Unbemanntes Luftfahrzeug
Eine Drohne ist ein unbemanntes, in der Regel wiederverwendbares Flugzeug, das schwerer als Luft ist. (Englisch: Unmanned Aerial Vehicle - UAV - auch Uninhabitated Aerial Vehicle erwähnt).
Im englischen Sprachgebrauch werden UAVs in "Drones" und "Remotely Piloted Vehicles" (RPVs) eingeteilt, dabei ist eine "drone" ein UAV, das einer vorprogrammierten Routine folgt, während RPVs ferngesteuert werden.
Allgemeines
Drohnen werden vorwiegend zu militärischen Zwecken eingesetzt. Einige Drohnen, etwa der amerikanische RQ-1 Predator, können bewaffnet sein und werden im militärischen Sprachgebrauch als Unmanned Combat Air Vehicle (UCAV) bezeichnet. Das erste UCAV ist die Boeing X-45, welche voraussichtlich 2008 in Dienst gestellt wird und alle Funktionen eines Angriffsflugzeugs erfüllt.
Andere dienen der Aufklärung und Überwachung. Ferner werden ausrangierte Flugzeuge nach Einbau einer Fernsteuereinrichtung als Zieldrohnen zu Übungszwecken und zur Erprobung der Wirkung von Abwehrwaffen verwendet.

Micro Air Vehicle sind kleine Drohnen, die gerade so schwer sind, dass eine Person sie tragen und bedienen kann. Sie haben einen Aktionsradius von einigen Kilometern und erreichen eine Flughöhe von mehreren hundert Metern.
Mittelgroße Drohnen wiegen bis zu 300kg und fliegen 200-300km weit. Meist starten sie nicht autark, sondern mit Hilfe von Katapulten oder Booster-Raketen. Ein Beispiel ist die deutsche Drohne LUNA.
Die Reichweite großer Drohnen ist vergleichbar mit der von Verkehrsflugzeugen. Je nach Konzeption entsprechen die Flugeigenschaften denen von Kampfflugzeugen oder Luftschiffen. Sie können 1-2 Tage in der Luft bleiben. Medium Altitude Long Endurance (MALE) fliegen in einer Höhe von 10-15km, High Altitude Long Endurance (HALE) von mehr als 20km. Beispiele sind die US-Modelle Global Hawk oder Predator.
Die Bundeswehr setzte im Kosovo-Krieg Aufklärungsdrohnen vom Typ Luna X-2000 ein. Auch die Inspektionen der UN-Waffeninspektoren im Irak 2003 wurden durch Drohnen unterstützt. Seit November 2005 verfügt die Bundeswehr über das allwetterfähige Kleinfluggerät Zielortung (KZO) für Aufklärung, Überwachung und präzise Ziellokalisierung.
Am 23. Mai 2004 kam die Schweizer Armee in negative Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass sie routinemäßig zufällig ausgewählte Privatautos und Zivilpersonen bei ihren Trainingsflügen mit Aufklärungsdrohnen aus 1.500 Meter Höhe mit hochempfindlichen Wärmebildkameras verfolgt und filmt.
Drohnenhersteller und -typen
- ASN-206
- ChangKong-1
- ChangKong-2
- WuZhen-5
- WuZhen-9
- Sperwer
- Neuron UCAV (Dassault Aviation)
- ADA Nishant
Hersteller IAI
- Pioneer
- RQ-5 Hunter (Gemeinschaftsentwicklung mit USA)
- HERON
- Scout
- Searcher
- Skylite
- I-VIEW
- Mirach 100
- Mirach 100/5
- Nibbio
- Falco
Hersteller Schiebel Elektronische Geräte
- RANGER (RUAG Aerospace)
- ATE Vulture
- Kentron Seeker
- RQ-1 Predator/Mariner
- RQ-2 Pioneer
- RQ-3 DarkStar
- RQ-4 Global Hawk/Euro Hawk
- RQ-5 Hunter
- RQ-6 Outrider
- RQ-7 Shadow
- RQ-8 Fire Scout
- MQ-9 Predator B
- CQ-10 SnowGoose
- RQ-11 Raven

Hersteller EMT
Hersteller EADS
- CL 289
- Do-DT 25
- Do-DT 35
- Eagle 1 / Eagle 2
- EuroHawk (Design der GlobalHawk mit deutscher Technik)
- Etap (multinationale Studie)
- Orka-1200
- Scorpio
- Surveyor 600
- Surveyor 2500
- Tracker
- Barracuda (UCAV)
Hersteller Rheinmetall
Siehe auch
Weblinks
- Drohnen im zivilen und militärischen Einsatz (PDF)
- Unbemannte Flugzeuge im zivilen Luftraum
- Drohnen des Deutschen Heeres
- Bundeswehr
- Soldat und Technik Zeitschrift
- SWP-Studie zu unbemannten Flugzeugen (PDF)
- n-tv Artikel
- Battlelab
- Auflistung aller Drohnen (in englisch / PDF)
- GlobalSecurity.org (in englisch)