José Manuel Barroso
José Manuel Durão Barroso (* 23. März 1956 in Lissabon) ist ein portugiesischer Politiker und seit dem 6. April 2002 Ministerpräsident von Portugal.
Durão Barroso studierte Jura an der Universität Lissabon und machte seinen Abschluss in Wirtschafts- und Sozialwissenschaft an der Universität Genf. Er setzte seine akademische Karriere als Assistenz-Professor an der juristischen Fakultät der Universität Lissabon und am Political Sciences Department an der Georgetown Universität in Washington DC fort, wo er Forschungen für seinen Doktor (PhD) machte. Nach seiner Rückkehr nach Lissabon im Jahre 1980 war er Direktor des departamento für internationale Beziehungen der Universität Lusíada in Porto.
Seine politische Karriere begann schon in seiner Studentenzeit, noch vor der Nelkenrevolution vom 25. April 1974. Er war einer der Parteiführer der Partido comunista dos trabalhadores portugeses - Movimento Revolucionário do Proletariado Português, einer eher philosophisch orientierten maoistischen Linkspartei. Aber er wandte sich bald davon ab und trat im Dezember 1980 der Partido Social Democrata (PSD) bei, einer trotz des Namens eher bürgerlichen Partei, die heute im Europaparlament zur Fraktion der Europäischen Volkspartei gehört, der er bis heute treu geblieben ist.
In seiner politischen Karriere hatte er folgende Ämter inne:
- von 1985 bis 1987 Unterstaatssekretär im Innenministerium.
- von 1987 bis 1992 Staatssekretär für Außeres und internationale Zusammenarbeit.
- von 1992 bis 1995 Außenminister des Landes.
Im Jahre 1990 war er die treibende Kraft hinter dem Bicesse-Abkommen, das zu einem Waffenstillstand im angolanischen Bürgerkrieg zwischen der MPLA und der UNITA von Jonas Savimbi führte. Durão Barroso unterstütze auch die Unabängigkeit Osttimors von Indonesien.
Nach der Wahlniederlage der PSD 1995 scheiterte er mit dem Versuch, Parteichef zu werden. Dies gelang ihm nach einem heftigen innerparteilichen Machtkampf erst im Jahr 1999.
In seiner Funktion als Ministerpräsident unternahm er einige Schritte, die in Portugal auf wenig Gegenliebe stießen, wie etwa seine Unterstützung der Invasion des Iraks im Jahre 2003 und enorme Einschnitte in den öffentlichen Ausgaben.
Der 48-jährige Konservative wurde am 29. Juni 2004 vom Europäischen Rat als Kandidat für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten nominiert.
Durão Barroso ist verheiratet und hat drei Kinder.