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Daguerreotypie

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Als Daguerreotypie wird ein spezielles Foto des 19. Jahrhunderts bezeichnet, das nach einem vom Theatermaler Louis-Jacques-Mandé Daguerre zwischen 1835 und 1839 erfundenen Verfahren hergestellt wurde.

Porträt einer unbekannten Amerianerin, ca. 1850

Porträt einer unbekannten Amerianerin, ca. 1858, als Beispiel für eine Daguerrotypie

Für die Herstellung einer Daguerreotypie verwendet man Silberplatten oder versilberte Kupferplatten, die poliert, mit Jod- oder Bromdämpfen sensibilisiert und dadurch lichtempfindlich gemacht werden (es bildet sich an der Oberfläche Jod- bzw. Bromsilber). Die so vorbereiteten Platten werden in einer Kamera eine längere Zeit belichtet und anschließend mit Hilfe von Quecksilberdämpfen entwickelt. Danach wird das fotografische Bild entweder in einer heißen Kochsalzlösung oder - bei Raumtemperatur - in einer Natriumthiosulfatlösung fixiert und kann anschließend als Foto betrachtet werden. Dieses Foto ist ein Unikat, bleibt mit dem metallischen Schichtträger, der Kupferplatte, verbunden und kann nicht wie beim erst später erfundenen Negativ-Positiv-Verfahren vervielfältigt werden.

Die dünne, mit Silberhalogeniden beschichtete, lichtempfindliche Schicht auf der Plattenoberfläche muss vor der Herstellung des Fotos im Dunkeln aufbewahrt werden. Zur Belichtung setzt man diese Schicht an der Rückseite eines Fotoapparates dem durch das Objektiv der Kamera einfallenden Licht aus. Dabei wird das Silberhalogenid zu metallischem Silber reduziert. Nach der Entwicklung und Fixierung entsteht ein positives, jedoch seitenverkehrtes Bild aus schwärzlichem Silber, das nur dann als Foto optimal zu erkennen ist, wenn das Licht in einem ganz bestimmten Winkel auf die Platte einfällt. Bei einem anderen Einfallswinkel des Lichtes hat man eher den Eindruck eines Negativs.

Zu beachten ist, dass die Oberfläche einer echten Daguerreotypie nicht wischfest ist, weshalb man es vermeiden sollte, sie mit den Fingern zu berühren.