Elektronische Aufklärung
ELINT (englisch: electronic intelligence - deutsche Kurzbezeichnung: EloAufkl) ist eine spezialisierte und sehr wichtiges Segment der SIGINT-Aufklärung. ELINT-Flugzeuge sind mit hochsensiblen Empfängern bestückt, die auf die Frequenzen der Radargeräte eines potentiellen Feindes eingestellt sind. Ihre Aufgabe besteht in der Aufzeichnung und Analyse von feindlichen Signalen, um zu berechnen, wie man sie am besten stören oder umgehen kann, bzw. wie leistungsfähig die Radaraufklärung oder Flugabwehr eines potenziellen Gegners ist. Die meiste Zeit bleiben sie den gegnerischen Grenzen fern, doch gelegentlich kommen sie ihnen sehr nahe, um die feindliche Abwehr in Bewegung zu bringen. Das liefert eine Unmenge nachrichtendienstlich verwertbarer Daten, wie Empfindlichkeit und Reichweite des Abwehrnetzes oder die Reaktionszeiten der Abfangjäger.
Es ist jedoch ein riskantes Unterfangen. Mehrere Spürhunde, wie diese Flugzeuge genannt werden, wurden abgeschossen, weil sie feindlichen Küsten zu nahe kamen oder U-2 das Temperament des Gegners unterschätzten. Tatsächlich kam es zur Tragödie des Korean Airlines Fluges 007, weil die Sowjets zurecht davon ausgingen, es handle sich um eine ELINT-Mission über ihrer hochsensiblen Militärzone Kamtschatka. Rechtzeitig drehte eine Aufklärungs-747 SP der US-NSA, die unmittelbar hinter der wöchentlichen 747-Passagiermaschine (Flug KAL 007 New York-Seoul), und somit im Radarschatten flog, ab und überlies diese den aufsteigenden Sowjet-Abfangjägern, die Anweisung hatten, den Aggressor abzuschießen. Bei der Zwischenlandung in Anchorage war das damalige dreifach redundante Trägheitsnavigations-System der 747 umprogrammiert worden, so daß eine Ausweitung des Großkreisfluges in die Nähe des Raketentestgeländes bei Kamtschatka bei Zieldateneingabe dem koreanischen Flugpersonal nicht auffallen konnte, außer wenn sie während des Fluges den Magnetkompaß ständig mitgeprüft hätten (Bericht im US-„Reader's Digest” dazu. Die Sowjetpiloten wurden geehrt und befördert, der später geborgen werden konnte Flugschreiber enthielt mysteriöserweise gar keine Daten).