Mahlstein
Der Mahlstein auch Reibstein oder Handmühle genannt, ist ein Gerät zur Umwandlung kornartiger Strukturen, primär der von verschiedenen Getreidesorten in mehlartige Form.
Erste Mahlsteine tauchen bereits vor der Erfindung des Ackerbaus in der Levante auf. Auf ihnen wurde Wildgetreide gemahlen, das vermutlich zu Fladenbrot gebacken wurde. Darauf deutet zumindest ein in Israel entdeckter Mahlstein hin. Wissenschaftler analysierten die Stärkekörner, die gemeinsam mit dem Mühlstein erhalten blieben. Sie lassen sich bestimmten Pflanzenarten zuordnen. Vergleiche der mikroskopisch kleinen Überreste zeigten, dass die 23.000 Jahre alten Körner von wilder Gerste oder von wildem Weizen stammten. Für die Verarbeitung von Wurzeln oder Knollen auf dem Mahlstein fanden sie dagegen keine Hinweise.
Detaillierte Kenntnis darüber, dass Brot gebacken wurde, besitzen wir aber erst aus späterer Zeit, obwohl auch Überreste von Öfen gefunden wurden.
Die zeitgleich aufgekommenen Mörser, in denen heute in Afrika z.B. Hirse gestampft wird, wurden dagegen zum Zerstampfen von färbenden Substanzen verwendet.
Da der Mahlstein für die neolithischen Kulturen herausragende Bedeutung hatte, gelangt er auch in den Kultbereich, wo zerbrochene Mahlsteine zum Fundgut gehören und verschiedentlich in Gräbern auftauchen. Aus diesem Grund halten manche sie für die Vorläufer des Grabsteins, was allerdings nicht schlüssig sein muss.