Cotta’s Hörbühne
Cotta's Hörbühne bzw. Cottas Hörspielbühne war eine Tonträgerreihe des Verlages Klett-Cotta, innerhalb der Hörspielproduktionen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten herausgegeben wurden.
Die Hörspielbühne Ende der 50er Jahre
Noch unter dem Namen Cottas Hörspielbühne erschien 1959 Max Ophüls Bearbeitung und Inszenierung von Goethes Novelle. Sie war eine "Original-Gemeinschaftsproduktion des Südwestfunks und des Bayrischen Rundfunks, die im April 1954 zum ersten Mal gesendet wurde". Als Vorleser fungierte Oskar Werner. Weitere Mitwirkende waren u.a. Otto Collin, Käthe Gold, Erik Schumann, Willy Birgel oder Therese Giehse. Mit Wolfgang Borcherts Draußen vor der Tür erschien 1960, diesmal auf zwei Sprechplatten, eine weitere Ausgabe der Hörspielbühne, für deren Herausgabe sich übrigens Artur Müller verantwortlich zeichnete. Hierbei handelte es sich um die Originalaufnahme der Sendung des NWDR Hamburg vom 13. Februar 1947 unter der Regie von Ludwig Cremer mit Hans Quest, dem Borchert sein Hörspiel gewidmet hatte. Hiernach folgten keine weiteren Veröffentlichungen innerhalb der Reihe.
Die Hörbühne in den 80ern
1986, im gerade beginnenden "Zeitalter" des Hörbuches, tauchte die Reihe wieder auf, jetzt als Cotta's Hörbühne auf Tonkassetten. Klett-Cotta war damit der erste Publikumsverlag, der eine Hörbuchreihe vertrieb. Wiederum war, entgegen eines allgemeinen Trends zur ungekürzten Lesung, eine Blütenlese des anspruchsvollen Radiohörspiels Programm. Dabei blieb eine Vorliebe für klassische Produktionen vergangener Jahrzehnte bestehen, z.B. zahlreiche Originalhörspiele von Dürrenmatt. Eine enge Anknüpfung an die 1959 begonnene und jäh wieder eingestellte Schallplattenreihe war zudem in der erneuten Herausgabe der Novelle und von Draußen vor der Tür zu sehen.
Dichterlesungen
Ab 1988 gesellt sich unter dem Untertitel "Autoren lesen" eine Edition zumeist historischer Dichterlesungen - ebenfalls aus Aufnahmen des öffentlich-rechtlichen Hörfunks - zum Hörspielprogramm. Zu hören sind Heinrich Böll, Siegfried Lenz, Christa Wolf, Alfred Andersch, Wolfdietrich Schnurre, Gottfried Benn, Jean Améry und Helmut Heißenbüttel.
Scheitern
Auch wenn laut Börsenblatt des deutschen Buchhandels (1987) die Neuauflage der Hörbühne von Klett-Cotta die "Trendwende" in Bezug auf den kommerziellen Erfolg des Hörbuches einleitete, überlebte die Reihe selbst aufgrund mangelnden Erfolges kaum ein halbes Jahrzehnt: ab 1990 erschienen nur noch vereinzelt Publikationen unter Cotta's Hörbühne bis die Reihe 1993 komplett eingestellt wurde.