Greta & Starks
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Greta & Starks
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Basisdaten
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Entwickler | Greta & Starks Apps UG (haftungsbeschränkt), Berlin |
Erscheinungsjahr | 2013 |
Betriebssystem | Apple iOS, Android |
Kategorie | Barrierefreiheit (im Kino), Kommunikationshilfe |
deutschsprachig | ja |
www.gretaundstarks.de |
Greta & Starks (Eigenschreibweise GRETA & STARKS) sind zwei verschiedene, kostenlose Apps für Apple iOS und Android, die Seh- und Hörbehinderten ein barriefreies Kinoerlebnis durch Audiodeskription oder Untertitel ermöglichen – Greta „flüstert Audiodeskription“ und Starks „spielt Untertitel“. Zudem gibt es getrennte Websites mit Informationen über Nutzung und verfügbare Kinofilme.
Für zahlreiche, meist aktuelle Filme können die entsprechenden Audiodeskriptionen oder Untertitel vorher aus dem App Store für iOS oder bei Google Play heruntergeladen werden. Im Kino werden sie per automatischer Filmerkennung durch die jeweilige App synchron zum Film auf dem eigenen Smartphone oder Tabletcomputer abgespielt. Das Konzept wurde von der Berliner Filmproduzentin Seneit Debese erfunden und die beiden Anwendungen werden seit 2013 von ihrem Startup-Unternehmen Greta & Starks Apps mit Sitz in Berlin gemeinsam entwickelt.
Geschichte
Entstehung
2011 hatte die Berliner Filmproduzentin Seneit Debese die Idee zu den Apps. Sie machte damals für den MDR eine Reportage über Kidisti Weldemichael, eine blinde junge Frau, die Mitte der 2010er Jahre als Migrantin zusammen mit ihren Eltern und Geschwistern aus Eritrea nach Deutschland gekommen war. Diese berichtete ihr, dass sie oft zusammen mit sehenden Freundinnen und Freunden ihre Freizeit verbringe. Dabei würde sie auch gerne mit ins Kino gehen, könne aber leider den Filmen nicht folgen. Daraufhin entwickelte Debese den Prototypen und führte erste Tests durch.[1]
Namen und Slogans
Von dem Entwicklerteam wurden bewusst keine technischen Namen für die beiden Apps ausgewählt, vielmehr sollen die verwendeten Namen einen emotionalen Bezug zum Kino herstellen und die „Liebe zum Film“ ausdrücken. So wie zum Beispiel ein Filmpaar, eben Greta und Starks.[1]
Die App Greta tritt mit dem Slogan „Greta flüstert Audiodeskription“ auf, während die App Starks den Slogan „Starks spielt Untertitel“ verwendet. Zusätzlich werden beide Apps unter dem Oberbegriff der Barrierefreiheit gleichermaßen mit den weiteren Slogans „Kino einfach erleben“ und „Erlebe barrierefreies Kino eigenständig und unabhängig, allein oder mit Freunden“ präsentiert und beworben.[2]
Entwicklung und Verbreitung
Die Apps Greta und Starks werden seit 2013 für eine bisher begrenzte Anzahl von Kinofilmen angeboten, eine Filmdatenbank sowie die Ausweitung auf andere Sprachversionen sind im Aufbau. Experten rechnen mit einer zukünftig raschen Zunahme des Angebots, da nach neuen Richtlinien der deutschen Filmförderungsanstalt (FFA) nur solche Filmprojekte Fördergelder erhalten, die zum fertigen Film Audiodeskription und Untertitel mitliefern. Zudem ist der technische Aufwand bei den Apps Greta und Starks gering und beschränkt sich auf die besucherseitige Verfügbarkeit eines Smartphones oder Tabletcomputers, während der Kinobranche keine Kosten entstehen und die Anwendungen zudem keine Internetverbindung im Kino benötigen.
Der Entwickler, die Greta & Starks Apps UG, bietet mit seinem Service an, dass „bestehende Audiodeskriptionen und Untertitel überall, flächendeckend in jedem Kino, Open-Air-Kino, auf DVD, Video-on-Demand (VoD) und im Fernsehen zugänglich sind“. Der beauftragende Produzent, Verleiher oder Rechteinhaber bezahlt dafür eine Gebühr. Für die Anwender sind die Apps hingegen kostenlos, während der Rechteinhaber für seine Filme ein neues Publikum gewinne.[1]
Ende 2016 waren auf den beiden Apps Greta und Starks rund 200 Filme zugänglich. Neben vielen anspruchsvollen Art-House-Filmen[3] gehören inzwischen auch Filme aus dem Mainstream-Bereich (Blockbuster) zum wachsenden Filmangebot. Die Apps sind seit 2016 zudem auf Englisch und Französisch verfügbar.[1]
Förderung und Partner
Die Entwicklung der Kommunikationshilfen Greta und Starks wurde u. a. gefördert von:[4][5]
- dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Bonn und Berlin (Deutschland) (amtierende Kulturstaatsministerin seit 2013: Monika Grütters (CDU))
- der deutschen Filmförderungsanstalt (FFA) in Berlin (Deutschland)
- dem medienboard Berlin-Brandenburg GmbH in Potsdam (Deutschland)
- dem Bundesamt für Kultur (BAK) des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) in Bern (Schweiz)
- dem MEDIA-Filmförderungsprogramm Europe Loves Cinema von Creative Europe, dem aktuellen Kultur- und Medienförderungsprogramm der Europäischen Union von 2014–2020
Partner des Projekts sind darüber hinaus u. a. verschiedene Produzenten, Verleiher und Medienunternehmen wie 20th Century Fox, Concorde Filmverleih, Disney, DCM, Edition Salzgeber, Lucasfilm, Marvel Studios, Neue Visionen, Piffl Medien, polyband Medien, Regards Neufs, Universal Studios, Warner Bros., X-Verleih und Zorro Film.[4][5]
Die Apps Greta & Starks
Allgemeines
Zuerst müssen die Audiodeskription und die Untertitel für die deutschsprachige Original- oder Synchronfassung des Films vom Produzenten, dem Kinofilm-Verleiher oder der Fernsehanstalt erstellt werden, womit meistens spezialisierte Anbieter beauftragt werden. Im nächsten Schritt erhält der Entwickler, die Greta & Starks Apps UG, den Auftrag, die Audiodeskription über die App Greta und die Untertitel über die App Starks „einfach und flächendeckend zugänglich zu machen“. Die beiden Apps funktionieren nicht nur in allen Kinos oder Open-Air-Kinos sowie bei Events und Premieren, sondern auch zu Hause bei DVD, VoD und Fernsehen.[4][5]
Aus dem Filmangebot von Greta & Starks kann sich der Anwender seinen Wunschfilm auswählen und nach dem Starten der jeweiligen App die Audiodeskription oder die Untertitel vorher aus dem App Store für iOS oder bei Google Play herunterladen. Im Kino werden sie per automatischer Filmerkennung durch die jeweilige App abgespielt und können synchron zum Film mitgehört oder mitgelesen werden. Zugänglich gemacht werden die Audiodeskription oder die Untertitel über ein eigenes Smart Device (Smartphone, iPod touch oder Tablet) des seh- oder hörbehinderten Kinobesuchers. Im Kino erkennt die jeweilige App den Film automatisch und spielt die Audiodeskription oder die Untertitel synchron zum Film ab.[4][5]
Greta (App)
Die Anwendungssoftware Greta dient als mobile Kommunikationshilfe für blinde oder sehbeeinträchtigte Kinobesucher und macht gesprochene Filmbeschreibungen (Audiodeskription) von ausgewählten Kinofilmen vom eigenen Smartphone oder Tabletcomputer zugänglich. Die Audiodeskription beschreibt in knappen Worten die wichtigsten Elemente der Filmhandlung, Gestik, Mimik und der dramaturgisch relevanten Umgebung. Die Filmbild-Beschreibungen werden in den Dialogpausen eingesprochen. Audiodeskription ermöglicht blinden Kinobesuchern auf diese Weise einen Film zu erleben.[4]
Der Anwender hört mit einem Ohr die Audiodeskription per eigenem Kopfhörer, wobei ein meist zum Lieferumfang von Smartphones gehörender In-Ear-Ohrhörer am besten geeignet ist. Mit dem anderen Ohr hört er den vollen Kinosound.[4]
Starks (App)
Die Anwendung Starks wendet sich an gehörlose, ertaubte oder hochgradig hörbehinderte Zuschauer und spielt Untertitel von ausgewählten Filmen vom eigenen Smartphone oder Tablet ab. Bei der Untertitelung werden sowohl alle Dialoge als auch dramaturgisch relevante Umgebungsgeräusche im Bild oder Hintergrund wie zum Beispiel mit dem Hinweis „lauter Knall" in Untertitel „übersetzt“. Zusätzlich können die auftretenden Hauptfiguren durch farbige und/oder besonders formatierte Untertitel unterscheidbar gemacht werden. Untertitel ermöglichen gehörlosen oder hörgeschädigten Kinobesuchern auf diese Weise einen Film zu erleben.[5]
Die App ist sehr dunkel gestaltet, damit sie niemanden im Kino stört. Die Größe der Untertitel kann manuell eingestellt werden, zusätzlich kann die Helligkeit des Displays individuell angepasst werden.[5]
Eine Datenbrille für Untertitel befindet sich bei Greta & Starks Apps in Entwicklung und ist derzeit (2017) in der „finalen Prototypen-Phase“. Mit dem sogenannten Starks AR Headset wird es zukünftig in Kombination mit der App Starks möglich sein, die Untertitel direkt im Filmbild mitzulesen.[6]
Rezeption
Medien
- Zeitungen und Zeitschriften
- Online-Nachrichtenportale
Weblinks
- Offizielle Website GRETA & STARKS – Startseite für die getrennten Websites der beiden Apps
- Offizielle Website der App GRETA
- Offizielle Website der App STARKS
Einzelnachweise
- ↑ a b c d MDR: Aus Liebe zum Film. In: mdr.de. 5. November 2016, abgerufen am 8. September 2017 (Interview mit Andres Schüpbach von Greta & Starks).
- ↑ Siehe Startseite für die getrennten Websites der beiden Apps: Greta & Starks Apps UG: GRETA und STARKS – Audiodeskription und Untertitel. In: gretaundstarks.de. Abgerufen am 9. September 2017.
- ↑ Michael Pöppl: START-UP des Tages: Greta & Starks App. In: tagesspiegel.de. 18. Juli 2016, abgerufen am 12. September 2017.
- ↑ a b c d e f Vgl.: Greta & Starks Apps UG: GRETA – Barrierefreies Kino mit Audiodeskription. In: gretaundstarks.de. Abgerufen am 10. September 2017.
- ↑ a b c d e f Vgl.: Greta & Starks Apps UG: STARKS – Barrierfreies Kino mit Untertiteln. In: gretaundstarks.de. Abgerufen am 10. September 2017.
- ↑ Vgl.: Greta & Starks Apps UG: STARKS – Datenbrille. In: gretaundstarks.de. Abgerufen am 9. September 2017.