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Karte (Kartografie)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Eine Karte ist eine Visualisierungsmöglichkeit räumlichen Wissens. Sie kann zur Orientierung, Planung oder Darstellung von Sachverhalten angewandt werden. Werden mehrerer einzelner Karten in loser oder gebundener Form gesammelt, wird dies dann Kartenwerk oder Atlas genannt.

Bestandteile einer Karte

Eine Karte kann aus vielen verschiedenen Elementen bestehen.

  • Kartenbild (auch Blattspiegel, Kartenspiegel oder Kartenfeld)
    • Karteninhalt
    • Kartennetz oder Koordinatennetz (Über ein Koordinatensystem können Punkte beschrieben werden und sind damit.)
      • Gradnetz (bei geographischen Koordinaten)
      • Gitternetz (bei kartesischen Koordinaten z.B. UTM oder Gauß-Krüger Koordinaten)
    • Kartenrahmen oder Rahmen
      • Blattrandlinie, Kartenfeldbegrenzung, Kartenschnittlinie
      • Koordinatenangaben
      • Blatteckenwerte (Koordinaten der Blattecken)
      • Abschlußnomenklatur (Blattnummern der anschließenden Kartenblätter)
      • Abgangsschrift (Bei Straßen die am Kartenrand enden z.B. Musterstadt 15km)
  • Kartenrand
    • Kartenblattbezeichnung
      • Kartentitel oder Blattname (z.B. Trier)
      • Kartenwerk (z.B. Topographische Karte 1:50000)
      • Blattnummer oder Nomenklatur (z.B. L 6304)
    • Legende oder Zeichenerklärung
    • Nordpfeil
    • Nebenkarte (überregionalen Einordnung der Karte)
    • Maßstab
      • graphisch (Maßstabsleiste)
      • numerisch (z.B. 1:50000)
      • verbaler (z.B. 1 cm in der Karte = 500 m in der Natur)
    • Neigungsmaßstab
    • Blattübersicht (Übersicht über die Nachbarkartenblätter bei Kartenwerken)
    • Kartenautor oder Herausgeber (z.B. Landesvermessungsamt Rheinland-Pfalz)
    • ISBN (z.B. ISBN 389637180)
    • Bearbeitungsvermerk (z.B. 6. Auflage 1996)
    • Copyrigth

Kartenuntergliederung

nach Inhalt

In der Kartographie untergliedert man Karten nach:

Eine scharfe Trennung der topographischen und von den thematischen Karten ist aber nicht möglich, da auch die Topographie des Georaums ein Thema ist.

nach Georaum

Karten können auch nach dem auf ihnen abgebildeten Georaum geordnet werden:


Berühmte Karten

Kartenherstellung

Die ersten Karten wurden in Tontafel oder Tierknochen geritzt. Später konnte man sie auf Papyrus oder Pergament zeichnen, aber eine Vervielfältigung war eine mühsamen Arbeit. Erst nach der Einführung der Drucktechnik im 15. Jahrhundert konnten höhere Stückzahlen gedruckt werden. Von der Karte wurde je nach Technik eine Vorlage geschaffen, die dann im Druckprozess vervielfältigt wurde. Durch verbessererte Verfahren konnten immer feinere Elemente in die Karte aufgenommen werden und auch der Mehrfarbdruck eingesetzt werden.

Bis in die 1990er Jahre galten die Gravierutensilien, der Leuchttisch und die Tuschefeder als Werkzeug des Kartographen. Damit konnte er die einzelnen Folien die gravieren und retuschieren die zur Herstellung der Druckplatten benötigt wurden.

Doch die fortschreitende Entwicklung der Computertechnik ermöglichten dann den Umstieg von der analogen zur digitalen Kartenherstellung. Anfangs wurden im starken Maße Grafikprogramme (z.B. Freehand von Macromedia) eingesetzt. Im Zuge der Entwicklung kamen auch kartographische Spezialprogramme (z.B. Themak von GraS) auf den Markt. Heute werden die meisten Karten mit Hilfe von Geoinformationssystemen (z.B. ArcGIS) auf Basis von Geodaten (z.B. ATKIS) hergestellt. Die Geodäsie und die Fernerkundung liefern die Daten, die von den Kartographen dann in Karten umgesetzt werden.

Siehe auch: Kartenprojektion, kognitive Karte