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Benjamin von Stuckrad-Barre

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Benjamin von Stuckrad-Barre (* 27. Januar 1975 in Bremen) ist ein deutscher Schriftsteller. Er gilt als Autor von Popliteratur und thematisiert Medienwirklichkeit und Probleme des jüngeren Publikums zwischen Markenwelt und Selbstfindung.

Leben

Benjamin von Stuckrad-Barre wurde als viertes Kind einer Pastorenfamilie geboren und wuchs in Rotenburg (Wümme) auf. Seit 1993 arbeitet er als freier Schriftsteller. Nach seinem Abitur 1994 am Max-Planck-Gymnasium in Göttingen zog er nach Hamburg und begann das Studium der Germanistik, das er jedoch bald darauf abbrach. Nach verschiedenen Praktika, u. a. beim NDR und der taz folgten Anstellungen als Redakteur bei der Zeitschrift Rolling Stone, als Produktmanager beim Plattenlabel Motor Music und als Autor der Harald Schmidt Show. Nebenbei war er als freier Mitarbeiter diverser Zeitungen und Magazine wie FAZ, Die Woche und Stern tätig.

Bekanntheit erreichte er vor allem mit seinem 1998 erschienenen Debütroman Soloalbum, der 2003 auch verfilmt wurde (siehe Soloalbum (Film)). Durch den Erfolg dieses Romans und seiner folgenden Werke entwickelte sich Stuckrad-Barre zu einem der neuen deutschen Popliteraten der 1990-er Jahre. Unterstützt wurde dieses Image von medienwirksamen Auftritten, u. a. zusammen mit Christoph Schlingensief und einer eigenen Literatursendung bei MTV mit dem Titel Lesezirkel. Zusammen mit Mavie Hörbiger führte er mehrere deutsche Boulevardzeitzeitungen (z.B. BILD) hinters Licht, indem die beiden aus Spaß eine Beziehung vortäuschten.

Seine Popularität in den Medien litt, nachdem bekannt wurde, dass er jahrelang Kokain konsumiert hatte. Die in der Boulevardpresse erschienen Erklärungen, die hohe Belastung durch Arbeit und Popularität seien der Grund für seine Bulimie und Kokainsucht gewesen seien, erschienen vielen Leuten als unglaubwürdig. Im Jahr 2003 folgte die Dokumentation Ruhm und Rausch von Herlinde Koelbl über die Zeit in einer Entzugsklinik. In dieser Dokumentation ließ sich von Stuckrad-Barre von Koelbl dabei filmen, wie er in seiner völlig heruntergekommenen Wohnung versucht, mit Depressionen und den körperlichen Folgen des Entzugs fertig zu werden. Koelbl erhielt von Stuckrad-Barre die Erlaubnis, seinen körperlichen und seelischen Verfall mit der Kamera "en detail" zu dokumentieren und auch die privatesten und intimsten Momente dieses Lebensabschnitts auf Film zu bannen.

Nach Köln, Zürich (2002), und Füssen (Anfang 2005) lebt er nun (Mai 2005) in Frankfurt am Main. Im Frühjahr 2005 produzierte er zusammen mit dem Schweizer Fernsehen die Sendung Stuckrad bei den Schweizern, in der er sich satirisch und humoristisch mit den wichtigsten Themen befasste, die einen Deutschen wie ihn im Land der Eidgenossen beschäftigen sollten. Dabei traf er auch einige Schweizer Prominente, die ihm bei der Einbürgerung helfen sollten.

Besonders kritisiert wurde er für seine Klagen gegen das Internet-Portal Thema1 und das Satiremagazin Titanic. Das Internet-Portal hatte einen Toilettenwitz über Von Stuckrad-Barre verbreitet und die Titanic Werbung von ihm verunstaltet. Obwohl er sich selbst als Satiriker betätigt hatte, zeigten - so die Kritik -seine Klagen seine Unfähigkeit, selbst satirische Polemik zu ertragen.

Seit dem 25. April 2006 moderiert er jeden Dienstag von 23:00 bis 01:00 Uhr beim Jugendsender des Hessischen Rundfunks YOUfm, wo er bereits 2004 temporär tätig war, die Sendung "Enzyklopädings". Ziel der Sendung ist es, mit den Zuhörern, eine eigene Enzyklopädie zu erstellen in der Persönlichkeiten, Daten, und Wissen enthalten sein soll das "wirklich wichtig ist". Auch soll die Enzyklopädie Platz für persönliche Erlebnisse und Erfahrungen geben.

Werke

  • Soloalbum, 1998
  • Livealbum, 1999
  • Remix, 1999
  • Blackbox, 2000
  • Transkript, 2001
  • Deutsches Theater, 2001
  • Festwertspeicher der Kontrollgesellschaft. Remix 2, 2004
  • Was.Wir.Wissen., 2005
  • mit anderen Autoren der Popliteratur Tristesse Royale, 1999, siehe auch Mesopotamia hrsg. v. Christian Kracht