Diskussion:Schwäbische Dialekte
Ist es vertretbar, "Asterix schwätzt Schwäbisch "Der Große Graba" " R. Goscinny, A. Uderzo, ins Deutsche übersetzt von Gudrun Penndorf und ins Schwäbische übertragen von Klaus-Dieter Schmid (Ehapa-Verlag) ISBN 3-7704-0466-1 als vorzügliches Beispiel für Literatur auf Schwäbisch zu erwähnen??? --Hartmut Riehm 11:29, 5. Sep 2005 (CEST)
Die Regionalsprachen mit dem Partizip "gsi" wurden im Artikel als dem "Badischen" verwandt bezeichnet. Ich habe dies in "Alemannisch" geaendert, denn das mit "Baden" gemeinte Gebiet entstand erst durch Napoleons Einfluss um 1806, einer Zeit, zu der die Charakteristika der Dialekte schon längst existierten. Zudem gibt es keinen einheitlichen "badischen" Dialekt. Die auf diesem Gebiet gesprochenen Dialekte reichen von unterfränkisch bis hochalemannisch -- GeorgGerber
Keia heisst IMHO nicht fallen, sondern (um)werfen, zumindest in der Gegend (Schwäbische Alb), von der ich komme. Ändern will ich das aber nicht einfach so... --- Beispiele:
- A Vas omkeia Eine Vase umwerfen, (ugs: umschmeissen), bewusst zu Fall bringen.
- An Ball keia Einen Ball werfen
Wer weiss mehr? -- Madras
im Niederallemannischen: d'Schdiege rab-keie: DIe Treppe herunterfallen. GeorgGerber 16:03, 31. Mär 2004 (CEST)
- Ich kenne das als "mi hat's nahkeit" und würde es direkt von "hingehauen", "nahgehaut" ableiten. Für ein normales Verb "keien" macht diese Erklärung aber keinen Sinn, und ich bin kein Linguist. Nankea 02:58, 14. Apr 2004 (CEST)
- Ich kenne "keien" nur im Sinne von werfen oder schleudern. [[Benutzer::Daniel Wimpff|Daniel]]
die Trennung von gsi und gwä ist natürlich korrekt. die sprachwissenschaftlich klarste Trennung zwischen dem Schwäbischen und den drei alemannischen (im engeren Sinne) Dialekten in der alemannischen (im weiteren Sinne) ist jedoch die neuhochdeutsche Diphthongierung, die nur das schwäbische mit den anderen Oberdeutschen Dialekten mit vollzogen hat. also: 'm^i n^üs h^us' (drei lange Monophthonge) zu 'mein neues Haus' (gesprochen 'main noies haus' - drei Diphthonge) bzw. schwäbisch 'mai neies haus' (also ebenfalls drei Diphthonge), während die drei alemannischen (im engeren Sinne) Dialekte wie das Niederdeutsche an den drei alten Lang-Monophthongen festhält. (diese Monophthong-Diphthong-Isoglosse deckt sich grob mit der gsi-gwä-Isoglosse) (nicht signierter Beitrag von 128.176.114.42 (Diskussion) KaPe, Schwarzwald) (geschrieben am 20./22. April 2004 )
- Diese Einteilung macht auf mich den seriösesten Eindruck. Ich bin dafür, sie in den Artikel zu übernehmen. Von wem kam denn dieser Beitrag? GeorgGerber 14:36, 21. Apr 2004 (CEST)
- du vergisst das Wichtigste: Im Schwäbischen wurde mhd. î/û zu ei/ou, was von ai/au zu unterscheiden ist. Dass mîn zu mai und nicht mei wird, liegt am darauffolgenden n, ist also eine Ausnahme. Androl 22:05, 14. Aug 2005 (CEST)
Nach meinem Sprachverständnis: nicht "mai neies haus" sondern "mai neis haus" (wäre dem maulfaulen Schwaben zu aufwändig!). In den Zitaten sollte man noch genauer hinhören: (zumindest in Nürtingen) sagte man nicht "I bin hoimgloffa" (HonoratiorenSchwäbisch!) sondern "I be hoimgloffa". "keia" kenne ich in beiderlei Bedeutung (Nürtingen zählt zum gwä-Teil!)
Ich vermisse im Artikel ausführliche Hinweise auf schwäbische Grammatik.
Frage an Spezialisten: Ist die Karte korrekt?
Apropos Karte: was ist das für ein merkwürdiger Fleck am NiederRhein an der Niederländischen Grenze? Ein Hort heimatvertriebener Landsleute? --Hartmut Riehm 15:03, 5. Apr 2005 (CEST)
- Der Artikel bedarf dringend einer Überarbeitung, sprachwissenschaftlich finden sich da einige Ungereimtheiten. Im Vergleich zum schönen Artikel "Bairisch" hinkt dieser schon ziemlich hinterher. Die Sache mit dem Keltischen "keja" ist so nicht richtig, das ist schon gut deutsch und ist eine Kontraktion aus "ge-heien", was schon früher u.a. so was wie "fallen" geheißen hat (vgl. Grimms Deutsches Wörterbuch, online unter http://www.dwb.uni-trier.de/index.html, unter "geheien" nachschauen). Die "halbe Diphthongierung" soll vermutlich ausdrücken, dass es im Schwäbischen nicht Zait und Haus heißt, sondern eher Zeit und Hous (wenn man die Lautwerte der einzelnen Buchstaben nimmt). Nasaliertes "k" in Kinder gibt's nicht, da ist das folgende "i" nasaliert. Allgäuerisch gibt's auch nicht, da wird - wie so oft - ein Landschaftsname mit einem Sprachgebiet gleichgesetzt. Vielleicht finde ich mal die Zeit, den Artikel etwas zu überarbeiten (genauso den zu alemannisch).--193.196.8.102 18:40, 20. Jul 2004 (CEST)
Die Inhalte sind ja in Ordnung aber der Artikel sollte dringend strukturiert werden. Vielleicht findet jemand mal die Zeit... --Martinhelfer 6. Jul 2005 17:03 (CEST)
- Im Schwäbischen, das ich spreche gibt es sehr wohl eine Entsprechung für das Wort "hüpfen", und zwar "hopsen".
- Ich habe mal einige Sprichwörter an das Ende des Artikels gestellt. Sehr unwissenschaftlich aber eben als Beispiele aus dem schwäbischen Alltag erheiternd und auflockernd. [[Benutzer::Daniel Wimpff|Daniel]]
halbe Diphthongierung
die "halbe Diphthongierung" drückt vermutlich aus, dass der Schwabe eben "Gu-ido" statt "Gido" für Guido oder "Du-isburg" statt "Düsburg" für Duisburg sagt (allerdings ohne eine hörbare Trennung zwischen den beiden Vokalen).
- das kann dann wohl keine Regelmäßigkeit sein, in dem Fall wohl eher Unkenntnis der korrekten Aussprache von Fremdwörtern. Diphthonge werden im Schwäbischen keinesfalls getrennt gesprochen. Schwäbisch hat sogar sehr viele verschiedene Diphthonge. Ich denke, es geht hier um was anderes... --androl 11:15, 16. Aug 2005 (CEST)
1) bei den schwäbischen Sprichwörtern ist wohl "Bschteck" anstatt "Bsteck" gemeint...
2) ich meine außer "I be hoimgloffa" auch schon etwas wie "I be hoimgloua" gehört zu haben... kann das jemand einordnen?
-für den typisch schwäbischen Vokal, der aus deutsch "en" entsteht, benutze ich einfach mal das Zeichen â. Die Benutzung von e oder a führt zu Verwechslungsgefahr, z.B. Spätzle != Spätzlâ, naa(hinunter) != nââ(hin)
-gelöscht:
- *Die so genannte „halbe Diphthongierung“ (das heißt Doppelvokale werden hörbar nacheinander gesprochen)
- *Eine generelle Tendenz zur Nasalierung (sollte man genauer ausführen)
- *Auch der Anlaut „k“ wird nasal ausgesprochen (zum Beispiel „Kinder“, gesprochen wie „Khinder“) (versteh ich nicht, h ist doch nicht nasal)
--androl 11:58, 16. Aug 2005 (CEST)
Älbler-, Ost-, Rieser-, Niederschwäbisch
Hüpfen heißt im schwäbsichen für gewöhnlich nicht hopsa, sondern jucka. So lässt sichd der bekannte Spruch auch noch ein wenig weiterspinnen.
Warum ist der Älbler Dialekt nicht unter einer der beiden Gruppen gwä und gsi aufgeführt? Obwohl es zugegebenermaßen etwas schwierig ist, die Alb eindeutig einer der beiden Gruppen zuzuordnen. Im allgemeinen würde ich zur gwä gruppe tendieren, ich habe aber auch schon Formen wie gsei gehört. {unsigned|217.249.106.53|KaPe, Schwarzwald} (geschrieben am 16. August 05)
Den Begriff "Unterschwäbisch" gibt es nicht, es heißt "Niederschwäbisch" (analog zu "Ober-/Niederbayern, -österreich, -hessen, -sachsen, -rhein, ober- und niederfränkisch [heute v. a. niederländisch, "Unterfranken" ist nur ein Teil des oberdeutschen Ostfranken]). Es gibt zwar den Begriff "Unterland" im Ggs. zu "Oberland" (=Oberschwaben), bezogen auf Württemberg, aber dieses Unterland umfasst hauptsächlich den eigentlich (süd)fränkischen Kreis Heilbronn. Im Mittelalter gab es die Reichslandvogteien "Ober- und Niederschwaben", der Begriff ist also auch historisch korrekter. Ich werde das deswegen entsprechend ändern. Im Übrigen glaube ich nicht, dass "Rieser Schwäbisch" zur Gsi-Gruppe gehört, wenn das südlich benachbarte Ober- und das westlich benachbarte Nieder- ("Unter"-)schwäbisch zur Gwä-Gruppe gehören. Ferner gilt für "Rieser Schwäbisch", was auch zum "Allgäuer Schwäbisch" in dieser Diskussion bereits angemerkt wurde: Das Nördlinger Ries ist eine Landschaft oder ein Meteorkrater, aber kein eigener Dialektraum (bzw. wenn es einer wäre, müsste man konsequenterweise noch hunderttausend andere gleichfalls extra aufführen, was nicht sinnvoll wäre). Markus.
Im Schwäbischen gibt es, glaube ich, keine "gsi"-Gruppe, das wäre dann nämlich schon Alemannisch i. e. S. (wie z. B. im Oberallgäu und am Bodensee). Markus
- Mal abgesehen davon, daß Schwäbisch zu den Alemannische Dialekten gehört, gibt es eindeutig eine gsi-Gruppe! --Kookaburra 18:12, 3. Okt 2005 (CEST)
Selbstverständlich gehört Schwäb. zu den Alemann. Dialekten ("Nordalemmann."), weswegen ich oben "Alemann. i. e. S." (= "im engeren Sinn") geschrieben habe: Schwäbisch ist zwar ein alemann. Dialekt, aber nur im weiteren Sinne (i. w. S.), Alemann. im engeren Sinne sind hingegen nur Nieder-, Hoch- und Höchstalemann (wo eben "gsi" anstatt des schwäb. "gwä" gesagt wird). Aber selbst wenn es eine schwäb. gsi-Gruppe geben sollte, gehört "Rieser Schwäbisch" bestimmt nicht dazu (das Ries hat überhaupt keine Verbindung zum übrigen "gsi-Schwäb." im Allgäu).
Wenn "Rieser Schwäbisch" einen Übergang vom Ober- zum Niederschwäbischen darstellt (ich würde es unter "Ostschwäbisch" einordnen), welche beide zur "Gwä-Gruppe" gehören, kann es unmöglich zur "Gsi-Gruppe" gehören, es wäre dann ja eine "Gsi-Insel" an der Nordostecke des (schwäbisch-)alemannischen Dialektraums, weit abgelegen und ohne Verbindung zum übrigen "Gsi-Gebiet" im Südwesten. Eigentlich denke ich, dass "Rieser Schwäbisch" nur deswegen unter der "Gsi-Gruppe" eingeordnet wurde, weil da gerade Platz war. Deswegen werde ich es jetzt in die "Gwä-Gruppe" umordnen, und ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand es ernsthaft aktiv-bewusst wieder in die "Gsi-Gruppe" zurückordnet (vielleicht nimmt ja mal jemand aus Nördlingen oder Oettingen oder so dazu Stellung).
Das Besondere am Ries, dialektmäßig betrachtet, ist meiner Ansicht nach lediglich, dass es innerhalb Bayerisch Schwabens das einzige Gebiet ist, das vollständig nördlich des Donautals liegt und somit nicht wirklich oberschwäbisch ist, wie der Rest des (schwäbisch-)alemannischen Bayerisch Schwabens (also ohne den, dialektmäßig gesehen, mittelbairischen Kreis Aichach-Friedberg). Und natürlich klingt "Rieser Schwäbisch" anders als das Niederschwäbische am mittleren Neckar, aber das gilt auch bereits für das Niederschwäbisch in den ostwürttembergischen Kreisen Heidenheim und Ostalbkreis. Deswegen würde ich, wenn schon eine extra Dialektgruppe, für den Namen "Ostschwäbisch" plädieren (Ostwürttemberg hat im Mittelalter auch zum Bistum Augsburg, und nicht, wie das restliche württemberg. Schwaben, zur Diözese Konstanz gehört, was sich auch im Dialekt und speziellem Vokabular ausgewirkt hat. (Dass das Schwäbische in Bayerisch Schwaben insgesamt, verglichen mit dem württembergischen Schwäbisch, etwas "bajuwarisiert" ist, hat ja damit nichts zu tun). Markus --195.93.60.9 17:45, 15. Okt 2005 (CEST)Markus
- Hab Ostschwäbisch eingefügt bei Alemannische Sprachen, um die Übereinstimmung herzustellen. --KaPe, Schwarzwald 23:55, 12. Dez 2005 (CET)
Gsi-Gruppe
Weiterhin verstehe ich nicht, wieso es überhaupt im Schwäbischen eine "Gsi-Gruppe" geben soll, wenn die "gsi/gwä"-Differenzierung, neben dem Diphthong-Argument ("Huus-Haus") gerade das Kriterium darstellt, das Schwäbische vom (Nieder)alemannischen (also Alemannisch im engeren Sinne) abzugrenzen. Das ist doch unlogisch. Markus --195.93.60.9 17:45, 15. Okt 2005 (CEST)Markus
- Die Differenzierung "gwä-gsi" beinhaltet ja gleichzeitig auch das Diphthong-Kriterium, da der Diphthong "ei" vom oberschwäbischen "gsei" in das (nieder)alemannische "gsi" verwandelt wird. Es gibt also zwar eine "gsei-Gruppe" im Schwäbischen (Oberschwäbisch und schwäbischer Schwarzwald-Baar-Heuberg-Raum), aber keine "Gsi-Gruppe", da die - per definitionem - alemannisch im engeren Sinne (z. B. niederalemannisch) ist. --195.93.60.9 21:02, 15. Okt 2005 (CEST)Markus
- Mit dem Allgäuerisch haben wirs schwer. Seit 16. Oktober steht unter Gsi-Gruppe nun der Vorarlberg und ein alemannischer Großkontext - ein ziemliches Geschwurbel. Ich habe beim Allgäuerisch das klare Trennungskriterium eingebaut, welches Manfred Renn nennt. Gleiches steht auch bei Dialekte_in_Bayern#Schwäbisch-Alemannisch. Ich frag mich nun, ob das "gsi" das Schwäbische im Allgäu und das Oberschwäbische im Rest von Bayerisch-Schwaben trennt. In Renns Beitrag steht dazu nichts. Er zeigt eine Karte mit der Allgäuer Gemeinsamkeit der volltonigen Auslaute. --KaPe, Schwarzwald 23:55, 12. Dez 2005 (CET)
- Ja, also diese klare Trennung innerhalb des Allgäus begrüße ich. Eigentlich ist es einfach: Die schwäb.-niederalemann. Grenze verläuft durch das Allgäu, weiter durchs südoberschwäb. Bodenseegebiet, irgendwo über den Heuberg, durch die Baar und über den Schwarzwald (wie eben aus der Karte auch ersichtlich ist). Natürlich sind die Übergänge fließend, wie auch die Donau nicht genau die Grenze ober-niederschwäb. ist, sondern das linke Donauufer, also der Südrand der Alb (etwa mit Riedlingen, Ehingen, Ulm) ist auch eher oberschwäb. (Vgl. Brockhaus-Artikel zu Alb-Donau-Kreis). Flüsse sind nie so starke Grenzen wie etwa hohe Gebirgskämme, sondern eher verbindend. Somit ist südwestlich dieser Linie Niederalemann., nordöstl. Schwäb. (also, wie von Ihnen klargestellt, auch im Ost- und Unterallgäu). Aber dann innerhalb des so abgegrenzten Schwäb. nochmals eine "Gsi-Gruppe" zu eröffnen, halte ich für kompletten Unsinn (es ist gleichsam "doppelt-gemoppelt"). Ich habe das so, außer in diesem Wikipedia-Beitrag, auch noch nirgendwo in der einschlägigen Literatur gelesen (wie Sie ja auch bezügl. des Renn-Beitrags bestätigen). --195.93.60.9 17:22, 15. Dez 2005 (CET)Markus