Geryon
Geryon - oder Geryones, Geryoneus - ist eine Gestalt der griechischen Mythologie. Er war der Sohn des Chrysaor und der Okeanide Kallirhoe (siehe Stammbaum der griechischen Götter). Er wird auch als der König von Tartessos in Spanien bezeichnet und soll der stärkste Mann seiner Zeit gewesen sein.
Er hatte drei Oberkörper und demnach auch drei Köpfe und sechs Arme. Er lebte auf der Insel Erytheia ("Rotland"), die sich in der Nähe des Okeanostromes, weit jenseits der Säulen des Herakles befunden haben soll. Sein außergewöhnlich schönes Vieh, eine Herde roter Stiere, wurde vom Hirten Eurytion und dem zweiköpfigen Hund Orthos bewacht.
Herakles musste als seine zehnte Aufgabe diese Herde rauben, und tötete dabei Orthos und Eurytion mit seiner Keule. Als Menoites, der das Vieh des Hades nebenan geweidet hatte, Geryon von diesem Überfall berichtete, eilte dieser herbei und forderte Herakles am Fluss Anthemos zum Kampf heraus. Dieser tötete ihn jedoch mit einem Pfeil, der mit dem Blut der Hydra getränkt war, indem er alle Leiber damit durchbohrte - oder auch drei mal schoß. Hera, die zur Unterstützung des Geryon gekommen war, wurde von diesem ebenfalls verwundet, so dass sie fliehen musste.
Literatur
- Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen - Die Götter- und Menschheitsgeschichten, dtv, München 1994. ISBN 3-423-30030-2 <ddb>
- Michael Grant und John Hazel: Lexikon der antiken Mythen und Gestalten. dtv, München 2004. ISBN 3-423-32508-9 <kvk>
- Robert von Ranke-Graves: Griechische Mythologie - Quellen und Deutung. rororo, Hamburg 2001. ISBN 3-499-55404-6 <ddb>