Vereinigung Freier Missionsgemeinden
Vereinigung Freier Missionsgemeinden | |
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Gründung | 1967 |
Website | www.vfmg.ch |
Die Vereinigung Freier Missionsgemeinden (VFMG) ist eine Freikirche mit evangelikal-evangelischer Tradition in der Schweiz. Dem Verband gehören mehr als 40 selbständige Ortsgemeinden in der Deutschschweiz und der Romandie an. Vom Verband werden gemeinsame übergeordnete Aufgaben wahrgenommen, wie Mission, Kinder- und Jugendarbeit, die Durchführung von gesamtschweizerischen Anlässen und die Weiterbildung von Mitarbeitenden.
Geschichte der VFMG
Die Freien Missionsgemeinden (FMG) haben sich am 9. Dezember 1967 vom Evangelischen Brüderverein (heute Gemeinde für Christus) abgespalten und sich in der Vereinigung Freier Missionsgemeinden (VFMG) unter der Leitung von Peter Zürcher zusammengeschlossen. Zürcher war zuvor Evangelist, Prediger und leitendes Mitglied beim Brüderverein, der sich mit weiteren 44 Mitstreitern gegen die abgrenzende und gesetzliche Lehre und zentralistische und autoritäre Führung auflehnte und vergeblich Änderungen anstrebte. Die FMG-Gemeinden unter der Leitung von Peter Zürcher, Hans Bärtschi, Ernst Trachsel, Hans Wüthrich, Erich Mauerhofer und Werner Uhlmann gaben sich eine offenere und autonomere Struktur, befreiten sich von einigen Sonderlehren und Gesetzlichkeiten des Brüdervereins und förderten Missions- und Jugendarbeit.[1] Insbesondere die Einführung der freien Wahl der Brüderrats-Delegierten durch die Gemeinden war ein Anliegen.[2]
Schon 1968 wurde die Missionsarbeit in Österreich begonnen, 1971 wurde eine Arbeit von Erino Dapozzo in Sizilien unterstützt und 1972 eine Arbeit in Frankreich startete.
1974 kaufte der VFMG das Hotel «Friedegg» in Aeschi (BE). Mit diesem Haus konnte die VFMG sich nach außen präsentieren und hatte ein Zentrum für eigene Anlässe. 1975 kam die Annahme der Statuten. Die VFMG erhielt eine Ordnung und der Vorstand wurde von vier auf sieben Mitglieder erweitert. 1976 wurde das Alters- und Pflegeheim Wydenhof in Rubigen (BE) gekauft. 1985 wurde das Strategiepapier I veröffentlicht, mit dem es zu einem langsamen Abrücken vom Reisepredigersystem kam. In grösseren Gemeinden wurden Prediger stationiert.
1987 trat der VFMG dem Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz (VFG) bei, was eine weitere Öffnung hin zu den anderen Freikirchen bedeutete. Mit den Freien Evangelischen Gemeinden (FEG) und den Chrischona-Gemeinden kam es in der Folge zu einer noch engeren Zusammenarbeit, wodurch die Organisation von Gemeindebaukongressen ermöglicht wurde. Das Strategiepapier II von 1993 enthielt Impulse der Gemeindewachstumsbewegung in den USA, die an die schweizerischen Verhältnisse angepasst wurden.[3]
Ziele
Die VFMG verfolgt folgende Ziele :
- Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus und Wahrnehmung diakonischer Aufgaben im In- und Ausland.
- Aufbau und Betreuung von Gemeinden in der Schweiz und in den Nachbarländern Frankreich, Italien und Österreich.
- Pflege der Gemeinschaft durch gemeinsame Anlässe.
- Schulung von Mitarbeitern für verschiedene Bereiche der Gemeindearbeit.
- Führung von Häusern für Erholungsbedürftige und Betagte.
Alle Aufwendungen werden durch Spenden finanziert. In der Mission unterstützt sie vor allem den Weltweiten Einsatz für Christus WEC, die Bibelübersetzer von Wycliff und die Schweizerische Schallplattenmission.[4]
Lehre und Glaubensbekenntnis
Die einzelnen Gemeinden der Vereinigung Freier Missionsgemeinden verfügen über ein Bekenntnis, welches auf Aussagen reformatorischen und evangelikalen Christentums aufbaut. Mitglied kann werden, wer die Heilige Schrift uneingeschränkt als Glaubensbasis anerkennt, an Jesus Christus als persönlichen Herrn glaubt, ihm nachfolgen und sich aktiv am Gemeindeleben beteiligen will. Zum Abendmahl sind alle eingeladen, die ihren Glauben im Blick auf das vollbrachte Opfer Jesu praktizieren wollen. Die Erwachsenentaufe auf das Bekenntnis des Glaubens wird zwar gelehrt und praktiziert, ist aber kein Kriterium zur Mitgliederaufnahme.
Aufbau der VFMG
2008 gab es über 40 Freie Missionsgemeinden, um 1994 waren es noch deren 70 gewesen.[5]
Die VFMG ist als Verein gemäss dem Schweizerischen Zivilgesetzbuch eine juristische Person, die hauptsächlich durch die Statuten definiert wird. Die Mitglieder des Vereins sind die angeschlossenen Gemeinden, die an der Delegiertenversammlung gemäss ihrer Mitgliederzahl vertreten werden. Die Delegiertenversammlung ist das oberste Organ der VFMG.
Ein besonderer Arbeitsschwerpunkt ist die Auslandmission in den Ländern Oesterreich, Italien und Frankreich, wo die VFMG eigene Missionsstationen betreibt. Das monatlich erscheinende Publikationsorgan ist die Zeitschrift Christus im Brennpunkt. Das Zentralsekretariat des Verbandes befindet sich in Rubigen (BE).
Weblinks
- Webseite der VFMG
- relinfo.ch: Vereinigung Freier Missionsgemeinden
- Freie Missionsgemeinde FMG auf der Seite von Inforel, Information Religion
- Artikel von Lothar Gassmann. In: HANDBUCH ORIENTIERUNG: Religionen, Kirchen, Sekten, Weltanschauungen, Esoterik
Einzelnachweise
- ↑ http://www.vfmg.ch/index.php?option=com_content&view=article&id=78&Itemid=56&lang=de (abgerufen am: 5. März 2012).
- ↑ Oswald Eggenberger: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen. Ein Handbuch. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Theologischer Verlag Zürich 1994. ISBN 3-290-11639-5, S. 80.
- ↑ Bernhard von Allmen und Walter Donzé: Gottes Vision immer neu reflektieren, ideaSpektrum Nr. 32/33 17. August 2017, S. 10-11
- ↑ Oswald Eggenberger: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen. Ein Handbuch. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Theologischer Verlag Zürich 1994. ISBN 3-290-11639-5, S. 80.
- ↑ Oswald Eggenberger: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen. Ein Handbuch. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Theologischer Verlag Zürich 1994. ISBN 3-290-11639-5, S. 80.