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Straße von Tigres

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Koordinaten: 16° 34′ 54″ S, 11° 41′ 58″ O

Reliefkarte: Angola
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Straße von Tigres

Die Insel Baia dos Tigres gehört politisch zu der República de Angola und ist die größte Insel südlich des Äquators an der Westküste Afrikas.

Geografie

Das Insel liegt knapp zehn Kilometer westlich der Küstenlinie in der Provinz Namibe. Sie hat eine Fläche von 98 Quadratkilometern und eine Länge von 22,4 Kilometer. Geologisch liegt sie auf dem Kontinentalschelf der Afrikanischen Platte und stellt als rießige Sandbank quasi eine Offshore-Verlängerung der 2000 km langen, östlich auf dem Festland gelegenen Namib Wüste dar. Sie erhebt sich größtenteils nur zwei bis sieben Meter über den Meeresspiegel. Die höchste Stelle der Insel befindet sich südwestlich von Capela de Baia dos Tigres und erreicht eine Höhe von 46 m. Im Nordosten der Insel befindet ich bei auf einer markanten Anhöhe von 10 m ein Leuchtfeuer für die Küsten- und Seeschifffahrt.

Geschichte

Die Insel wurde 1486 durch den portugiesischen Seefahrer Diogo Cão entdeckt. In der portugiesischen Kolonialzeit entstand dort ein Stützpunkt der Handelsfischerei.[1] In den späten 1850er Jahren besuchte der österreichische Botaniker und Afrikaforscher Friedrich Welwitsch die Insel, der dort endemische Pflanzenarten beschrieb. Im Osten der Insel entstand im Laufe der Zeit eine Handels- und Fischereisiedlung, deren Bewohner auch eine eigene Kapelle errichteten. Die Insel war damals im Süden über einen Sanddamm auf dem Landweg zugänglich. Der steigende Meeresspiegel, Wind- und Wellenerosion haben diese später unterbrochen. Der Zugang zu der Insel wurde im 20. Jahrhundert zusehends schwieriger und während der Nelkenrevolution auch politisch unsicher. Aufgrund der kargen Vegetation, der zunehmenden Verkehrsprobleme und des Mangels an Trinkwasser verließen schließlich 1974 die letzten Siedler die Insel. Seither ist die Insel unbewohnt. Hunderte von Bauten sind zu einer Geisterstadt geworden und versinken allmählich in den Sanddünen.[1]

Heute

Nur Abenteuerer und Naturforscher besuchen heute noch die Insel. Hafen, Straßen und die stattlichen Bauten im portugiesischem Kolonialstil sind im Vergehen. Die Landschaft der Insel ist von Sanddünen und flachen Lagunen geprägt, in denen unzählige Vögel und verschiedene Meeresbewohner leben. Die Baia dos Tigres besitzt das am wenigsten bekannte Küstenfeuchtgebiet an der Westküste Afrikas, mit 25 dort nistenden Sumpfgebiet-Vogelarten.[2]

Einzelnachweise

  1. a b Baia dos Tigres bei AngolaRising.de
  2. XorteX eBusiness GmbH: Baio-Dos-Tigres - Afrotrotter. Abgerufen am 20. Juli 2017.