Bocksweizen
Bocksweizen | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() Atraphaxis billardieri, Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Atraphaxis | ||||||||||||
L. |
Der Bocksweizen[1] (Atraphaxis) ist eine Gattung von etwa 25 Arten aus der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae), die als Sträucher wachsen. Das Verbreitungsgebiet der Arten erstreckt sich von Mittel- und Westasien über Südrussland bis ans Mittelmeer. Einige Arten werden in Steppen- und Steingärten als Zierpflanzen verwendet.
Beschreibung
Die Bocksweizenarten wachsen als sommergrüne, niedrige und stark verzweigte Sträucher mit kahlen, dornigen oder unbewährten Zweigen. Die krautigen, weniger als einjährigen Zweige tragen Blätter und Blüten. Die Blätter sind wechselständig oder selten in Büschel angeordnet. Sie sind fast sitzend und haben eine einfache Blattspreite. Die häutigen Gelenkscheiden sind deutlich ausgebildet, haben zwei Adern und sind an der Spitze zweigeteilt.[2][3]
Die Blüten sind zwittrig und wachsen locker oder dicht in den Blattachseln traubiger Blütenständen an den Enden oder Seiten der Zweige. Die Blütenstiele sind dünn und gegliedert. Die Blütenhülle ist einfach, deutlich geadert, vier- oder fünfteilig und in zwei Kreisen angeordnet. Die äußeren Hüllblätter sind kleiner als die inneren und deutlich zurückgeschlagen und bis zum Grund frei. Die zwei bis drei inneren Hüllblätter sind gerade und umschließen die Frucht. Es werden sechs bis acht Staubblätter gebildet. Die Staubfäden erweitern sich zur Basis hin und vereinigen sich in einen drüsigen Ring. Der Fruchtknoten ist oberständig, linsenartig zusammengedrückt oder hat einen dreieckigen Querschnitt. Die zwei bis drei Griffel sind kurz, die Narben sind kopfig angeordnet. Die Früchte sind 4 Millimeter lange, eiförmige, zwei- oder dreikantige, glänzend braune Nüsse mit beinahe flügelartigen Kanten. [2][3]
Verbreitung
Die etwa 25 Arten wachsen in den Steppen von Mittel-, Südwest- und Nordasien und im Mittelmeergebiet im Süden Europas und im Norden Afrikas.[2]
Systematik
Bocksweizen (Atraphaxis) ist eine Gattung in der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Dort wird sie der Unterfamilie Polygonoideae der Tribus Polygoneae zugeordnet. Die Gattung wurde von Carl von Linné 1753 in seinem Werk Species Plantarum erstbeschrieben[4].



In PlantList werden folgende Arten anerkannt[5]:
- Atraphaxis angustifolia Jaub. & Spach
- Atraphaxis aucheri Jaub. & Spach
- Atraphaxis avenia Botsch.
- Atraphaxis badghysi Kult.
- Atraphaxis billardierei Jaub. & Spach: Sie kommt in Griechenland, in der Türkei, im Irak, Iran, in Syrien, Armenien, Georgien und Daghestan vor.[4]
- Atraphaxis bracteata Losinsk.
- Atraphaxis canescens Bunge
- Atraphaxis caucasica (Hoffm.) Pavlov
- Atraphaxis compacta Ledeb.
- Atraphaxis daghestanica (Lovelius) Lovelius
- Atraphaxis decipiens Jaub. & Spach
- Kleinstrauchiger Bocksweizen[6] (Atraphaxis frutescens (L.) K.Koch): Er kommt im europäischen Russland, in Sibirien, im Kaukasusraum, in Kasachstan, in Turkmenistan, in China und in der Mongolei vor.[4]
- Atraphaxis grandiflora Willd.
- Atraphaxis intricata Mozaff.
- Atraphaxis irtyschensis Chang Y.Yang & Y.L.Han
- Atraphaxis karataviensis Pavlov & Lipsch.
- Atraphaxis kopetdagensis Kovalevsk.
- Atraphaxis laetevirens (Ledeb.) Jaub. & Spach
- Atraphaxis macrocarpa Rech.f. & Schiman-Czeika
- Atraphaxis manshurica Kitag.
- Atraphaxis muschketovii Krasn.: Sie kommtbin Kasachstan vor.[4]
- Atraphaxis pungens (M.Bieb.) Jaub. & Spach
- Atraphaxis pyrifolia Bunge: Sie kommt in Indien, Pakistan, Afghanistan, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und in Xinjiang vor.[4]
- Atraphaxis rodinii Botsch.
- Atraphaxis seravschanica Pavlov: Sie kommt in Usbekistan, Kasachstan, Tadschikistan und Turkmenistan vor.[4]
- Dorniger Bocksweizen[6] (Atraphaxis spinosa L.): Er kommt im südlichen europäischen Russland, in Ägypten, in Israel, Jordanien, Syrien, im Libanon und in der Türkei, in Saudi-Arabien, im Iran, in Afghanistan, Pakistan, im Kaukasusraum, in Zentralasien, in Xinjiang und in der Mongolei vor.[4]
- Atraphaxis suaedifolia Jaub. & Spach
- Atraphaxis teretifolia (Popov) Kom.
- Atraphaxis virgata (Regel) Krasn.
Verwendung
Die Arten werden meist nur als Liebhaberpflanzen in Stein- und Steppengärten verwendet. Sie zeichnen sich dabei durch ihre langanhaltende Blüte aus.[3]
Nachweise
Literatur
- Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 5: Ulmaceae through Basellaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2003, ISBN 1-930723-27-X, S. 328 (englisch).
- Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 120–121.
Einzelnachweise
- ↑ Deutscher Name nach Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 120
- ↑ a b c Bao Bojian, Alisa E. Grabovskaya-Borodina: Atraphaxis in Flora of China, Band 5, S. 328
- ↑ a b c Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 120
- ↑ a b c d e f g Atraphaxis. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 10. August 2017 (englisch).
- ↑ Atraphaxis. In: The Plant List. Abgerufen am 13. Mai 2012 (englisch).
- ↑ a b Deutscher Name nach Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 121