Ottmar Hitzfeld
Ottmar Hitzfeld (* 12. Januar 1949 in Lörrach) ist ein ehemaliger deutscher Fußballer und heutiger Trainer.
Er war Jugendspieler beim TuS Stetten und später bei den Amateuren des FV Lörrach. Ab 1970 spielte er beim Schweizer Erstligisten FC Basel, mit dem er 1972 und 1973 Schweizer Meister wurde. 1973 wurde er auch Torschützenkönig der Schweiz. Bei den Olympischen Spielen 1972 spielte er in der deutschen Olympiaauswahl. Dort wurde er fünfmal von Beginn an eingesetzt und schoß in jedem dieser Spiele ein Tor. Insgesamt kam Hitzfeld auf acht Einsätze bei Amateur-Länderspielen.[1]
1977/78 spielte er für den VfB Stuttgart in der deutschen Bundesliga (22 Spiele, 5 Tore).
Später wurde er Trainer in Zug, beim FC Aarau und bei den Grasshopper Zürich, wo er 1990 und 1991 mit seinem Team Schweizer Meister wurde. 1991 wurde er Trainer von Borussia Dortmund, mit der er 1997 die Champions League gewann. Vom 1. Juli 1998 an war er Trainer des FC Bayern München, welchen er zu etlichen Titeln (Meister, Pokalsieger, Champions League-Sieg gegen Valencia 2001, Weltpokalsieger 2001) führte.
Am 18. Mai 2004 gab Bayern München bekannt, seinen bis 2005 laufenden Vertrag vorzeitig zum 30. Juni 2004 aufzulösen. Die Art und Weise der Entlassung wurde in den Medien sowie innerhalb des Vereins kontrovers diskutiert. Hitzfeld wurde damit nach einer Saison, in der der FC Bayern München keinen Titel gewinnen konnte, entlassen und durch Felix Magath ersetzt.
Früher oder später, sagt Hitzfeld, werde er wieder zu seinem Stammclub FC Basel zurückkehren und dort seine Karriere (sei es als Trainer, als Präsident oder als Sportchef) beenden.
Nach dem Ausscheiden des deutschen Teams bei der EM 2004 durch die 1:2-Niederlage gegen Tschechien lag Ottmar Hitzfeld ein Angebot des DFB als Nachfolger des zurückgetretenen Rudi Völler als Trainer der deutschen Fußballnationalmannschaft vor, das er jedoch am 1. Juli 2004 ablehnte.
Zur Zeit (Februar 2006) läuft eine bemerkenswerte Internet-Kampagne[1], um Hitzfeld als bevorzugten Trainer-Kandidat bei Newcastle United zu präsentieren. Diese Kampagne zeigt, daß ein großer Teil der Fans von Newcastle United den Deutschen favorisiert.
Analyse
Hitzfeld war einer der erfolgreichsten Trainer seiner Generation. Er galt als besonnener, medienerfahrener Gentleman-Charakter, der nach außen hin stets die Ruhe behielt. Dies hielt ihn aber nicht davon ab, intern Konflikte knallhart auszutragen. Er war vor allem dafür bekannt, ein guter Motivator zu sein. Schwierige Charaktere wie z.B. Matthias Sammer, Andreas Möller, Julio Cesar, Mario Basler, Lothar Matthäus oder Stefan Effenberg erlebten unter ihm die Blütezeit oder den Spätsommer ihrer Karriere.
Hitzfeld war zudem für seine Vorreiterrolle in verschiedenen Bereichen des deutschen Fußballs bekannt:
- Einführung der Dreierkette mit einem offensiven Mittelmann Matthias Sammer, obwohl damals fast alle anderen Team mit einem Libero hinter der Abwehr spielten
- Einführung des 4-3-3-Systems beim FC Bayern München mit der damals umstrittenen Viererkette sowie zwei echten Flügelstürmern (meist Mario Basler und Mehmet Scholl, aber auch Alexander Zickler).
- Einführung des sog. Rotationsprinzips am Anfang seiner Trainerzeit bei Bayern München. Vorher war es üblich, einen harten Schnitt zwischen den 11 Stammspielern und den Ersatzspielern zu setzen und den Reservespielern unter dem Motto "die Elf muss eingespielt sein" kaum Einsatzchancen zu lassen. Hitzfeld hingegen setzte darauf, einen harten Kern von ca. 5 Spielern fast immer spielen zu lassen und ca. 12 anderen in etwa dieselben Einsatzzeiten zu lassen.
Tabellarischer Karriereüberblick
Spielerlaufbahn | |||
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Periode | Verein | Titel | |
1960-67 | Vorlage:Flagicon | TuS Stetten | |
1967-71 | Vorlage:Flagicon | FV Lörrach | |
1971-75 | Vorlage:Flagicon | FC Basel | 1972 - Meisterschaft 1973 - Meisterschaft 1975 - Schweizer Pokal |
1975-78 | Vorlage:Flagicon | VfB Stuttgart | |
1978-80 | Vorlage:Flagicon | FC Lugano | |
1980-83 | Vorlage:Flagicon | FC Luzern | |
Hitzfeld erzielte 6 Tore - bis heute in der zweiten Liga unerreicht | |||
Trainerlaufbahn | |||
Periode | Verein | Titel | |
1983-84 | Vorlage:Flagicon | FC Zug | |
1984-88 | Vorlage:Flagicon | FC Aarau | 1988 - Schweizer Pokal |
1988-91 | Vorlage:Flagicon | Grasshopper Club Zürich | 1989 - Schweizer Pokal 1990 - Schweizer Pokal 1990 - Meisterschaft 1991 - Championship |
1991-97 | Vorlage:Flagicon | Borussia Dortmund | 1995 - Deutscher Meister 1996 - Deutscher Meister 1997 - Champions League |
1998-04 | Vorlage:Flagicon | FC Bayern München | 1999 - Deutscher Meister 2000 - DFB-Pokal 2000 - Deutscher Meister 2001 - Deutscher Meister 2001 - Champions League 2001 - Weltpokal 2003 - DFB-Pokal 2003 - Deutscher Meister |
Quellen
- ↑ Kicker-Almanach 1995, München: Copress Verlag Gmbh, 1994. ISBN 3-7679-0447-0, S. 142
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Hitzfeld, Ottmar |
KURZBESCHREIBUNG | Ehemaliger deutscher Fußballer und heutiger Trainer |
GEBURTSDATUM | 12. Januar 1949 |
GEBURTSORT | Lörrach |