Leugenstein
Erscheinungsbild

Leugensteine sind römische Meilensteine, welche die Wegstrecke in gallischen bzw. keltischen Leugen (etwa 2.180 m) bis zum nächsten Provinz-Hauptort angaben. Die Inschrift trägt in der Regel, neben der Entfernungsangabe, den Namen und vollständigen Titel des regierenden Kaisers. Unter dem römischen Kaiser Septimius Severus (146–211) wurde die römische Meile (ca. 1.478 m) durch die keltische Leuge als offizielles Längenmaß in den gallischen und germanischen Provinzen ersetzt.
- Friedberg - der Stein fand sich nahe der Klostergasse in der Altstadt, er stand ursprünglich an der wichtigen Straße von Nida (Frankfurt-Heddernheim) nach Friedberg. Die Entfernung zum Civitas-Hauptort Nida betrug exakt 10 Leugen.
- Wiesbaden - der Stein wurde in der Nähe des Hauptbahnhofes aufgefunden und befindet sich im Wiesbadener Museum.
- Berg (Pfalz) - Von diesem römischen Meilenstein an der Römerstrasse von Basel nach Mainz ist nur noch der Sockel erhalten, er findet sich am Ortsausgang neben der Bundesstrasse B9. Dies ist der erste Stein dieser wichtigen Römerstraße auf deutschem Gebiet.
- Hagenbach - Neben einem Sägewerk wurden drei römische Leugensteine gefunden, eine Reproduktion steht am alten Standort im Bienwald.
- Jockgrim - Der dreizehnte römische Meilenstein nach Speyer stand nördlich des Ortes im Bienwald.
- Mutterstadt - An der Ortsgrenze zog die Römerstrasse vorbei, der Stein stand an der Civitasgrenze zwischen Worms (Borbetomagus) und Speyer (Noviomagus) (VIII).
- Oggersheim - Bei Bauarbeiten an der Bundesstrasse wurde der in zwei Stücke gebrochene Stein aufgefunden (VII).
- Altrip - In der römischen Festung Alta Ripa (hohes Ufer) wurden zahlreiche Leugensteine gefunden, sie stammten von anderen Stellen und wurden als Mauersteine genutzt.