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Schloss vor Husum

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Das Schloss vor Husum - so genannt, weil es zu seiner Erbauungszeit vor der Stadtgrenze lag - ist das einzige Gebäude dieser Art an der schleswig-holsteinischen Westküste. Es befindet sich in Husum im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Das Schloss ist der Öffentlichkeit zugänglich und kann besichtigt werden.

Krokusblüte vor dem Schloss

Geschichte

An der Stelle des heutigen Schlosses befand sich seit dem 15. Jahrhundert ein Kloster. Das Schloss wurde dann von 1577 bis 1582 durch Herzog Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf errichtet, der für seine Aufenthalte an der Westküste eine Residenz wünschte. Ab dem 17. Jahrhundert wurde das Schloss zum Witwensitz der Herzoginnen Augusta (von 1616 bis 1639) und Maria Elisabeth (von 1655 bis 1684), unter denen das Schloss und die Stadt eine kulturelle Blüte erlebten. Ab 1721 gehörten Schloss und Stadt infolge des verlorenen Nordischen Krieges zum Königreich Dänemark und das Gebäude verfiel, bis der dänische König Friedrich V. 1748 sich entschloss, es für sich zu modernisieren und zu nutzen; woraus ab 1750 große Umbauarbeiten resultierten. Im 20. Jahrhundert nahm das Schloss schließlich die Kreisverwaltung auf und wird zudem museal genutzt.

Schloss

Das Schloss ist eine offene, dreiflügelige Anlage mit einem markanten Mittelturm. Erbaut im Stile der Niederländischen Renaissance, wurde das rote Backsteingebäude im Laufe der Jahre mehrmals modernisiert und umgestaltet. Durch die Witwen der Herzöge erhielt das Schloss im 17. Jahrhundert eine kostbare Ausstattung, wovon Teile, wie der "Todeskampfkamin", bis heute erhalten sind. Im 18. Jahrhundert wurden die Raumfolgen barock modernisiert. In den letzten Jahrzehnten wurde das Schloss umfassend restauriert - so wurde z. B. der Turmhelm erst 1980 wieder aufgesetzt - und bildet heute ein Zentrum der Kultur, ganz wie zu seiner Glanzzeit im 17. Jahrhundert.

Schlosspark

Zum Schlosspark führt das schöne Torhaus aus dem 17. Jahrhundert, welches wie das Schloss selbst im Stil der Niederländischen Renaissance errichtet ist. Der Schlosspark ist überregional berühmt für seine alljährliche Krokusblüte, die im Park während des Frühjahrs einen lilafarbenen - aus ca. 5 Millionen wilden Krokussen bestehenden - Teppich bilden.

Heutige Nutzung

Das Schloss kann besichtigt werden und ist heute Teil des Museumsverbundes Nordfriesland, zudem finden hier regelmäßig Konzerte und wechselnde Ausstellungen statt. In einem Seitenflügel befindet sich ein Cafe, das von (behinderten) Auszubildenden des nahegelegenen Theodor-Schäfer-Berufsbildungs-Werkes betrieben wird.