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Geschlechterrolle

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Siehe auch: Geschlechtshabitus

Polarisierung nach Geschlechtsrcharakteren bzw. -rollen in deutschsprachigen Lexika des 18. Jahrhunderts[1][2]

Geschlechterrolle oder Geschlechtsrolle (engl. gender role) werden Verhaltensweisen genannt, die in einer Kultur für ein bestimmtes Geschlecht als typisch oder akzeptabel gelten (und Individuen zugewiesen werden), oder die Verhaltensweisen eines Individuums, die dieses mit seiner Geschlechtsidentität in Verbindung bringt und/oder mit denen es seine Geschlechtsidentität zum Ausdruck bringen will.

Heute wird soziologisch und psychologisch zunehmend Geschlecht und Gender nicht mehr gleichgesetzt, um die kulturell und gesellschaftlich vorgegebenen Geschlechterrollen von den biologischen Gegebenheiten zu unterscheiden.

Begriffsentwicklung: Geschlechtscharakter, Geschlechterrolle, Gender, Doing Gender, Geschlechtshabitus

Die zweipolare Unterscheidung des männlichem und weiblichem Habitus war unter anderem ein zentraler Aspekt der Verbürgerlichung westlicher Gesellschaften und der Durchsetzung des zugehören polaren Geschlechterideals. Dabei erhielt die Konstrastierung von Mann und Frau im Vergleich zu anderen Gesellschaften im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts eine „neue Qualität: An die Stelle von Standesdefinitionen treten universale Charakterdefinitionen, die „als eine Kombination von Biologie und Bestimmung aus der Natur abgeleitet und zugleich als Wesensmerkmal in das Innere des Menschen verlegt“ werden.[3]

Zur Beschreibung haben sich unterschiedliche Begriffe entwickelt:

  • Ende des 18. Jahrhunderts wurde zunächst auf das Konzept des Charakters zurückgegriffen, um den Begriff Geschlechtscharakter zu beschreiben. Er gilt jedoch mittlerweile als weitgehend veraltet.[4]
  • Mit dem Aufkommen des Konzepts der sozialen Rolle setzte sich im 20. Jahrhundert zunehmend der Begriff Geschlechtsrollencharakter, Geschlechtsrolle bzw. Geschlechterrolle durch.

Mit der zunehmenden Erforschung der Unterscheidungskategorie Geschlecht (engl.: sex) stellte sich die Ableitung aus Biologie und Natur als unhaltbar heraus. Es entwickelten sich neue Begriffe:

In der Alltagssprache wird noch weitgehend der Begriff der Geschlechterrolle bzw. Geschlechtsrolle verwendet.[7] Damit geht meist ein wenig differenzierteres Konzept von Geschlecht als biopsychosozialer Kategorie sozialer Ordnung und sozialer Differenzierung einher. Teilweise sind dabei differenziertere Fachbegriffe nicht nur unbekannt, sondern wirken für die eigene Identität bedrohlich und werden abgelehnt. Im Vergleich zu den mittlerweile hoch differenzierten Fachbegriffen erscheinen geschlechtsbezogene Begriffe der Alltagssprache oftmals als unterkomplex bzw. als „naive, simplifizierende Vorstellung von Geschlecht als naturhafte, unveränderliche, an-sich-so-seiende Tatsache jenseits sozialer, kultureller und spezifisch historischer Bedingtheiten“.[8]

Kulturelle Geschlechterrollen

Dichotomische Darstellung von Geschlechterrollen im Doppelbildnis des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz und seiner Gemahlin Anna Maria Luisa de’ Medici, Jan Frans van Douven, 1708
Erweiterung der Geschlechterrolle: Eine Brigantin in Süditalien, Mitte des 19. Jahrhunderts

Bisher sind keine Kulturen ohne Geschlechterrollen bekannt. Sie sind je historisch entstanden und einem ständigen Wandel unterworfen; lediglich die unterschiedlichen biologischen Rollen von Frauen und Männern bei der Fortpflanzung wurden bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts nicht in Frage gestellt. Seitdem die Medizin hier die Möglichkeiten bietet, diese biologischen Rollen teilweise zu verändern, wird dieser Teil der Geschlechtsrollen ebenfalls diskutiert; allerdings ist diese Debatte auf Randbereiche der Gesellschaft beschränkt. (siehe auch Adoption eines Kindes durch …, Regenbogenfamilie)

Der kulturelle Aspekt der Geschlechtsrollen ist sehr breit gefächert. Auch wenn Haupttendenzen erkennbar sind, sind doch fast alle Möglichkeiten der kulturellen Aufgabenteilung irgendwo und irgendwann praktiziert worden.

Die bekannteste Norm für kulturelle Geschlechtsrollen dürfte die heteronormative oder patriarchalische sein, welche im Westen seit Beginn des 20. Jahrhunderts zunehmend in Frage gestellt und modifiziert wird. Wichtige Faktoren waren unter anderem die Verstädterung sowie der Erste Weltkrieg und seine Folgen:

  • Millionen Frauen wurden Witwe (etwa 10 Millionen tote Soldaten, davon 2 Millionen deutsche Soldaten) bzw. alleinerziehende Mutter (die Kriegswaisen lernten ein anderes Rollenbild)
  • Millionen Frauen arbeiteten an Arbeitsplätzen, die vorher von Männern ausgeübt worden waren;[9]
  • ab Herbst 1916 herrschte bei vielen Hunger (siehe auch Steckrübenwinter; die (See-)Blockade verursachte allein in Deutschland mindestens 700.000 Hungertote)
  • Millionen Männer kehrten als körperliche und/oder seelische Krüppel aus dem Krieg zurück (etwa 20 Millionen verwundete Soldaten);
  • eine 1914 beginnende Inflation endete 1923 in einer Hyperinflation und einer Währungsreform;
  • die Weimarer Republik war von kurzzeitigen wechselnden Regierungen geprägt;
  • mancherorts schwand der Einfluss der katholischen Kirche (in Frankreich hatte dieser Prozess schon 1905 begonnen)
  • der Antimodernismus in der katholischen Kirche ließ langsam nach;
  • Als Zäsur wurde auch empfunden, dass Frauen in vielen Ländern 1918 oder danach das Wahlrecht erhielten (z.B. Österreich 12. November 1918; Deutschland 30. November 1918, USA 1920).

Traditionelle Rollenzuschreibung

Der „traditionellen“ Rollenzuschreibung wird vorgeworfen, sie impliziere die Behauptung, es gebe „natürliche“ und strikt voneinander getrennte Geschlechtsrollen, die männliche und die weibliche, welche Männern und Frauen automatisch zugeschrieben werden. Diese Geschlechtsrollen seien im Wesentlichen:

  • Männer
    • Oberhaupt und Ernährer der Frau und Familie
    • Zuständig für Kontakte nach außen
    • Stark, rational, kämpferisch, sexuell aktiv
    • Männer als auf Frauen bzw. „Versorgerinnen“ kaum angewiesene „Jäger“
  • Frauen
    • Abhängig von und unterworfen einem männlichen Beschützer (Vater, Ehemann etc.)
    • Zuständig für die sozialen Bindungen innerhalb der Partnerschaft und Familie
    • Schwach, emotional und irrational, ausgleichend, sexuell passiv oder desinteressiert
    • Frauen als auf „Jäger“ angewiesene „Brutversorgerinnen“

Soziologie

In der Soziologie tritt im Zusammenhang mit dem Begriff der Geschlechterproblematik auch der Begriff der Rolle auf. Die Gesellschaft hat an Inhaber einer gewissen Position bestimmte Vorstellungen über deren Handeln. Dieses Verhalten wird als Rollenverhalten bezeichnet.[10] In Diskussionen erfährt das Thema der Geschlechterrollen meist eine Gegenüberstellung von soziokulturellen und biologischen Einflüssen. Daneben besteht aber auch noch immer die Ansicht, dass das Individuum als ausschließlich von der Umwelt geformtem Wesen zu verstehen ist.[11] Für jede Position kann aber auch ein Gegenbeispiel gefunden werden.

Unterscheidung Rollenverhalten und Rollenerwartungen

In der neueren soziologischen Literatur findet sich eine Unterscheidung zwischen Rollenverhalten und Rollenerwartungen. Die Erwartungen werden begriffen bezüglich ihrer immer wiederkehrenden Haltungen, Leistungen und Tätigkeiten. Das Individuum, welches als Träger der Rolle gilt, hat die Aufgabe durch angemessenes Verhalten zu erfüllen. Wichtig für die Zuweisung zu bestimmten Rollen bietet, neben Beruf und Alter, auch das Geschlecht. Die Vorstellungen über bestimmte Eigenschaften der Geschlechter unterscheiden sich von Kultur zu Kultur.[12]

Je nach einer bestimmten Geschlechts-Zugehörigkeit, unterscheiden sich die Erwartungen und Vorschriften. In der westlichen Kultur werden den Frauen eher die Eigenschaften der Abhängigkeit, Passivität, Zurückhaltung in sexuellen Belangen und Einfühlungsgabe zugewiesen, den Männern Aggressivität, Durchsetzungsfähigkeit, Dominanz, Gefühlsunterdrückung und Unabhängigkeit.[12]

Hinsichtlich allgemeiner Erwartungen von männlichen und weiblichen Eigenschaften bestehen auch Erwartungen bezüglich ihrer Tätigkeiten. Die Rolle der Frau wird von Parsons und Bales als expressiv beschrieben. Sie enthält Tätigkeiten mit sozialer Ausrichtung wie Fürsorge, Pflege, Erziehung und des Dienstes. Die Rolle des Mannes dahingegen wird beschrieben als Gegensatz und setzt sich vor allem mit der sachlichen Welt auseinander. Durch diese polarisierten Rollenerwartungen, werden gesellschaftliche Positionen, wie der Beruf, Wirtschaft, Politik und Familie bereits vorgegeben. Somit ist es in unserer Gesellschaft für Männer und Frauen schwieriger, geschlechteratypische Berufe auszuüben.

Auch wird der Begriff der Geschlechterrolle im Sinne von Verhaltensregelmäßigkeiten verwendet. Er unterscheidet sich explizit vom Begriff des geschlechtstypischen Verhaltens, welcher in der Psychologie verwendet wird. Die Rolle der Frau fand in den letzten Jahren auch vermehrt Eingang in soziologischen Untersuchungen.[13] Untersucht wird hierbei die Bildung und Ausbildung, Beruf, Politik und Familie zu erforschen. In den Augen der Bevölkerung gibt es eine beträchtliche Übereinstimmung bezüglich männlicher und weiblicher Rollen.

Geschlechterstereotype

Definition

Diese Stereotype sind „kognitive Strukturen, die sozial geteiltes Wissen über die charakteristischen Merkmale von Männern und Frauen enthalten“.[14] Diese Definition zeigt die duale Natur von Geschlechterstereotypen: Sie gehören einerseits zum „individuellen Wissensbesitz“ und bilden andererseits den Kern eines „kulturell geteilten Verständnisses von den je typischen Merkmalen der Geschlechter“.[15] Kennzeichnend für Geschlechterstereotype ist, dass sie deskriptive und präskriptive Anteile haben: Die deskriptiven bringen traditionelle Annahmen darüber zum Ausdruck, welche Eigenschaften und welches Verhalten Frauen und Männer zeigen. Die präskriptiven Anteile beziehen sich darauf, welche Eigenschaften und welches Verhalten Frauen und Männer zeigen sollen. Letztendlich zielen diese Verhaltensvorschriften darauf ab, die Geschlechterhierarchie in der Gesellschaft aufrechtzuerhalten bzw. zu stabilisieren.[16]

Verwandte Begriffe

  • Geschlechterolle

Die Begriffe Geschlechterstereotype und Geschlechterrollen liegen eng nebeneinander. Geschlechterrolle wird in der Fachliteratur uneinheitlich verwendet: Dorothee Alfermann[17] beispielsweise fasst den Begriff Geschlechterrolle präskriptiv im Unterschied zu dem von ihr nur deskriptiv verstandenen Terminus Geschlechterstereotype. Andere Autoren dagegen sehen auch bei dem Begriff Geschlechterrolle deskriptive und präskriptive Funktionen.[18] Charakteristisch für das Geschlechterrollenkonzept ist bei allen Autoren die Betonung der sozial geteilten Verhaltenserwartungen, die sich auf Personen wegen des ihnen sozial zugeschriebenen Geschlechts richten.[15]

  • Stereotypisierung

Während Geschlechterstereotypen im Kognitiven verankert sind, versteht man unter Stereotypisierung die Anwendung von stereotypgestütztem Wissen auf ganz bestimmte Menschen, also einen Prozess.[15] In den ersten Momenten einer Begegnung vollzieht sich die Stereotypisierung aufgrund des Geschlechts des Gegenübers ohne bewusste Kontrolle.[19] Zwar ist eine Beeinflussung dieses Vorgangs durch den eigenen Willen möglich, jedoch nur, wenn bestimmte Voraussetzungen vorliegen. Dazu gehört z. B. eine hohe Motivation, Informationen über das Gegenüber wahr- und aufzunehmen, die nicht den Geschlechterstereotypen entsprechen.[20]

  • Sexismus

Unter Sexismus sind geschlechterbezogene Stereotype, Affekte und Verhaltensweisen zu verstehen, die einen ungleichen sozialen Status von Frauen und Münnern nach sich ziehen.[21]

  • Globalstereotye und Substereotype

Geschlechterstereotype über die allgemeinen Kategorien von Frau und Mann werden Globalstereotype genannt. Da diese sich aus einer ganzen Reihe von Kategorien zusammensetzen, sind sie zu ungenau, um die Funktionen von Geschlechterstereotypen erfüllen zu können. Daher haben sich Substereotype herausgebildet. In diesen bündeln sich nur einzelne Kriterien der Globalstereotype. Dadurch sind Substereotype spezifischer und homogener als Globalstereotype und erfüllen somit ihre Funktionen besser als diese.

Erfassungsmethoden bei Geschlechterstereotypen

Um Geschlechterstereotypen zu erfassen, wurden in der Vergangenheit Eigenschaftslisten und ähnliche Fragebogen verwendet. In der Gegenwart hat sich die Methode der Prozentschätzung als vorteilhaft erwiesen, auch, weil sie ein differenzierteres Bild ermöglicht. Dabei geben die Befragten auf einer Skala von 0 bis 100 an, wie viele Prozent der Frauen bzw. Männer ein aufgeführtes Merkmal besitzen.[22]

Inhalte von Globalstereotypen

Neuere Literatur zeigt: In den Konzepten der Wärme oder Expressivität (bzw. Feminität, Gemeinschaftsorientierung) lassen sich die Merkmale zusammenfassen, die häufiger mit Frauen als mit Männern in Verbindung gebracht werden. Konzepte der (aufgabenbezogenen) Kompetenz oder Instrumentalität (auch: Maskulinität, Selbstbehauptung) umfassen Merkmale, die häufiger Männern als Frauen zugeordnet werden.[23] Die Stabilität dieser Merkmalsbündel über die Zeit ist „bemerkenswert hoch“[24], auch die Ähnlichkeit in verschiedenen Kulturen[25]. In älterer Literatur wurde das Bild des Mannes als „unabhängig, objektiv, aktiv, wettbewerbsorientiert, abenteuerlustig, selbstbewusst und ehrgeizig“ gezeichnet.[26] Die Frau wurde mit den Eigenschaften „abhängig, subjektiv, passiv, (...), taktvoll, freundlich und gefühlsbetont“ belegt.[26] Außerdem wurde ihr das Fehlen von Merkmalen zugeschrieben, die Teil des männlichen Stereotyps waren – Frauen waren „nicht wettbewerbsorientiert, nicht abenteuerlustig, nicht selbstbewusst, nicht ehrgeizig“.[26]

Inhalte von Substereotypen

Einige häufige Substereotypen stehen im Gegensatz zu dem jeweiligen Geschlechterstereotyp. Sowohl bei Frauen- als auch bei Männertypen treten alle vier logisch möglichen Kombinationen der Merkmale der Globalstereotypen Wärme und Kompetenz auf:[27] Es ergeben sich vier Typen von Substereotypen:[28]

  1. Niedrige Kompetenz, hohe Wärme (z. B. die Hausfrau, der Softie): Paternalistische Substereotype, die mit niedrigem Status und kooperativer Interdependenz einhergehen
  2. Hohe Kompetenz, hohe Wärme (z. B. die Selbstbewusste, der Professor): Bewundernde Substereotype, die mit hohem Status und kooperativer Interdependenz gekoppelt sind
  3. Niedrige Kompetenz, niedrige Wärme (z. B. die Spießerin, der Prolet): Verachtende Substereotype, die niedrigem Status und kompetitiver Interdependenz verbunden sind
  4. Niedrige Kompetenz, hohe Wärme (z. B. die Karrierefrau, der Yuppie): Neidvolle Substereotype, die mit hohem Status und kompetitver Interdependenz gepaart sind

Paternalistische und neidvolle Substereotye über Frauen tragen zur Aufrechterhaltung der Geschlechterhierarchie bei:[29]

  1. Paternalistische Frauenstereotype (hohe Wärme, niedrige Kompetenz) – also etwa Hausfrau – machen sichtbar, wie Frauen aus Sicht von Männern sein sollen. In diesen Substereotypen ist das Merkmal Wärme enthalten, das bei vielen Menschen beiderlei Geschlechts hohes Ansehen genießt. Durch diese paternalistischen Substereotypen werden Frauen dazu gebracht, in traditionellen Geschlechterrollen zu verharren oder diese anzunehmen. Da Männer durch diese Substereotypen Frauen in ein angeblich positives Licht stellen, können sie sich als relativ unbeeinflusst von Sexismus empfinden und gleichzeitig die bestehenden Machtverhältnisse unangetastet lassen.[29]
  2. Neidvolle Frauenstereotype (niedrige Wärme, hohe Kompetenz) – also etwa Karrierefrau – haben entgegengesetzte Merkmale. Aus männlicher Sicht stellen sie eine Rechtfertigung für die Diskriminierung von Frauen dar: Frauen, die in traditionellen Männerberufen erfolgreich sind, werden z. B. als unfaire oder bedrohliche Konkurrentinnen empfunden, die Zuschreibung emotionale Kälte verstärkt diese Einschätzung. Neidvolle Frauenstereotype dienen dazu, Frauen in ihren beruflichen Möglichkeiten zu beschränken.[30]

Erklärungsansätze für die Konsistenz der Geschlechterstereotypen

Zwei theoretische Ansätze versuchen die Beständigkeit der Stereotypen Wärme und Kompetenz für die beiden Geschlechter zu erklären. Dabei sind die beiden Modelle nicht als einander ausschließend zu verstehen.

  1. Theorie der sozialen Rollen (Alice Eagly)

Nach der von Alice Eagly entwickelten Theorie der sozialen Rollen folgen die Merkmale aus den typischen Berufs- und Familienrollen der beiden Geschlechter: Menschen schließen also vom beobachteten Rollenverhalten von Personen direkt auf Eigenschaften der Rolleninhaber, ohne zu bedenken, dass ein Verhalten oft auf Rollenerwartungen zurückzuführen ist und nicht auf Eigenschaften der Personen.[31]

  1. Stereotypinhaltsmodell (Susan Fiske)

Aus der Sicht der Theorie der ambivalenten Stereotype ergibt sich das traditionelle Männerstereotyp aus einem relativ hohen gesellschaftlichen Status in Kombination mit einer kompetitiven Orientierung gegenüber Frauen im beruflichen Leben. Das traditionelle Frauenstereotyp lässt sich aus einem relativ niedrigen gesellschaftlichen Status in Kombination mit einer kooperativen Interdependenz mit Männern im pertnerschaftlichen und häuslich-familiären Bereich ableiten.[32]

Entwicklung von Geschlechterstereotypen

Biologische, soziale und psychische Prozesse wirken bei der Geschlechterdifferenzierung zusammen. Diesen Vorgang nennt man Geschlechtstypisierung.[33] Sie ist niemals abgeschlossen, sondern unterliegt über das gesamte Leben eines Menschen hinweg dem sozialen Einfluss ebenso wie der inneren Entwicklung.

  • Entwicklungsprozesse

Eine Geschlechterstereotypisierung setzt bestimmte kognitive Leistungen, besonders die Bildung der Kategorien weiblich und männlich, und deren Zuordnung zu Personen voraus. Schon sechs Monate alte Kinder können zwischen männlichen und weiblichen Stimmen unterscheiden, neunmonatige Babys weibliche und männliche Gesichter.[34] Schon bei Einjährigen ist die Grundlage für Prozesse der Stereotypisierung vorhanden.[34] Zwischen dem ersten und dem dritten Lebensjahr entwickeln sich mehr und mehr geschlechtstypische Präferenzen für Aktivitäten, Spielsachen und Spielpartner; im Vorschul- und frühen Grundschulalter ist letztere besonders ausgeprägt.[34] Mit drei Jahren können die meisten Kinder das eigene Geschlecht und das anderer Kinder richtig bestimmen, und bis zum Beginn der Grundschulzeit haben sich starre Formen der Stereotypisierung entwickelt.[34] Gegen Ende der Grundschulzeit werden diese wieder weniger rigide, und mit der zunehmenden Häufigkeit von gegengeschlechtlichen Begegnungen bei Jugendlichen wird die anfangs sehr negativ gefärbte Stereotypisierung des anderen Geschlechts relativiert: Die Stereotype werden ambivalenter.[35]

  • Sozialer Einfluss

Soziokulturelle Einflussquellen wie Familienmitgleider, Gleichaltrige und Medien „bestimmen mit, was es bedeutet, Junge oder Mädchen, Mann oder Frau zu sein“.[36]

Funktionen von Geschlechterstereotypen

Geschlechtersterotypen sind umso nützlicher für ein Individuum, je mehr sie folgende Funktionen für seine Handlungsplanung und seine soziale Orientierung in seinem Umfeld erfüllen:[34]

  • Ökonomie

Mit wenig kognitivem Aufwand kann durch Geschlechterstereotypen viel Information übermittelt werden.

Das Individuum kann Geschlechtersterstereotypen benutzen, um sich selbst in eine Gruppe einzuordnen und so ein stimmiges Selbstbild schaffen.

Geschlechterstereotype ermöglichesn es, nicht beobachtbare Merkmale eines Gegenübers zu erschließen und senken so die Unsicherheit.

Mit Geschlechterstereotypen lassen sich die Gruppen, denen sich ein Individuum zugehörig fühlt, und ihre Merkmale im Vergleich zu Fremdgruppen bewerten.

Zur sprachlichen und nichtsprachlichen Verständigung zwischen Personen tragen Geschlechterstereotypen ebenfalls bei.

Geschlechterstereotype in der sozialen Interaktion

Geschlechterstereotype beeinflussen Form und Verlauf zwischenmenschlicher Interaktionen. Beispiele hierfür sind:

Zuweilen veranlassen die nicht ausgesprochenen Erwartungen einer Person an eine andere die zweite, sich so zu verhalten, wie es den Erwartungen der ersten Person entspricht. Unter bestimmten Bedingungen können so Geschlechterstereotype gestützt und geschlechtstypisches Verhalten erzeugt werden: Wenn z. B. ein traditionell eingestellter Mann erwartet, dass eine Kollegin sich lieber mit sogenannten femininen als mit sogenannten maskulinen Aufgaben beschäftigt, dann tendiert die Frau in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe tatsächlich eher zu den sogenannten maskulinen.[37]

  • Wissen über Geschlechterstereotypen bedingt stereotypkonformes Handeln

Wenn Menschen klar wird, dass sie durch ihr Verhalten negative Geschlechterstereotype bestätigen könnten, so kann es sein, dass sie im Einklang mit den Stereotypen handeln und sie dadurch bestätigen. So wurde z. B. bei Bearbeitungsweisen zu einem anspruchsvollen Mathematiktest stereotypkonform bestont, dass es in diesem Leistungsbereich Geschlechtsunterschiede gebe. Danach fielen die Leistungen von Schülerinnen niedriger aus als wenn diese Hinweise nicht gegeben wurden. Bei Schülern trat dieser Effekt jedoch nicht ein.[38]

  • Der Einfluss von Tendenzen zur Selbstdarstellung

Tendenzen zur Selbstdarstellung haben einen Einfluss darauf, ob eine Person im Einklang mit Geschlechterstereotypen handelt. In einer Studie von Zanna und Pack wurden 1975 folgende Szenarien erprobt: Ein Teil der Frauen erwartete, mit einem attraktiven Mann zusammenzutreffen, der Frauen gegenüber nicht traditionell eingestellt war. Diese Frauen beschrieben sich selbst als rollenkonträr. Der andere Teil der Frauen ging davon aus, dass der Mann traditionelle Rollenvorstellungen in Bezug auf Frauen hatte – und hier zeichneten die Frauen von sich ein rollenkonformes Selbstbild.[39]

Bedeutung von Geschlechterstereotypen

Wenn präskriptive Annahmen verletzt werden – wenn also z. B. Frauen nicht einfühlsam sind oder Männer nicht dominieren –, so sind meist Ablehnung oder Bestrafung die Folge. Geschlechterstereotype sind überaus veränderungsresistent: Nur selten führen Verletzungen der stereotypen Erwartungen zu einer Änderung der Stereotype.[40]

  • Bedeutung im Berufsleben

Das 1990 in den USA im Prozess Price Waterhouse gegen Ann Hopkins ergangene Urteil war wegweisend für die Herstellung des Zusammenhangs von Geschlechterstereotypisierung am Arbeitsplatz und Diskriminierung. Die Entscheidung hielt fest, dass ein Arbeitgeber, der Durchsetzungsfähigkeit für bestimmte Positionen fordert, gleichzeitig jedoch Maskulinität bei Frauen verurteilt, diese in eine unakzeptable No–Win–Situation bringt: „Gilt die Frau als wenig durchsetzungsfähig, so wird sie als ungeeignet für die Position erachtet, demonstriert sie diese Eigenschaft, so wird sie benachteiligt aufgrund des Verletzens ihrer Geschlechternorm.“[41] Forschungsergebnisse zu der Frage, ob Frauen mit als männlich geltenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen bzw. Männer mit als weiblich geltenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen im Beruf benachteiligt werden, zeigen eine Tendenz: Personen, die in ihren Eigenschaften und dem Verhalten den Geschlechterstereotypen entsprechen, scheinen es auf dem beruflichen Weg nach oben leichter zu haben.[41]

Das Auseinanderfallen von Erwartungen, die sich aus einem Anforderungsprofil ergeben, und Gechlechterstereotypen, zeigt sich beim Managern. Von ihm werden vorwiegend männlich konnotierte Eigenschaften erwartet,[42] und es gibt Hinweise darauf, dass diese Erwartung an Managerinnen sogar in stärkerem Maße gestellt wird als an männliche Manager.[43]

In welchem Verhältnis stehen nun das tatsächliche Verhalten und die Stereotype zueinander? Im Folgenden werden exemplarische Verhaltensmerkmale betrachtet, welche als besonders geschlechtsspezifisch gelten.

Aggression/Dominanz
Die allgemeinen Meinungen bezüglich geschlechtsspezifischer Verhaltensunterschiede laufen dahin, dass beispielsweise Jungen eine höhere Aggressivität aufweisen als Mädchen. Studien bestätigen dies und auch ein höheres Bedürfnis von Männern nach Dominanz wurde nachgewiesen.[44]
Abhängigkeit/Unabhängigkeit
Meist gehen die Ansichten dahin, dass Mädchen und Frauen in höherem Maße von anderen Personen abhängig sind als Jungen oder Männer. Dieses Thema ist sehr schwer erforschbar, da einschlägige Antworten keinen Unterschied machen zwischen einseitiger Abhängigkeit und gegenseitiger Abhängigkeit. Manche Autoren vertreten die Ansicht, dass sich das Bedürfnis von Abhängigkeit in den ersten Lebensjahren zwischen Jungen und Mädchen nicht unterscheidet.[44] In der Kindheit findet aber eine Verstärkung von Dependenz- und Interdependenzverhalten statt, bei Mädchen mehr als bei Jungen. In der frühen Kindheit sind noch alle Kinder von ihren Eltern abhängig. Jungen werden des Weiteren auch mehr in Richtung Unabhängigkeit gefördert und entwickeln weniger Gespür von einem Abhängigsein.
Angst
Frühe Studien zeigten, dass Mädchen im Grunde ängstlicher, furchtsamer und passiver als Jungen waren.[45]

Geschlechtsrollendifferenzierung

Bei einer Betrachtung von Bildungsstufen und Ausbildungen zeigt sich, dass mit zunehmender Bildungsstufe auch der Anteil der Mädchen abnimmt. Hinzu kommt des Weiteren eine geschlechtsspezifische Differenzierung der Lehrinhalte.[46] Frauen finden beispielsweise auch weniger Anstellungen in niederen Berufen, welche geringes Prestige bringen. Auch in der heutigen Zeit finden sich Unterschiede in vielen Bereichen unserer Wirtschaft. Es zeigt sich ein Machtgefälle in der Beziehung zwischen Mann und Frau[47] und nicht nur beim Einkommen, sondern auch bei der Berufstätigkeit. Wenn Frauen im Zuge einer Familiengründung ihre Erwerbstätigkeit abbrechen, stoßen sie auf größere Schwierigkeiten, wieder ins Berufsleben einzutreten. Sollten sie trotzdem weiter einem Beruf nachgegangen sein, so finden sie sich mit Auswirkungen der Doppelbelastung konfrontiert.

Zu diesem Thema geäußert haben sich unter anderem die Autorinnen Simone de Beauvoir, Shulamith Firestone, Alice Schwarzer, Kate Millett, Betty Friedan, Germaine Greer und Esther Vilar.[48] Arlie Hochschild widmet sich in ihrem Buch Der 48-Stunden-Tag. Wege aus dem Dilemma berufstätiger Eltern auch dem Problem der Doppelbelastung der Frau und der Berufstätigkeit im Einklang mit der Familie.

Prozesse in der Entwicklung des Geschlechtsrollen-Verhaltens

Die zentrale Frage, die sich stellt, ist, wodurch unterschiedliches Geschlechterverhalten erzeugt wird und wie dieses unter Umständen verändert werden kann. Es gibt keine eigene Wissenschaft, welche sich dem Thema/Problem der Geschlechterrollen beschäftigt, sondern es handelt sich vielmehr um eine Interdisziplinität aus biologischen, kulturellen, sozialen und ökonomischen Bedingungen, anhand derer geschlechtstypisches Verhalten erforscht werden soll.[26] Wichtige Wissenschaften für die Erforschung von geschlechtstypischen Verhalten sind Biologie, Ethnologie, Psychologie, Sozialpsychologie und Soziologie.

In der psychoanalytischen Auffassung ist die Meinung, dass die Geschlechterrollen-Identität der Kinder durch einen Prozess der Identifikation erworben wird. Kinder haben die Tendenz, sich mit dem Elternteil des gleichen Geschlechts zu identifizieren. Eine solche Identifikation wird als entscheidend für eine Rollenübernahme gesehen, da Jungen tendenziell die Persönlichkeitsmerkmale des Vaters und Mädchen der Mutter übernehmen. In diesem Identifikationsprozess werden elterliche Verhaltensweisen, das Denken und das Fühlen nachgeahmt.[49] Des Weiteren scheinen Eltern, welche stereotypes Rollen-Verhalten zeigen, eine Geschlechteridentifikation ihres Kindes eher zu hindern als zu fördern. Kindern scheint eine Identifizierung mit weniger stereotypen Elternteilen leichter zu fallen.

Eine weitere Theorie zum Erwerb von Geschlechterrollen ist die Theorie des sozialen Lernens. Diese Theorie wird weithin als die beste Erklärung für den Erwerb von Geschlechterrollen-Verhalten gesehen. Die soziale Lerntheorie kann auch sehr gut für die Erklärung von Geschlechterrollenunterschieden und deren Entwicklung gesehen werden.[50] Passende Verhaltensweisen einer jeweiligen Geschlechterrolle werden verstärkt, was zu einer Wiederholung dieses Verhaltens führt. Ein Abweichen eines passenden Geschlechterverhaltens findet sich in einer Bestrafung wieder und wird somit seltener und verschwindet schließlich ganz. Ein weiteres Modell, welches hier sehr wirksam ist, ist das Beobachtungslernen oder auch sogenanntes Nachahmungslernen. Es wird davon ausgegangen, dass Kinder die Verhaltensweisen durch das Beobachten des gleichgeschlechtlichen Elternteils erwerben. Experimente widerlegten dies, da bei Kindern mit Eltern beiderlei Geschlechts keine geschlechtsspezifischen Nachahmungen stattfanden.[51] In der Alltagsbeobachtung zeigt sich dennoch geschlechtsspezifisches Verhalten, beispielsweise in Mädchen, welche die Kleider ihrer Mutter anprobieren. Eltern beeinflussen ebenso geschlechtsspezifisches Verhalten, indem sie entweder Handlungen mit Zuwendung oder Zustimmung belohnen oder sie ablehnen. Auch hier kann das Beispiel mit dem Kleid der Mutter genannt werden. Bei Töchtern wird dieses Verhalten eher verstärkt, bei Jungen hingegen sehr häufig abgelehnt. Eine Schwäche in der Theorie zeigt sich darin, dass meist nur äußere Faktoren bei der Bildung von Rollenverhalten berücksichtigt werden, aber nicht die kognitiven und affektiven.

Die dritte Theorie ist die der kognitiven Entwicklung. Diese Theorie befasst sich mit den Entwicklungsstadien des Denkens eines Kindes, wie sie bereits von Piaget beschrieben wurden. Die Ideen über rollentypisches Verhalten ändern sich bei Kindern mit der intellektuellen Entwicklung.[52] Ungefähr ab dem dritten Lebensjahr sind die Kinder fähig, selbst zu unterscheiden, ob sie Jungen oder Mädchen sind. Diese Selbstkategorisierung ist wichtig für die weitere Entwicklung von Werten, Einstellungen und Aktivitäten. In früheren Jahren der Entwicklungsphasen sind Geschlechterrollen vorwiegend auf physische Merkmale wie Kleidung oder ähnliches beschränkt. Die geschlechtliche Identität hat sich ungefähr im Alter von sechs Jahren so weit stabilisiert, dass Kinder begreifen, dass sie ihr Geschlecht nicht beispielsweise durch das Abschneiden von Haaren verändern können. Geschlechterstereotype fördern hierbei ein bestimmtes (stereotypes) Verhalten von Kindern. Jungen und Mädchen identifizieren Männlichkeit und Weiblichkeit mit bestimmten Verhaltensmerkmalen. Stärke, Macht und Kompetenz wird mit Männlichkeit gleichgesetzt, Mitgefühl, Sanftmut, Versorgung und Mütterlichkeit werden mit Weiblichkeit gleichgesetzt.

Auszüge aus exemplarischen soziologischen Theorien zu dem Thema

Arlie Hochschild: Der 48-Stunden-Tag

In Hochschilds Buch Der 48-Stunden-Tag. Wege aus dem Dilemma berufstätiger Eltern wird von der Autorin mit dem Thema der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und der Rolle der Frau und des Mannes darin ein aktueller Schwerpunkt diskutiert, welcher mitunter durch die größer werdende Gleichberechtigung von Mann und Frau sehr aktuell ist. Sie widmet sich unter anderem der Hektik im Familienleben, der kulturellen Verschleierung, dem Mythos der traditionellen Familie, der Vorstellung von Männlichkeit und Dankbarkeit, den Problemen einer Ehe bei der Berufstätigkeit der Frau, den Aufgabenbereichen des Mannes und der Frau und dem Konflikt von traditionellen und neuen Wegen. Hochschild führte zusammen mit Anne Machung Interviews mit 50 Ehepaaren und Beobachtungen dutzender Familien in ihrer häuslichen Umgebung durch.[53] Hochschild führt an, dass einer Hausfrau ein wichtiger Bereich des gesellschaftlichen Lebens fernbleibt.[54] Berufstätige Akademikerinnen hingegen haben kaum Zeit für ihre Familie. Sie führt weiter an, dass der Beruf des Wissenschaftlers ursprünglich nur den traditionellen Männern vorbehalten war. Die Frauen hatten die Aufgabe, zu Hause zu bleiben und sich um die Kinder zu kümmern. Das Berufsleben sollte, wenn möglich, vielleicht so umstrukturiert werden, dass nebenbei auch noch Zeit für die Familie bleibt. Dies käme einer Revolution gleich, welche sich, beginnend zu Hause, über Arbeitsplatz, Universitäten, Firmen, Banken und Fabriken erstreckt. Frauen wurden in den letzten Jahren immer mehr berufstätig, jedoch blieben sie in weniger hohen Stellen. An höheren Stellen wurden die Frauen unter anderem durch die Bedingungen der Berufswelt gehindert. Deren Regeln sind im Vorhinein auf die männliche Bevölkerung abgestimmt. Hochschild führt an, dass der Grund die geringere Beteiligung von Männern im Bereich der Pflege und Erziehung der Kinder sowie der Hausarbeit sei.[55] Den Frauen fällt es schwer, mit männlichen Maßstäben zu konkurrieren. Im Alter von Mitte 20 bis Mitte 30, dem Alter, in dem die Frauen die meisten Kinder bekommen, werden gerade die höchsten Anforderungen gestellt. Frauen verlieren bei einem Wiedereinstieg auch oft den Mut, da es ihnen an möglicher Berufserfahrung fehlt. Betroffen sind die Mittelschicht, aber auch Arbeiter. Nebenbei hat der Druck auch schlechte Auswirkungen auf das Familienleben. Neben dem Beruf, welcher nur die Hälfte des Problems darstellt, sollte auch das Familienleben genauer betrachtet werden. Fragen, die Hochschild an dieser Stelle nennt, sind auszugsweise, wer die Stelle der Mutter übernehmen soll, ob es Frauen möglich sei, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen und ob der Beruf Vorrang hat? Mit welchen Gefühlen werden gar Männer und Frauen konfrontiert und in welchem Grad sind die Partner voneinander abhängig?[56] Junge Studentinnen, welche von Hochschild befragt wurden, sagten klar, dass sie später ganztags arbeiten und eine Familie haben wollen. Wie dies möglich sein soll, wissen sie oft selbst nicht und haben vielmehr Angst vor dem zukünftigen Problem. Das Bild der Frau mit dem wehenden Haar dient als Beispiel für Leben einer berufstätigen Frau mit Familie. Diese sollte geschäftig, aktiv und fröhlich sein. Den Gegenpart bildet hier die Schaufensterpuppe mit umgehängter Schürze, welche reglos am Fenster steht. Der Wirklichkeit scheint letzteres Bild näherzukommen. Beide Bilder erinnern an die beiden Seiten der Revolution, welche die Frau erfasst und ihre Rolle verändert hat. Frauen werden im steigenden Maße ins Berufsleben integriert. Veränderungen haben sie erfahren bei ihren finanziellen Möglichkeiten, dem Selbstbewusstsein, ihrem Begriff der Weiblichkeit und ihrem Alltag. Motor dieser Revolution ist auch ein Wandel in der Wirtschaft. Löhne der Männer verlieren an Kaufkraft, „Männerberufe“ an Bedeutung und im wachsenden Dienstleistungssektor finden die Frauen immer mehr Beschäftigungsmöglichkeiten.[57] Die neue Geschlechterideologie ist bedeutend in dieser Revolution, und die Identität wird an neue Lebensumstände angepasst.

Erving Goffman: Interaktion und Geschlecht

Erving Goffman widmet in seinem Buch Interaktion und Geschlecht ein Kapitel dem Thema „das Arrangement der Geschlechter“. In der modernen Industriegesellschaft zählt das Geschlecht als Grundlage eines zentralen Codes, welches als Aufbau für soziale Interaktionen und soziale Strukturen dient und die Vorstellungen der Einzelnen von deren grundlegenden Natur.[58] Die herkömmliche soziologische Auffassung sieht das Geschlecht als ein „erlerntes, diffuses Rollenverhalten“. Aufgrund der biologischen Voraussetzungen ist es den Frauen vorbehalten, Kinder zu gebären und zu stillen, Männern jedoch nicht. Auch sind Frauen in ihrer Physionomie durchschnittlich kleiner als Männer, haben leichtere Knochen und weniger Muskeln. Wichtig wäre eine Klärung sozialer Konsequenzen nicht nur durch die angeborenen Geschlechtsunterschiede, sondern auch jene, welche für soziale Arrangements geltend gemacht wurden.[59] Goffman beschreibt weiter in dem Text, dass nicht so sehr eine unmittelbare Verbesserung der Lebensumstände der Frauen als Errungenschaft der Frauenbewegung zu sehen wäre, sondern eine Schwächung der Überzeugungen, welche eine geschlechtsspezifische Einkommens- und Arbeitsteilung unterstützt haben.

Begriff der Geschlechtsklasse

Jede Gesellschaft teilt Kleinkinder bei ihrer Geburt der einen oder der anderen Geschlechtsklasse zu. Diese Zuordnung erfolgt durch Betrachtung des nackten Kinderkörpers. Diese Zuordnung erlaubt die damit verbundene Identifikationskette von Mann/Frau, männlich/weiblich, Junge/Mädchen, er/sie.[59] Diese Einordnung vollstreckt sich über die gesamten Phasen des Wachstums und bestimmt maßgeblich die gesamte Entwicklung eines Menschen. Sie bietet somit insofern ein Musterbeispiel, wenn nicht den Prototyp, einer sozialen Klassifikation.[60] Goffman selbst versteht unter dem Begriff der Geschlechtsklasse „eine rein soziologische Kategorie, die sich allein auf diese Disziplin und nicht auf die Biowissenschaften bezieht“[61] Mit der Einteilung in Geschlechtsklassen ist bereits ein Schritt zu einem Sortierungsvorgang vollzogen, wo Angehörige unterschiedlicher Klassen einer unterschiedlichen Sozialisation unterworfen sind. Die Zugehörigen der männlichen Klasse erfahren eine andere Behandlung als jene der weiblichen. Sie erleben unterschiedliche Erfahrungen, und auch die an sie gestellten Erwartungen sind unterschiedlich. In jeder Gesellschaft wird auf unterschiedliche Weise und ihre eigene Art diese Geschlechtsklassen gebildet.

Geschlechtsidentität

Entwickelt ein Individuum ein Gefühl, wie es sich in Bezug zu seiner Geschlechtsklasse entwickelt und wie es hinsichtlich Idealvorstellungen beurteilt wird, so spricht man an dieser Stelle von einer „Geschlechtsidentität“.[62]

Frauenbewegung

Sowohl die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts aufkommende Frauenbewegung als auch gesellschaftliche Veränderungen wie die Industrialisierung und insbesondere die beiden Weltkriege, die es erforderten, dass Frauen die ihnen von der Gesellschaft als „angestammten“ Platz definierte Geschlechterrolle verließen, führten zu starken Veränderungen der Geschlechterrollen; dabei wurde die weibliche Geschlechtsrolle stärker liberalisiert als die männliche. So stößt z. B. eine junge Frau, die ein naturwissenschaftliches Studium anstrebt, nahezu überall auf Verständnis und Akzeptanz, auch wenn die Berufschancen schlechter sind als die eines vergleichbar ausgebildeten Mannes. Ein Mann jedoch, der länger als für einige Monate die Rolle eines „Hausmannes“ annimmt, weil zum Beispiel seine Frau eine bessere Ausbildung hat, stößt sowohl bei vielen Männern als auch bei vielen Frauen auf Unverständnis.

Gleichfalls wurden in verschiedenen Geistes- und Naturwissenschaften Forschungsergebnisse und Studien vorgelegt, die die Grundlagen der herkömmlichen kulturellen Rollenverteilung widerlegen. Manche bezweifeln auch, dass es ausschließlich zwei strikt voneinander getrennte Geschlechter gebe. Hier sind vor allem die Transgender-Bewegung und die zunehmende Wahrnehmung von Intersexualität zu nennen.

Gesetzliche Vorgaben

Verschiedene gesetzliche Bestimmungen unterstützen die Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern. So gilt für Männer in vielen europäischen Staaten im Sinne der historisch gewachsenen Rolle als Familienernährer noch ein deutlich höheres Renteneintrittsalter, obwohl die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen seit den medizinischen Verbesserungen der Neuzeit höher liegt als diejenige der Männer. Auch zum Wehrdienst sind üblicherweise nur Männer verpflichtet; Frauen können dagegen in vielen Armeen freiwillig Dienst leisten.

Literatur

  • Annemarie Allemann-Tschopp: Geschlechtsrollen. Versuch einer interdisziplinären Synthese. Huber Verlag, Bern / Stuttgart / Wien 1979, ISBN 3-456-80663-9.
  • Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker, Beate Kortendiek (Hrsg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft 2010, S. 178-189.
  • Erving Goffman, Hubert Knoblauch: Interaktion und Geschlecht. 2. Auflage. Campus, Frankfurt a. M. 2001, ISBN 3-593-36858-7.
  • Esther R. Greenglass: Geschlechterrolle als Schicksal. Soziale und psychologische Aspekte weiblichen und männlichen Rollenverhaltens. Deutsche Erstausgabe. Klett-Cotta, Stuttgart 1986, ISBN 3-608-91289-4 (englisch: A World of Difference: Gender Roles in Perspective. 1982. Übersetzt von Urs Aeschbacher und Wilhelm Häberle).
  • Arlie Russell Hochschild: Der 48-Stunden-Tag. Wege aus dem Dilemma berufstätiger Eltern. Droemer Knaur, München 1993, ISBN 3-426-84015-4 (englisch: The second shift. Übersetzt von Andrea Galler).
Wiktionary: Geschlechterrolle – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Karin Hausen: Die Polarisierung der "Geschlechtscharaktere". Eine Spiegelung der Dissoziation von Erwerbs- und Familienleben, in: Werner Conze (Hg.), Sozialgeschichte der Familie in der Neuzeit Europas. Neue Forschungen, Stuttgart 1976, S. 363-393.
  2. Karin Hausen: Family and Role-Division. The Polarization of Sexual Stereotypes in the Nineteenth Century. An Aspect of Dissociation of Work and Family Life, in: Richard J. Evans, W. R. Lee (eds.), Social History of the Family in Nineteenth and Twentieth Centuries Germany, London 1981, S. 51-83.
  3. Karin Hausen: Die Polarisierung der "Geschlechtscharaktere". Eine Spiegelung der Dissoziation von Erwerbs- und Familienleben, in: Werner Conze (Hg.), Sozialgeschichte der Familie in der Neuzeit Europas. Neue Forschungen, Stuttgart 1976, S. 369ff.
  4. Karin Hausen: Polarisierung der Geschlechtscharaktere
  5. Google Ngram Viewer: Gender, Doing Gender. Abgerufen am 28. März 2017.
  6. Google Ngram Viewer: Geschlechtscharakter, Geschlechtsrolle,Geschlechtshabitus
  7. Duden: Geschlechtsrolle. Abgerufen am 28. März 2017.
  8. Sabine Hark, Paula-Irene Villa: »Anti-Genderismus« — Warum dieses Buch? In: Sabine Hark, Paula-Irene Villa (Hrsg.): Anti-Genderismus. Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen. Bielefeld 2015, S. 7.
  9. Ute Daniel: Arbeiterfrauen in der Kriegsgesellschaft. Beruf, Familie und Politik im Ersten Weltkrieg (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Band 84). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1989, ISBN 978-3-525-35747-7 (Dissertation. Universität Bielefeld 1986)
  10. Annemarie Allemann-Tschopp: Geschlechtsrollen. Versuch einer interdisziplinären Synthese. Huber Verlag, Bern / Stuttgart / Wien 1979, ISBN 3-456-80663-9, S. 116.
  11. Annemarie Allemann-Tschopp: Geschlechtsrollen. Versuch einer interdisziplinären Synthese. Huber Verlag, Bern / Stuttgart / Wien 1979, ISBN 3-456-80663-9, S. 27.
  12. a b Annemarie Allemann-Tschopp: Geschlechtsrollen. Versuch einer interdisziplinären Synthese. Huber Verlag, Bern / Stuttgart / Wien 1979, ISBN 3-456-80663-9, S. 117.
  13. Annemarie Allemann-Tschopp: Geschlechtsrollen. Versuch einer interdisziplinären Synthese. Huber Verlag, Bern / Stuttgart / Wien 1979, ISBN 3-456-80663-9, S. 118.
  14. Richard D. Ashmore, Frances K. Del Boca: Sex Stereotypes and Implicit Personality Theory: Toward a Cognitive-social Psychological Conceptualization. In: Sex Roles, 5, 1979, S. 219–248; Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Mann und Frau in sozialpsychologischer Sicht. Pfaffenweiler Centaurus Verlag, 1997; Zitiert nach: Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 178.
  15. a b c Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 178.
  16. Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 180.
  17. Dorothee Alfermann: Geschlechterrollen und geschlechtstypisches Verhalten. Stuttgart Kohlhammer Verlag, 1996. Zitiert nach: Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 178.
  18. So z. Bl. Alice H. Eagly, Steven J. Karau: Role Congruity Theoryx of Prejudice toward Fenmale Leaders. In: Psychological Review. Band 109, 2001, S. 573 – 598. Zitiert nach: Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 178.
  19. Sarah E. Zemore, Susan T. Fiske, Hyun-J. Kim: Gender Steretypes and the Dynamics of Social Interaction. In: Thomas Eckes, Hanns M. Trautner (Hrsg.): The Developmental Social Psychology of Gender. Mahwah, New York, Erlbaum Verlag, 2000, S. 207–241. Zitiert nach: Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 178.
  20. Susan T. Fiske: Stereotyping, Prejudice, and Discrimination. In: Daniel T. Gilbert, Susan T. Fiske, Lindzey Gardner (Hrsg.): The Handbook of Social Psychology., 4. Auflage, Band 1, Boston Mc–Graw–Hill Verlag, 1998, S. 357 – 411. Zitiert nach: Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 178.
  21. Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 179.
  22. Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 178.
  23. Kay Deaux, Marianne La France: Gender. In: Daniel T. Gilbert, Susan T. Fiske, Lindzey Gardner (Hrsg.): The Handbook of Social Psychology., 4. Auflage, Band 1, Boston Mc–Graw–Hill Verlag, 1998, S. 788–827; Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Mann und Frau in sozialpsychologischer Sicht. Pfaffenweiler Centaurus Verlag, 1997; Zitiert nach: Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 179.
  24. David J. Bergen, John E. Williams: Sex Stereotypes in the United States Revisited: 1972 – 1988. In: Sex Roles, Band 24, 1991, S. 413 – 423. Zitiert nach: Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 179.
  25. John E. Williams, Deborah L. Best: Measuring Sex Stereotypes: A Multination Study. Überarbeitete Auflage, Newbury Park, Kalifornien Sage Verlag, 1990. Zitiert nach: Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 179.
  26. a b c d Esther R. Greenglass: Geschlechterrolle als Schicksal. Soziale und psychologische Aspekte weiblichen und männlichen Rollenverhaltens. Deutsche Erstausgabe. Klett-Cotta, Stuttgart 1986, ISBN 3-608-91289-4, S. 24 (englisch: A World of Difference: Gender Roles in Perspective. 1982. Übersetzt von Urs Aeschbacher und Wilhelm Häberle).
  27. Thomas Eckes: Paternalistic and Envious Gender Stereotypes: Testing Predictions from the Stereotype Content Model. In: Sex Roles, Band 47, 2002, S. 99–114. Zitiert nach: Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 182.
  28. Susan T. Fiske, Amy J.C. Cuddy, Peter Glick, ´Jun Xu: A Model of (often Mixed) Stereotype Content: Competence and Warmth Respectively Follow from Perceived Status and Competition. In: Journal of Psychology and Social Psycholgy, Band 82, 2002, S. 878–902. Zitiert nach: Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 182.
  29. a b Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 182.
  30. Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 183.
  31. Michael Conway, M. Teresa Pizzamiglio, Lauren Mont: Status, Communality and Agency: Implications for Stereotypes of Gender and Other Groups. In: Journal of Personality and Social Psychology, Band 71, 1996, S. 25–38. Zitiert nach: Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 179–180.
  32. Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 180.
  33. Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 180.
  34. a b c d e Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 181.
  35. Hanns M. Trautner, Nicole Helbing, Winfried B. Sahm, Arnold Lohaus;: Unkenntnis – Rigidität – Flexibilität: -ein Entwicklungsmodell der Geschlechtsrollen-Stereotypisierung. In: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, Band 19, 1988, S. 105 – 120. Zitiert nach: Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 181.
  36. Kay Bussey, Albert Bandura: Social Cognitive Theory of Gender Development and Differentiation. In: Psychological Review, Band 106, 1999, S. 676 –713. Zitiert nach: Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 180.
  37. Berna J. Skrypneck, Mark Snyder: On the Self-perpetuating Nature of Stereotypes about Women and Men. In: Journal of Experimental Social Psychology, Band 18, 1982, S. 277–291. Zitiert nach: Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 185.
  38. Laurie T. O'Brien, Christian S. Crandall: Stereotype Threat and Arousal: Effects on Women's Math Performance. In: Personality and Social Psychology Bulletin, Band 29, 2003, S. 782–789. Zitiert nach: Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 185.
  39. Mark P. Zanna, Susan J. Pack: On the Self-fulfilling Nature of Apparent Sex Differences in Behavior. In: Journal of Experimental Social Psychology, Band 11, 1975, S. 583–591. Zitiert nach: Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 185.
  40. Deborah A. Prentice, Erica Carranza: Sustaining Cultural Beliefs in the Face of Their Violation: The Case of Gender Stereotypes. In: Mark Schaller, Christian S. Crandall (Hrsg.): The Psychological Foundation of Culture. Mahwah, New York, Erlabaum Verlag, 20013, S. 259–280. Zitiert nach: Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In: Ruth Becker: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage, Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2010, S. 178.
  41. a b Gender Crossing. In: personalbeurteilung.de. Abgerufen am 2. August 2017.
  42. Ruth Rustemeyer, Sabine Thrien: Die Managerin—der Manager: Wie weiblich dürfen sie sein, wie männlich müssen sie sein? In: Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie. Band 33, Nr. 3, 1989, S. 108–116 (Zusammenfassung)
  43. Markus Gmür: Was ist ein ‘idealer Manager’, und was ist eine ‘ideale Managerin’? Geschlechterrollenstereotypen und ihre Bedeutung für die Eignungsbeurteilung von Männern und Frauen in Führungspositionen. (PDF; 178 kB) In: Zeitschrift für Personalforschung. 18. Jahrgang, Heft 4, 2004
  44. a b Esther R. Greenglass: Geschlechterrolle als Schicksal. Soziale und psychologische Aspekte weiblichen und männlichen Rollenverhaltens. Deutsche Erstausgabe. Klett-Cotta, Stuttgart 1986, ISBN 3-608-91289-4, S. 28 (englisch: A World of Difference: Gender Roles in Perspective. 1982. Übersetzt von Urs Aeschbacher und Wilhelm Häberle).
  45. Esther R. Greenglass: Geschlechterrolle als Schicksal. Soziale und psychologische Aspekte weiblichen und männlichen Rollenverhaltens. Deutsche Erstausgabe. Klett-Cotta, Stuttgart 1986, ISBN 3-608-91289-4, S. 30 (englisch: A World of Difference: Gender Roles in Perspective. 1982. Übersetzt von Urs Aeschbacher und Wilhelm Häberle).
  46. Annemarie Allemann-Tschopp: Geschlechtsrollen. Versuch einer interdisziplinären Synthese. Huber Verlag, Bern / Stuttgart / Wien 1979, ISBN 3-456-80663-9, S. 12.
  47. Annemarie Allemann-Tschopp: Geschlechtsrollen. Versuch einer interdisziplinären Synthese. Huber Verlag, Bern / Stuttgart / Wien 1979, ISBN 3-456-80663-9, S. 13.
  48. Annemarie Allemann-Tschopp: Geschlechtsrollen. Versuch einer interdisziplinären Synthese. Huber Verlag, Bern / Stuttgart / Wien 1979, ISBN 3-456-80663-9, S. 14–15.
  49. Esther R. Greenglass: Geschlechterrolle als Schicksal. Soziale und psychologische Aspekte weiblichen und männlichen Rollenverhaltens. Deutsche Erstausgabe. Klett-Cotta, Stuttgart 1986, ISBN 3-608-91289-4, S. 41 (englisch: A World of Difference: Gender Roles in Perspective. 1982. Übersetzt von Urs Aeschbacher und Wilhelm Häberle).
  50. Esther R. Greenglass: Geschlechterrolle als Schicksal. Soziale und psychologische Aspekte weiblichen und männlichen Rollenverhaltens. Deutsche Erstausgabe. Klett-Cotta, Stuttgart 1986, ISBN 3-608-91289-4, S. 42 (englisch: A World of Difference: Gender Roles in Perspective. 1982. Übersetzt von Urs Aeschbacher und Wilhelm Häberle).
  51. Esther R. Greenglass: Geschlechterrolle als Schicksal. Soziale und psychologische Aspekte weiblichen und männlichen Rollenverhaltens. Deutsche Erstausgabe. Klett-Cotta, Stuttgart 1986, ISBN 3-608-91289-4, S. 43 (englisch: A World of Difference: Gender Roles in Perspective. 1982. Übersetzt von Urs Aeschbacher und Wilhelm Häberle).
  52. Esther R. Greenglass: Geschlechterrolle als Schicksal. Soziale und psychologische Aspekte weiblichen und männlichen Rollenverhaltens. Deutsche Erstausgabe. Klett-Cotta, Stuttgart 1986, ISBN 3-608-91289-4, S. 45 (englisch: A World of Difference: Gender Roles in Perspective. 1982. Übersetzt von Urs Aeschbacher und Wilhelm Häberle).
  53. Arlie Russell Hochschild: Der 48-Stunden-Tag. Wege aus dem Dilemma berufstätiger Eltern. Droemer Knaur, München 1993, ISBN 3-426-84015-4, S. 27 (englisch: The second shift. Übersetzt von Andrea Galler).
  54. Arlie Russell Hochschild: Der 48-Stunden-Tag. Wege aus dem Dilemma berufstätiger Eltern. Droemer Knaur, München 1993, ISBN 3-426-84015-4, S. 14 (englisch: The second shift. Übersetzt von Andrea Galler).
  55. Arlie Russell Hochschild: Der 48-Stunden-Tag. Wege aus dem Dilemma berufstätiger Eltern. Droemer Knaur, München 1993, ISBN 3-426-84015-4, S. 15 (englisch: The second shift. Übersetzt von Andrea Galler).
  56. Arlie Russell Hochschild: Der 48-Stunden-Tag. Wege aus dem Dilemma berufstätiger Eltern. Droemer Knaur, München 1993, ISBN 3-426-84015-4, S. 16 (englisch: The second shift. Übersetzt von Andrea Galler).
  57. Arlie Russell Hochschild: Der 48-Stunden-Tag. Wege aus dem Dilemma berufstätiger Eltern. Droemer Knaur, München 1993, ISBN 3-426-84015-4, S. 305 (englisch: The second shift. Übersetzt von Andrea Galler).
  58. Erving Goffman, Hubert Knoblauch: Interaktion und Geschlecht. 2. Auflage. Campus, Frankfurt a. M. 2001, ISBN 3-593-36858-7, S. 105 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  59. a b Erving Goffman, Hubert Knoblauch: Interaktion und Geschlecht. 2. Auflage. Campus, Frankfurt a. M. 2001, ISBN 3-593-36858-7, S. 107 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  60. Erving Goffman, Hubert Knoblauch: Interaktion und Geschlecht. 2. Auflage. Campus, Frankfurt a. M. 2001, ISBN 3-593-36858-7, S. 108 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  61. Erving Goffman, Hubert Knoblauch: Interaktion und Geschlecht. 2. Auflage. Campus, Frankfurt a. M. 2001, ISBN 3-593-36858-7, S. 108–109 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  62. Erving Goffman, Hubert Knoblauch: Interaktion und Geschlecht. 2. Auflage. Campus, Frankfurt a. M. 2001, ISBN 3-593-36858-7, S. 110 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).