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Fischerei

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Fischer in Bangladesch
Netze auf einem Boot in Oostende (Belgien)
Fischer an der Costa da Caparica bei Lissabon (Portugal)

Mit Fischerei bezeichnet man die Wirtschaftszweige, die sich mit dem Fangen und Züchten von Fischen und anderen Wassertieren zur Nahrungsgewinnung und Weiterverarbeitung beschäftigen. Die Fischerei zählt zum primären Wirtschaftssektor, zu dem auch Landwirtschaft und Bergbau gehören. Wichtig für eine nachhaltige Fischerei ist eine verlässliche und langfristig angelegte Fischereiforschung, wie sie in Deutschland z. B. von der Bundesforschungsanstalt für Fischerei betrieben wird.

Eine Sonderform der Fischerei ist die Aquakultur, das Züchten von Wasserlebewesen.

Gefangen werden auch wirbellose Tiere wie Weichtiere (Mollusca) und Krebse (Crustacea), deren Anteil, soweit dieser statistisch überhaupt erfasst wird, im Vergleich zu den Fischen bescheiden aussieht. Unter den wirtschaftlich bedeutenden Mollusken herrschen die Muscheln wie Austern, Miesmuscheln und Kamm-Muscheln vor, die in gemäßigten Zonen auch bewirtschaftet werden. Die zahlreichen befischten Großkrebsarten wie Hummer, Langusten, Kaisergranat oder Schmalhummer, sowie Krabben und Garnelen gehören alle in die Kategorie der Delikatessen.

Das Fleisch von Knorpelfischen wie Haien und Rochen, die als Nebenprodukt der Netz- und Angelfischerei anfallen, finden geteilten Zuspruch. Aus deren Leber, besonders von großen Arten (z. B. Grönlandhai) wird vitaminhaltiger Tran gewonnen. Die mit Placoid-Zähnchen durchsetzte Haut findet zum schleifen von Holz und zur Herstellung von Leder Verwendung, die Bauchlappen des Dornhais werden geräuchert und als Schillerlocken verkauft.

Die Hauptanstrengungen der Seefischerei gelten jedoch einer relativ kleinen Zahl von Knochenfischen wie den Clupeidae, angeführt vom Hering, sowie den Dorschartigen (Gadidae), zu denen auch der Kabeljau zählt. Typische Hochseefische sind die Makrelenartigen (Scombridae), der Thunfisch und dessen näheren Verwandten

Geschichtliches zur Fischerei

ca. 70.000 - 10.000 v. Chr.
Jungpaläolithikum: Die ersten Hinweise auf seefahrende Stämme in Europa wie z.B. Knochenharpunen und Angelhaken (um 20.000 v. Chr.) stammen aus der jüngeren Altsteinzeit
um 30.000 v. Chr.
Ozeanien: Im Pazifik werden neben Australien auch auf dem Bismarckarchipel und auf Buka in den nördlichen Salomonen Hinterlassenschaft des Menschen gefunden. Es sind dies vor allem Feuerreste und Muschelschalen. Auch diese Menschen müssen bereits kurze Meeresstrecken mit Booten bewältigt haben.
ca. 20.000 - 10.000 v. Chr.
Indien: Die Kulturschichten des Jungpaläolithikums finden sich vornehmlich an den Rändern der großen Flüsse. Dies zeigt, dass spätestens ab diese Zeit die Menschen begonnen haben, ihre Siedlungsgebiete von den Steppen und Berghängen an die Binnengewässer zu verlegen.
ca. 15.000 - 10.000 v. Chr.
China: Gegen Ende der letzten Eiszeit existiert im Norden des Landes und in der heutigen Mongolei an den damals noch zahlreichen Binnengewässern eine frühe Jäger- und Fischerkultur. Harpunen und Muschelreste sind aus dieser Zeit gefunden wurden.
um 12.000 v. Chr.
Oberägypten: Am Nil werden bei Abd el-Quadir und Dschebel Sahaba frühe Siedlungen von Jäger- und Fischerkulturen festgestellt. Die Bedeutung der Fischerei zeigt sich besonders bei den Funden in der Catfish Cave (Katzenfisch, Wels-Höhle).
um 10.000 v. Chr.
Sibirien: In der Nähe des Baikalsees werden die bisher ältesten Harpunen und Fischernetze dieser Gegend gefunden. Sie zeigen, dass damals Menschen im südlichen Sibirien weitgehend vom Fischfang gelebt haben.
ab ca. 10.000 v. Chr.
Nordeuropa: Nach dem Abklingen der letzten Eiszeit folgen die Menschen den nach Norden wandernden Großwild. An der nordeuropäischen Küste entwickeln sich Kulturen von Jägern, Fischern, und Muschelsammlern. Diese Leute besiedeln allmählich die Küstengebiete von Skandinavien, das ab dem 8. Jahrtausend eisfrei wird. Sie bauen die ersten Boote von Nordeuropa mit Fellen über ein Gerüst aus Holz oder Geweihstücken.
ca. 9500 v. Chr.
Nordeuropa: Aus südfinnischen Torfmooren können die Reste von Fischernetzen und Schlittenkufen aus dieser Zeit datier werden.
um 4800 v. Chr.
Korea: Die Bewohner um das heutige Busan lebten neben der Jagd auch vom Fischfang und vom Sammeln von Schalentieren der Küstenzone. Das Vorhandensein von japanischen Topfscherben weist auf eine frühe Handelsbeziehung hin.
um 3700 v. Chr.
Korea: Die Bewohner im Süden betreiben bereits Hochseefischfang vorallen auf Tiefwasser-Weichtiere, wie Seelöwen und Wale.
um 1000 - 300 v. Chr.
Südamerika: Die Menschen der Chorrera-Kultur an der Küste des heutigen Ecuador beginnen Binsenflöße zum Fischfang zu benutzen.
1500 n. Chr.
Die Heringschwärme bleiben aus unbekannter Ursache im Skagerrak und Kattegat teilweise aus. und gehen in die südliche Nordsee. Das dänische Schonen verliert seine Bedeutung als Zentrum des Fischhandels. Der Fischfang auf der Doggerbank wird nun für die Niederländer zur wichtigsten Einnahmequelle.

Siehe auch:

Kabeljaukrieg

Fangtechniken und -methoden

Fischerboot und -netze in der Museumswerft in Flensburg

In der langen Geschichte der Fischerei sind viele Fangtechniken und -methoden entwickelt worden, die sich grob in Fischerei in bestimmten Gewässertiefen -und Typen sowie die dabei angewante Fangmethode gliedern lassen.

Jede Fangmethode besteht aus zwei Phasen

I. die Steuerung des Fischverhaltens, dies sind alle Maßnahmen, die eine Ortsveränderung des Fisches durch Erreger bewirken.

1. Anlocken
2. Scheuchen
3. Indifferenz (der Fisch kann sich dem Erfassen nicht widersetzen)

II. dem Erfassen des Fangobjektes

1. Vermaschen (Verhaken mit den Kiemen)
2. Labyrinth (reusenähnliche Geräte)
3. Seihen (Kescher oder Schleppnetz)
4. Haken (Angelhaken oder Harpune)
5. Saugen (Fischpumpe)

Von den Fischereifahrzeugen werden speziell angefertigte Netze durch das Wasser oder am Meeresgrund entlang gezogen. Die in den Netzen gefangenen Fische werden an Bord des Schiffes gezogen, wo sie häufig bereits weiterverarbeitet werden, z. B. zu Frostware.

Spezielle Fangtechniken sind unter anderem:

Netzfischerei

Es gibt zwei Kategorien von Netzfischerei, eine passive und eine aktive. Zur passiven gehören die Stell- und Treibnetze, die wie senkrechte stehende Vorhänge ausgelegt werden. Der obere Rand des Netzes (Obersimm) ist mit Schwimmern (Flotten, Glaskugeln Kork, Plastikschwimmer) versehen, der untere (Untersimm) mit Gewichten (Senker, Eisenketten, Blei u. a.) beschwert. Sind diese schwerer als der Auftrieb der Schwimmer, setzt sich das Netz als sogenanntes Stellnetz auf dem Meeresgrund auf. Bei schwächer belastetem Untersimm kann das Netz als Treibnetz an der Oberfläche oder in einer gewünschten Tiefe schweben. Passiv ist damit zu verstehen, das die Netze stationär sind und das die Fische meist mit den Kiemen oder Flossen sich im Netz verfangen, wobei die Maschengröße über die hängen gebliebenen Beute (z. B. Dorsch, Plattfisch) entscheidet. Die Treibnetze werden zum Fang pelagischer Arten (Heringe, Makrelen, Lachs, Dorschartige u. a.) eingesetzt. Dabei werden auch sogenannte Gadder-, Spiegel-, oder Dreiwandnetze verwendet, die aus 2 oder 3 aneinander liegenden Netzen bestehen. Das eigentliche Fangnetz (Innengarn) ist engmaschig. Diesen ist ein- oder beidseitig ein weitmaschiges Netz (Spiegel) vorgehängt. Der durch die weiten Maschen schwimmende Fisch verfängt sich im losen, ihn sackförmig umhüllenden Innengarn, wobei die Außennetze ein Entweichen verhindern. [[Image:Barba-12.jpg|thumb|120px|Ringwadenfischerei Bei der aktiven Netzfischerei werden Schleppnetze wie Käscher eingesetzt. Die nur in Oberflächenschichten verwendete Ringwade (Purse seine) wird gezielt gegen optisch oder mit Echolot wahrgenommene Schwärme (Lachs, Makrele, Thunfisch, Sardinen, Heringe, Sprotten) eingesetzt. Diese werden mit einem schnellen Boot umfahren, das von einer stationären Boje oder einem Beiboot ausgehend auf einer Kreisbahn ein bis zu 500 m langes Netz ausfahren läßt, dessen Obersimm an Schwimmern an der Wasseroberfläche gehalten wird und dessen Untersimm 50 bis 100 m in die Tiefe hängt. Wenn das Boot seinen Ausgangspunkt wieder erreicht hat, so daß der Schwarm im Inneren der nach unten noch geöffneten Ringwade eingeschlossen ist, wird der Untersimm mittels einer Schnürleine zusammengezogen. Das nun geschlossene Netz wird mit einen Powerblock soweit eingeholt, bis die im napfförmigen Netz zusammengedrängte Beute ausgeschöpft werden kann.

Steerk`s auf einer Pier

Die Schleppnetze sind große trichterförmige Beutel, die entweder von einem oder zwei Booten (Trawler) an zwei (Kurrleinen) nachgeschleppt werden. Der Netzmund wird dadurch offen gehalten, daß Schwimmer den oberen Rand der Netzöffnung heben und Gewichte den unteren Rand (Grundtau mit Rollgeschirr) nach unten ziehen. An der Kurrleine sind Scherrbretter angebracht, die nach außen driften, damit das Netz zu den Seiten hin offen bleibt. Beim Baumnetz (Baumkurre, beam trawl) wird der Netzmund durch einen waagerechten Baum offen gehalten. Das in der Heringsfischerei verwendete pelagische Schwimmschleppnetz (Flydetrawl), meist von zwei Booten geschleppt, arbeitet in jeder gewünschten Tiefe. Die Grundschleppnetze gleiten mit dem Grundtau und dem Unterblatt mit den sogenannten Steerk (Cod End) über Grund und nehmen alles auf, was in den Bereich des Netzmundes gelangt. Der Einsatz von Grundschleppnetzen setzt saubere, von Hindernissen freie Böden voraus.

Angel- oder Köderfischerei

Der Angelhaken, eines der ältesten Fischereigeräte, spielt in der kommerziell betriebenen Fischerei eine bedeutende Rolle. Bei der Schleppangelei (Darrfischerei) werden hinter einen fahrenden Boot eine oder mehrere Angelschnüre nachgezogen, an den in geringen Abständen Angelhaken mit natürlichen Ködern oder Spinnködern (Blinker, Pilke) befestigt sind. Scherbretter und Gewichte (Tiefenangel) sorgen für die notwendigen Abstand zwischen den nachgeschleppten, dem Fang pelagischer Fische (z. B. Makrelen) dienenden Leinen. Gebräuchlich sind sie, besonders dort wo die Bodenbeschaffenheit den Einsatz von Schleppnetzen nicht zulässt, die Langleinen an oft kilometerlangen, an Schwimmern aufgehängten oder auf Grund verankerten Horizontalleinen sind in Abständen von 1 – 3 m kürzere Vorschnüre (Snood, Vorfächer) mit beköderten Angeln befestigt. Mit den Langleinen werden, je nachdem in welche Tiefe die Angeln stehen Haie, Aale, Dorsche, Rotbarsch, Plattfisch gefangen.

Korb – Reusenfischerei

Reusen

[[Bild:Malta_052.jpg|thumb|120px|Tagesfischereifahrzeug für Reusen]] Reusen sind Fallen, die in Bodennähe lebende Tiere durch Köder anlockt oder durch andere Vorkehrungen dorthin lenkt, die in diese geraten. Ein Korb – Reuse besteht aus Holz, Korbgeflecht oder Metall und hat meist eine zylindrische oder quadratische Form mit einer oder zwei trichterförmigen Öffnungen. Diese sind so gestaltet, dass dem Tier Zutritt ins innere Gewährt, ein Entkommen in entgegengesetzter Richtung aber verhindert wird. Derartige Fallen werden mit Köder beschickt und werden auf den Meeresboden deponiert und mittels eines Oberflächenschwimmer verbundenen Leine wieder eingeholt. Sie dienen dem Fang meist von Wirbellosen (z. B. Hummer, Languste, Krabbe, Garnelen) sowie von benthischen und epibenthischen Fischen (z. B. Aale, Dorschartige). In die Kategorie der Reusen fallen auch permanent im Grund verpflockte Netze, die so angeordnet sind, dass pelagische Fische durch Leitnetze in eine oder mehrere hintereinander gereihte Netzkammern gelenkt werden, durch die der Weg in eine Sammelreuse führt. Große unter den Namen Tonnare benannte, permanenten Anlagen dieser Art dienten an der italienischen Küste dem Fang von Thunfischen.

Walfang

Hauptartikel: Walfang

Drive Fishery

Unter Drive Fishery versteht man das Fangen und Töten von Kleinwalen und Delphinen nach Art einer Treibjagd, welche vorwiegend in Japan betrieben wird. Die Tiere werden dazu in Lagunen und Buchten getrieben, wo ihnen der Rückweg ins offene Meer mit Netzen versperrt wird. Einige wenige Tiere werden für Delphinarien, Zoos und Vergnügungsparks selektiert, der Großteil jedoch anschließend getötet. Schätzungen gehen hierbei von ca. 20.000 Tieren aus. Aufgrund der Tötungsart ist diese Art Fischerei international geächtet.

Loten nach Fischen

Schallausbreitung beim Echolot (schematisch)

Jahrhunderte lang tappte der Fischer während des Fangs gewissermaßen in Dunkeln, gewisse Erfahrungswerte halfen ihn jedoch Fische zu fangen. Traten Seevögelschwärme auf, so war die Nähe von Fischschwärmen wahrscheinlich. Auftreten von Delphinen deutete auf Heringsschwärme hin. Heutzutage erfolgt die Ortung von Fischschwärme mit Hilfe eines Echolots, das mit Ultraschallwellen arbeitet. Deren Frequenz liegt über der oberen Hörschwelle (>16.000 Hz). Sie breiten sich im Wasser mit einer Geschwindigkeit von 1500 m/s aus (in der Luft nur mit etwa 333 m/s). Im Meerwasser ist die Absorbierung der elektromagnetischen Wellen geringer als in der Luft, wodurch sich Ortungsreichweiten im Kilometerbereich realisieren lassen. Trifft der ausgesandte Schallwelle auf Stellen mit veränderter Dichte, auf ein festes Objekt, den Meeresboden, auf Fischschwärme, auf Wasserschichten anderer Temperatur oder Salzschichten, wird ein Teil der Energie reflektiert und gelangt zum Sender zurück. Die Entfernung des reflektierenden Körpers wird durch Messung der Zeit bestimmt. Durch ein Horizontal-Vertikal-Lot (HC-Lot) kann auch das Wasser vor dem Schiff abgetastet werden so das man Fischschwärme verfolgen kann, und in Abstimmung mit der Netzsonde kann man den Bereich vor der Netzmaulöffnung kontrollieren. Sie signalisiert den einschwimmenden Fisch, die Höhe der Netzmaulöffnung und die Entfernung des Netzes über Grund.

Fischzuchten

Aquakultur zur Aufzucht von Lachs vor Vestmanna/Färöer

Von einer eigentlichen Zucht im Sinne der Haustierzucht kann nur die Rede sein, wenn sich der Entwicklungszyklos einer Art lückenlos unter kontrollierten Bedingungen abspielt. Die trifft auf die Zucht von Süßwasserarten teilweise zu (z. B. Karpfen, Forelle) wo die Eier künstlich besamt, die Jungtiere in Anlagen hochgezogen und gemästet werden. Mit Meerfischen sind Versuche in diese Richtung bisher misslungen, da die maritimen Arten fast ausnahmslos hinfällige planktontische Larvenstadien durchlaufen, deren Haltung mit großen Schwierigkeiten verbunden ist. Dies beruht hauptsächlich auf die Unkenntnis der Ernährungsgewohnheiten dieser Larven und deren Empfindlichkeit gegenüber mechanischen Schädigungen und deren Anfälligkeit für Infektionen. Die Bewirtschaftung maritimer Speisefische beschränkt sich auf folgende Maßnahmen.

1. Hege der natürlichen Bestände durch Erlass von Schutzgebieten und Schutzbestimmungen.
2. Schonzeiten während der Laichzeit und Wanderung
3. Festlegung und Einhaltung von Fangquoten und Mindestgrößen
4. Auch der Hege dienliches Verfahren besteht darin das die Eier von laichreifen, im Meer gefangenen Fische künstlich besamt und nach der Embryonalentwicklung, werden die geschlüpften Larven wieder im Meer ausgesetzt.
5. Bei der künstlichen Mast wie der in der Japanischen See vorkommende Buri (Yellow tail) werden im Meer gefangene, halbwüchsige Fische in geräumigen, zwischen Pontons hängenden Netzkäfigen gemästet.

Siehe auch

Marikultur
Aquakultur

Die bedeutendsten Fischfangnationen

Fischerboote vor Koh Tao (Thailand)
Trawler in Schottland

Die mit Abstand größte Fischfangnation (gemessen am Ertrag) ist China, gefolgt von Peru, Indien und Japan. In Europa weisen Norwegen, Dänemark und Spanien die höchsten Fangmengen auf.

Die höchsten Fischfang-Erträge (2001)
 Rang  Land  Ertrag 
(in Tsd. t)
 Rang  Land  Ertrag 
(in Tsd. t)
   1 China    44063    11 Philippinen    2380
   2 Peru    7996    12 Südkorea    2282
   3 Indien    5965    13 Vietnam    2010
   4 Japan    5521    14 Island    1985
   5 USA    5405    15 Bangladesch    1687
   6 Indonesien    5068    16 Dänemark    1552
   7 Chile    4363    17 Mexiko    1475
   8 Russische Föderation    3718    18 Spanien    1397
   9 Thailand    3606    19 Malaysia    1393
   10 Norwegen    3199    20 Myanmar    1288

Quelle: Handelsblatt - Die Welt in Zahlen (2005)

Der Jahres-Fischereiertrag lag 2003 bei ca. 140 Millionen Tonnen weltweit.

Die wichtigsten Fangplätze der Seefischerei

Im Nordatlantik

Fischfang auf einer Briefmarke von Färöer

Fast ohne Ausnahme spielt sich die Seefischerei auf dem küstennahen Schelf des Nord-Atlantik oder deren Nebenmeeren in Tiefen bis 700 m ab. Die Lage der Fangplätze auf dem flachen Schelf ist biologisch bedingt, da hier die besten Voraussetzungen für günstige Lebensbedingungen gegeben sind.

Ort Fischart Fangzeit
Barentssee Kabeljau, Rotbarsch, Lodde Mai–November
Bäreninsel-Spitzbergen Kabeljau, Rotbarsch April–Juni
Westgrönland Kabeljau März–Juni
Ostgrönland Rotbarsch April–Dezember
Island Kabeljau, Rotbarsch, Seelachs, Lodde ganzjährig
Labrador Kabeljau, Rotbarsch, Heilbutt Mai–Dezember
Nordsee Hering, Scholle Juli–Oktober
Neufundland Kabeljau, Rotbarsch April–Dezember
Norwegische Küste Seelachs Juni–Dezember
Ostsee Hering, Dorsch (=Kabeljau), Sprotte Dezember–April
Ostkante Hering Oktober–Mai
Georgesbank/USA-Schelf Makrele Juli–Oktober
Gotlandsee/Ostsee Sprott Dezember–April
Baffinland Grenadierfisch Juli–Januar
Englischer Kanal Schildmakrele ganzjährig

Ökologische Aspekte

Maschenmeßgerät

Besonders bei der Treibnetzfischerei werden viele nicht als verkaufsfähige geltende, nicht benötigte und dennoch getötete Tiere gefangen. Solcher Beifang wird meist wieder über Bord gegeben oder zu Fischmehl verarbeitet. Auch Säugetiere wie Delfine und kleine Walarten verfangen sich häufig während der Jagd nach Thunfisch in den Netzen und ersticken unter Wasser.

Innerhalb der EU gibt es durch die Gemeinsame Fischereipolitik Vorschriften über die Maschengröße der Fischnetze, die den Jungfischen ein Entkommen ermöglichen sollen.

Die industriell betriebene Fischerei führt zur Bedrohung des Bestandes für viele Fischarten, so ist der Kabeljau durch Überfischung weltweit akut vom Aussterben bedroht.

Um weitere ökologische Katastrophen zu verhindern, die langfristig auch den wirtschaftlichen Untergang der Fischereiindustrie in vielen Regionen bedeuten würden, werden Fangquoten, d. h. eine festgelegte Menge an Fischen in einem bestimmten Gebiet, festgelegt. Häufig werden diese jedoch aus politischen und wirtschaftlichen Gründen zu hoch angesetzt.

Mit dem MSC-Siegel (Marine Stewardship Council) ist seit 1997 ein Produktkennzeichen vorhanden, das es Verbrauchern ermöglichen soll, Fisch aus nachhaltiger Fischerei zu kaufen.

Siehe auch

Literatur

  • Antje Kahlheber: Die Erschöpfung der Weltmeere. Spektrum der Wissenschaft, November 2004, S. 60 - 68, ISSN 0170-2971
  • Mark Kurlansky: Kabeljau - Der Fisch, der die Welt veränderte, Claassen, München, ISBN 3-546-00158-3
Commons: Fischerei – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch