International Champions Cup
Der International Champions Cup (ICC) ist eine seit 2013 jährlich stattfindende Serie von Fußballturnieren, die in der Sommerpause der großen Fußballligen ausgetragen werden. Die Spiele finden überwiegend in verschiedenen Stadien in den USA statt, einzelne Partien wurden jedoch auch in Kanada, der Volksrepublik China, Australien sowie verschiedenen europäischen Stadien ausgespielt. Der Modus des Turniers wurde bereits mehrfach geändert.
Das Turnier wurde durch die 2012 gegründete Promotionfirma Relevant Sports ins Leben gerufen. Die Firma gehört dem Milliardär und Besitzer der Miami Dolphins, Stephen M. Ross, und dem ehemaligen Geschäftsführer der New York Jets, Matt Higgins. Der International Champions Cup ist der Nachfolger der von 2009 bis 2012 ausgetragenen World Football Challenge.
Die Turniere im Überblick
World Football Challenge (2009–2012)
Bereits von 2009 bis 2012 fand dreimal der Vorgängerwettbewerb World Football Challenge statt. Das Turnier wurde in einem Ligasystem ausgetragen, das z.T. so angepasst wurde, dass jedes Team maximal drei bis vier Partien absolvieren musste. Dazu kamen Punkte für Siege im Elfmeterschießen oder für jedes erzielte Tor.
2009 gab es nur vier Teilnehmer, es gewann der FC Chelsea vor Club América aus Mexiko und den beiden Mailänder Klubs AC und Inter. 2011 nahmen 13 Vereine aus sieben verschiedenen Staaten teil. Gewinner war Real Madrid vor den beiden Stadtrivalen United und City aus Manchester. Aus Europa waren zudem Juventus Turin und der FC Barcelona dabei. Bei der Austragung 2012 nahmen elf Mannschaften teil, einen offiziellen Gewinner gab es aufgrund des Modus nicht.[1]
2013
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Die erste Ausgabe des International Champions Cups wurde vom 27. Juli bis zum 7. August 2013 ausgetragen. Die Spiele fanden in sechs Stadien in den USA statt, eine Partie wurde im Estadio Mestalla im spanischen Valencia gespielt. Die Mannschaften wurden in zwei Gruppen à vier Teams aufgeteilt und absolvierten jeweils zwei Gruppenspiele. Nach der ersten Runde trafen jeweils die Sieger und die Verlierer dieser Spiele aufeinander. Der Sieger dieses zweiten Spiels zog dann jeweils ins Finale ein, die restlichen Teams spielten die Plätze aus. Dieser komplizierte K.O.-Modus wurde 2014 jedoch vereinfacht.
In der Eastern Group trafen Real Madrid, Los Angeles Galaxy, der FC Everton und Juventus Turin aufeinander. Die Spiele der ersten Runde, die in San Francisco und Phoenix stattfanden, gewannen Everton nach einem 1:1-Unentschieden im Elfmeterschießen gegen Juventus und Real Madrid mit 3:1 gegen L.A. Galaxy. Die beiden Spiele der zweiten Runde wurden direkt nacheinander im Dodger Stadium in Los Angeles ausgetragen. Nachdem Juventus dem Gastgeber mit 1:3 unterlag, machte Real Madrid mit einem 2:1-Erfolg über Everton den Einzug ins Finale perfekt.
In der Western Group standen sich der FC Chelsea, die beiden Stadtrivalen AC Mailand und Inter Mailand sowie der FC Valencia gegenüber. Chelsea gewann seine beiden Partien gegen Inter und Milan jeweils mit 2:0 und erreichte ebenfalls das Finale. Nach der 1:2-Niederlage im ersten Spiel gewann Valencia seine zweite Partie deutlich mit 4:0 gegen Inter Mailand.
Die Finalspiele wurden an zwei aufeinander folgenden Tagen alle im Sun Life Stadium in Miami ausgetragen. Inter Mailand verwies dabei im Spiel um Platz 7 Juventus Turin im Elfmeterschießen (9:8 n.E., 1:1) auf den letzten Platz. In den weiteren Platzierungsspiele siegte Valencia mit 1:0 gegen Everton und der AC Mailand mit 2:0 gegen L.A. Das Finale gewann Real Madrid durch die Tore von Marcelo (14.) und Cristiano Ronaldo (31., 57.) mit 3:1 gegen den FC Chelsea, der durch Ramires (17.) nur zum zwischenzeitlichen Ausgleich kam.
Torschützenkönig wurde Cristiano Ronaldo (Real Madrid) mit drei Treffern. Ihm folgten mit zwei Toren Karim Benzema (Real Madrid) und Jonathan Viera (FC Valencia).[2]
2014
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Das Turnier 2014 fand vom 24. Juli bis zum 4. August 2014 in insgesamt zwölf US-Stadien statt, eine Partie wurde in Toronto in Kanada ausgetragen. Es nahmen acht Mannschaften teil, die in zwei Gruppen à vier Teams aufgeteilt wurden. Innerhalb einer Gruppe spielte jede Mannschaft jeweils gegen die drei anderen. Bei einem Unentschieden nach 90 Minuten wurde der Sieger durch ein sofortiges Elfmeterschießen ermittelt. Es wurden drei Punkte für einen regulären Sieg, zwei Punkte für einen Sieg im Elfmeterschießen, ein Punkt für eine Niederlage im Elfmeterschießen und null Punkte für eine Niederlage in der regulären Spielzeit vergeben. Im Anschluss an die Gruppenphase spielten die Viertplatzierten der beiden Gruppen dann um den siebten Platz, die Drittplatzierten um den fünften. Das Spiel um Platz 3 bestritten die Zweitplatzierten der Gruppen und im Finale trafen die beiden Gruppensieger aufeinander, um den Turniersieger zu ermitteln.
In Gruppe A waren Manchester United, Inter Mailand, der AS Rom und Titelverteidiger Real Madrid gesetzt. Mit drei Siegen - davon einer im Elfmeterschießen - erreichte Manchester mit acht Punkten den ersten Platz und damit das Finale. Das Vorrundenspiel zwischen Manchester United und Real Madrid am 2. August 2014 verfolgten 109.318 Zuschauer im Michigan Stadium in Ann Arbor, das sind mehr Zuschauer als jemals zuvor bei einem Fußballspiel in den USA.[3] In der zweiten Gruppe trafen die englischen Klubs Manchester City und der FC Liverpool sowie der AC Mailand und Olympiakos Piräus aufeinander. Gruppensieger und damit ebenfalls Finalteilnehmer wurde Liverpool mit acht Punkten.
Das Finale fand am 4. August 2014 wie schon im Vorjahr im Sun Life Stadium in Miami statt. Nachdem Liverpool durch einen Elfmeter von Steven Gerrard (14.) mit 0:1 in Führung gegangen war, drehte Manchester United das Spiel durch Tore von Wayne Rooney (55.), Juan Mata (57.) und Jesse Lingard (88.) noch und gewann am Ende mit 3:1. Torschützenkönig wurde mit fünf Treffern Stevan Jovetić (Manchester City) vor Dimitris Diamantakos (Olympiakos). Den dritten Platz teilten sich mit jeweils zwei Toren Wayne Rooney (Man United), Ashley Young (Man United), Raheem Sterling (FC Liverpool), Gareth Bale (Real Madrid) und Francesco Totti (AS Rom).[4]
2015
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Zwischen dem 11. Juli und dem 5. August 2015 nahmen zehn Teams an der regulären Ausgabe des International Champions Cup teil. Der Großteil der Spiele (13 von 17) wurde in verschiedenen Stadien der USA ausgetragen, einzelne Partien wurden zudem im kanadischen Toronto, in Mexiko-Stadt sowie in den europäischen Städten Florenz und London ausgespielt. Die teilnehmenden Vereine waren aus Europa der FC Chelsea, Manchester United (beide England), Paris SG (Frankreich), der AC Florenz (Italien), Benfica Lissabon (Portugal) und der FC Barcelona (Spanien). Dazu kamen der mexikanische Klub Club América sowie Los Angeles Galaxy, New York Red Bulls und die San José Earthquakes aus den USA.[5]
Erstmals wurden parallel unter dem gleichen Markennamen zwei Miniturniere mit jeweils drei Teams in Australien (18.-24. Juli) und China (25.-30. Juli) ausgetragen. Im Melbourne Cricket Ground traten Real Madrid, der AS Rom und Manchester City jeweils gegeneinander an, in den chinesischen Metropolen Shenzhen, Guangzhou und Shanghai traf Real Madrid auf die beiden italienischen Stadtrivalen AC Mailand und Inter Mailand.[5]
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2016
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2016 fand der International Champions Cup vom 23. Juli bis zum 13. August in verschiedenen Stadien in acht Bundesstaaten der USA und mehreren Staaten in Europa (Großbritannien, Irland, Schweden) statt. Teilnehmende Vereine waren in diesem Jahr als erster deutscher Vertreter der FC Bayern München, aus England der FC Liverpool, der FC Chelsea und Leicester City, der FC Barcelona und Real Madrid aus Spanien, AC Mailand und Inter Mailand aus Italien, Celtic Glasgow aus Schottland und der französische Verein Paris Saint-Germain. Jeder Verein absolvierte drei Partien.
Auch in diesem Jahr fanden zwei Mini-Turniere in China und Australien statt. Vom 22. bis 28. Juli trafen in Shanghai, Peking und Shenzhen die Stadtrivalen United und City aus Manchester auf den zweiten deutschen Klub Borussia Dortmund. Zwischen dem 23. und dem 29. Juli fanden in Melbourne drei weitere Spiele statt, an denen Juventus Turin (Italien), Tottenham Hotspur (England), Atlético Madrid (Spanien) und Melbourne Victory (Australien) teilnahmen.
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2017
Rang | Team |
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2017 findet der International Champions Cup vom 18. bis zum 30. Juli in verschiedenen Stadien der USA sowie in China und Singapur. Teilnehmende Vereine sind in diesem Jahr aus Deutschland der FC Bayern München sowie erstmals Borussia Dortmund, aus England der FC Liverpool, der FC Chelsea, Manchester United, Manchester City und Tottenham Hotspur, der FC Barcelona und Real Madrid aus Spanien, Juventus Turin, AS Rom, AC Mailand und Inter Mailand aus Italien und die französische Vereine Paris Saint-Germain und Olympique Lyon.
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Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ World Football Challenge in der englischen Wikipedia
- ↑ Alle Ergebnisse, Torschützen und Spieldaten 2013 in der englischen Wikipedia (engl.)
- ↑ Rekordkulisse: 109.318 Zuschauer sehen Real-Niederlage in den USA Artikel auf welt.de vom 3. August 2014
- ↑ Alle Ergebnisse, Torschützen und Spieldaten 2014 in der englischen Wikipedia (engl.)
- ↑ a b Alle Ergebnisse, Torschützen und Spieldaten 2015 in der englischen Wikipedia (engl.)