und so blieb der deutschen Mannschaft das Spiel um den 3. Platz gegen Frankreich, das mit 3:6 verloren wurde, der höchsten Niederlage einer deutschen Mannschaft in einem Finalspiel. Gemeinsam mit dem brasilianischen Wunderkind Pelé, der die Schweden im Finale fast im Alleingang besiegte, belegte Helmut Rahn mit 6 Toren hinter Just Fontaine (13 Tore, ein bis heute ungebrochener Rekord) den 2. Platz in der Torjägerliste.

WM 1962 - Das Aus im Viertelfinale als Abschluss der Ära Herberger

Bei der letzten Weltmeisterschaft unter Sepp Herberger konnte die deutsche Mannschaft die Vorrunde mit Siegen gegen die Schweiz (2:1) und Chile (2:0) nach einem anfänglichen 0:0 gegen Italien als Gruppensieger beenden. Wiederrum war Jugoslawien der Gegner im Viertelfinale, diesmal konnten aber die Kicker vom Balken den Spieß umdrehen und die deutsche Mannschaft musste nach einem 0:1 die Koffer packen. In besonderer Erinnerung bleibt, dass Sepp Herberger zu Beginn der WM den Routinier Hans Tilkowski durch den jungen Torwart Wolfgang Fahrian ersetzte.

WM 1966 und das Wembley-Tor

Bei der Fußball-WM 1966 in England gelang der Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland erneut der Einzug ins Finale. Jedoch verlor man gegen England durch das legendäre Wembley-Tor mit 4:2 nach Verlängerung.

Der deutschen Mannschaft gelang zunächst durch einen 5:0-Sieg gegen die Schweiz ein idealer Start in das Turnier. Dabei brillierte vor allem das 20-jährige Mittelfeld-Talent Franz Beckenbauer, der sich ebenso wie Italien-Legionär Helmut Haller mit zwei Toren neben Held in die Torschützenliste eintragen konnte.

Das zweite Gruppenspiel des DFB-Teams gegen Argentinien endete 0:0. Dieses Spiel war durch wenige Torchancen, dafür aber durch eine Vielzahl von Fouls gekennzeichnet. Beim 2:1-Sieg gegen Spanien im letzten Vorrundenspiel der deutschen Mannschaft gelang Lothar Emmerich ein schier unmögliches Tor. Der Linksaußen vollbrachte das Kunststück, nahezu von der Torauslinie den Ball am spanischen Torhüter Iribar vorbei unters Lattenkreuz ins lange Eck zu schießen.

Durch einen 4:0-Viertelfinalsieg gegen Uruguay und ein 2:1 im Halbfinale gegen die Sowjetunion gelang der bundesdeutschen Mannschaft zum zweiten Mal nach 1954 der Einzug in ein Endspiel der Fußballweltmeisterschaft.

WM 1970 und das "Spiel des Jahrhunderts"

Helmut Schön war bei diesem Turnier das Wagnis eingegangen mit Uwe Seeler und Gerd Müller zwei Mittelstürmer aufzustellen, beide ergänzten sich aber kongenial, da sich Uwe Seeler häufig ins Mittelfeld zurück zog, in entscheidenden Momenten aber zur Stelle war. In der Vorrunde tat mach sich allerdings zunächst schwer, 2x lag man mit 0:1 zurück, zunächst gegen Marokko (Endstand 2:1) und gegen Bulgarien (Endstand 5:2), dem wohl besten Spiel von Reinhard "Stan" Libuda in der Nationalmannschaft, ehe es im 3. Spiel ein überzeugendes 3:1 gegen Peru gab, bei dem Gerd Müller als zweitem deutschen Spieler nach Edmund Conen ein Hattrick in einem WM-Spiel gelang. Das anschließende Viertelfinalspiel gegen England wurde zu einem ganz außergewöhnlichen Spiel. Das Spiel fand angesichts der Fernsehübertragungen nach Europa zur Mittagzeit bei hochsommerlichen Temperaturen in einer Höhe von 1830 m statt, was von beiden Mannschaften alles forderte. In der Neuauflage des Endspiels von 1966 führten die Engländer bis zur 69. Minute 2:0 und es sah alles danach aus, als wäre nun für die deutsche Mannschaft Endstation bei dieser WM. Um seinen Kaptitän Bobby Charlton für das Halbfinale gegen Italien zu schonen, nahm ihn der englische Teammanager in der 70. Minute vom Feld, was sich als Fehler erwies, denn die deutsche Elf gab nicht auf und erreichte in der regulären Spielzeit den 2:2-Ausgleich, wobei Uwe Seeler ein kurioses Tor mit dem Hinterkopf gelang. In der Verlängerung erzielte dann Gerd Müller das entscheidende Tor und die Engländer wurden doch noch mit 3:2 bezwungen. Im Halbfinale gab es eine 3:4-Niederlage in einem an Dramatik kaum zu überbietenden Spiel gegen Italien, dem sogenannten Jahrhundertspiel. Die Italiener gingen bereits in der 7. Minute 1:0 in Führung und es sah lange danach aus, als würden sie diesen Vorsprung über die Zeit retten können, zumal der mexikanische Schiedsrichter einige obskure Entscheidungen traf. Da sich auch noch Franz Beckenbauer an der Schulter verletzte - eine Auswechslung war nicht möglich weil das Kontingent schon erschöpft war - rechnete niemand mehr mit einer Verlängerung. In der Schlussminute erzielte jedoch der in Italien spielende Karl-Heinz Schnellinger - was den Fernsehreporter Ernst Huberty zu dem Spruch "ausgerechnet Schnellinger!" veranlasste - mit seinem einzigen Länderspieltor für Deutschland das 1:1 und erzwang damit die Verlängerung. In dieser fielen dann noch fünf Tore. Nach dieser Niederlage blieb der Mannschaft von Bundestrainer Helmut Schön nur das Spiel um den 3. Platz. Durch einen - nach den vorgerigen Strapazen verständlichen - glücklichen 1:0-Sieg, der insbesondere dem Ersatztorhüter Horst Wolter zu verdanken war, gegen Uruguay wurde zum zweiten mal nach 1934 der dritte Platz erreicht. Es war Uwe Seelers 21. WM-Spiel, womit er einen neuen Rekord aufstellte, der erst 28 Jahre später durch Lothar Matthäus überboten wurde. Torschützenkönig des Turnieres wurde als erster deutscher Spieler Gerd Müller, der insgesamt 10 Treffer erzielte und mit 4 weiteren bei der WM 1974 erzielten Toren (noch) der beste WM-Torschütze aller Zeiten, aber zumindest des 20. Jahrhunderts ist.

WM 1974 und die Begegnung mit der DDR-Auswahl

Die Nationalmannschaft gewann 1974 in Deutschland zum zweiten Mal die Weltmeisterschaft. In der Vorrunde des Turniers gelang der DDR-Auswahl durch ein Tor von Jürgen Sparwasser, das in die deutsche Fußballgeschichte eingegangen ist, der 1:0-Sieg gegen den späteren Weltmeister Bundesrepublik Deutschland. Dieses Spiel am 22. Juni 1974 war das einzige Aufeinandertreffen der beiden deutschen Mannschaften. Nach dem 2:1-Sieg im Endspiel gegen die brillanten Niederländer, bedankten sich die Westdeutschen bei der DDR-Auswahl für die Niederlage, da diese der Auslöser für eine mannschaftsinterne Revolte gegen den unentschlossenen und zögerlichen Bundestrainer Helmut Schön war, bei der die Mannschaft unter Führung von Kapitän Franz Beckenbauer ihre taktischen Vorstellungen durchsetzen konnte. Bis heute wird von den Akteuren behauptet, dass der Titelgewinn ohne diese Niederlage wohl unmöglich gewesen wäre. Ein wichtiger Faktor war auch, dass die DFB-Mannschaft als Gruppenzweiter in die mit Polen, Schweden und Jugoslawien vermeintlich einfachere Zwischenrundengruppe einziehen konnte - die DDR als Gruppenerster hatte es hingegen mit den Niederlanden, Brasilien und Argentinien zu tun.

In der Zwischenrunde konnte sich die deutsche Mannschaft nach einem "reinigenden Gewitter" im Traingslager und Umstellungen in der Mannschaft deutlich steigern und zunächst in einer Partie bei bestem Wetter Jugoslawien in Düsseldorf 2:0 besiegen. In einer Regenschlacht konnte anschließend Schweden in Düsseldorf mit 4:2 bezwungen werden, wobei die Deutsche Mannschaft die beste Leistung des Turnieres zeigte. Noch nasser wurde es im Quasi-Halbfinale gegen Polen, der Überraschungsmannschaft des Turnieres, die durch herzerfrischenden Fussball schon Italien aus dem Wettbewerb geschossen hatte. In der Wasserschlacht von Frankfurt reichte der Deutschen Mannschaft ein Unentschieden um das Finale zu erreichen, die Polen mussten dagegen auf Grund des schlechteren Torverhältnisses gewinnen. Für die technisch besseren Polen waren die irregulären Bedingungen auf dem Platz aber ein größeres Handicap und Gerd Müller erzielte wieder mal in seiner unnachahmlichen Art den entscheidenden Treffer, nachdem zuvor Uli Hoeneß einen Elfmeter nicht verwandeln konnte. Letzterer sorgte im Finale gegen die Niederlande auch dafür, dass schon in der 1. Minute ein Elfmeter für Holland gegeben wurde, den Johan Neeskens in seiner typischen Art verwandelte. Deutschland ließ sich aber von diesem Rückschlag nicht entmutigen, Berti Vogts nahm durch konsequente Manndeckung dem holländischen Spielmacher Johan Cruyff den Spielspaß, was dazu führte, dass dieser wegen Meckerns auf dem Weg in die Kabine zur Halbzeitpause die gelbe Karte erhielt. Zu diesem Zeitpunkt stand es schon 2:1 für Deutschland, denn auch den Deutschen war ein Elfmeter vergönnt, nachdem Bernd Hölzenbein im Strafraum zu Fall kam und Paul Breitner sich ohne lange nachzudenken den Ball schnappte um den Elfmeter zu verwandeln. Das 2.Tor für Deutschland war wieder ein typisches Müllertor, der durch eine schnelle Drehung die holländische Abwehr überwand und zum Endstand einschoß. Denn obwohl die Niederländer in der 2. Halbzeit einen wahren Sturmlauf starteten und Sepp Maier zu einer Glanztat nach der anderen zwangen, gelang es ihnen nicht das Spiel noch zu drehen. Ein eigentlich reguläres Tor der deutschen Mannschaft wurde zudem wegen angeblicher Abseitsposition nicht anerkannt, in einer weiteren elfmeterreifen Situation versagte der Schiedsrichter der deutschen Mannschaft den fälligen zweiten Strafstoß. Mit dabei in dieser Weltmeister-Mannschaft waren neben Anderen: Franz Beckenbauer, der von 1984 - 1990 als Teamchef verantwortlicher Betreuer der Nationalmannschaft wurde, und Berti Vogts (Bundestrainer 1990-1998).
Bundestrainer Helmut Schön setzte während des Turniers 18 Spieler ein:
Sepp Maier im Tor, Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Horst-Dieter Höttges, Georg Schwarzenbeck und Berti Vogts in der Abwehr; Rainer Bonhof, Bernhard Cullmann, Heinz Flohe, Ulrich Hoeneß, Günter Netzer, Wolfgang Overath sowie Herbert Wimmer im Mittelfeld und Jürgen Grabowski, Dieter Herzog, Jupp Heynckes, Bernd Hölzenbein und Gerd Müller im Sturm.

Nach dem Spiel traten einige Nationalspieler, u.a. Gerd Müller und Wolfgang Overath als nationalspieler zurück, angeblich aus Verärgerung weil ihre Lebenspartnerinnen nicht zum Bankett eingeladen waren.

WM 1978 und die Schmach von Córdoba

Ebenfalls zur Geschichte der Nationalmannschaft gehört die sogenannte Schmach von Córdoba. Sie bezeichnet ein Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien gegen Österreich. Der amtierende Fußballweltmeister Deutschland unterlag in Córdoba völlig überraschend der österreichischen Nationalmannschaft mit 2:3 und schied vorzeitig aus.

Die bundesdeutsche Mannschaft hatte nach 2 torlosen Unentschieden gegen Polen und Tunesien und einem hohen 6:0-Sieg gegen schwache Mexikaner als Zweiter die Zwischenrunde erreicht und spielte erneut wie bei der Heim-WM in einer rein europäischen Gruppe, war also wieder wie 4 Jahre zuvor den südamerikanischen Teams aus Argentinien und Brasilien aus dem Wege gegangen. Nach zwei Unentschieden gegen Italien und die Niederlande stand Deutschland vor dem Österreich-Spiel mit 2:2 Punkten auf Platz 3 in der Vierergruppe. Der Gruppensieger würde in das WM-Finale einziehen, der Gruppenzweite um den dritten Platz der WM spielen. Italien und die Niederlande (je 3:1 Punkte) mussten unentschieden spielen, damit Bundesdeutschland mit einem (deutlichen) Sieg gegen Österreich überhaupt noch eine Chance auf den Gruppensieg gehabt hätte. Da die Niederländer aber Italien mit 2:1 schlugen, hatte die DFB-Elf keine Chance mehr auf das WM-Finale. Es wurde im Österreich-Spiel somit nicht der Weltmeistertitel, sondern die Chance auf Platz 3 verspielt. Denn selbst mit einem Unentschieden wäre Deutschland aufgrund der mehr geschossenen Tore vor Italien Gruppenzweiter geworden. In der 88. Minute erzielte Hans Krankl das 3:2 für Österreich, was den österreichischen Fernsehkommentator Edi Finger zu dem Kommentar "Tor, Tooor! I werd narrisch!" veranlasste. Es ist bis heute der einzige Sieg Österreichs bei einem WM-Turnier gegen Deutschland. Helmut Schön trat nach der WM wie lange zuvor angekündigt von seinem Posten als Bundestrainer zurück.

WM 1982 und der Nichtangriffspakt von Gijón

Deutschland galt zu Beginn des Turnieres als amtierender Europameister gemeinsam mit Titelverteidiger Argentinien und mit Rekordweltmeister Brasilien als Favorit der Weltmeisterschaft 1982. Die Mannschaft blieb seit dem Amtsantritt von Jupp Derwall nach der WM 1978 23 Spiele in Folge ungeschlagen und unterlag danach vor der WM in Spanien nur gegen Argentinien und Brasilien. Das Team konnte dieser Favoritenrolle aber zunächst nicht gerecht werden und verlor sein Auftaktmatch gegen Algerien sensationell mit 1:2. Der Sieg der spielstarken Algerier war dabei keineswegs unverdient, wenn ihnen auch entgegenkam, dass die Deutschen sie stark unterschätzt hatten. Zuvor hatte es erst einen Sieg eines afrikanischen Teams bei Fußballweltmeisterschaften gegeben (1978 Tunesien gegen Mexiko).

Im zweiten Vorrundenspiel konnte sich das Adler-Team jedoch steigern und gewann durch drei Treffer von Karl-Heinz Rummenigge und ein Tor von Uwe Reinders in dessen 2. Länderspiel mit 4:1 gegen Chile.

Ein fester Begriff in der Fußballgeschichte der Nationalmannschaft ist der Nichtangriffspakt von Gijón. Er benennt das Gerücht eines abgekarteten Spiels zwischen den Fußballnationalmannschaften aus der Bundesrepublik Deutschland und Österreich im abschließenden Gruppenspiel der Vorrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 1982.
Dieses Spiel wurde zum Skandal, weil beiden Mannschaften ein knapper Sieg Deutschlands genügte, um in die Zwischenrunde zu kommen. Nachdem das Endergebnis zwischen Chile und Algerien bereits vor dem Spiel feststand, war ein solches Ergebnis praktisch programmiert. Dementsprechend lief das Spiel in Gijón dann auch ab. Nach dem 1:0 für Deutschland durch Horst Hrubesch in der 11. Minute begnügten sich beide Mannschaften damit, den Ball im Mittelfeld hin und her zu spielen, ohne dem Gegner dabei bedrohlich nahe zu kommen.

Die algerische Mannschaft, welche noch gute Chancen auf ein Weiterkommen hatte, fühlte sich um ihren Einzug in die nächste Runde betrogen. Das spanische Publikum auf den Rängen wedelte mit weißen Tüchern, was dortzulande als Zeichen der Schande angesehen wird.
Bundestrainer Jupp Derwall und seine Mannschaft waren danach harscher Kritik der Medien und Fans nicht nur in Deutschland ausgesetzt. Der Einzug beider Mannschaften in die nächste Runde bekam dadurch einen faden Beigeschmack. Als Konsequenz aus diesem Spiel finden die letzten Gruppenspiele bei jedem internationalen Turnier seit der Europameisterschaft 1984 immer gleichzeitig statt.

In Deutschland wurde die Leistung der deutschen Mannschaft in der Vorrunde von Fans und Medien mit großer Enttäuschung zur Kenntnis genommen. Vor allem Paul Breitner, der ein Jahr zuvor nach sieben Jahren Pause sein Comeback in der Nationalmannschaft gefeiert hatte, wurde stark kritisiert, weil er in der Nationalmannschaft nicht so in der Spielmacherrolle überzeugte wie bei den Bayern.

In der Zwischenrunde qualifizierten sich die Deutschen durch einen mehr kämpferisch als spielerisch überzeugenden 2:1-Sieg über Spanien und ein 0:0 gegen England für das Halbfinale gegen Frankreich.

Zum Eklat kam es in diesem Spiel, als Torwart Harald Schumacher sich übertrieben hart gegen Frankreichs Stürmer Patrick Battiston einsetzte und diesen schwer verletzte. Das Foul Schumachers, das nach heutiger Regelauslegung als Notbremse klar eine rote Karte zur Folge hätte und bei dem Batiston mehrere Zähne verlor, blieb durch den Schiedsrichter allerdings ungeahndet. Nach dem Spiel ließ sich Schumacher vor Journalisten auf Battistons Verletzungen angesprochen unglücklicherweise zu dem Zitat "Sagt ihm, ich bezahl' ihm die Jacketkronen" hinreißen. Hierfür sah sich Schumacher von den Medien im In- und Ausland starker Kritik ausgesetzt. In der internationalen Boulevardpresse wurden Zitat und Foul zum Bild des "hässlichen Deutschen" hochstilisiert, was dem Ansehen der Nationalmannschaft noch einige Zeit danach erheblichen Schaden zufügte. Schumacher sprach sich allerdings nach diesem Vorfall mit Battiston aus und dieser nahm die Entschuldigung Schumachers an.

Das sportlich gesehen hochdramatische Halbfinalspiel gegen Frankreich gewann Deutschland mit 5:4 (3:3 n. V.) nach Elfmeterschießen. Die Franzosen hatten in der Verlängerung bereits mit 3:1 geführt, als der während des gesamten Turnieres durch eine Verletzung gehandicapte deutsche Kapitän Karl-Heinz Rummenigge eingewechselt wurde. Durch einen Treffer von Rummenigge und ein Fallrückzieher-Traumtor durch Klaus Fischer (später Tor des Jahres 1982) schaffte das deutsche Team aber noch den 3:3-Ausgleich. Im Elfmeterschießen triumphierte die deutsche Elf, nachdem Hrubesch den 6. deutschen Strafstoß verwandelt hatte. Zuvor hatten Kaltz, Breitner, Rummenigge und Littbarski vom Punkt getroffen, Stielike war gescheitert und Schumacher hatte zwei französische Elfmeter von Six und Bossis gehalten.

Das Finale verlor Deutschland mit 1:3 gegen Italien, wobei das DFB-Team seinem Gegner nicht viel entgegenzusetzen hatte. Paul Breitner gelang es durch seinen Ehrentreffer kurz vor Ende des Spieles als bisher einzigem Deutschen, in zwei WM-Endspielen ein Tor zu erzielen.

WM 1986 - Der "Suppenkaspar" macht Deutschland zum Rekord-Vizeweltmeister

Hatten die Spiele der deutschen Mannschaft 1970 bei der ersten WM in Mexiko die Fans und Fachwelt noch begeistert, so quälte sie sich bei der Neuauflage, bei der sie erstmals nicht von einem Bundestrainer, sondern von Teamchef Franz Beckenbauer betreut wurde, durch das Turnier. In der Vorrunde gab es zunächst ein glückliches 1:1 gegen Uruguay und ein 2:1 gegen Schottland, ehe man von einer begeistert aufspielenden dänischen Mannschaft entzaubert wurde. Das 0:2 gegen die erstmals bei einer WM antretenden Nachbarn war sogar noch schmeichelhaft. Die Dänen waren den Deutschen in allen Belangen überlegen, sie profitierten aber davon, dass die Skandinavier auch die beiden anderen Mannschaften besiegt hatten. Im Achtelfinale folgte ein mühsames 1:0 gegen den Außenseiter Marokko, der sich den Gruppensieg gegen so renomierte Teams wie England, Polen und Portugal erkämpft und als erstes afrikanisches Team die Vorrunde bei einer WM überstanden hatte. Wie 16 Jahre zuvor im ersten Gruppenspiel hatte die Deutsche Mannschaft auch 1986 große Probleme gegen die Nordafrikaner. Erst in der 87. Minute gelang Lothar Matthäus das entscheidende 1:0. Im Viertelfinale war gar ein Elfmeterschießen gegen den Gastgeber Mexiko notwendig um das Halbfinale zu erreichen. In diesem kam es zu einer Neuauflage des Krimis von Sevilla, denn wieder war Frankreich der Gegner. Die Franzosen hatten 2 Jahre zuvor überzeugend die Europameisterschaft im eigenen Land gewonnen, bei der Deutschland erstmals bei einem großen Turnier in der Vorrunde gescheitert war, was zum Rücktritt des Bundestrainers Derwall geführt hatte, und zuvor im wohl besten Spiel des Turnieres den Favoriten Brasilien besiegt. Alles sprach also dafür, dass den Franzosen, die von Michel Platini, dem Torschützenkönig der EM 1984 dirigiert wurden, die Revanche gelingen sollte. Deutschland ging aber überraschend bereits in der 9. Minute duch ein Tor von Andres Brehme in Führung und musste dann 81 Minuten lang die Angriffe der technisch und spielerisch besseren Franzosen abwehren, ehe es Rudi Völler in der 90. Minute gelang für die endgültige Entscheidung zu sorgen. Damit hatte man wieder unerwartet das Finale erreicht. Die deutsche Mannschaft lag aber durch einen Torwartfehler bereits nach 21 Minuten gegen die grandios von Diego Maradonna dirigierte argentinische Mannschaft mit 0:1 zurück und nachdem in der 55. Minute das 2:0 für die Argentinier gefallen war, schien das Spiel gelaufen. Durch ihre wohl beste Leistung im Turnier kam die deutsche Mannschaft aber durch Tore von Karlheinz Rummenigge in der 73. und Rudi Völler in der 81. Minute wieder heran, wollte dann aber die Gunst der Stunde nutzen um das Spiel noch in der regulären Spielzeit zu entscheiden und spielte zu offensiv. Nach einem Traumpass von Maradonna gelang Jorge Burruchaga in der 84. Minute das 3:2 für Argentinien und damit die endgültige Entscheidung. Das argentinische Team wurde damit zum zweiten Mal nach 1978 Weltmeister. Einen Eklat gab es innerhalb des deutschen Kaders, als Uli Stein Teamchef Beckenbauer als "Suppenkaspar" bezeichnete und dafür aus dem Kader geworfen wurde.

WM 1990 und der Triumph des "Kaisers"

Vier Jahre später bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien stand die deutsche Elf zum dritten Male hintereinander im WM-Finale, was zuvor noch keinem Land gelungen war. In die Vorrunde war die deutsche Mannschaft mit einem unerwartet klaren 4:1 gegen Jugoslawien gestartet, wobei insbesondere Lothar Matthäus und die anderen Italien-Legionäre in der deutschen Elf beeindruckten, die im Mailänder Stadion quasi ein Heimspiel hatten. In einem Spiel mit Blitz und Donner wurden anschl. die Vereinigten Arabischen Emirate mit 5:1 besiegt, so dass gegen Kolumbien ein Remis zum Gruppensieg reichte. Im Viertelfinale kam es zum Aufeinandertreffen mit dem alten Rivalen Niederlande, gegen die man zuvor bei der Europameisterschaft im eigenen Land das Halbfinale verloren hatte, die sich aber mit 3 Unentschieden in die K.O.-Runde gequält hatten und nur durch einen Losentscheid in das Achtelfinalspiel gegen Deutschland gekommen waren. Nach einer unklaren und bis heute umstrittenen Aktion im Strafraum der Niederländer erhielten Frank Rijkaard und Rudi Völler die Rote Karte. Diese Hinausstellungen schwächten aber eher die niederländische Mannschaft, da damit die Achse Rijkaard-Gullit-van Basten, das wesentliche Element des Oranjeteams, nicht mehr existierte. Zudem motivierte das Fehlen seines Sturmpartners Jürgen Klinsmann zu seiner wohl besten Leistung in der Deutschen Nationalmannschaft und in der 50. Minute gelang ihm das 1:0. Nachdem Andreas Brehme in der 84. Minute auch noch das 2:0 gelungen war, schien der Einzug ins Viertelfinale perfekt zu sein, doch ein umstrittener Elfmeter in der 88. Minute brachte das Oranjeteam noch einmal auf 1:2 heran, letztlich konnte die deutsche Mannschaft das 2:1 aber über die Zeit bringen. Im Viertelfinale reichte es zu einem wenig spektakulären 1:0 gegen die Tschechoslowakei, ehe es im Halbfinale zum Krimi gegen England kam. Die Engländer hatten sich zuvor in einem dramatischen Spiel gegen Kamerun, die bis dahin beste afrikanische Mannschaft bei einer WM, erst in der Verlängerung mit 3:2 durchgesetzt und brannten auf die Revanche für die Viertelfinalniederlage bei der WM 1970. In einem ausgeglichenen Spiel brachte Andreas Brehme die deutsche Mannschaft in der 59. Minute in Führung, Gary Lineker gelang in der 80. Minute der Ausgleich. Nach einer torlosen Verlängerung musste das Elfmeterschießen entscheiden und wie bei allen WM-Elfmeterschießen zuvor hatten auch diesmal die deutschen Spieler die besseren Nerven und verwandelten alle 5 Elfmeter, während auf Seiten der Engländer Stuart Pearce und Chris Waddle Nerven zeigten. Erneut hieß der Endspielgegner Argentinien. Die Argentinier hatten sich gegen im Achtelfinale mit 1:0 gegen Brasilien durchgesetzt und im Viertel- und Halbfinale jeweils durch Elfmeterschießen gewonnen, wobei sich ihr Torhüter Sergio Goycochea als Elfmeter-Töter hervor tat. Ihre ganze Strategie bestand also darin das Spiel ohne Gegentor zu überstehen um auch das Finale im Elfmeterschießen zu gewinnen. Während des gesamten Spieles hatten sie nicht eine Torchance Mit einem knappen, aber hochverdienten 1:0-Sieg (Tor Brehme durch Foulelfmeter) war der dritte und vorerst letzte WM-Titel perfekt. Franz Beckenbauer ragt in der Geschichte des DFB und der Nationalmannschaft seitdem besonders heraus, weil es dem "Kaiser" gelang, in Doppelfunktion Weltmeister zu werden: als Kapitän 1974 und als Trainer 1990. Der Teamchef ließ im Finale Bodo Illgner, Klaus Augenthaler, Thomas Berthold, Stefan Reuter, Jürgen Kohler, Guido Buchwald, Andreas Brehme, Thomas Häßler, Lothar Matthäus, Pierre Littbarski, den heutigen Bundestrainer Jürgen Klinsmann und dessen Trainer-Vorgänger Rudi Völler antreten.

WM 1994 und das Aus im Viertelfinale

Wieder einmal war das Losglück der deutschen Mannschaft hold, denn neben den starken Spaniern wurden ihr für die Vorrunde die beiden Außenseiter Bolivien, das seine Heimspiele normalerweise in der Höhenlage La Paz' austrägt, und Südkorea, die noch nie die Gruppenphase überstanden hatten, zugelost. Zwar konnte Deutschland als erster amtierender Weltmeister das Eröffnungsspiel gegen Bolivien gewinnen, das 1:0 gegen den haushohen Außenseiter war aber äußerst mager. Nach einem 1:1 gegen Spanien konnte der 2. Aussenseiter Südkorea auch nur mit 3:2 bezwungen werden, womit aber der 1. Platz in der Gruppe erreicht wurde, da sich auch die Iberer gegen die Asiaten im 1. Spiel nur zu einem 2:2 gekommen waren. Im Achtelfinale kam es in einem hochdramatischen Spiel gegen Belgien ebenfalls zu einem 3:2 und man wähnte sich schon im Halbfinale gegen den ewigen Rivalen Italien, musste dann aber im Viertelfinale eine bittere 1:2 Niederlage gegen Bulgarien, die zuvor bei keiner Weltmeisterschaft über das Achtelfinale hinausgekommen waren, einstecken und kam so erstmals seit der WM 1978 nicht unter die besten 4 des Turnieres. Unrühmlich war auch das Verhalten von Stefan Effenberg, der im Spiele gegen Südkorea deutsche Fans mit dem ausgetreckten Mittelfinger provoziert hatte und dafür von Bundestrainer Vogts aus der Mannschaft geworfen wurde.

WM 1998 und wieder reicht es nur bis ins Viertelfinale

Nach dem Gewinn der Europameisterschaft 1996 ging Deutschland als einer der Favoriten ins Turnier und hatte wieder Glück mit der Auslosung, denn mit dem Iran und den USA wurden wieder 2 Aussenseiter in diese politisch brisante Gruppe gelost. Lediglich Jugoslawien, gegen die Deutschland bisher die meisten WM-Spiele bestritten hat und die 1992 auch auf Initiative Deutschlands wegen des Balkankrieges von der EM ausgeschlossen worden waren, kam als ernsthafter Gegner um den 1. Gruppenplatz in Betracht. Man tat sich aber schon im ersten Spiel gegen den Aussenseiter USA äußerst schwer und konnte nur mühsam mit 2:0 gewinnen. Im 2. Spiel gegen Jugoslawien sah die deutsche Mannschaft lange wie der Verlierer aus, konnte aber noch ein schmeichelhaftes 2:2 erreichen. Nach diesem Spiel kam es zu unrühmlichen Ausschreitungen deutscher Hooligans in Lens, bei denen der französische Polizist Daniel Nivel lebensgefährlich verletzt wurde, und ein Ausschluss Deutschlands vom Turnier zur Debatte stand. Ein 2:0-Sieg im 3. Spiel gegen den Aussenseiter Iran reichte dann zwar zum Gruppensieg, überzeugend war die Leistung aber nicht. Im Achtelfinale kam es zu einem glücklichen 2:1 Sieg gegen Mexiko und im Viertelfinale zur EM-Revanche gegen Kroatien, die man bei der EM 1996 ebenfalls im Viertelfinale mit 2:1 besiegt hatte und sich somit gute Chancen ausrechnete das Halbfinale gegen Gastgeber Frankreich zu erreichen. Trotz der bis dahin besten Leistung bei diesem Turnier war man nach einer roten Karte gegen Christian Wörns chancenlos und musste erstmals nach dem 3:6 gegen Frankreich im Spiel um Platz 3 bei bei der WM 1958 wieder eine Niederlage mit 3 Toren Unterschied hinnehmen. Kurz nach der Weltmeisterschaft trat dann Bundestrainer Berti Vogts von seinem Posten zurück.

WM 2002 - "Titan" Kahn versagt im ersten WM-Spiel gegen Brasilien

Brasilien und Deutschland, die Länder mit den meisten WM-Spielen und Finalteilnahmen, hatten bis zur WM in Japan und Korea bei einer WM noch nie gegeneinander gespielt. Dabei hatten die WM-Organisatoren die Lostöpfe schon öfter so beschickt, dass es im Finale zu diesem Aufeinandertreffen kommen sollte. Aber immer war die eine der beiden Mannschaften - meistens die brasilianische - an einer anderen Mannschaft gescheitert, so dass die beiden Mannschaften doch nie ein Finale gegeneinander bestritten. Erst bei dieser ersten WM in Asien kam es zu dieser Finalpaarung. Und das, obwohl von der deutschen Mannschaft kaum einer den Einzug ins Finale erwartete, denn die deutsche Mannschaft war 2 Jahre zuvor noch bei der EM kläglich in der Vorrunde gescheitert, weil selbst die portugiesische B-Mannschaft für die als Rumpelfüßler verspotteten Bundesligakicker zu stark war. Aber Rudi Völler, der dem nach dem EM-Debakel zurückgetretenen Erich Ribbeck gefolgt war, gelang mit seiner Mannschaft der unerwartete Durchmarsch bis ins Finale. Nach einem 8:0 im Auftaktspiel gegen Saudi Arabien, dem höchsten Sieg einer deutschem Mannschaft bei einem WM/EM-Turnier, zu dem Miroslav Klose allein 3 Tore beisteuerte und einem hart umkämpften 1:1 gegen Irland gelang durch ein 2:0 gegen die von Winfried Schäfer betreuten Kameruner der Achtelfinaleinzug. Das Spiel, in dem die Kameruner optisch überlegen war, gilt sicherlich als eines der Spiele mit den meisten gelben Karten der WM-Geschichte, je 7 Spieler beider Mannschaften erhielten eine gelbe Karte und zudem flogen Carsten Ramelow und Rene Salomon Olembe nach einer gelb-roten Karte vom Platz. Der in der 46. Minute eingewechselte Bremer Marco Bode sorgte mit dem 1:0 in der 50. Minute für die Vorentscheidung, ehe in der 79. Minute Miroslav Klose mit seinem 5. Kopfballtor bei dieser WM - ein bis heute einmaliger Rekord - die Entscheidung besorgte. In den folgenden K.O.-Spielen setzte sich die deutsche Mannschaft gegen Mannschaften, die man auf dem Papier eher als Außenseiter betrachet jeweils mit 1:0 durch, wobei insbesondere Oliver Kahn herausragende Leistungen zeigte, die ihm die Lev-Yashin-Trophäe für den besten Torhüter und in der Boulevardpresse den Spitznamen "Titan" einbrachte, und stand damit zum 7. mal im Finale. Tragischerweise hatte ausgerechnet Michael Ballack, der die Siegtreffer im Viertel- und Halbfinale geschossen hatte und damit zum wichtigsten Feldspieler in der K.O.-Runde wurde, im Halbfinale eine gelbe Karte zu viel gesehen. Ballack hatte zuvor mit Leverkusen in der abgelaufenen Saison 2001/02 drei Endspiele verloren und so wurde ihm die Chance verwehrt wenigstens das 4. Endspiel zu gewinnen. In ihrem besten Spiel bei der WM hatte die deutsche Mannschaft die Brasilianer lange Zeit im Griff und die besseren Torchancen, bis Oliver Kahn in der 67. Minute das Glück verließ und er einen Schuß von Rivaldo nach vorne abprallen ließ und so Ronaldo, dem Torschützenkönig der WM, das 1:0 ermöglichte. Die deutsche Mannschaft ließ sich durch dieses Mißgeschick nicht entmutigen und kam ihrerseits noch zu Chancen, die nun aber besser ins Spiel kommenden Brasilianer kamen in der 79. Minute - erneut durch Ronaldo - zum 2:0. Somit gewannen die Brasilianer das erste Aufeinandertreffen der beiden besten Länder der WM-Geschichte bei einer WM und holten ihren 5. WM-Titel, Deutschland baute aber seine Führung als Rekord-Vizeweltmeister weiter aus.

Deutsche Fußballnationalmannschaft bei der EM

Die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft konnte sich seit 1972 für alle Europameisterschaftsendrunden qualifizieren. Bei den ersten Turnieren war man an einer Teilnahme nicht interessiert (1960, 1964), da Bundestrainer Sepp Herberger sich durch die EM beim Aufbau für die WM gestört fühlte.

EM 1968 - Die Schmach von Tirana

Erstmals wollte sich Deutschland für die (1968) qualifizieren, nach einem 6:0 gegen Albanien, einem 0:1 in Jugoslawien und einem 3:1 im Rückspiel musste am 17.12.1967 in Tirana ein Sieg gegen die eher drittklassigen Albaner her. Obwohl Bundestrainer Schön mit Peter Meyer den damals besten Stürmer der Bundesliga aufbot, reichte es nur zu einem 0:0, wodurch zum ersten und bisher einzigen mal eine Qualifikation für ein großes Turnier verpasst wurde. Es war Peter Meyers erstes und letztes Länderspiel.

EM 1972 - Die Jahrhundertelf

4 Jahre später wurde die bis heute beste deutsche Elf dann erstmals Europameister. Nachdem man sich in der Qualifikation gegen Polen, die Türkei und (wieder) Albanien durchgesetzt hatte, stand im Viertelfinale die Revanche von León gegen England an. Am 29.April 1972 kam es zu einem denkwürdigen Spiel im Londoner Wembley-Stadion. Durch Tore von Uli Hoeneß, Günter Netzer und Gerd Müller konnte man mit 3:1 erstmals in England gewinnen. Selbst die englische Boulevardpresse, die ansonsten eher deutschlandkritisch eingestellt ist, war von dem Spiel der deutschen Mannschaft begeistert. Im Rückspiel in Berlin reichte dann ein 0:0 zum Einzug in die Endrunde. Bei der Endrunde in Belgien gelangen dann Siege gegen Belgien (2:1) und die Sowjetunion (3:0), wobei insbesondere im Finale Traumfussball zelebriert wurde. Unrühmlich hervorzuheben ist leider das Verhalten deutscher Hooligans - auch wenn diese Bezeichnung damals noch nicht üblich war - die randalierend durch Brüssel zogen. 2 Jahre später wurde die bundesdeutsche Mannschaft dann auch Welmeister (s.o.) womit sie bis heute die einzige ist, der es gelang, nach einem Europameisterschaftstitel auch die darauffolgende Weltmeisterschaft zu gewinnen (umgekehrt gelang es Frankreich 1998 und 2000).

EM 1976 - Der Schuss in den Belgrader Nachthimmel

1976 wurde die Endrunde letztmals mit 4 Mannschaften ausgetragen und wieder hatte sich die deutsche Mannschaft qualifiziert. Nach dem WM-Sieg 1974 war u.a. der WM-Rekordtorschütze Gerd Müller zurück getreteten und trotzdem "müllerte" es auch in Jugoslawien. In Belgrad kam es zunächst zum Halbfinale gegen Jugoslawien, in dem man nach 32 Minuten mit 0:2 zurück lag. Durch die Einwechslung von Heinz Flohe (46.Minute), der in der 65. Minute den Anschlusstreffer erzielte und Dieter Müller (79. Minute), der in der 80. Minute mit seinem ersten Ballkontakt zum 2:2 traf, wurde die Verlängerung erreicht. In dieser gelangen Dieter Müller 2 weitere Tore zum 4:2 Sieg durch den die deutsche Mannschaft wie 4 Jahre zuvor im Finale stand. Aber es erging ihr wie der UdSSR, die 1964 ebenfalls nach dem Gewinn des Titels 1960 wieder im Finale stand: Der Titel konnte nicht verteidigt werden, was in Folge auch keinem anderen Europameister gelang. Gegen die Tschechoslowakeilag man wie im Halbfinale schnell mit 0:2 zurück, allerdings gelang Dieter Müller mit seinem 4. EM-Tor schnell der Anschluss, es dauerte aber bis zur 90. Minute, ehe Bernd Hölzenbein der 2:2-Ausgleich gelang, womit es erneut zur Verlängerung kam. Nachdem diese torlos verlief, musste erstmals in der Geschichte großer Turniere ein Elfmeterschießen die Entscheidung bringen (8 Jahre zuvor hatte es noch ein Wiederholungsspiel gegeben). Nachdem die ersten 4 tschechoslowakischen und die ersten 3 deutschen Spieler ihre Elfmeter verwandelt hatten, trat Uli Hoeness an, der schon 2 Jahre zuvor im Spiel gegen Polen einen Elfmeter verschossen hatte, geriet aber in Rückenlage und jagte den Ball in den Belgrader Nachthimmel. Anschließend machte Panenka mit einem schlitzohrig verwandelten Elfmeter alles klar, so dass der 5. deutsche Schütze nicht mehr antreten musste.

EM 1980 - Jupp Derwalls einziger Titel

Nach der Schmach von Cordoba hatte Jupp Derwall die Verantwortung für die Nationalmannschaft übernommen und obwohl ihm das nicht viele zutrauten hatte die deutsche Mannschaft kein Spiel unter seiner Leitung verloren, auch wenn nicht alle Resultate, z.B. ein 0:0 in Malta schmeichelhaft waren. Sie ging daher als einer der Favoriten in das Turnier. Bei der erstmals mit 8 Mannschaften und einer Gruppenphase ausgetragenen EM 1980 in Italien kam es im ersten Spiel zur Revanche von Belgrad. In einem wenig spektakulären Spiel konnte sich die deutsche Mannschaft gegen die CSSR mit 1:0 revanchieren, im 2. Spiel gegen die Niederländer führte die deutsche Mannschaft nach 66 Minuten durch 3 Tore von Klaus Allofs mit 3:0, ehe es Rep (80./Elfmeter) und Willi van de Kerkhof (86.) wieder einmal spannend machten. Die deutsche Mannschaft konnte das 3:2 aber über die Zeit bringen. Im abschließenden Gruppenspiel reichte ein 0:0 gegen Griechenland zum Gruppensieg, der direkt ins Finale führte. Gegen Belgien, die sich überraschend gegen England, Spanien und den Gastgeber Italien durchgesetzt hatten, gelang Horst Hrubesch bereits nach 10 Minuten das 1:0. Aber nachdem Vandereycken in der 72. Minute der Ausgleich gelungen war, wurde es wieder einmal spannend. Erst in der 89. Minute war es erneut Hrubesch der mit einem Kopfball den Siegtreffer erzielte und so Deutschland den 2. EM-Titel bescherte.

EM 1984 - Aus in der Vorrunde

Die Europameisterschaft in Frankreich bescherte der Deutschen Mannschaft erstmals das Aus in der Gruppenphase bei einem großen Turnier. Nach einem torlosen Remis gegen Portugal und einem 2:1 Sieg gegen Rumänien hätte der deutschen Mannschaft ein erneutes Remis gegen Spanien zum Einzug ins Halbfinale gereicht und bis zur 90. Minute sah es auch danach aus, dann machte aber Maceda diesen Traum zu nichte und sorgte so für den vorzeitigen Abschied von Bundestrainer Jupp Derwall.

EM 1988 - Späte Genugtuung für die Niederländer

Die Europameisterschaft in eigenen Land sollte dem seit 1984 amtierenden Teamchef nach der Vizeweltmeisterschaft 2 Jahre zuvor den ersten Titel bescheren, aber nach einem glücklichen 1:1 gegen Italien in der Vorrunde und zwei 2:0-Siegen gegen Dänemark und Spanien, war im Halbfinale gegen die Niederländer Endstation. Deutschland war zwar durch einen von Matthäus in der 55. Minute verwandelten Elfmeter in Führung gegangen, den Niederländern gelang aber ebenfalls durch einen Elfmeter - welche Ironie der Geschichte - in der 74. Minute der Ausgleich. Als sich beide Teams schon auf eine Verlängerung eingestellt hatten, nutzte Marco van Basten die einzige Unaufmerksamkeit von Jürgen Kohler zum 2:1-Siegtreffer. Im Finale in München zelebrierten die Niederländer dann Traumfussball und wurden verdient Europameister.

EM 1992 - Rekordfinalist

Bei der Fußball-Europameisterschaft 1992 trat erstmals eine gesamtdeutsche Mannschaft an. Nach eher dürftigen Leistungen in der Vorrunde, u.a. einem 1:3 gegen die Niederlande, konnte die deutsche Mannschaft nach ihrem besten Spiel gegen Gastgeber Schweden als erste Mannschaft zum 4. mal das Finale erreichen. Sie gingen somit als Favorit ins Finale, denn die Dänen, die nur durch den Ausschluss Jugoslawiens nachgerückt waren, schienen schon im Halbfinale, das sie durch Elfmeterschießen gegen die Niederlande gewannen, am Ende ihrer Kräfte schienen. Die deutsche Mannschaft fand aber in keiner Phase des Spieles zu ihrem Spiel und verlor verdient mit 0:2.

EM 1996 - Rekordeuropameister

Vier Jahre später gewann die Mannschaft unter Nationaltrainer Berti Vogts dank des ersten Golden Goals der EM-Geschichte durch Oliver Bierhoff zum dritten und bislang letzten mal eine Europameisterschaft und erreichte als erste Mannschaft zum fünften mal das Finale. Das Turnier in England wurde erstmals mit 16 Mannschaften ausgetragen und die Vorrunde beendete Deutschland mit einem 2:0 gegen Tschechien, einem glüclichen 0:0 gegen Italien, bei dem Andreas Köpke einen Elfmeter hielt und einem überzeugenden 3:0 gegen Russland ohne Gegentor. In einem spannenden Viertelfinale konnte Kroatien mit 2:1 besiegt werden, ehe es im Halbfinale zum erneuten Elfmeter-Krimi gegen England kam. Wie 6 Jahre zuvor bei der WM hatten auch diesmal die deutschen Spieler die besseren Nerven, so dass es im Finale zum erneuten Aufeinandertreffen mit den Tschechen kam. Diese gingen in der 59. Minute durch einen Elfmeter in Führung und es dauerte bis zur 73. Minute ehe Bierhof der Ausgleich gelang. Sein 2. Tor in der Verlängerung beendete dann das Spiel und bescherte Deutschland den 3. Titel und den bis heute letzten Sieg in einem EM-Endrundenspiel. Über die nachfolgenden Turniere soll daher der Mantel des Schweigens gelegt werden.

Datei:Länderspiel Deutschland - Kamerun.jpg
Länderspiel Deutschland gegen Kamerun

Nach dem Scheitern in der Vorrunde bei der EM 2000 gelang bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Asien mit der Vizeweltmeisterschaft unter Trainer Rudi Völler ein vorzeigbares Ergebnis.

Seit dem 26. Juli 2004 ist Jürgen Klinsmann Bundestrainer der Herrennationalmannschaft. Sein Vertrag läuft bis zum Ende der WM 2006. Oliver Bierhoff ist seit dem 29. Juli Teammanager, Co-Trainer wurde am 30. Juli Joachim Löw. Der vorherige Teamchef Rudi Völler, der seit Juli 2000 im Amt war, trat am 24. Juni 2004 zurück, nachdem seine Mannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft 2004 schon nach der Vorrunde ausgeschieden war.

Deutsche Fußballnationalmannschaft beim Confed-Cup

Dieser - aus dem König-Fahd-Pokal hervorgegangene Wettbewerb war für den Deutschen Fussballbund zunächst wenig interessant, passte den meisten Bundesligavereinen doch die Terminierung bei einer zunehmenden Belastung durch internationale Wettbewerbe nicht ins Konzept. Daher verzichtete der DFB 1997 als man als Europameister des Vorjahres qualifiziert war auf die Teilnahme, stattdessen nahm der Vizeeuropameister Tschechien teil. 1999 sah man sich dann im Zuge der Bewerbung für die WM 2006 "gezwungen" als Europameister des Jahres 1996 doch an dem in Mexiko stattfindenden Turnier teilzunehmen. Die von Erich Ribbeck betreute Mannschaft nahm aber ohne große Vorbereitung die Strapazen auf sich und musste gleich im ersten Spiel gegen Brasilien eine herbe 0:4 Niederlage einstecken. Das 2. Spiel gegen den Ozeanienmeister Neuseeland wurde zwar 2:0 gewonnen, das 3. Spiel gegen die USA aber mit 0:2 verloren, womit Deutschschland erstmals seit 1984 bei einem Turnier in der Vorrunde ausschied. Für das Turnier 2003 war man als Vizeweltmeister ebenfalls qualifiziert, verzichete aber erneut auf die Teilnahme. Weil die WM-Ausrichtung schon in trockenenen Tüchern war konnte man sich einen Verzicht wieder leisten. Da der Confed-Cup in den Jahren vor der Weltmeisterschaft zum Testturnier für die Weltmeisterschaft umgemünzt wurde, war Deutschland 2005 gezwungen dieses Turnier auszurichten und um die Stimmung im Hinblick auf die WM zu verbessern wurden von Bundestrainer Jürgen Klinsmann - im Gegensatz zu den späteren Finalisten Argentinien und Brasilien - die seinerzeit nach seiner Meinung besten deutschen Spieler aufgeboten. Allerdings hatte Klinsmann die knapp ein Jahr zuvor von Rudi Völler übernommene Mannschaft verjüngt und ihr ein neues Konzept verpasst mit dem versucht wurde vorne mehr Tore zu schießen als die unerfahrene Hintermannschaft hinten zuläßt. Dies führte dann gegen Australien zu einem wahren Torefestival, an dessen Ende ein 4:3 Sieg für die deutsche Mannschaft stand. Gegen Tunesien gelang es dann sogar beim 3:0 hinten dicht zu halten, gegen die spielstarken, wennauch nicht in Bestbesetzung angetretenen Argentinier reichte es aber "nur" zu einem 2:2, was aber trotzdem den Gruppensieg brachte. Da Brasilien in der anderen Gruppe überraschend gegen Mexiko verloren hatte, kam es im Halbfinale zur Revanche für das WM-Finale von 2002. Die individuelle Klasse der Brasilianer, insbesondere des bei Inter Mailand tätigen Adriano verhinderte aber erneut einen Sieg gegen den Rekordweltmeister und so reichte es nur für das "Kleine Finale", in dem die Mexikaner, die ihr Halbfinale erst im Elfmeterschießen gegen Argentinien verloren hatten, der Gegner waren. Erneut kam es zu einem "Tag der offenen Tür", bei dem die Deutsche Mannschaft nach 120 Minuten mit 4:3 die Nase vorn hatte. Tragischer Höhepunkt des Spieles war die Rote Karte für Mike Hanke, der damit für die ersten beiden WM-Spiele gesperrt ist.

Die Gegenwart

Nachwuchssorgen seit dem Bosman-Urteil

Seit dem Bosman-Urteil des Europäischen Gerichtshofes und den darauf folgenden Lockerungen der Ausländerregelungen ist es den Bundesligavereinen erlaubt, beliebig viele Spieler aus dem UEFA-Verbandsgebiet einzusetzen. Aus nichteuropäischen Verbänden dürfen bis zu vier Spieler verpflichtet werden. Jeder Bundesligaverein muss mindestens zwölf Spieler unter Vertrag haben, die für die deutsche Nationalmannschaft spielberechtigt sind.

Da für die Förderung des (vereins)eigenen Nachwuchses meist ein größerer Aufwand betrieben werden muss und die Integration junger Spieler sich negativ auf den sportlichen Verlauf einer Saison auswirken kann, werden seither gerne kostengünstige, fertig ausgebildete Spieler, oft aus Osteuropa oder Afrika, verpflichtet. Als Begründung für dieses Handeln wird wirtschaftlicher Druck genannt. Dies wird mit der Begründung kritisiert, ein solches Vorgehen sei auch in ökonomischen Kategorien zu kurzfristig. Für Nachwuchstalente in Deutschland wird es hierdurch schwerer, sich zu entwickeln und zu etablieren.

Auch mit der Integration von in Deutschland geborenen oder aufgewachsenen Söhnen von Migranteneltern tat man sich seitens des DFB lange Jahre schwer. Es ist jedoch bemerkenswert, dass diese Arbeit gerade von den kleinsten Vereinen geleistet wird.

Im Gegensatz zu anderen europäischen Verbänden, wie beispielsweise deren von Frankreich, England oder den Niederlanden, integriert der DFB Fußballer mit nichtdeutschem Hintergrund deutlich langsamer. Noch spielen viele Profis der zweiten oder gar dritten Generation ausländischer Immigranten für das Land ihrer Vorfahren.

Anfang April 2006 wird Matthias Sammer Sportdirektor beim DFB. Eine seiner Aufgaben ist es neue Konzepte für den Jugendfußball zu entwickeln um die Tendenz nach unten aufzuhalten und umzukehren. Aber auch die Qualifikation der U21-Mannschaft für die Europameisterschaft, aus der schon viele Spieler, u.a. Lukas Podolski und David Odonkor den Sprung in die A-Nationalmannschaft geschafft haben, lässt die Fans der Nationalmannschaft optimistischer in die Zukunft sehen.

Reichstrainer und Bundestrainer

Reichstrainer

  • Otto Nerz (19231936) war der erste DFB-Trainer und war bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1934 in Italien für die deutsche Nationalmannschaft verantwortlich. Bei dieser WM belegte er mit einer bemerkenswert jungen Mannschaft (Durchschnittsalter 23 Jahre) den dritten Platz. Nach dem frühzeitigen Scheitern der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin löste ihn Sepp Herberger als Reichstrainer ab. Nerz gelangen in 70 Spielen 42 Siege und 10 Unentschieden bei 18 Niederlagen.
  • Sepp Herberger (19361942) war der zweite und letzte Reichstrainer des DFB. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1938 musste er die deutsche Mannschaft auf Anweisung der Regierung mit Spielern aus dem mittlerweile ans Deutsche Reich angeschlossenen Österreich mischen. Die nicht eingespielte Elf scheiterte bereits in der ersten Runde. Trotzdem blieb er bis 1942, als kriegsbedingt der Länderspielbetrieb eingestellt wurde, im Amt. Als Reichstrainer betreute er 65 mal die Nationalmannschaft, es gab 40 Siege, 12 Unentschieden und 13 Niederlagen.

Bundestrainer/Teamchefs

  • Sepp Herberger (19501964) war der Weltmeister-Trainer von 1954. 1950 wurde Herberger erster Bundestrainer des wieder neugegründeten DFB. 1954 führte Herberger die DFB-Auswahl unter ihrem Kapitän Fritz Walter überraschend zum Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. Der 3:2-Erfolg im Endspiel gegen das hoch favorisierte Ungarn wird heute noch als das Wunder von Bern bezeichnet. Die Spieler, die Herberger respektvoll als "Chef" ansprachen, und ihr Trainer werden oft die Helden von Bern genannt. Bei der WM 1958 in Schweden gelang mit dem 4. Platz noch einmal der Einzug ins Halbfinale, bei der WM 1962 in Chile schied Deutschland im Viertelfinale aus. Herberger hat 97 Spiele als deutscher Bundestrainer geleitet und erreichte dabei 52 Siege und 14 Unentschieden bei 31 Niederlagen. Am 9. November 1964 wurde Herberger von Helmut Schön abgelöst. Seine Gesamtbilanz als Reichs- und Bundestrainer: 162 Länderspiele, davon 92 Siege, 26 Unentschieden, 44 Niederlagen.
Franz Beckenbauer
  • Franz Beckenbauer (19841990) wurde mangels Trainerlizenz zum Teamchef ernannt. Als eigentlicher Trainer fungierte zunächst sein Assistent Horst Köppel, der 1987 durch Holger Osieck abgelöst wurde. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko wurde die deutsche Mannschaft unter Beckenbauers Leitung Vizeweltmeister (die DFB-Auswahl unterlag im Finale Argentinien mit 2:3). Bei der EM 1988 im eigenen Land erreichte Beckenbauer mit der Nationalmannschaft das Halbfinale. Zwei Jahre später bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien führte er das Team zum Gewinn des Weltmeistertitels. Damit gelang Franz Beckenbauer ein seltenes Kunststück: Er wurde sowohl als Spieler wie auch als Teamchef Fußball-Weltmeister. Seine Bilanz: 66 Spiele insgesamt, 36 Siege, 17 Remis und 13 Niederlagen.
  • Berti Vogts (Hans-Hubert Vogts) (19901998) löste Franz Beckenbauer nach der WM 1990 ab. Ihm gelang der Sieg bei der Fußball-Europameisterschaft 1996. In 102 Spielen siegte seine Mannschaft 67 mal, spielte 23 mal Remis und verlor nur zwölf Spiele. Mit einer Quote von 2,2 Punkten pro Spiel ist er in dieser Beziehung der erfolgreichste Bundestrainer.
  • Erich Ribbeck (19982000) wurde 1998 Nachfolger von Berti Vogts als Bundestrainer, nachdem er schon 1984 in der engeren Wahl als Nachfolger von Jupp Derwall war. Nach dem schlechtesten Abschneiden einer deutschen Nationalmannschaft bei einer großen Meisterschaft seit 1938 wurde Erich Ribbeck nach der Fußball-Europameisterschaft 2000 durch Rudi Völler ersetzt. Er machte die wenigsten Spiele aller Bundestrainer (24 Spiele). Aber auch seine Bilanz ist noch positiv: Zehn Siege, sechs Remis und acht Niederlagen.
Rudi Völler
  • Rudi Völler (20002004) wurde 2000 Teamchef. Als eigentlicher Bundestrainer fungierte Völlers "Assistent" Michael Skibbe. Völler sollte ursprünglich nur als Übergangslösung dienen und von Christoph Daum abgelöst werden. Da dieser jedoch wegen Drogenmissbrauchs nicht mehr tragbar war, blieb Rudi Völler Teamchef. Rudi Völler wurde mit der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2002 in Südkorea und Japan überraschend Vize-Weltmeister. Nachdem die Nationalmannschaft bei der EM 2004 bereits in der Vorrunde ausschied, erklärte Völler am 24. Juni 2004 seinen Rücktritt vom Amt des Teamchefs der deutschen Nationalelf. In 53 Spielen gelangen ihm 29 Siege und elf Remis, zudem musste er 13 Niederlagen einstecken.
Jürgen Klinsmann
  • Jürgen Klinsmann ist seit 2004 Fußballbundestrainer der DFB-Auswahl. Zusammen mit Team-Manager Oliver Bierhoff und Co-Trainer Joachim Löw hat er sich das Ziel gesetzt, die deutsche Fußballnationalmannschaft zum Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland zu führen. Schon in seinem zweiten Länderspiel als Trainer verbuchte Klinsmann einen Erfolg mit einer relativ jungen Mannschaft und erreichte ein 1:1 gegen den amtierenden Weltmeister Brasilien, nachdem er sein erstes Spiel gegen die Nationalmannschaft aus Österreich gewonnen hatte. Seine Bilanz ist bisher positiv: In 24 Spielen gab es 13 Siege, sechs Remis und fünf Niederlagen (Stand: 23. März 2006). Dennoch schaffte auch Klinsmann bisher keinen Sieg gegen eine Mannschaft der "großen" Fußballnationen. Solch ein Sieg liegt mittlerweile mehr als fünf Jahre zurück (1:0 gegen England beim Abschiedsspiel im Londoner Wembleystadion am 7. Oktober 2000). Zuletzt hatte die deutsche Elf bis zur Halbfinalniederlage gegen Brasilien im Konföderationen-Pokal 2005 auch etwa ein Jahr nicht gegen eine Weltklassemannschaft verloren. In diesem Zeitraum erzielte man zwei Remis gegen Argentinien, eines gegen Brasilien und eins gegen die Niederlande. Der Sieg gegen Mexiko im Spiel um Platz drei wird als Erfolg gewertet. In die Kritik aus Reihen von Sport, Medien und sogar Politik geriet Jürgen Klinsmann im Vorfeld zur Fußballweltmeisterschaft 2006. Insbesondere nach einer 1:4-Niederlage gegen Italien am 1. März 2006 wurde die Strategie des Bundestrainers, verstärkt jüngere Spieler in eine offensive DFB-Auswahl aufzunehmen, kontrovers diskutiert.


Siehe auch: Fußballbundestrainer

Rekordnationalspieler

Lothar Matthäus (1995) im Trikot der Nationalmannschaft
  1. Lothar Matthäus spielte als Mittelfeldspieler vom 14. Juni 1980 bis 20. Juni 2000 150-mal (23 Tore) für die deutsche Fußballnationalmannschaft und ist damit Rekordnationalspieler. Matthäus nahm als erster Feldspieler an fünf Weltmeisterschaften teil und wurde 1980 Fußballeuropameister, 1982 und 1986 Vizeweltmeister und 1990 als Kapitän der Nationalmannschaft Fußballweltmeister.
  2. Jürgen Klinsmann, heutiger Bundestrainer, absolvierte zwischen dem 12. Dezember 1987 und dem 4. Juli 1998 108 Spiele für die deutsche Fußballnationalmannschaft.
  3. Jürgen Kohler wurde zwischen dem 24. September 1986 und dem 4. Juli 1998 insgesamt 105-mal in die DFB-Auswahl berufen.
  4. Franz Beckenbauer, der Weltmeister von 1974 und ehemalige Teamchef bestritt zwischen dem 26. September 1965 und dem 23. Februar 1977 insgesamt 103 Länderspiele.
  5. Thomas Häßler, 101 Spiele für den DFB zwischen dem 31. August 1988 und dem 20. Juni 2000.

Siehe auch: Liste der deutschen Fußballnationalspieler

Ehrenspielführer

===Fritz Walter=== wurde vom DFB 1958 nach Ende seiner internationalen Karriere zum ersten Ehrenspielführer ernannt. Nach seiner aktiven Zeit engagierte sich Fritz Walter unter anderem als Repräsentant der Sepp Herberger Stiftung für die Resozialisierung Strafgefangener. Die größte Ehre wurde Walter am 31. Oktober 1985 zu Teil, als das Stadion seines Heimatvereins 1. FC Kaiserslautern in "Fritz-Walter-Stadion" umbenannt wurde.

===Uwe Seeler=== bekam den Titel vom DFB verliehen, obwohl er nie einen internationalen Titel gewann. Aber durch seine Einsatzbereitschaft deutschlandweit und seine Einstellung wurde Uns Uwe zur Fußballlegende. Er war der erste Nachkriegsspieler, der den Vorkriegsrekord von Paul Janes mit 71 Länderspielen einstellen und noch um eins überbieten konnte.

===Franz Beckenbauer=== ist ein weiterer Ehrenspielführer des DFB. Er gilt als die Lichtgestalt des Fußballs und ist der erfolgreichste deutsche Fußballer, nicht nur als Spieler, als Teamchef und Präsident sondern auch als Funktionär für den deutschen Fußball bei der WM 2006. Er war der erste deutsche Spieler, der es auf 100 und mehr Länderspiele gebracht hat.

===Lothar Matthäus=== erhielt als derzeit letzter Ehrenspielführer die Auszeichnung am 27. April 2001. Er ist Rekordnationalspieler des DFB und trug 150 Mal das Trikot der Nationalmannschaft. Matthäus wurde 1990 und 1991 zum "Weltfußballer des Jahres" gewählt, 1990 erhielt er die Auszeichnung "Europas Fußballer des Jahres".

Rekordtorschützen

  1. Gerd Müller ist mit 68 Toren aus 62 Länderspielen bis heute Rekordtorschütze der deutschen Fußballnationalmannschaft. Auch in der Fußball-Bundesliga steht er mit 365 Treffern für den FC Bayern München unangefochten an der Spitze der Torjägerliste. Seine insgesamt 14 Tore bei den Weltmeisterschaften 1970 (zehn Tore) und 1974 (vier Tore) machen ihn überdies zum erfolgreichsten WM-Torschützen der Geschichte. Sein letztes Tor in der Nationalmannschaft brachte Deutschland 1974 die Weltmeisterschaft.
  2. Rudi Völler, Weltmeister 1990 und Teamchef der Nationalmannschaft von 2000 bis 2004, schoss in 90 Spielen insgesamt 47 Tore. Sein letztes Tor in der Nationalmannschaft war das 3:1 im Achtelfinale gegen Belgien (Endstand 3:2) bei der WM 1994
  3. Jürgen Klinsmann, Weltmeister 1990, Europameister 1996, seit Sommer 2004 Bundestrainer, bestritt 108 Länderspiele und erzielte dabei ebenfalls 47 Treffer.
  4. Karl-Heinz Rummenigge bestritt insgesamt 95 Spiele im DFB-Trikot und erzielte 45 Tore. Sein letzter Treffer war das 1:2 im Finale der WM 1986 gegen Argentinien (Endstand 2:3)
  5. Uwe Seeler, Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft, Vizeweltmeister 1966, schoss in 72 Länderspielen zwischen 1954 und 1970 insgesamt 43 Tore. Sein letztes Tor in der Nationalmannschaft war das 2:2 im Viertelfinale der WM 1970 gegen England wodurch die Verlängerung erreicht wurde.
  6. Oliver Bierhoff, Europameister von 1996, seit Sommer 2004 Teammanager der Nationalmannschaft, traf in 70 Länderspielen insgesamt 37 mal ins Tor. Zudem erzielte er im EM-Finale 1996 mit seinem 2:1-Siegtreffer das erste "Golden Goal" bei einer EM.
  7. Fritz Walter, der Kapitän der Weltmeistermannschaft von 1954, 1. Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft, trug 61-mal das Nationaltrikot und schoss 33 Tore.
  8. Klaus Fischer bestritt zwischen 1977 und 1982 insgesamt 45 Länderspiele und erzielte 32 Tore. Sein letztes Tor in der Nationalmannschaft war das 3:3 im Halbfinale gegen Frankreich bei der WM 1982 wodurch das Elfmeterschießen möglich wurde.
  9. Ernst Lehner bestritt zwischen 1933 und 1942 insgesamt 65 Länderspiele und erzielte 31 Tore.
  10. Michael Ballack bestritt seit 1999 insgesamt 63 Länderspiele und erzielte 30 Tore. Er ist der derzeit einzige aktive Spieler in den Top 10

Rekordtorhüter

Die längste Länderspielserie eines Torwarts ohne Gegentor stammte bis vor kurzem aus dem Jahr 1937. Hans Jakob von Jahn Regensburg spielte gegen Frankreich, Belgien, die Schweiz, Dänemark und Finnland zu Null. Insgesamt hielt er seinen Kasten 482 Spielminuten am Stück sauber.

Erst 68 Jahre später brach Jens Lehmann diese Rekordmarke. Der Torwart des FC Arsenal spielte beim 1:1 in Bosnien-Herzegowina, beim 3:0 gegen Belgien, beim 7:0 gegen Malta, beim 3:1 gegen Österreich, beim 2:0 im Iran sowie beim 3:0 gegen Kamerun jeweils zu Null. In Bosnien sowie gegen Österreich spielte Lehmann nur eine Halbzeit, die Gegentore fielen nicht gegen ihn. Insgesamt blieb Lehmann von August 2002 bis Februar 2005 ohne Länderspiel-Gegentreffer. Erst nach 530 Spielminuten überwand ihn der Argentinier Juan Pablo Sorin.

Lehmanns Konkurrent Oliver Kahn stellte die bisher viertlängste Serie eines Torwarts ohne Länderspiel-Gegentor bei der Weltmeisterschaft 2002 unter Wettbewerbsbedingungen auf. Der Keeper des FC Bayern München spielte im Gruppenspiel gegen Kamerun, im Achtelfinale gegen Paraguay, im Viertelfinale gegen die USA und im Halbfinale gegen Südkorea zu Null. Im Endspiel beendete der brasilianische Stürmer Ronaldo Kahns Serie nach insgesamt 427 Spielminuten.

Auf 433 Minuten kommt Hans Tilkowski, der 1966 gegen Rumänien, Jugoslawien, die Schweiz und Argentinien zu Null spielte. Sepp Maier übertraf zwei Mal die 400-Minuten-Marke. 1966/67 blieb der Bayern-Torwart bei den ersten vier Länderspielen seiner Karriere (gegen Irland, die Türkei, Norwegen und Belgien) ohne Gegentor, insgesamt 423 Minuten lang. Zwölf Jahre später verpasste er seine Bestleistung um 16 Minuten.

Länderspiele

Deutschland - Brasilien

Kommende Länderspiele

Datum Spielort Gegner Art des Spiels
27. Mai 2006 Freiburg Luxemburg Luxemburg Testspiel
30. Mai 2006 Leverkusen Japan Japan Testspiel
2. Juni 2006 Mönchengladbach Kolumbien Kolumbien Testspiel
9. Juni 2006 München Costa Rica Costa Rica (Eröffnungsspiel) Fußball-Weltmeisterschaft 2006
14. Juni 2006 Dortmund Polen Polen - Gruppenspiel Fußball-Weltmeisterschaft 2006
20. Juni 2006 Berlin Ecuador Ecuador - Gruppenspiel Fußball-Weltmeisterschaft 2006

Der Kader für die WM 2006

Oliver Kahn
Michael Ballack
Datei:Lukas Podolski (Confed-Cup 2005).JPG
Lukas Podolski

Tor:

Abwehr:

Mittelfeld:

Angriff:

Vergangene Länderspiele

Datum Spielort Gegner Ergebnis Torschützen
17. August 2005 Rotterdam Niederlande Niederlande 2:2 (0:1) Robben (3., 46.), Ballack (49.), Asamoah (81.)
3. September 2005 Bratislava Slowakei Slowakei 0:2 (0:2) Karhan (20., 38.)
7. September 2005 Bremen Slowakei Südafrika 4:2 (1:1) Podolski (12., 48., 55.), Bartlett (26.), Borowski (47.), McCarthy (50.)
8. Oktober 2005 Istanbul Türkei Türkei 1:2 (0:1) Halil Altintop (24.), Sahin (89.), Neuville (90.+4.)
12. Oktober 2005 Hamburg China China 1:0 (0:0) Frings (51.)
12. November 2005 Paris France Frankreich 0:0  
1. März 2006 Florenz Italien Italien 1:4 (0:3) Gilardino (4.), Toni (7.), De Rossi (39.), Del Piero (57.), Huth (82.)
22. März 2006 Dortmund USA USA 4:1 (0:0) Schweinsteiger (46.), Neuville (73.), Klose (75.), Ballack (79.), Cherundolo (85.)

Literatur

  • Bauer, Andreas: Das Wunder von Bern, Verlag Wißner, April 2004 (ISBN 3896394266)
  • Bender, Tom/ Ulrich, Kühne-Hellmessen: Herrlich verrückte Nationalmannschaft, Makossa Druck und Medien, August 2001, 256 Seiten (ISBN 3926337400)
  • Bitter, Jürgen: Deutschlands Fußball-Nationalspieler, Sportverlag, 1997 (ISBN 3328007490)
  • Die deutschen Nationalspieler, Bd. 1, 1988, 96 Seiten (ISBN 3890011012)
  • Fuhr, Wolfgang: Rahn schießt . . . Tor, Tor, Tor, Verlag Agon, April 2004, 104 Seiten (ISBN 3897842548)
  • Mrazek Copress, Karlheinz: Fussball. Die besten deutschen Nationalspieler. 90 Jahre Nationalmannschaft, Copress, 1997, 160 Seiten (ISBN 3767905264)
  • Schulze-Marmeling, Dietrich: Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft, Verlag Die Werkstatt, April 2004 (ISBN 389533443X)