Rote Armee Fraktion

Die Rote Armee Fraktion (RAF) war die bekannteste dem Linksterrorismus zugeordnete Untergrundorganisation in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Ursprünglich gründete sich die RAF 1970 um Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Horst Mahler, Ulrike Meinhof und andere. 1998 erfolgte nach einer wechselvollen Geschichte, deren Schwerpunkt in den 1970er und frühen 1980er Jahren lag, ihre endgültige Selbstauflösung.
In ihrem Selbstverständnis betrachtete sich die Gruppe als kommunistische Guerilla.
- RAF-Zitat (Auszug): "...weil wir Kommunisten sind und es davon, ob die Kommunisten sich organisieren und kämpfen, abhängt, ob Terror und Repression nur Angst und Resignation bewirken oder Widerstand und Klassenhass und Solidarität provozieren, ob das hier alles so glatt im Sinn des Imperialismus über die Bühne geht oder nicht...."
Zielsetzung der Rote Armee Fraktion
Die RAF wollte nach dem Vorbild südamerikanischer Widerstandskämpfer, insbesondere der Tupamaros in Uruguay, den bewaffneten Kampf als "Stadtguerilla" gegen das "System", den herrschenden kapitalistischen Staat und den US-Imperialismus, aus dem Untergrund führen und damit den internationalen Befreiungskampf stärken. Während terroristischer Anschläge oder Geiselnahmen der RAF wurden 34 Menschen getötet und es gab zahlreiche Verletzte. Außerdem starben 20 Mitglieder der RAF. In den Medien, ausgehend von den Publikationen des Axel Springer-Verlags, wurde die RAF oft als Baader-Meinhof-Gruppe oder als Baader-Meinhof-Bande bezeichnet. Gebräuchlich ist heute ihr selbst gewählter, an die Rote Armee der Sowjetunion angelehnter Name.
Betrachtet man die Entwicklung der RAF, so lassen sich mehrere „Generationen“ unterscheiden, zwischen denen jeweils keine oder nur geringe personelle Kontinuität vorhanden war. Außerdem unterscheiden diese sich durch Organisationsstrukturen und Veränderungen in Theorie und Praxis.
Chronik zur RAF
Vorgeschichte
Vor allem die erste Generation der RAF ging aus dem militanten Flügel der Außerparlamentarischen Opposition (APO) hervor (vgl. auch 68er-Bewegung), welche am Ende der 1960er Jahre in verschiedene linke Gruppierungen und kommunistische Splitterparteien (K-Gruppen) zerfiel).
Nach den in der 68er-Studentenbewegung geführten Strategiediskussionen um die Legitimation von „Gewalt gegen Sachen“ hatten Baader und Ensslin zusammen mit Thorwald Proll und Horst Söhnlein am 2. April 1968 gegen Mitternacht mit Hilfe von Zeitzündern Brände in zwei Frankfurter Kaufhäusern gelegt, um gegen den Krieg der USA in Vietnam zu protestieren. Die Brände verursachten einen Schaden von insgesamt 700.000 Mark. Die Brandstifter wurden schon am 4. April gefasst und in Folge zu je drei Jahren Zuchthaus verurteilt.
Der Prozess war schon damals umstritten und wird heute mindestens als weiterer Antrieb in den terroristischen Untergrund angesehen. Obwohl bei den Bränden nur Sachschaden an der Einrichtung, jedoch nicht an den Gebäuden entstand und die Kaufhäuser, wenn auch aus ungeklärten Gründen, nicht einmal ihr Recht wahrnahmen, Strafantrag zu stellen, klagte Staatsanwalt Walter Griebel wegen schwerer Brandstiftung an, ein Tatbestand, der neben Brandstiftung an Gottes- und Wohnhäusern „Räumlichkeiten“ umfasste, in denen sich zur Zeit der Brandstiftung „Menschen aufzuhalten pflegen“. Die Begründung für den mitternächtlichen Aufenthalt von Menschen fasste der Staatsanwalt in dem Satz „Das weiß doch jeder, dass sich nachts in Kaufhäusern Menschen aufhalten“ zusammen und legte wegen des nicht eingetretenen Brandes von Gebäudeteilen weiter nach, „schließlich hätte die ganze Frankfurter Innenstadt abbrennen können!“.
In einem Artikel vom 8. November 1968 nannte Uwe Nettelbeck in der Zeit den Prozess „eine Veranstaltung [..], in der sich die Gewaltenteilung als eine Verteilung der Aufgabe darstellte, die zum Schutz der herrschenden Ordnung notwendige Gewalt auszuüben“ und meinte, Staatsanwalt Griebel hätte sich in einer „außerordentlich freien Beweiswürdigung“ selbst als „rechter Feuerteufel“ erwiesen („recht“ im Sinne von ziemlich).
Nachdem die Revision des Urteils durch den Bundesgerichtshof beantragt worden war, kamen die Verurteilten zunächst auf freien Fuß. Nach ihrer Ablehnung tauchten Baader und Ensslin unter und beschlossen zusammen mit ihrem Anwalt Horst Mahler die Gründung einer „Stadtguerilla“-Truppe nach lateinamerikanischem Vorbild (vgl. Minihandbuch des Stadtguerilleros von Carlos Marighella sowie die Fokustheorie von Che Guevara und Régis Debray). Dieser Plan wurde jedoch durch die Verhaftung Andreas Baaders, des führenden Mitglieds der Gruppe, durchkreuzt. Als die erste Aktion der RAF wird heute die anschließende Befreiung Baaders angesehen.
Diese fand am 14. Mai 1970 statt. Andreas Baader war ins Berliner Institut für Soziale Fragen ausgeführt worden, weil die Journalistin Ulrike Meinhof als Vorwand angegeben hatte, mit ihm ein Buch über Heimzöglinge verfassen zu wollen. Bei dieser Gelegenheit wurde er unter Anwendung von Waffengewalt befreit. Dabei wurde der Institutsangestellte Georg Linke durch einen Schuss schwer verletzt.
In der Aufbauphase zog die Gruppe die Aufmerksamkeit des Staates zunächst durch mehrere Banküberfälle, Fahrzeug- und Dokumentendiebstähle auf sich und trat im April 1971 mit dem Strategiepapier Das Konzept Stadtguerilla an die Öffentlichkeit. Kurz darauf wurde eine bundesweite Fahndung nach den mittlerweile etwa fünfzig Gruppenmitgliedern gestartet.
Auch wenn in der Literatur teilweise die Frankfurter Kaufhausbrandanschläge als Beginn der Roten Armee Fraktion diskutiert werden, wird zumeist die Baader-Befreiung als eigentliches Gründungsmoment der Gruppe angenommen. Dies entsprach auch dem Selbstverständnis der RAF.
Die erste Generation
Die „erste Generation“ (Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Holger Meins, Ulrike Meinhof, Jan-Carl Raspe und andere) war von 1970 bis 1972 mit Banküberfällen, mehreren Bombenanschlägen gegen US-Militäreinrichtungen oder staatstragende Einrichtungen aktiv, wobei insgesamt 4 Menschen ihr Leben verloren und über 30 verletzt wurden. Im Juni 1972 wurden ihre wesentlichen Protagonisten verhaftet, im Mai 1975 angeklagt und im April 1977 nach 192 Prozesstagen unter anderem wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Ulrike Meinhof war bereits am 29. November 1974 zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden.
Im Gefängnis beklagten die Terroristen ihre verschärften Haftbedingungen als Isolationsfolter und forderten unter anderem deren Aufhebung und den Status von Kriegsgefangenen. Zur Untermauerung ihrer Forderungen traten sie mehrmals in einen Hungerstreik, an dessen Folgen Holger Meins am 9. November 1974 in der Haftanstalt Wittlich starb. Die Aktivitäten der Inhaftierten bewirkten – mit Hilfe ihrer Verteidiger wie beispielsweise der später selbst angeklagten Rechtsanwälte Horst Mahler und Klaus Croissant – auch breitere Resonanz in der linken Szene. Zu den renommierten Anwälten der ersten RAF-Generation gehörten auch die späteren Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele und Otto Schily (letzterer ist 1989 zur SPD übergetreten und war 1998-2005 deutscher Innenminister). Durch die Schilderungen des Vollzugsbeamten Horst Bubeck sowie die mit einer geschmuggelten Kamera gegenseitig aufgenommen Fotos der Gefangenen wurden die Behauptungen von verschärften Haftbedingungen und Isolationsfolter jedoch stark relativiert.
Es kam auch zur öffentlichkeitswirksamen Intervention des französischen Existenzialismus-Philosophen Jean-Paul Sartre, der in der Auseinandersetzung um die RAF-Gefangenen zu vermitteln versuchte, allerdings bezeichnete Sartre nach dem Besuch in Stammheim in einer privaten Äußerung Baader als "Arschloch" (Quelle Film "Sartre par lui-même" 1976).
Am 24. April 1975 besetzten sechs deutsche Terroristen als Kommando Holger Meins Teile der deutschen Botschaft in Stockholm und forderten die Freilassung der inhaftierten RAF-Spitze (Geiselnahme von Stockholm) (siehe auch Friederike Krabbe/Hanna Krabbe).
Als die Bundesregierung der Forderung nicht nachkam, wurden der Militärattaché, Oberstleutnant Andreas von Mirbach, und der Wirtschaftsattaché, Heinz Hillegaart, ermordet. Einer der Terroristen löste versehentlich eine Explosion aus, die das Gebäude in Brand setzte. Dabei starb der Terrorist Ulrich Wessel. Das RAF-Mitglied Siegfried Hausner starb später an den dabei erlittenen Verletzungen. Die vier weiteren RAF-Mitglieder wurden später verurteilt.

Führende Mitglieder der „ersten Generation“ starben zwischen 1976 und 1977 in der Haft (im Hochsicherheitstrakt der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim): In der Nacht zum 9. Mai 1976 erhängte sich Ulrike Meinhof am Fenstergitter ihrer Zelle mit einem aus Stoffstreifen gefertigten Strick. Widersprüche und Ungereimtheiten in der offiziellen Darstellung ihres Todes führten unter anderem zur Bildung einer Internationalen Untersuchungskommission.
Nach dem Scheitern des Versuchs, sie durch die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer durch die zweite RAF-Generation und die Landshut-Flugzeugentführung durch ein vierköpfiges, arabisches Terrorkommando freizupressen (siehe weiter unten unter „Die zweite Generation“), begingen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in Stammheim Selbstmord. Raspe und Baader benutzten Schusswaffen, die von Mitarbeitern des RAF-Anwalts Klaus Croissant eingeschmuggelt wurden. Ensslin erhängte sich an einem Zellenkabel. Zweifel an der offiziellen Selbstmordversion, die sich auf behördenunabhängige Untersuchungsergebnisse der Todesfälle berufen, konnten entkräftet werden.
Irmgard Möller fügte sich mit dem anstaltseigenen Besteckmesser Stichverletzungen in der Herzgegend zu, die jedoch nicht tödlich waren. Sie bestreitet bis heute die offizielle Version eines geplanten, kollektiven Suizids der anderen, bei denen jeweils unterschiedliche Tatwaffen verwendet wurden. Die Umstände der Todesfälle waren in der Folge Grundlage für Zweifel an den offiziellen Erklärungen. Kurz nach den Todesfällen in Stammheim berichtete das Wochenmagazin Stern, dass aufgrund von Bauarbeiten die Alarmmeldeschleifen der Notfall-Treppe in Stammheim abgeschaltet waren, so dass unbefugter Zugang von Außen möglich gewesen wäre. Manche vermuten deshalb das Werk von Geheimdiensten; konkrete Hinweise dafür gibt es allerdings nicht, vor allem wäre eine solche Aktion vor einer Befreiung Schleyers unlogisch gewesen. Auch die „technischen“ Umstände der verlautbarten Selbstmorde, die Art der Verwendung der Mittel zur Tötung, nehmen Skeptiker bis in die Gegenwart zum Anlass, die Selbstmordthese in Frage zu stellen. Auch der spätere Bundesinnenminister Otto Schily äußerte damals Zweifel an der Selbstmordtheorie. Mittlerweile haben Aussagen von RAF-Aussteigern diese Zweifel ausgeräumt. Die RAF-Mitglieder Brigitte Mohnhaupt und Susanne Albrecht stellten gegenüber anderen RAF-Mitgliedern (der 2.Generation) die Mord-Version in Abrede mit der Begründung, die Stammheimer Gefangenen seien bis zuletzt selbstbestimmt gewesen und hätten mit ihrem Selbstmord die RAF zur "Fortsetzung des Kampfes" veranlassen wollen. Auch die Schilderungen des Vollzugsbeamten Horst Bubeck lassen die Selbstmord-Version wahrscheinlicher erscheinen.
Die zweite Generation
Die „zweite Generation“ bildete sich nach der Festnahme des größten Teils der ersten Generation und versuchte im Herbst 1977 („Deutscher Herbst“) durch die Entführung des Präsidenten des Arbeitgeberverbands Hanns-Martin Schleyer die inhaftierte „erste Generation“ freizupressen.
Um den Druck auf die Bundesregierung zu verstärken, entführte eine Gruppe arabischer Terroristen das Lufthansa-Passagierflugzeug Landshut nach Mogadischu in Somalia und nahm deren Passagiere als Geiseln. Diese Geiselnahme wurde im Auftrag des Krisenstabs der Bundesregierung unter Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) nach Absprache des deutschen Verhandlungsführers Hans-Jürgen Wischnewski mit der somalischen Regierung unter Siad Barré, durch die Operation Feuerzauber des Sonderkommandos des Bundesgrenzschutzes (heute: deutsche Bundespolizei) GSG 9 beendet. Vorher wurde der Pilot Jürgen Schumann von den Geiselnehmern erschossen und aus der Maschine geworfen. Alle anderen Geiseln konnten unverletzt befreit werden. Drei der vier Geiselnehmer wurden erschossen, mit Souhaila Andrawes überlebte nur eine Person.
Wenige Stunden nach der Befreiungsaktion begingen Baader, Ensslin und Raspe Selbstmord und wurden in ihren Zellen in Stammheim aufgefunden. Wie für den Fall des Scheiterns des Freipressversuchs geplant, ermordete die RAF Hanns-Martin Schleyer.
Mitglieder der „zweiten Generation“ erfuhren organisatorische und finanzielle Hilfe aus der DDR. Ferner gelang es einigen Mitgliedern der RAF, mit Hilfe der Staatssicherheit in der DDR unterzutauchen. Nach dem Zusammenbruch der DDR wurde ihre neue dortige Identität aufgedeckt. Susanne Albrecht, Werner Lotze, Ekkehard Freiherr von Seckendorff-Gudent, Christine Dümlein, Monika Helbing, Silke Maier-Witt, Henning Beer, Sigrid Sternebeck und Ralf-Baptist Friedrich wurden mittlerweile für die von ihnen begangenen Straftaten verurteilt (die Ekkehard Freiherr von Seckendorff-Gudent und Christine Dümlein vorgeworfenen Straftaten waren in der Zwischenzeit verjährt); sie erhielten aufgrund ihrer Aussagebereitschaft den Status von Kronzeugen. Ihre damaligen Betreuer in der DDR wurden strafrechtlich nicht belangt. Zur zweiten Generation gehörte auch Friederike Krabbe.
Die dritte Generation
Die „dritte Generation“, nach Informationen des Verfassungsschutzes ein Zusammenschluss von bis zu 250 Personen, wird für die Ausführung von Sabotageakten und mehreren Mordanschlägen, denen Persönlichkeiten der bundesdeutschen Politik und Wirtschaft zum Opfer fielen, verantwortlich gemacht. Der „harte Kern“ umfasste etwa 15 - 20 Personen.
Ihr werden u. a. Anschläge auf den Siemens-Manager Karl Heinz Beckurts, den Chef der Deutschen Bank Alfred Herrhausen und den Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder vorgeworfen; auch heute noch sind entsprechende Ermittlungsverfahren nicht abgeschlossen (vgl. Literatur).
Am 27. Juni 1993 kommt es in Bad Kleinen bei Schwerin während der Festnahme der RAF-Mitglieder Wolfgang Grams und Birgit Hogefeld zu einem Schusswechsel, bei dem der 26-jährige GSG-9-Beamte Michael Newrzella und Grams sterben. Nach den offiziellen Ermittlungserkenntnissen hat sich Grams, nachdem er Newrzella durch Schüsse aus einer mitgeführten Pistole getötet hatte, selbst getötet, indem er sich, um der Festnahme zu entgehen, schwer verletzt im rückwärtigen Fallen auf die Gleise einen aufgesetzten Kopfschuss zufügt. Nicht nur in Unterstützerkreisen ist der Verdacht verbreitet, dass Grams von einem GSG-9-Mann erschossen und gezielt getötet worden sei, zumal mehrere unbeteiligte Zeugen diese Version des Hergangs gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel bestätigten.
Als die Umstände des Einsatzes genauer untersucht wurden, traten erhebliche Mängel in der Berichterstattung der verschiedenen Ermittlungsbehörden sowie bei der Spurensicherung zu Tage. Aufgrund der öffentlichen Debatte trat der damalige Bundesinnenminister Rudolf Seiters zurück; Generalbundesanwalt Alexander von Stahl wurde später entlassen. Die Eltern des verstorbenen Wolfgang Grams klagten vor der Zivilkammer des Landgerichtes Bonn gegen den Bund und forderten Schadenersatz. Das Gericht kam zu der Erkenntnis, dass die genauen Tathergänge nicht aufgeklärt werden können, schloss aber eine vorsätzliche Tötung nicht aus. Der GSG 9-Einsatz in Bad Kleinen forderte zwei Menschenleben sowie einen schwer verletzten GSG 9 Beamten und sorgte auch noch in den Jahren danach für politischen Zündstoff. Der Fall Bad Kleinen wird von vielen kritischen Beobachtern als die Beugung der Grundsätze des Rechtsstaates angesehen, da nach ihnen ein rechtsstaatliches Verfahren gewährleistet sein sollte, das zur vollständigen Aufklärung führt.
Wolfgang Grams wird vorgeworfen, am 1. April 1991 in Düsseldorf den Chef der Treuhand, Detlev Karsten Rohwedder, ermordet zu haben. Die Bundesanwaltschaft gab im Jahr 2001 bekannt, dass die Mittäterschaft Grams' im Fall Rohwedder durch DNS-Analyse von Spuren am Tatort einwandfrei geklärt sei.
Am 15. September 1999 wurden Andrea Klump und Horst Ludwig Meyer von der österreichischen Polizei aufgegriffen. Bei einem Schusswechsel kam Meyer ums Leben. Ihm wurde vorgeworfen, an der Ermordung Beckurts teilgenommen zu haben - aufgrund seines Todes kam es jedoch nicht zu einem Prozess. Der immer wieder aufkommende Vorwurf der RAF-Mitgliedschaft Klumps ist nach wie vor ungeklärt, in einem Gerichtsprozess wurde dieser sogar fallengelassen.
Bereits 1992 präsentierten die Journalisten Gerhard Wisnewski, Wolfgang Landgraeber und Ekkehard Sieker unter anderem in einem Fernsehbeitrag der ARD-Sendung Brennpunkt die kontroverse These, dass die dritte Generation der RAF nicht existiert habe und die ihr zugeschriebenen Morde vielmehr von Geheimdiensten inszeniert worden seien (siehe auch weiter unten unter Literatur/Unsortiertes, Buch "Das RAF-Phantom"). Zur Bewertung dieser These ist die Betrachtung der Geschichte der italienischen linksextremen Terrororganisation Rote Brigaden hilfreich (siehe dazu auch Gladio, Propaganda Due, Strategie der Spannung).
Auflösung der RAF
Am 20. April 1998 gab die RAF in einer achtseitigen Erklärung die Selbstauflösung bekannt. Darin heißt es: „Vor fast 28 Jahren, am 14. Mai 1970, entstand in einer Befreiungsaktion die RAF. Heute beenden wir dieses Projekt. Die Stadtguerilla in Form der RAF ist nun Geschichte.“
Personen und Straftaten
Übersicht über die der RAF zugeordneten Straftaten
Datum | Ort | Straftat | Bemerkung |
---|---|---|---|
11. Mai 1972 | Frankfurt am Main | Bombenanschlag auf eine US-Kaserne in Frankfurt a. M. | Ein Toter und 13 Verletzte |
12. Mai 1972 | Augsburg und München | Bombenanschlag auf ein Polizeikommissariat in Augsburg und das LKA in München | Fünf verletzte Polizisten |
16. Mai 1972 | Karlsruhe | Bombenanschlag auf den Wagen des Bundesrichters Buddenberg | Seine Frau fuhr den Wagen und wurde verletzt |
19. Mai 1972 | Hamburg | Bombenanschlag auf den Sitz des Axel Springer Verlages | 17 Personen wurden verletzt |
24. Mai 1972 | Heidelberg | Bombenanschlag auf das Europa-Hauptquartier der US-Armee | Drei tote GIs, fünf verletzt |
25. April 1975 | Stockholm | Besetzung der deutschen Botschaft, Ermordung von Andreas von Mirbach und Dr. Heinz Hillegaart (Geiselnahme von Stockholm) | Vier Tote, davon zwei Terroristen |
7. April 1977 | Karlsruhe | Erschießung von Generalbundesanwalt Siegfried Buback | Drei Tote (Der Fahrer und ein Justizbeamter wurden ebenfalls erschossen.) |
30. Juli 1977 | Oberursel (Taunus) | Der Vorstandssprecher der Dresdner Bank, Jürgen Ponto, wird - bei dem Versuch, ihn zu entführen - in seinem Haus erschossen. | Ein Toter |
5. September 18. Oktober 1977 |
Köln beziehungsweise Mülhausen (Elsass) |
Entführung von Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer, Ermordung Schleyers durch Erschießen | Fünf Tote (Bei der Entführung wurden drei Polizisten sowie der Fahrer getötet.) |
25. Juni 1979 | Heidelberg | Anschlag mit einer Panzerfaust auf US-General Alexander Haig. | |
11. Mai 1981 | Frankfurt am Main |
Mord am hessischen Wirtschaftsminister Heinz Herbert Karry. | Zuschreibung zur RAF zweifelhaft. Bekennerschreiben durch die Gruppe Revolutionäre Zellen |
15. September 1981 | Heidelberg |
Anschlag auf den Oberbefehlshaber der US Landstreitkraefte in Europa, General Frederick James Kroesen. | |
1. Februar 1985 | Gauting in der Nähe des Starnberger Sees | Erschießung von Dr. Ernst Zimmermann, Chef des Rüstungskonzerns MTU | |
8. August 1985 | Wiesbaden/Frankfurt am Main | Der 20-jährige US-Soldat Edward Pimental wurde durch einen Genickschuss ermordet. | Die RAF benutzt seinen Ausweis, um auf dem militärischen Teil des Rhein-Main-Flughafens eine Autobombe zu platzieren. Zu dem Anschlag bekennen sich RAF und die französische "Action Directe". Es sterben zwei Menschen und elf weitere werden verletzt. |
9. Juli 1986 | Straßlach (bei München) | Bombenattentat und Ermordung des Siemens-Manager Karl Heinz Beckurts und seines Fahrers Eckhard Groppler | |
10. Oktober 1986 | Bonn | RAF ermordet den Ministerialdirektor im Auswärtigen Amt, Dr. Gerold von Braunmühl | |
30. November 1989 | Bad Homburg v. d. Höhe | Bombenattentat auf den Bankier Alfred Herrhausen | Täterschaft ungeklärt |
13. Februar 1991 | Bonn-Bad Godesberg | Beschießung der US-Botschaft mit einem Gewehr von der anderen Rheinseite (Königswinter) | keine Verletzte |
1. April 1991 | Düsseldorf | Erschießung des Chefs der Treuhandanstalt Detlev Karsten Rohwedder in seinem Haus in Düsseldorf | Täterschaft ungeklärt, Beteiligung von Wolfgang Grams nachgewiesen |
27. März 1993 | Weiterstadt | Sprengstoffanschlag auf den Neubau der Justizvollzugsanstalt | Täterschaft ungeklärt; laut offiziellen Angaben wurden etwa 200 Kilogramm TNT verwendet; keine Verletzten, Sachschaden 200 Mio. DM. |
Verstorbene Mitglieder der RAF
Im selben Zeitraum kamen 20 Personen zu Tode, die der RAF zugerechnet wurden:
Petra Schelm, Holger Meins, Ulrich Wessel, Siegfried Hausner, Katharina Hammerschmidt, Ulrike Meinhof, Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Jan-Carl Raspe, Ingrid Schubert, Willy-Peter Stoll, Michael Knoll, Elisabeth von Dyck, Juliane Plambeck, Wolfgang Beer, Sigurd Debus, Johannes Thimme, Wolfgang Grams und Horst Ludwig Meyer.
Quelle: Klaus Pflieger: Die Aktion „Spindy“. Die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Dr. Hanns-Martin Schleyer. Baden-Baden 1997. ISBN 3-789-04598-5
Inhaftierungen
Mit Eva Haule (seit 1986), Birgit Hogefeld (1993), Christian Klar (1982) und Brigitte Mohnhaupt (ebenfalls seit 1982) sind heute noch vier der ehemaligen RAF-Angehörigen in deutschen Gefängnissen inhaftiert. Hanna Krabbe war von 1975 bis 1996 inhaftiert, siehe unter Friederike Krabbe, Hanna Krabbe. Rolf Clemens Wagner, der vornehmlich in den 1970ern für die RAF aktiv war, wurde am 9. Dezember 2003 nach 24 Jahren aus der Haft entlassen. Adelheid Schulz, die unter anderem wegen ihrer Beteiligung an der Schleyer-Entführung zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, wurde am 1. Februar 2002 vom damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau begnadigt. Schulz genoss zuvor schon seit Oktober 1998 wegen ihres Gesundheitszustandes Haftunterbrechung. Im Oktober 2001 wurde die Haftstrafe Rolf Heißlers zur Bewährung ausgesetzt, er war 1982 zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt worden. Die Ex-Terroristin Andrea Klump sitzt (seit 2001) ebenfalls eine Haftstrafe ab, der Vorwurf der RAF-Zugehörigkeit wird jedoch von Klump bestritten und ist mittlerweile von einem Gericht fallen gelassen worden.
Die Opfer der RAF
In den Jahren 1970 bis 1997 wurden durch die RAF 34 Menschen getötet, die meisten direkt ermordet.
Dies sind:
Norbert Schmid, Herbert Schoner, Hans Eckhard, Paul Bloomquist, Clyde Bronner, Ronald Woodward, Charles Peck, Andreas von Mirbach, Dr. Heinz Hillegaart, Fritz Sippel, Siegfried Buback, Wolfgang Göbel, Georg Wurster, Jürgen Ponto, Heinz Marcisz, Reinhold Brändle, Helmut Ulmer, Roland Pieler, Arie Kranenburg, Dr. Hanns-Martin Schleyer, Hans-Wilhelm Hansen, Dionysius de Jong, Johannes Goemans, Edith Kletzhändler, Dr. Ernst Zimmermann, Edward Pimental, Becky Bristol, Frank Scarton, Prof. Dr. Karl Heinz Beckurts, Eckhard Groppler, Dr. Gerold von Braunmühl, Dr. Alfred Herrhausen, Dr. Detlev Karsten Rohwedder und Michael Newrzella
Zur Theorie der RAF
Nach ihren schriftlichen Hinterlassenschaften (v. a. der ersten Generation) lässt sich die RAF ursprünglich als eine radikalisierte revolutionär-sozialistische Gruppierung einstufen, die sich stark mit dem Neomarxismus der „Frankfurter Schule“ auseinander setzte und sich radikalisiert auch auf diesen bezog, obgleich die Vertreter dieser Richtung sich entschieden vom Terrorismus distanzierten. In ihren Schriften beziehen sie sich teilweise auch auf marxistisch-leninistische Theorien; es lassen sich maoistische Tendenzen nachweisen. Dennoch kann angenommen werden, dass es zu kurz gegriffen wäre, sie als „terroristische Neomarxisten“ zu bezeichnen.
Die RAF war erkennbar von erklärtem Hass gegenüber dem „System“, dem Staatsapparat der Bundesrepublik Deutschland, erfüllt. Sie klagte zudem, wie schon die studentische APO vor ihr, faschistoide Tendenzen in den westlich-europäischen Gesellschaften und besonders die nicht „aufgearbeitete“, „wiedergutgemachte“ und immer noch wirkende nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands an. Die erste Generation (Baader-Meinhof-Gruppe) und darin vor allem die frühere Journalistin Ulrike Meinhof entwickelten für ihre „revolutionäre“ Radikalität eine linksextrem-intellektuelle Theorie, die teilweise von überraschender Klarheit zeugt. Allerdings ist die Theorie auch ideologisch überzeichnet. Unter linken „außerparlamentarischen Intellektuellen“ der damaligen Zeit, wie z.B. Rudi Dutschke wurden die radikalisierte Theorie und terroristische Praxis inhaltlich nicht geteilt. In seinen Tagebüchern sah Dutschke „RAF-Dummheit“ (30. November 1974) und meinte: „Die negativen Auswirkungen der RAF-Scheiße sind vielerorts erkennbar, CDU/CSU im besonderen, Regierung im allgemeinen und RAF-Kacke im einzelnen scheinen verheiratet zu sein: um den politischen Klassenkampf zu hemmen!!“ (1. Dezember 1974) Die RAF-Schriften/-Positionen wurden (wegen der Verbrechen der RAF, aber auch wegen ihres schwer verdaulichen Jargons und der teilweise wirren Inhalte ihrer Verlautbarungen) in der breiten Öffentlichkeit nicht diskutiert. Zu größeren Teilen galt dies jedoch auch für die differenzierteren kritischen Meinungsäußerungen (beispielsweise: Daniel Cohn-Bendit in einer Fernseh-Diskussion über Hanns-Martin Schleyer; der Göttinger Mescalero über das Buback-Attentat). Diese wurden ebenfalls nicht als ernstzunehmender Beitrag zum politischen Diskurs gesehen und in der öffentlichen Diskussion (v.a. den Massenmedien wie der Bild-Zeitung) nicht differenziert von den Schriften der RAF behandelt, sondern zuweilen sogar als Positionen von „Sympathisanten“ der Terroristen diskreditiert.
Quelle der Dutschke-Tagebucheinträge: Rudi Dutschke: Jeder hat sein Leben ganz zu leben. Die Tagebücher 1963-1979. Gretchen Dutschke (Hrsg.). ISBN 3-462-03224-0
Aufarbeitung
Filme
- Deutschland im Herbst, verschiedene Kurzfilme von mehreren Regisseuren, Bundesrepublik Deutschland 1978, Regie: Rainer Werner Fassbinder, Volker Schlöndorff u. a.
- Die dritte Generation, Komödie, Bundesrepublik Deutschland 1979, Regie: Rainer Werner Fassbinder
- Die bleierne Zeit, Spielfilm, Bundesrepublik Deutschland 1981, Regie: Margarethe von Trotta
- Stammheim, Doku-Drama, Bundesrepublik Deutschland 1986, Regie: Reinhard Hauff, Drehbuch: Stefan Aust
- Todesspiel, Doku-Drama, Deutschland 1997, Regie: Heinrich Breloer
- Das Phantom, Polit-Thriller, Deutschland 1997, Regie: Dennis Gansel
- Die innere Sicherheit, Spielfilm, Deutschland 2000, Regie: Christian Petzold
- Die Stille nach dem Schuss, Spielfilm, Deutschland 2000, Regie: Volker Schlöndorff
- Das Phantom, Spielfilm, Deutschland 2000, Regie: Dennis Gansel
- Black Box BRD, Dokumentarfilm, Deutschland 2001, Regie: Andres Veiel
- Baader-Meinhof: In Love with Terror", Dokumentarfilm, Großbritannien 2002
- Baader, Spielfilm, Deutschland 2002, Regie: Christopher Roth
- Starbuck Holger Meins, Dokumentarfilm, Deutschland 2003, Regie: Gerd Conradt
- Stockholm 75, Dokumentarfilm, Schweden 2003, Regie: David Arnowitsch
- Andreas Baader - Der Staatsfeind, Dokumentarfilm, Deutschland 2003, Regie: Klaus Stern
- Im Fadenkreuz-Deutschland & die RAF, Dokumentarfilm, Deutschland
Literatur
Umfassende Darstellungen
- Stefan Aust: Der Baader Meinhof Komplex, 1983. ISBN 3442129532
- Butz Peters: RAF, 1994. ISBN 3426800195
- Butz Peters: Tödlicher Irrtum, 2004. ISBN 3870246731
- Willi Winkler: Die Geschichte der RAF, Berlin 2005. ISBN 3871345105
Sammlungen von Schriften der RAF
- Martin Hoffmann (Hg.) Rote Armee Fraktion. Texte und Materialien zur Geschichte der RAF. ID-Verlag: Berlin, 1997. ISBN 3-89408-065-5. Download als PDF
- Ausgewählte Dokumente der Zeitgeschichte: Bundesrepublik Deutschland (BRD) - Rote Armee Fraktion (RAF). 1. Auflage. Köln: GNN Verlagsgesellschaft Politische Berichte, Oktober 1987.Online-Ausgabe
Berichte und Erinnerungen aus der RAF
- Margrit Schiller und Jens Mecklenburg: Es war ein harter Kampf um meine Erinnerung - Ein Lebensbericht aus der RAF. ISBN 349223304X
- Oliver Tolmein: RAF - Das war für uns Befreiung - Ein Gespräch mit Irmgard Möller über bewaffneten Kampf, Knast und Linke, Hamburg 2002. ISBN 3894582170
- Stefan Wisniewski: "Wir waren so unheimlich konsequent..." - Ein Gespräch zur Geschichte der RAF mit Stefan Wisniewski, Berlin 1997, ID-Verlag, ISBN 3-89408-074-4
Zu einzelnen Aspekten
- Pieter Bakker Schut: Stammheim - Der Prozeß gegen die Rote Armee Fraktion, Malik Verlag 1986. ISBN 3890290108/ISBN 3891442475
- Der Tod Ulrike Meinhofs – Bericht der Internationalen Untersuchungskommission, Paris 1979 (reprint: Münster 1996). ISBN 3928300393
- Klaus Pflieger. Die Aktion „Spindy“. Die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Dr. Hanns-Martin Schleyer. Baden-Baden 1997. ISBN 3-789-04598-5.
- Andres Veiel: Black Box BRD - Alfred Herrhausen, Die deutsche Bank, Die RAF und Wolfgang Grams. ISBN 3421054681
- Alexander Straßner: Die dritte Generation der RAF - Entstehung, Struktur, Funktionslogik und Zerfall einer terroristischen Organisation, Wiesbaden 2003. ISBN 3531141147
- Gerhard Wisnewski, Wolfgang Landgraeber, Ekkehard Sieker: Operation RAF - Was geschah wirklich in Bad Kleinen?, Droemer Knaur 1995. ISBN 3426800489
- Karl-Heinz Weidenhammer: Selbstmord oder Mord? Das Todesermittlungsverfahren: Baader, Ensslin, Raspe, Malik Verlag 1988. ISBN 3890290337
Sonstiges
- Gerhard Wisnewski, Wolfgang Landgraeber, Ekkehard Sieker: Das RAF-Phantom - Wozu Politik und Wirtschaft Terroristen brauchen, Droemer Knaur 1997. Information des Verlages ISBN 3426800101
- Alexander König: "Mythos RAF" (1970-1972): Terroristisches oder totalitäres Denken?, in: Diethelm Schneider und Matthias Wallich: Terror und Theologie, St. Ingbert 2003 (S.213-229). ISBN 3861103540
- Wolfgang Kraushaar, Jan Philipp Reemtsma und Karin Wieland: Rudi Dutschke, Andreas Baader und die RAF, Hamburger Edition, Februar 2005. ISBN 3936096546
- Carsten Polzin: Deutscher Herbst im Bundesverfassungsgericht - Zur verfassungsrechtlichen und verfassungspolitischen Dimension terroristischer Entführungsfälle.
- Astrid Proll: Hans und Grete - Bilder der RAF 1967-1977, Aufbau-Verlag, Berlin 2004. ISBN 3351025971
- Thorwald Proll und Daniel Dubbe: Wir kamen vom anderen Stern, 1999. ISBN 3894014202
- Pieter Bakker Schut (Hrsg.): Todesschüsse, Isolationshaft, Eingriffe ins Verteidigungsrecht, Berlin 1995. ISBN 393159100X
- Gerd Klusmeyer (V.i.S.d.P): Dokumentation zu den Haftbedingungen der Gefangenen aus der RAF und aus dem Widerstand, Hannover 1985.
- Kurt Oesterle : Stammheim. Die Geschichte des Vollzugsbeamten Horst Bubeck, Tübingen 2003. ISBN 3421057664
- Gerd Koenen: Vesper, Ensslin, Baader. Urszenen des deutschen Terrorismus, Köln 2003. ISBN 3462033131
- Thomas Hoeps: Arbeit am Widerspruch. 'Terrorismus' in deutschen Romanen und Erzählungen (1837-1992)., Dresden 2001. ISBN 3933592240
Bildende Kunst
- 18. Oktober 1977 (Gemäldezyklus, 1988), von Gerhard Richter, Sammlung des Museum of Modern Art.
- Zur Vorstellung des Terrors: Die RAF. Ausstellung, kontrovers diskutierte Ausstellung mit Werken von 50 Künstlern, die von Ende Januar bis Mitte Mai 2005 in den Berliner Kunst-Werken zu sehen ist (zur Diskussion siehe u.a. Wikinews-Artikel).
Siehe auch
- Action directe
- Angry Brigade
- Außerparlamentarische Opposition und 68er
- Bewegung 2. Juni
- Buback - Ein Nachruf
- Deutscher Herbst
- Horst Herold
- Kabouterbewegung
- Provo-Bewegung
- Radikalenerlass
- Rasterfahndung
- Rote Brigaden
- Sozialistisches Patientenkollektiv
- Texte: RAF
- Up Against The Wall Motherfuckers
- Weathermen
Weblinks
- Kurzfilm: Chronik der RAF
- Who is who der RAF Mitglieder der RAF
- Chronologie von 1968 - 1999
- Das Deutsche Historische Museum Berlin bietet auf seinen Seiten einige Informationen zur RAF an.
- Beim Auffinden von Primärquellen aus der Zeit der RAF sind die Seiten rafinfo.de und eine Dokumente-Sammlung des "linken Informationssystems" Nadir.org hilfreich. Auch die pdf-Version einer Materialsammlung der "Independent Verlagsgesellschaft" ist nützlich (siehe [1]).
- Extremismus.com bietet unter [2] eine differenzierte Betrachtung der 2.-RAF-Generation.
- Auflösungserklärung der RAF: [3] oder [4]
- Literaturliste zur RAF (engl.): "Rote Armee Fraktion - a.k.a. Baader-Meinhof Gang"
- "Wie es Andreas Baader gelang, seine kriminelle Hochstaplerexistenz in eine politische Mission umzuwidmen" - Auszug (22. Januar 2005) aus "Rudi Dutschke, Andreas Baader und die RAF" (ISBN 3936096546)
- "Der deutsche Herbst - Die Geschichte der RAF" - Mehr als 150 Archivberichte der Frankfurter Rundschau
- "Für die Freilassung der Gefangenen aus der RAF " - Kampagne der Roten Hilfe
- "Das Treffen der RAF-Veteranen in Zürich" - Bericht in der Wochenzeitschrift Die Zeit
- Zeitgenössische Kritik an der RAF seitens eines sich links von ihr verortenden Kollektivs (aus: 883 Nr. 86 vom 6. Dezember 1971)
[[sv:Röda armé-fraktionen]