Kunst im öffentlichen Raum in Frankfurt (Oder)
In Frankfurt (Oder) sind etwa 270 Skulpturen und Wandbilder im öffentlichen Raum zu sehen.
Die „Skulptur zu Heinrich von Kleist“ wurde vom Bildhauer Wieland Förster aus Sandstein gestaltet. Den Auftrag für das abstrakte Werk erteilte die Stadt 1974 auf Initiative von Rodolf Loch dem Direktor des Kleistmuseums. Am 18. November 1977 wurde die 80.000 Mark teure Skulptur im Garten des Kleistmuseums eingeweiht. 1980 wurde sie verlegt und steht heute gegenüber dem Geburtshaus Kleists südöstlich der Marienkirche.

Der „Sitzende Akt“ des Bildhauers Ernst Sauer befindet sich am Rand des Lennéparks. Die Skulptur aus Klinkerstein wurde 1976 von der Stadt erworben.
In der Schmalzgasse befinden sich drei Plastiken von Eckhard Herrmann, welche zwischen 1988 und 1991 aufgestellt wurden. Das Gesicht des Agierenden sollte dabei das des Oberbürgermeisters Fritz Krause erhalten, allerdings lehnte dieser ab. Der sinnende Sitzende trägt das Gesicht des Stadtarchitekten Manfred Vogler. Die dritte Plastik ist die des Gauklers.
Die „Muse“ von Roland Rother ist eine Skulptur in der Lindenstraße am Haus der Künste. Aufgestellt wurde sie 1991. Die Muse stellt eine Mischung aus griechischer Antike, repräsentiert durch den Kopf mit Dutt, und Oderbäuerin, kräftige Oberarme und Brüste, dar. Unter der nach vorn gebeugten Figur befinden sich zwei weitere Figuren, welche Künstler darstellen sollen. Diese suchen nach Nahrung, dies ist der Geschichte von Romulus und Remus nachempfunden. Am Sandsteinsockel befinden sich weitere Figuren, durch welche die Künste des nebenstehenden Hauses repräsentiert werden. Der Mann mit dem Rahmen steht für den Architekten, der Maler für die Bildkünstler, der Vorhang für das Theater, der Schreibende mit Pegasus für die Dichtkunst und die Kugel, welche die Muse hält, für die Volkskunst. Ursprünglich war geplant, am Sockel den Namen aller Verbände vom Haus der Künste zu nennen. Durch die politische Wende und der damit einhergehenden Unsicherheit wurden statt dessen Reime verwendet.
Die Bronzeplastik Geschwister der Bildhauerin und Malerin Liz Mields-Kratochwil steht in der Magistrale. Dargestellt werden zwei nackte Mädchen. Die Modelle für die Plastik waren die Tochter der Bildhauerin Anne-Kathrin, die etwas größere, und deren Freundin Friederike. Die Plastik wurde um 1987 erstellt und etwa drei Jahre später aufgestellt.
Die Gotische Stele am Stadion in Richtung Ziegenwerder von Jürgen Hartmann und Harald K. Schulze wurde 2003 errichtet. Das Werk ist sieben Meter hoch und besteht aus Holz, Acryl und Edelstahl.

Der Fuchs des Bildhauers Stefan Horota steht in der Rosengasse vor der Kindertagesstätte Hilde Coppi. Es ist die einzige Plastik des Künstlers in Frankfurt (Oder), welche in den 1960er Jahren nach einem Auftrag durch den Rat der Stadt entstand.
Der stehende Knoten von Egidius Knops befindet sich auf dem Hof des Konrad-Wachsmann-Oberstufenzentrums. Die aus zwei Chromnickelstahl bestehenden Röhren wurden am 16. Februar 2000 eingeweiht. Die vier Meter hohe Skulptur war das Ergebnis eines Wettbewerbs unter dem Thema Freie Umsetzung eines von Wachsmann konstruierten Knotenpunktsystems.
Der Uhren- und Jahreszeitenbrunnen wurde am 6. September 1936 auf dem Leipziger Platz eingeweiht. Erbaut wurde er durch Georg Fürstenberg (1884-1974), der bereits 1935 damit begann. Bauherr war der Bezirksverein Bersinchen, der die Errichtung aus Spenden der Bürger finanzierte. Die Säule mit einer quadratischen Grundfläche zeigt nach Norden einen Saemann, welcher den Frühling symbolisiert, nach Süden einen Schnitter, für den Sommer, nach Westen einen Winzer, für den Herbst und nach Norden einen Holzfäller, für den Winter. Rings um den Brunnen ist zu lesen: „Nutze die Zeit - denn sie entrinnt - wie rieselndes Wasser - ins Meer der Ewigkeit“. 1997 wurde der Brunnen restauriert.

Revolution heißt die Plastik von Christian Roehl in der Birkenallee. Bereits 1978 wurde ein Vorvertrag der Stadt mit Roehl geschlossen und 1986 wurde der fünf Tonnen schwere und fünf Meter durchmessende Stahlring im VEB Chemieanlagen Staßfurt gegossen. Ursprünglich befand sich an der Plastik der Spruch Unser Ziel ist es, die sozialistische Gesellschaftsordnung zu errichten, die nach Aufhebung der Teilung der Menschheit in Klassen nach Beseitigung jeder Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und einer Nation durch andere Nationen unbedingt jede Möglichkeit von Kriegen überhaupt beseitigen wird. Dies war ein Zitat von Lenin, dessen Namen die Birkenalle zur damaligen Zeit trug. Aufgrund schleppender Bauarbeiten, die Errichtung eines Erdhügels für die Skulptur, verzögerte sich die Aufstellung und am 20. März 1990 wurde der Künstler durch die Stadt gebeten, das Kunstwerk, speziell bezüglich des Zitates, zu überarbeiten. Statt des Zitates wurden nun Jahreszahlen verschiedener Revolutionen angebracht und am 5. Dezember 1991 konnte das Werk in Neuberesinchen aufgestellt werden. Die Jahreszahlen im einzelnen: 1973-71 - Spartacusaufstand, 1524-1525 - Deutscher Bauernkrieg, 1597 - Utrechter Union, 1688 - Glorious Revolution, 1789-1795 - Französische Revolution, 1830 - Julirevolution in Paris, 1848 - Februarrevolution 1848 in Paris, Wiener Oktoberaufstand, 1867 - Schlacht von Cerro de las Campanas in Mexiko, 1871 - Aufstand der Pariser Kommune, 1905-1906 - Revolution in Russland nach dem Petersburger Blutsonntag, 1911 - Revolution in China, 1917 - Februarrevolution in Russland, 1956 - Volksaufstand in Ungarn, 1989 - Wende in der DDR. Heute ist das Kunstwerk leider von Graffiti verschmiert.
Aufstehen - Einfallen ist der Name der 4,5 m hohen und über 5 m breiten Plastik von Christian Roehl (*1940 in Berlin). Das Edelstahlgebilde im Süden Ziegenwerders wurde 2003 aufgestellt. Die Schwingen symbolisieren einen großen Vogel welcher landet, bzw. da es ein großer Vogel ist einfällt. Davon leitet sich der Name ab und soll auch auf den Menschen und dessen Fallen und Aufstehen deuten. [1]
Die Lernenden von Herbert Burschik sind am Berufsbildungshaus der Telekom am Spitzkrug zu finden. Das Pärchen, ein Mädchen mit kurzen Haaren und ein Junge mit bravem Seitenscheitel, lernen bei Wind und Wetter barfuss sitzend auf einer Bank. Der Blick des Jungen fällt auf das geöffnete Buch, welches die junge Dame in der Hand hält. Der Junge stützt sich mit seiner linken Hand auf die Bank, mit der rechten auf seinem linken Bein ab. Mit schlaksig gekreuzten Füßen sitzt er da und trotzdem aufmerksam, gespannt bis in die Haarwurzel. Das Mädchen sitzt kerzengerade und hat ihren rechten Fuß ein wenig nach vorn gestellt. Ihr Blick schweift in die Ferne, fast so, als ob sie einen Text oder ein Gedicht lernen müsse und sagt das Gelesene stumm auf.
Der Fischotterbrunnen befindet sich in der Bahnhofstraße und wurde vom Frankfurter Bildhauer Edmund Neutert 1960 errichtet, nach einem Vorschlag von Wilhelm Neumann (1904-1996). Zuvor standen auch ein Hahn, das Wappentier der Stadt, und andere Tiere zur Diskussion. Das Modell wurde bereits 1958 durch Neutert fertiggestellt, die Skulptur 1959 gegossen und der Brunnen 1960 errichtet. Der Brunnen wird heute nicht mehr mit Wasser gefüllt. [2].
Die sitzende Tänzerin in der Beethovenstraße stammt ebenfalls von Edmund Neutert. Modell war seine Tochter Elke[3].

Das Gemälde Boulevardpassanten von Harald Schulze befindet sich in der Großen Scharnstraße. Das Gemälde wurde 1988 mit Acrylfarbe auf zwei Aluminiumplatten geschaffen. Das Bild zeigt unter Anderem einen Punker und eine halbnackte Blondine mit einem Windhund. Die Drillinge im rechten Bild sollen die Staatssicherheit symbolisieren und die schwarze Tüte mit rotem Stern, die eine Frau trägt, soll die RAF symbolisieren. Ein Mann mit Hut und Sonnenbrille trägt eine aufgeblasene Vogelfigur. Der Mann soll die Verbannung alles andersartigen symbolisieren. Das Mädchen auf dem linken Bild ist die Tochter des Künstlers Leonora.[4]
Die Plastik Mutter und Kind von Theo Balden und Karl-Günther Möpert befindet sich am Thomas-Müntzer-Hof, wo sie 1981 aufgestellt wurde. Die Figur aus Reinersdorfer Sandstein ist 60cm hoch. [5]
Der Brunnen Leben befindet sich auf der Magistrale und wurde 1987 errichtet. Es ist ein Werk des Künstlers Christian Schulze. [6]
Die Schöne Melusine als Harlekin auf der Oderprommenade unweit des Museums Viadrina stammt von Erika Stürmer-Alex. Errichtet wurde sie 1991 vor dem Kabinett des Museums Viadrina, der Villa Hahn, wo sie bis 2003 blieb. Als Material wurde Polystorol, Plastputz, Polyesterharz und Latex verwendet. 2005 erfolgten umfrangreiche Restaurierungsarbeiten. [7]
Prof. Arndt Wittig (1921-1999) entwarf die Plastikgruppe Mütter, das sich unweit des Haupteingangs des Klinikums Markendorf befindet. Eine Mutter steht und blickt in die Ferne, die zweite sitzt und blickt auf den Rasen vor sich und die dritte hält liegend ihr Kind in der Hand. Die stehende Figur ist etwa 2,20 m groß. Aufgestellt wurde die Skulptur 1994, nachdem der Künstler aus Schwedt bereits Mitte der 1980er Jahre den Auftrag erhalten hatte und die Figur 1989 in Lauchhammer gegossen wurde. [8]
An der Westseite des Blocks Badergasse 1 befindet sich das Werk Erdstrukturen - Lebensbaum - Wasser von Manfred Wenck. Die 30 Platten aus Steinzeug bedecken insgesamt elf Quadratmeter und wurden Ende der 1970er Jahre angebracht. Zentral ist ein Laubbaum zu sehen, in dessen Stamm eine Eule sitzt und von dem unten auch Wurzeln erkennbar sind. Rechts des Baumes wird Wasser mit Fisch und Luftblasen dargestellt. Links hingegen sind die Erdstrukturen zu erkennen. [9]

Die Wandgestaltung von Achim Kühn (*1942) befindet sich auf der Oderpromenade in Höhe der Musikschule. Die fünf Meter lange Stahlwand wurde kurz vor Ostern 2006 wieder Teil des Stadtbildes. Ursprünglich hatte Kühne 1972 vom Rat der Stadt den Auftrag erhalten an der Neugestaltung der Oderpromenade mitzuwirken. Unmittelbar nach dem Oderhochwasser 1997 wurde das Werk demontiert und von der Stadt eingelagert. Nach Drängen des Künstlers und einer 10.000 € teuren Restauration ist das Werk jetzt wieder öffentlich zu sehen.[10]
Der Steinbockbrunnen in Frankfurt befindet sich in der Nähe des Rathauses. Gestiftet wurde der Trogbrunnen von Paul Steinbock einem Fabrikanten. Das Werk des Architekten Hans Bernoulli (1876-1959) wurde am 29. November 1912 eingeweiht. Die Bronzefigur auf der Säule symbolisiert die Oder und wurde von Adolf Amberg geschaffen. [11]
Der Besucher findet sich in Neuberesinchen auf dem Platz der Begegnung. Das sechs Meter hohe Werk wurde von Eckhard Herrmann geschaffen und zum 5. Stadtteilfest im September 1999 aufgestellt. Es zeigt eine menschähnliche Figur mit je zwei Kniegelenken und Hühner-ähnlichen Füßen. [12]

Junge mit Fisch heißt das Werk des Frankfurter Bildhauers Walter Kreisel befindet sich auf der Oderpromenade . Die eineinhalb Meter hohe Plastik ist aus Bronze wurde in den 1970er Jahre aufgestellt.[13]
Der Turm der Tiere befindet sich heute auf der Magistrale und wurde Anfang der 1980er Jahre von Lutz Hähnel im Auftrag der Stadt geschaffen. Ursprünglich befand sich die Skulptur am Tiefbrunnen am Kommunardenweg bis sie Anfang der 1990er Jahre demontiert wurde. 2003 wurde sie im Europagarten der Insel Ziegenwerder aufgestellt. Das unterste Tier ist ein Nilpferd, darüber stehen ein Bär, eine Ziege, ein Hase und zu oberst ein Vogel. [14]
Der Fuchs im Weinberg nennt sich die Wandgestaltung von Werner Voigt im Weinbergweg. Den Auftrag dazu erhielt Voigt Ende der 1960er Jahre; zu diesem Zeitpunkt hieß die Straße noch Otto-Grothewohl-Straße. Das Werk zeigt einen Fuchs welcher sich auf seine Hinterpfoten aufgerichtet hat und sich mit den Vorderpfoten auf einer Mauer abstürzt. Rechts davon steht ein Mädchen welches die Arm aufstreckt und dahinter eine sitzende Frau welche Weintrauben pflückt. Über all dem scheint eine Sonne welche von rechts scheint. Nach rechts beugt sich der Weinstock mit seinen Früchten. [15]
Die Wandbilder am Lichtspieltheater der Jugend wurden 1955 von Rudolf Grunemann (1906-1981) geschaffen. Die Motive auf dem 3,6 Meter breiten und sieben Meter hohen Kunstwerk stammen aus der Landwirtschaften sind eine Sgraffito-Arbeit. Eingerahmt werden sie von den zwei Skulpturen des Bildhauers Edmund Neutert. Die aus Kunststein geschaffenen Figuren sind lebensgroß und zeigen eine Trümmerfrau und einen Hüttenwerker. Offiziell eingeweiht wurden die Kunstwerke mit der Eröffnung des Kinos am 1. Mai 1955. [16]
Die Kogge ist ein Werk von 'Friedmann Klos und wurde 1979 im Stadtteil Hansa Nord aufgestellt. Der Sandstein stellt eine Kogge mit aufgeblähten Segeln dar. Der Fuß des Werkes trägt die Inschrift Frankfurt an der Oder - Mitglied der Hanse vom Vierzehnten bis Anfang des 16. Jahrhunderts. Den ersten Werkvertrag schloss der Künstler 1974 mit der Stadt, ein weiterer 1977 der festlegte dass eine zeichenhafte plastische Lösung für die historische Beziehung Frankfurts zu Hanse gestaltet werden sollte. Der Künstler erhielt 18.000 Mark für das Werk. [17]
Die Bronzeplastik Die Sitzende befindet sich im Osten des Lennéparks und wurde vom Eisenhüttenstädter Herbert Burschik (1922-1990) gefertigt. Die 1,5 Meter hohe Bronzefigur wurde 1965 aufgestellt und zeigte eine junge sitzende Frau. [18]
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Kotterba, Jörg, Gewaltige Flüge in Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 6./7. Mai 2006, S. 15
- ↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 3./4. September 2005, S. 15
- ↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 3./4. September 2005, S. 15
- ↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 25./26. März 2006, S. 19
- ↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 7. September 2005, S. 18
- ↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 16. September 2005, S. 11
- ↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 17./18. September 2005, S.17
- ↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 24./25. September 2005, S. 15
- ↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 1./2. April 2006, S. 15
- ↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 15. April 2006, S. 15
- ↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 11. August 2005, S. 13
- ↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 27./28. August 2005, S. 15
- ↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 23. August 2005, S. 11
- ↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 20./21 August 2005, S. 13
- ↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 29./30. April/1. Mai 2006, S. 15
- ↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 8.(9. April 2006, S. 21
- ↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 13./14. Mai 2006, S. 20
- ↑ Kotterba,Jörg, Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 15./16. Oktober 2005, S. 15