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Herbert Fischer (Diplomat)

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Herbert Fischer (* 10. April 1914 in Herrnhut; † 5. Februar 2006 in Berlin) war Botschafter der DDR in Indien.

Leben

Aus einer Handwerkerfamilie stammt Herbert Fischer. Sein Vater, dessen Überzeugungen er später nicht teilte, war Vorsteher in Herrenhut. Schon als Schüler kam er mit Lebensreformern, Vegetariern, Pazifisten und Sozialisten in Kontakt.


1933 flüchtete er aus Deutschland, zunächst nach Spanien, doch als sich dort der Bürgerkrieg abzuzeichnen begann, gelangte er schließlich 1936 auf abenteuerliche Weise mit einem geschenkten Fahrrad sowie zeitweise auch mit Bus und Kahn reisend in den Ashram von Mahatma Gandhi in Wardha. Er nahm dort über ein Jahrzehnt an der indischen Unabhängigkeitsbewegung teil.

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Fischer samt Familie von der britischen Kolonialmacht interniert und 1946 nach Deutschland abgeschoben. 1947 kehrte er in seine Heimat – die Oberlausitz – zurück. Er studierte und wurde erst Neu-Lehrer, dann Direktor der "Geschwister-Scholl-Oberschule" Löbau. Mitte der 1950er Jahre begann er dann seine Tätigkeit im Außenministerium der DDR. Fast anderthalb Jahrzehnte war er Repräsentant der DDR in Indien, zunächst als Leiter einer Handelsvertretung, dann als Generalkonsul und seit 1972 – nach der Anerkennung der DDR durch Indien – als Botschafter.

Er ist Autor einiger Bücher, davon einem über Mahatma Gandhi, 1981. Ein anderes Buch berichtet über seine Tätigkeit als Diplomat in Indien 1984, und sein letztes Werk 2002 „Unterwegs zu Gandhi“ behandelt seine persönlichen Erlebnisse mit Gandhi.

Im Mai 2003 bekam er vom indischen Premierminister Vajpayee bei dessen Staatsbesuch in Deutschland den Padma Bhushan, einen hohen indischen Orden, verliehen.