Summer Night Fever
Film | |
Titel | Summer Night Fever |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1978 |
Länge | 103 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Sigi Rothemund (als Siggi Götz) |
Drehbuch | Siggi Götz |
Produktion | Karl Spiehs |
Musik | Gerhard Heinz |
Kamera | Heinz Hölscher |
Schnitt | Gisela Haller |
Besetzung | |
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Summer Night Fever ist ein deutsches Sommer-, Musik- und Erotiklustspiel von Sigi Rothemund, der hier unter dem Pseudonym „Siggi Götz“ arbeitete. Die Hauptrollen spielen die (mehrfach textilfrei auftretenden) Nachwuchsmiminnen Olivia Pascal, Betty Vergès, Edwige Pierre und Bea Fiedler.
Handlung
Endlich Sommer, endlich Schulferien! Die beiden Jungs Peter und Freddy wollen nach Ibiza reisen, um dort, Sonne, Sand, Meer und natürlich jede Menge knackige Mädchen zu genießen. Mit Freddys Auto geht es los, eine Unterkunft vor Ort hat Peter angeblich an der Hand. Die Probleme beginnen jedoch schon vor dem Start, denn Freddys kleine Schwester Vicky will partout mitkommen, worauf die beiden Jungs, für die die gut gebaute Vicky nur ein kleiner Nerd mit extrem hässlicher Zahnspange und Brille ist, überhaupt keine Lust haben. An einer Raststätte lernen die beiden Möchtegernaufreißer zwei attraktive Damen kennen, doch sie kommen nicht zum Schuss, weil Zahnspangen-Vicky nur durch ihren bloßen Anblick die Hübschen verschreckt. Nun ist die knapp 17-Jährige endgültig bei den Jungs unten durch, und vor allem der hormongeschwängerte Peter wäre heilfroh, sie schnellstmöglich loszuwerden. Während sich Peter, der in diesem Sommertrip unbedingt die magische Zahl seiner 100 weiblichen Eroberungen erreichen will, fortan bei der Damenwelt abstrampelt und dabei seinem Ziel nicht einen Millimeter näher kommt, hat der ruhige Freddy eine Eroberung nach der anderen, da seine Schüchternheit auf das eine oder andere Girl sehr anziehend wirkt.
Als eine attraktive Blondine in einem italienischen Restaurant von Peter dazu auserkoren wird, von ihm demnächst beglückt zu werden, verliert diese schlagartig das Interesse an ihm, da sich Vicky mit ihrer Zahnspange und dem Kassenbrillengestell wie ein Klammeräffchen an ihn hängt, woraufhin jene Dame sich Freddy zuwendet. Zwischen beiden kommt es zum Äußersten. In Monte Carlo lernt Vicky am Jachthafen den deutlich älteren Playboy Jacky kennen, den sie vor ihren Begleitern kurzerhand angeberisch als ihren Lover ausgibt. Der Schönling hat nichts gegen diese kleine Notlüge, vermag er doch, anders als die beiden unreifen Jungs, hinter ihre Nerd-Fassade zu blicken. Um Vicky längere Zeit um sich zu haben, lädt er sie und ihre beiden Begleiter zu einer Strandparty ein. Hier glaubt Peter endlich zum Schuss zu kommen, als er Jackys wohlgeformte Ehefrau Helga kennen lernt, die ihn auch verführen will. Doch kurz nachdem Peter fortgeschickt wird, um für Nachschub an Champagner zu sorgen, hat sich die Dame bereits an Kumpel Freddy herangemacht. Am darauf folgenden Tag verortet er nackt am Strand liegend seine attraktive Mathematiklehrerin, die ihn unlängst in der Abiturprüfung durchfielen ließ. Um eventuell irgendwann einmal Rache zu üben, schießt er schnell ein paar Fotos von ihr, ohne dass sie es merkt. Da man ihm am Strand seine Klamotten gestohlen hat, entschließt sich Freddy nun dazu, in ein Haus einzusteigen, um Ersatzkleidung zu organisieren. Prompt stößt er auf eine weitere nackte Frau … aber auch einen offensichtlich sehr hitzköpfigen Ehemann.
In Spanien angekommen, wird den drei Reisenden aus Deutschland beim Melonenkauf das Fahrzeug gestohlen, doch gleich in der nächsten Stadt lernen sie die bildhübsche Brünette Inez kennen, die stolze Besitzerin eines roten Sportwagens ist und sofort Peters Interesse findet. Dies passt nun Vicky überhaupt nicht, hat sie sich doch während der gemeinsamen Zeit längst in Peter verliebt. Enttäuscht von Peter, der einfach zu doof ist, die wahre Vicky hinter ihrer Maskerade zu erkennen, läuft die Kleine davon und geht an den Strand von Ibiza, wo sie ein paar dahergelaufene Typen begrapschen wollen. Auf Ibiza erweist sich Peters angebliche Wohnmöglichkeit als Fata Morgana, sodass Inez vorschlägt, doch in ihrer Absteige, einer noblen Villa, unterzukommen. Diese gehört einem wohlhabenden Zahnarzt, als dessen Assistentin Inez arbeitet. Und wieder geht Peter leer aus, denn die hübsche Inez hat ein Auge auf dessen schüchternen Kumpel geworfen und zerrt diesen sogleich ins luxuriöse Lotterbett. Schließlich fällt auch endlich bei Peter der Groschen. Vicky nimmt die Zahnspange heraus und wirft erst die doofe Brille, dann auch ihre Klamotten fort. Prompt ist aus dem hässlichen Entlein ein wunderschöner und vor allem sehr sexy Schwan geworden. Nun endlich finden sich die beiden.
Produktionsnotizen
Summer Night Fever entstand an 21 Drehtagen zwischen dem 12. Juni und dem 18. Juli 1978. Gedreht wurde auf Ibiza, in Saint-Tropez, Monte Carlo, Verona und München. Die Fertigstellung erfolgte am 23. August 1978. Der Film wurde am 31. August 1978 in Mainz (Deutschland) und Klagenfurt (Österreich) uraufgeführt.[1]
Die Ausstattung übernahm Klaus Haase, die Kostüme stammen von Rolf Albrecht. Erich Tomek hatte die Produktionsleitung, Otto W. Retzer die Aufnahmeleitung.
Carl Schenkel wirkte hier noch als Regieassistent, im darauffolgenden Jahr ermöglichte ihm Produzent Karl Spiehs bei Graf Dracula (beisst jetzt) in Oberbayern seine erste eigene Filmregie.
Der Streifen besitzt filmhistorische Bedeutung angesichts der Tatsache, dass hier Thomas Gottschalk sein Kinodebüt gab. Er ist noch während des Vorspanns kurz als DJ zu sehen, spricht allerdings kein Wort.[2] Produzent Karl Spiehs hatte Gottschalk, beeindruckt von seiner Tätigkeit als Discjockey bei BR 3, als Musikberater engagiert und ihm, natürlich als DJ, seinen ersten Kurzauftritt gegeben. [3]
Musiktitel
Bereits im Vorspann wird darauf verwiesen, dass „10 Disco-Erfolge der internationalen Hitparaden“ gespielt werden. Dabei handelt es sich u. a. um
- One for You, One for Me von La Bionda
- You’re a Person of Importance
- Baker Street von Gerry Rafferty
Kritik
„Eine Klamotte, die auf der Erfolgswelle von Filmen wie Saturday Night Fever mitzuschwimmen versucht und in der lächerlichen, mit erfolgreichen Discohits unterlegten Handlung Freizügigkeit als Emanzipation und modernes Lebensgefühl verkaufen will.“
„… alberne[s] Sonne-Teenie-Sexlustspiel …“
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Deutsches Institut für Filmkunde (Hrg.): Deutsche Filme 1978, zusammengestellt von Rüdiger Koschnitzki. S. 211 f.
- ↑ vgl. Das große Personenlexikon des Films, Band 3, S. 337, Eintrag Gottschalk
- ↑ Roman Schliesser: Die Supernase. Karl Spiehs und seine Filme, Verlag Carl Ueberreuter, Wien 2006, S. 55
- ↑ Summer Night Fever. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.