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Mark (DDR)

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Mark der Deutschen Demokratischen Republik
(bis 30. 06. 1990)
Land Deutsche Demokratische Republik
Unterteilung 100 Pfennige
ISO-4217-Code DDM
Abkürzung M

Die Mark der Deutschen Demokratischen Republik (ISO-Abkürzung DDM) oder kurz Mark der DDR (M) war ab dem 1. Januar 1968 gesetzliches Zahlungsmittel in der DDR und wurde von der Staatsbank der DDR herausgegeben. Der Goldgehalt wurde mit 0,399902g Feingold angegeben.

Geschichte

Währung:
Deutsche Mark der Deutschen Notenbank
Währung:
Mark der Deutschen Notenbank
Währung:
Mark der DDR

Einführung

1948 wurde in den westlichen Besatzungszonen die Reichsmark abgeschafft und die Deutsche Mark (der Bank Deutscher Länder, später Bundesbank) eingeführt. Nun wurden dort wertlos gewordene Reichsmarkbestände in größeren Mengen in die sowjetische Besatzungszone Deutschlands verbracht, in der die Reichsmark noch gesetzliches Zahlungsmittel war. Dies verursachte eine plötzliche Inflation, durch die alle privaten Bargeldbestände in Ostdeutschland über Nacht praktisch wertlos wurden. Als Notmaßnahme wurden Reichsmarknoten von den sowjetischen Behörden mit Marken beklebt, wenn der Besitzer der Geldscheine deren rechtmäßige Herkunft nachweisen konnte. Nur diese Reichsmarknoten wurden dann bei der folgenden Währungsreform in die Deutsche Mark (der Deutschen Notenbank) umgetauscht.

Mit den Verfassungsänderungen 1968 und 1974 entfernte sich die DDR-Führung immer weiter vom ursprünglichen Ziel eines wiedervereinigten Deutschlands und benannte vieles in "... der DDR" um, was vorher einfach "Deutsch..." im Namen trug. So änderte sich die Bezeichnung Deutsche Mark in Mark der DDR und die Deutsche Notenbank in Staatsbank der DDR.

Für die – vor allem im westdeutschen Sprachgebrauch – so genannte Ost-Mark, welche die damalige Deutsche Notenbank in Ost-Berlin herausgab, wurde in der DDR bis 1964 die offizielle Bezeichnung Deutsche Mark beibehalten. Im Rahmen eines Geldumtausches erfolgte dann die Umbenennung in Mark der Deutschen Notenbank (MDN). Neue Banknoten und Münzen lösten die bis dahin seit dem 12. Dezember 1967 im Umlauf befindlichen Noten der Mark der Deutschen Notenbank (MDN) ab. Umgangssprachlich wurde die Mark der DDR einfach als Mark bezeichnet, in Abgrenzung zur westlichen DM inoffiziell auch Ostmark. Viele Münzen trugen jedoch bis in die 1980er Jahre hinein noch die Bezeichnung Deutsche Mark. Sie wurden sukzessiv gegen gleichaussehende Münzen mit dem Schriftzug Mark ersetzt.

1 Mark war unterteilt in 100 Pfennige (Pf.).

  • Deutsche Mark der Deutschen Notenbank (DM) 31. Oktober 1951 - 31. Juli 1964
  • Mark der Deutschen Notenbank (MDN) 1. August 1964 - 31. Dezember 1967
  • Mark der DDR (M) 1. Januar 1968 - 30. Juni 1990

Die Mark der DDR war eine Binnenwährung, das heißt im Außenhandel und internationalen Reiseverkehr nicht konvertierbar. Einfuhr und Ausfuhr von Ostmark war verboten und wurde von DDR-Behörden streng bestraft. Im internationalen Zahlungsverkehr wurde mit Valuta-Verrechnungseinheiten bzw. der Valuta-Mark gerechnet. Ausländisches Geld (Sorten) war im DDR-Einzelhandel als Zahlungsmittel in der Regel nicht zugelassen. Ausgenommen waren die Intershops, in denen man nur mit harten Währungen (Devisen oder Westgeld) oder den so genannten Forumschecks bezahlen konnte. Für Urlaubsreisen nach Osteuropa konnten DDR-Bürger in geringem Umfang auch Ostmark in andere Landeswährungen tauschen. Reisende aus dem westlichen Ausland mussten als Mindestumtausch einen festgelegten Betrag in Mark der DDR wechseln. Diese Regelung wurde im inoffiziellen Sprachgebrauch als „Zwangsumtausch“ bezeichnet.

Die Kaufkraft der Mark der DDR lässt sich nur sehr eingeschränkt mit der der Deutschen Mark (DM) vergleichen: Für viele in der DDR subventionierte oder preiskontrollierte Güter des täglichen Grundbedarfs wie Grundnahrungsmittel, Wohnungen oder Bus und Bahn, aber auch Bücher, hatte sie eine deutlich höhere Kaufkraft als die Deutsche Mark. Für Konsumgüter wie Fernseher oder Autos war ihre Kaufkraft dagegen deutlich geringer. Auf dem freien Markt wurde die Mark der DDR lange Zeit für etwa 0,2 Deutsche Mark gehandelt; auch dies taugt aber nur sehr bedingt zur Einschätzung der Kaufkraft. Intern wurde mit Hilfe so genannter Richtungskoeffizienten eine Deutsche Mark 4,40 M gleichgesetzt, was z.B. bedeutete, dass Exportbetrieben für eine DM Exporterlös M 4,40 gutgeschrieben wurden. „Offizieller“ Kurs war jedoch stets 1:1 - allerdings war eine Konversion von M in DM nur sehr begrenzt möglich (z.B. für genehmigte Westreisen von DDR-Bürgern ein bestimmter Betrag pro Reisetag).

Nach dem Mauerfall bildeten sich Ende 1989 im freien, wenn auch weiterhin illegalen Geldwechsel, Marktkurse, die kurzzeitig bei 1:10 lagen, sich aber schnell auf ein Verhältnis 1:5 einpendelten. Erst als sich die Währungsunion abzeichnete, stabilisierten sich die Kurse wieder. Offizieller Umtauschkurs bis zur Währungsunion war dann 1:3. Zu diesem Kurs konnte in Filialen der Staatsbank der DDR bis zum 30. Juni 1990 in beide Richtungen unbegrenzt getauscht werden. Noten beider Währungen durften von nun an die deutsch-deutsche Grenze ungehindert passieren. Der Umtauschkurs bei der Einführung der D-Mark in der DDR betrug 1:2, wobei Privatpersonen einen begrenzten Teil auch im Verhältnis 1:1 tauschen konnten.

Preisbeispiele

In der DDR gab es staatlich vorgeschriebene Festpreise, die offiziell als Einzelhandelsverkaufspreis (EVP) bezeichnet wurden. Diese Preise galten landesweit, viele jedoch nicht in Ost-Berlin, und waren auf jeder Verpackung aufgedruckt. Die Preise für Dienstleistungen, Mieten und viele Waren waren in Ost-Berlin höher, die Einkommen aber im Durchschnitt auch.

Der Durchschnittsverdienst eines Industriearbeiters betrug im Jahr 1970 748 Mark pro Monat brutto. Die steuerliche Belastung war vergleichsweise gering, für die Sozialversicherungen mussten max. 10% abgeführt werden. Eine Arbeitslosenversicherung existierte nicht und war auch nicht notwendig. Die Mindest-Rente betrug 315 Mark (meist für ehem. Hausfrauen) und ein Student bekam 205 Mark Stipendium monatlich. Pro Kind erhielten die Eltern 20 Mark Kindergeld. Familien mit mehr als 3 Kindern galten als kinderreich und erhielten zusätzliche finanzielle und materielle Unterstützung. Ein Fabrikarbeiter im Schichtdienst konnte mit Zulagen in Ost-Berlin aber auch Spitzenverdienste von ca. 1.400 Mark erzielen.

Auch ein vergleichsweise hoher Preis für einzelne Güter (Farbfernseher 8.500 Mark) bedeutete allerdings nicht, dass die Artikel in ausreichender Anzahl zur Verfügung standen. Häufig war ein Kauf nur möglich, wenn der Käufer entsprechende Beziehungen hatte. Für viele knappe Waren und Dienstleistungen bildete sich daher ein Schwarzmarkt. Auf diesem wurde, z.B. für gebrauchte Autos, oft deutlich mehr als der offizielle Neupreis verlangt. Teilweise wurden dort Waren oder Dienstleistungen nur gegen DM (Westmark) bzw. Forumschecks angeboten, Schlüsselworte in Kleinanzeigen waren z.B. als Tauschobjekte „blaue Fliesen“ oder „blaue Kacheln“, womit der blaue 100 DM - Schein gemeint war.

Getränke, Lebensmittel und Dienstleistungen

  • 0,00 M ein Arztbesuch oder eine Verordnung (auch der "Pille") auf Rezept
  • 0,05 M ein kleines Brötchen bzw. eine Schrippe
  • 0,08 M kleine Packung Zitronenbonbon
  • 0,08 M eine Kilowattstunde Elektroenergie (ohne weitere Gebühren)
  • 0,08 M pro Kilometer für Fahrscheine (2. Kl.) der Deutschen Reichsbahn (Kinder bis 6 Jahre frei, 50% Rabatt für Schüler, Studenten und Lehrlinge, 75% Rabatt für Studenten vom Heimat- zum Studienort)
  • 0,10 M eine Tageszeitung
  • 0,10 M eine Schachtel Streichhölzer
  • 0,10 M Porto für eine Postkarte
  • 0,10 M bis 0,20 M eine Straßenbahnfahrkarte
  • 0,10 M große Semmel (Doppelbrötchen)
  • 0,12 M Flasche Mineralwasser 0,33 l (Pfand 0,30 M)
  • 0,15 M eine Kugel Eis (Vanille oder Frucht)
  • 0,20 M Porto für einen Brief bis 20 g im In- und sozialistischen Ausland
  • 0,20 M ein Telefon-Ortsgespräch aus der öffentlichen Telefonzelle (0,15 M vom privaten Anschluss), unbegrenzte Dauer
  • 0,37 M ein Stück Mohnkuchen von Bäcker
  • 0,40 M ein Bier (0,25 l) in einer Gaststätte (Preisstufe I)
  • 0,42 M eine Flasche Club Cola (0,33 l)
  • 0,48 M eine Flasche Bier Hell (0,33 l)
  • 0,50 M ein halbes Bäckerbrot, 0,55 M in Ost-Berlin
  • 0,52 M Roggenmischbrot (1 kg)
  • 0,60 M ein einfaches Mittagessen in einer Studenten-Mensa
  • 0.61 M eine Flasche Bier Pils 0,33 l (0,30 M Pfand)
  • 0,64 M Weizenmischbrot (1 kg)
  • 0,66 M ein Beutel Vollmilch 1 l (2,2 % Fettgehalt), 0,73 M in Ost-Berlin
  • 0,80 M Schlager-Süßtafel (schokoladenähnlich)
  • 0,85 M Bockwurst mit Brötchen und Senf
  • 0,85 M Gulaschsuppe in einer Gaststätte (Preisstufe I)
  • 1,60 M Schachtel (20 Zigaretten) filterlose Zigaretten (Karo, Real)
  • 1,75 M Rahmbutter (stark wasserhaltige, nur als Brotaufstrich geeignete Buttersorte)
  • 2,25 M ein Farbfotoabzug 9x13 cm
  • 2,35 M ein einfaches Mittagessen (Gulasch mit Kartoffeln und Gemüse) in einer Gaststätte (Preisstufe I)
  • 2,40 M Butter (250 g)
  • 2,50 M eine Schachtel der billigsten Filterzigarette (Juwel)
  • 3,00 M Nudossi
  • 3,20 M eine Schachtel Filterzigaretten (20 Zigaretten) der üblichen Marken (F6, Semper oder Cabinet)
  • ca. 4,00 M eine Tafel Pfefferminzschokolade oder Katzenzungen
  • 4,85 M eine Packung mit zwölf Eiern
  • 5,00 M eine Monatskarte, z. B. von Berlin-Treptow nach Berlin-Mitte (Bus, S-Bahn, Straßenbahn und U-Bahn)
  • 8,00 M Dose Trumpf-Kakaopulver
  • 8,00 M eine Übernachtung mit Frühstück in einem normalen Hotel
  • 8,75 M Packung gemahlener Kaffee (125g, entspricht 70 Mark/Kilo)
  • 14,50 M eine Flasche "Goldbrand" (32 % Alkohol)
  • 18,00 M eine Dose Ananas (im Delikatladen)
  • 19,00 M Eine Fahrkarte der Deutschen Reichsbahn über 200 Kilometer im D-Zug
  • 66,00 M ein Hin- und Rückflug mit der Interflug Berlin-Prag
  • 70,00 M Monatsmiete für 58-m²-Neubauwohnung

Rund ums Fahrzeug

  • 1,50 M ein Liter Benzin 88 Oktan ('Normal')
  • 1,54 M ein Liter Benzin-Gemisch 88 Oktan 1:33 ('Gemisch')
  • 1,65 M ein Liter Benzin 92 Oktan ('Extra')
  • 1150 M ein Kleinkraftrad (Typ S 50N)
  • über 10.000 M ein Trabant (Standardausführung)
  • ca. 25.000 M ein Wartburg 353w (Standardausführung bis 1988)
  • ca. 30.200 M ein Wartburg 1.3 Limo (Standardausführung ab 1988)
  • ca. 35.000 M ein Lada Samara
  • ca. 35.190 M ein Wartburg 1.3 Tourist-S (Sonderausführung ab 1988)
  • ca. 45.000 M Volvo 242 (Import) Volvo 200er Reihe

Elektronik, Fernseher, Computer u.s.w.

  • 0,85 M 4,5V Flachbatterie 3R12
  • 16,10 M eine LP mit Popmusik (AMIGA)
  • 17,50 M Bausatz Lichtschranke mit Fotowiderstand, Relais und 2 Transistoren
  • 20 M FeO-Kassette (60 min) bis Mitte der 80er Jahre, später 12,80
  • 30 M CrO2-Kassette (60 min) für Radiorecorder (Import Sony, ca. 1978, später DDR-Produkt für 25 M)
  • 45 M Bausatz Stereoverstärker mit 2x A210K (1987/88)
  • 123 M (subventionierter) Schülertaschenrechner SR-1 (1984)
  • 400 M digitale Armbanduhr Anfang der 1980er Jahre
  • ca. 650 M Kleincomputerbausatz Z1013 (Platine + Folienflachtastatur)
  • ca. 700 M Walkman Sanyo (Import) (1988/89)
  • 900 M Kleincomputer KC87 S/W (1988/89)
  • 1.200 M Radiorecorder R 4000 (1977)
  • 1.250 M Junost 402B tragbarer sowjetischer S/W-Kofferfernseher (Preis von 1989)
  • 1.475 M Stereo-Radio-Kassettenrekorder SKR700, 1984
  • 1.980 M Kassettendeck HMK-D100, 1989
  • 2.100 M EAW Audio 145 Stereo-Kassettenrekorder mit Musiksuchlauf und abnehmbaren Boxen
  • 2.300 M beste Kleinbildspiegelreflexkamera Praktica B200 mit Standardobjektiv (ca. 1985)
  • ca. 3.700 M Kleincomputer KC85/4 (vor der Wende)
  • 3.500 M Farbfernseher Color 21 (1974), ca 4.500 M Chromat (1982, variantenabhängig)
  • ab ca 1980: 6.000 bis 7.000 M Farbfernseher 4000er Serie, teilweise Import Sanyo 37/55 cm Bilddiagonale
  • 8.000 M oder 8.500 M Farbfernseher mit Fernbedienung, z.B. Color 40 (1989)
  • ca. 9.000 bis 12.000 M gebrauchter Videorekorder (1988, Zeitungsinserate)
  • ca. 60.000 M besserer Bürocomputer mit 5 1/4"- Floppy-Laufwerk

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Münzen

Prägestätten

Kursmünzen

  • 1 Pfennig
  • 5 Pfennig
  • 10 Pfennig
  • 20 Pfennig (erstmals 1969 herausgegeben zum 20. Jahrestag der Gründung der DDR)
  • 50 Pfennig
  • 1 Mark
  • 2 Mark
  • 5 Mark (erstmals 1969 herausgegeben zum 20. Jahrestag der Gründung der DDR)
  • 10 Mark (Sondermünzen)
  • 20 Mark (Sondermünzen)

Die Münzen wurden teilweise auch spöttisch Aluchips genannt, was auf ihr Material, ihre Kaufkraft, aber auch auf den geringen Umtauschwert der DDR-Mark gegenüber der DM anspielte. Dieser erreichte in den ersten Monaten nach Grenzöffnung Spekulationskurse von 1:20 und mehr, vor 1989 lag der Kurs meist zwischen 1:3 und 1:10. Der hier aufgeführte Satz zeigt nicht alle in Umlauf gewesenen Münzen. Es gab davor noch Aluminium- und Messingmünzen, die eine Ährengarbe auf der Rückseite hatten; die Zahl war dünner und erhabener ausgearbeitet. Außerdem gab es Ein- und Zweimarkstücke auf denen noch 1(2) Deutsche Mark stand. Nach einer Übergangszeit wurden diese Münzen aus dem Verkehr gezogen. Dass die Münzen des Nennwertes 20 Pfennig aus Messing statt aus Aluminium bestanden, erklärt sich dadurch, dass diese Münzen mit ihrem höheren Gewicht für die Verwendung in Automaten, z.B. den öffentlichen Fernsprechern benötigt wurden.

Kursmünzen der Deutschen Demokratischen Republik
Vorderseite Rückseite Material Gewicht Durchmesser
1 Pfennig
Aluminium 0,75 Gramm 15 mm
5 Pfennig
Aluminium 1,10 Gramm 19 mm
10 Pfennig
Aluminium 1,50 Gramm 21 mm
20 Pfennig
Messing 5,4 Gramm 22,2 mm
50 Pfennig
Aluminium 2,0 Gramm 23 mm
1 Mark
Aluminium 2,5 Gramm 25 mm
2 Mark
Aluminium 3,0 Gramm 27 mm

Gedenkmünzen

Münzen der Deutschen Demokratischen Republik
Vorderseite Rückseite
5 Mark
Gedenkmünze zum 20.Jahrestag der DDR
Datei:DDR Mark Vorderseite 5Mark 20JahreDDR.jpg
Datei:DDR Mark Rueckseite 5Mark kl.jpg

Es gab insgesamt 123 Gedenkmünzen die einen Münzwert von 5, 10 oder 20 Mark besaßen. Sie wurden zu verschiedenen Jubiläen oder Anlässen herausgegeben. Sie waren meist aus Silber, Kupfer/Nickel/Zink (Neusilber) oder anderen Legierungen. Eine vollständige Übersicht findet sich in der Liste der Gedenkmünzen der DDR.

Vernichtung der Münzen

Zirka 4500 Tonnen Münzen wurden eingeschmolzen, aber zahlreiche Stücke befinden sich immer noch im Besitz von Sammlern und Nostalgikern.

Banknoten

Die Banknoten haben ein allgemeines Erscheinungsbild mit einer berühmten Persönlichkeit, der Wertangabe in Zahlen unten links, dem Wappen der DDR und dem Schriftzug „Staatsbank der DDR“ oben mittig, darunter befindet sich die Wertangabe ausgeschrieben in „Mark der Deutschen Demokratischen Republik“ und die Jahreszahl. Die Rückseite zeigt eine typische Alltagssituation der Menschen der DDR und links daneben ein weiteres Mal das Wappen der DDR. Als Sicherheitsmerkmale sind Wasserzeichen und ein Metallstreifen vorhanden.

Datei:5-Mark-1975.jpg
5-Mark-Banknote aus dem Jahr 1975

5 Mark

Die kleinste Banknote der Serie (11,3 * 5,0 cm) bildet einen der Anführer des Deutschen Bauernkrieges, Thomas Müntzer ab. Die Banknote ist violettfarben gehalten. Die Rückseite zeigt mehrere Getreideerntemaschinen bei ihrer Arbeit. Diese Banknote wurde zweifelsohne den Bauern des Landes gewidmet.


Datei:10-Mark-1971.jpg
10-Mark-Banknote aus dem Jahr 1971

10 Mark

Diese Banknote (12,05 * 5,3 cm) bildet die deutsche Frauenrechtlerin Clara Zetkin ab und ist bräunlich gestaltet. Die Rückseite zeigt eine junge Wissenschaftlerin bei ihren Untersuchungen. Diese Banknote ist den Frauen und zugleich der Wissenschaft in der DDR gewidmet. Das sozialistische System und damit auch die DDR sah die Wissenschaft als ihren Stützpfeiler in der Welt. Mit dieser Banknote wollte die DDR auch die hohe Stellung der Frau bekräftigen und sie würdigen.
Scherzhaft wurde die 10-Mark-Banknote zur Darstellung der Engpasssituation gebraucht. Man zeigte erst die Rückseite: „So siehst du aus, wenn du einen Trabant bestellst“, dann die Vorderseite, „und so, wenn du ihn bekommst.“


Datei:20-Mark-1975.jpg
20-Mark-Banknote aus dem Jahr 1975

20 Mark

Diese in Grün gehaltene Note (12,8 * 5,6 cm) trägt das Bildnis des Schriftstellers Johann Wolfgang von Goethe. Goethe war bereits seit 1967 auf der 20-MDN-Banknote abgebildet, die damalige 10-MDN-Banknote zeigte Friedrich Schiller. Auf der Rückseite der ab 8. Dezember 1975 herausgegebenen Note sind mehrere Schüler beim Verlassen des Schulgebäudes zu sehen. Dieser Geldschein trägt den Gedanken der Bildung in der DDR.


Datei:50-Mark-1971.jpg
50-Mark-Banknote aus dem Jahr 1971

50 Mark

Auf dem in Rot gehaltenen 50-Mark-Schein (13,6 * 5,9 cm) ist Friedrich Engels, der Mitbegründer der Marxschen Theorie, zu erkennen. Der auf das Jahr 1971 datierte Geldschein zeigt auf der Rückseite einen großen Industriekomplex, wie sie vor allem im Chemiedreieck bei Bitterfeld zu finden waren. Die abgebildeten Chemiewerke und Kraftwerke lassen den Betrachter zunächst ein Wirrwarr aus Rohren und Schornsteinen erkennen. Mit dieser Banknote sollte ohne Zweifel die wichtige Bedeutung der Industrie in der DDR unterstrichen werden.


Datei:100-Mark-1971.jpg
100-Mark-Banknote aus dem Jahr 1975

100 Mark

Die höchste und bekannteste herausgegebene Banknote der DDR (14,5 * 6,2 cm) war im Nennwert von 100 Mark. Die blaue Banknote bildet den Begründer des Kommunismus, Karl Marx, ab. Auf der Rückseite wird die Straße Unter den Linden mit Blick auf den Palast der Republik gezeigt. Im Hintergrund sind der Berliner Fernsehturm und das Rote Rathaus zu erkennen. Dieses Zusammenspiel aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Volk sollte das sozialistische System ehren und die DDR als impulsives und modernes Land darstellen.

200 und 500 Mark

Datei:200mark-ddr.jpg
200 Mark der DDR (Avers)
Datei:200mark-ddr-rev.jpg
200 Mark der DDR (Revers)
500 Mark der DDR (Avers)
Datei:500mark-ddr-rev.jpg
500 Mark der DDR (Revers)

Die Staatsbank der DDR hatte geplant, Banknoten über 200 und 500 Mark auszugeben. Sie kamen aber nie in Umlauf, obwohl sie 1971 und 1984 schon „auf Vorrat“ gedruckt worden waren. Die in Sammlerkreisen heute zu findenden 200- und 500-Mark-Scheine waren nie im Verkehr.

Anders als bei den in Umlauf befindlichen Noten wurden auf der Vorderseite keine Persönlichkeiten dargestellt. Auf dem 200-Mark-Schein (15,2 * 6,4 cm) war auf der Vorderseite eine Familie mit zwei Kindern vor einem typischen DDR-Neubau-Hochhaus und auf der Rückseite ein Kindergarten/Schulhort mit acht Kindern und einer Betreuerin abgebildet. Das Wasserzeichen war eine Friedenstaube.

Auf dem 500-Mark-Schein (16,0 * 6,8 cm) waren auf der Vorderseite das Staatswappen der DDR (Hammer, Zirkel, Ährenkranz) und auf der Rückseite das Staatsratsgebäude der DDR abgebildet.

Vernichtung der Banknoten

Das gesamte Papiergeld (ca. 100 Mrd. DDR-Mark bzw. 620 Millionen Geldscheine mit einem Volumen von 4500 m³ (ca. 300 Güterwaggons), einschließlich der bei der Währungsunion eingesammelten Banknoten und der nicht ausgegebenen 200- und 500-Mark-Banknoten, wurde in den Jahren 1990 und 1991 in zwei 300 Meter lange Sandsteinstollen der Thekenberge bei Halberstadt eingelagert. Insgesamt wurden dort 3000 Tonnen Scheine, Sparbücher, Tank- und Forumschecks eingelagert, die per Militärlastzug vom alten Berliner Reichsbanktresor dorthin gebracht wurden. Durch die Fusion mit der Staatsbank der DDR 1994 ging das Geld in den Besitz der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) über.

Das 13 km lange Stollensystem war Ende des Zweiten Weltkrieges von KZ-Häftlingen angelegt worden und wurde zu DDR-Zeiten als Bunker der NVA unter dem Decknamen „Malachit“ bzw. als Komplexlager KL-12 NVA-Nr.16/630 genutzt. Er war der flächengrößte Bunker und diente zum Einlagern kriegswichtiger Geräte und Munition. Das Geld war durch zwei Meter dicke Betonmauern und schwere Stahltüren vor Diebstahl gesichert. Es sollte aus Kostengründen dort durch die natürliche Feuchtigkeit einfach verrotten und wurde zusätzlich noch mit Kies überdeckt.

Im Juli 2001 wurde festgestellt, dass es zwei Halberstädtern seit 1999 gelungen war, wiederholt in das Stollensystem über einen ungesicherten Verbruch einzudringen und zahlreiche Banknoten zu entwenden. Die 24 und 26 Jahre alten Männer sind vom Amtsgericht Halberstadt zu jeweils einer Freiheitsstrafe von vier Monaten verurteilt worden, die auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Weiterhin mussten sie 120 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. Heute tauchen gelegentlich 200- und 500-Mark-Scheine aus diesen Beutezügen bei Sammlern auf.

Wegen des Diebstahls und der langsamen Verrottung der Geldscheine entschied sich die KfW nun, die Banknoten zu verbrennen. Dazu ließ man ab März 2002 die Stollenabschlusswände abreißen und holte die mit Sand und Kies vermischten Scheine heraus. Noch unter Tage wurde von der Firma „Schachtbau Nordhausen“ per Trommelsieb das Geld vom Erdreich befreit und in Container zu 33 m², Inhalt 60 bis 65 Tonnen, verbracht. Man ließ diese ab April 2002 (pro Tag ca. sechs Container) per LKW in das niedersächsische Schöningen bei Helmstedt bringen und in der „Thermischen Restabfall-Vorbehandlungsanlage“ (Müllverbrennungsanlage) am Braunkohlewerk Buschhaus verbrennen. Am 25. Juni 2002 wurde der letzte der 298 Container mit Hausmüll vermischt und verbrannt.

Militärgeld der DDR

Hierbei handelt es sich um nie in Umlauf gebrachte Banknoten, die 1955 gedruckt wurden. Es waren die „normalen“ in Umlauf befindlichen Banknoten von 5 bis 100 Mark, die mit einem Handstempel versehen waren (Staatswappen und "Musternote"). Ihre Einführung wurde 1980 vorbereitet, aber nicht durchgeführt.

Das Militärgeld sollte bei Auslandseinsätzen der Nationalen Volksarmee (NVA) zum Einsatz kommen.

Die in Sammlerkreisen kursierenden Noten wurden wahrscheinlich beim Abtransport des Geldes 1990 entwendet.

Siehe auch

Literatur

  • Holger Rosenberg: Die deutschen Banknoten ab 1871, ISBN 3-92486-173-0 (so genannter Rosenberg-Katalog, Standardwerk für Sammler deutscher Banknoten, alle Banknoten abgebildet, einschließlich Probedrucke und nicht ausgegebenem Militärgeld der DDR)