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Babben

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Babben
Wappen von Babben
Koordinaten: 51° 43′ N, 13° 47′ OKoordinaten: 51° 42′ 44″ N, 13° 47′ 7″ O
Höhe: 122 m ü. NHN
Einwohner: 111 (31. Dez. 2006)[1]
Eingemeindung: 31. Dezember 1997
Postleitzahl: 03246
Vorwahl: 035324

Babben (niedersorbisch Babin) ist ein Ortsteil der amtsangehörigen Gemeinde Massen-Niederlausitz im Landkreis Elbe-Elster im Süden Brandenburgs. Der Ort gehört dem Amt Kleine Elster (Niederlausitz) an.

Lage

Babben, das als Runddorf angesiedelt wurde, liegt an einem kleinen Berghang in einer Endmoränenlandschaft am Lausitzer Grenzwall. Der Boden, auch der kultivierte Ackerboden, besteht nur aus Sand von geringer Ertragsfähigkeit. Die Gemarkung besteht hauptsächlich aus Wald (1230 ha) und geringfügiger Acker- und Wiesenfläche (315 ha).

Babben, wie auch die nordwestlich gelegenen Dörfer Crinitz und Gahro, bilden die nördlichste Region des Landkreises Elbe-Elster. Nördlich liegt der Ort Fürstlich Drehna, bereits im Landkreis Dahme-Spreewald. Östlich grenzt Schrakau an Babben, das sich schon im Landkreis Oberspreewald-Lausitz befindet. Südlich von Babben liegt Lindtal und südwestlich die Stadt Finsterwalde und der Gemeindehauptort Massen-Niederlausitz.

Geschichte

Zwei Bodenfunde aus der jüngeren Steinzeit (etwa 3000 - 1700 v. Chr.) zeugen davon, daß die Gemarkung von Babben schon in dieser Zeitepoche begangen wurde. Ein Hügelgräberfeld aus der mittleren Bronzezeit (etwa 1500 v. Chr.) weist auf eine frühe Besiedlung von Babben hin. Ein Knüppeldamm, der beim Bau der Wasserleitung in 1,5 m Tiefe entdeckt wurde, stammt aus der spätslawischen/frühdeutschen Zeit um 1000. Vermutlich Im 13./14. Jahrhundert erfolgte dann die erste deutsche Besiedlung mit der Gründung eines Dorfes in unserem heutigen Verständnis. Zahlreiche östlich der Kirche gefundene Keramikscherben aus dieser Zeit stützen diese Vermutung. Aus dem 14./15. Jahrhundert fand man nordwestlich der Kirche Scherben, die auf einen Pechofen hinweisen (Pechherstellung).

Die erste Erwähnung findet sich im ehemaligen Landesarchiv Lübben, bei der Herrschaft Sonnewalde vom 27. Mai 1504. Babben gehörte seit alters her zur Standesherrschaft Drehna. Aus einer alten Lehnsurkunde vom 14. Dezember 1570 geht hervor, dass die Ritter von Minckwitz mit Schloss und Gut Fürstlich Drehna samt Vorwerk (19 Hufen) und den Dörfern Drehna, Bergen, Presenchen, Tugam, Schrackau, Babben (mit Vorwerk und 9 Hufen) und Gollmitz belehnt wurden.

In einem Pachtanschlag über die Nutzung des Gutes in Drehna von 1636 werden die Ortschaften Drehna, Bergen, Presehnchen, Tugam, Schrackau, Babben, Groß Bahren und Klein Bahren angegeben.

Babben besaß ein Vorwerk, das zur Standesherrschaft Drehna (später Fürstlich Drehna) gehörte. Seine Größe betrug im Jahr 1856 1442 ha, davon 1230 ha Wald, 154 ha Acker und 2,5 ha Wiese. Die Größe der bäuerlichen Grundstücke (Anzahl: 18) betrug 158 ha. Die Gemarkungsgröße umfaßte insgesamt 1652 ha. Auf Grund des großen Waldbestandes mit Heidekraut betrieb man die Bienenhaltung (1856). Auch ließ der Standesherr die Bauern der Dörfer im Winter zur Forstarbeit nach Babben verpflichten, wodurch sie sich ein kleines zusätzliches Nebeneinkommen erwirtschaften konnten. Später im 19. Jahrhundert gab es in Babben 28 Häuser mit knapp 150 Einwohnern. Der Ort war mit 8.475 Talern Brand-Assekuranz versichert. Im Dorf gab es 37 Ochsen, 27 Kühe und 35 Schweine.[2]

Babben und Schrakau - Auszug aus dem Urmeßtischblatt Crinitz, 1847.

In Babben liegt das Quellgebiet des Baches Schrake. Hier sorgen mehrere Quellen dafür, dass dieser kleine Bach entsteht. Es ist das aus den Höhen des Lausitzer Grenzwalls drückende Grundwasser. Die Quellen waren vermutlich der Grund, warum sich hier die ersten Siedler niederließen. Von einem großen Dorf vor dem Dreißigjährigen Krieg ist die Rede, aber auch von Waldarbeitern, die hier ihre Unterkünfte bauten. Eine alte Landkarte von 1847 (Urmesstischblatt) zeigt, dass man fünf Teiche zur Fischzucht und als Wasserspeicher anlegte. Von der Standesherrschaft Fürstlich Drehna wurden die Babbener Teiche, wie auch die in Pademack, zur Karpfenaufzucht genutzt (Laich- und Vorstreckteiche). Während die Jungkarpfen dann in den Teichanlagen der Standesherrschaft in Fürstlich Drehna (Ziegelteich), Tugam (Brasen- und Sandteich) und Wanninchen (Großer Teich) zum Speisekarpfen heranwuchsen. Die Karpfen dienten nicht nur der Eigenversorgung der Standesherrschaft, sondern wurden auch bis Berlin verkauft.

Eine Wassermühle gab die in Babben entspringende Schrake noch nicht her, man nutzte deshalb zeitweise eine nördlich vom Dorf aufgebaute Windmühle. Durch den Babbener Ursulagrund hindurch, einem reizvollen Fleckchen Erde mit Wiesen und abwechslungsreichem Waldbestand, schlängelt sich der Bach Schrake ostwärts bis zum, ebenfalls zur Standesherrschaft Fürstlich Drehna gehörenden Dorf Schrackau. Hier konnte bereits eine Wassermühle betrieben werden, die neben Schrakau auch Babben mit versorgte.

In Babben gab beziehungsweise gibt es ein großes Raseneisensteinlager auf einem etwa 1 ha großem Gebiet mit einer Stärke von 2,50 bis 3,10 Meter.[3]

Auch eine eigene Schule besaß das kleine Dorf Babben. Die ärztliche Versorgung erfolgte im 19. Jahrhundert in den benachbarten Städten und von einem Wundarzt in Fürstlich Drehna (1856). Hebammen gab es in Fürstlich Drehna und Schrakau (1856).

Die Gerichtszugehörigkeit war bis 1849 zum Herrschaftsgericht Fürstlich Drehna, das die Polizeigewalt im Namen der Staatsregierung ausübte. Von 1850 bis 1878 war die Kreisgerichtskommission Finsterwalde zuständig, von 1879 bis 1951 das Amtsgericht Luckau, dann das Landgericht Cottbus. Babben gehörte mit der Standesherrschaft Fürstlich Drehna zum Landkreis Luckau. Mit der 1952 in der DDR durchgeführten Gebietsreform kam Babben zum neu gegründeten Kreis Finsterwalde und Drehna (Fürstlich Drehna) verblieb als südlichstes Dorf im Kreis Luckau.

1708 gab es 5 Bauerngüter und 2 Gärtner (Kossäten) - 10 Personen im Alter von 12 - 60 Jahren. Im Jahr 1818 wurden 23 Feuerstellen (Wohnungen, bedingt auch Wohnhäuser) mit 125 Einwohnern gezählt. 1818 und 1840 wurden die Windmühle, eine Schäferei und ein Forsthaus erwähnt.

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerentwicklung in Babben von 1875 bis 1996[4]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 205 1939 117 1981 119
1890 173 1946 157 1985 124
1910 144 1950 152 1989 117
1925 139 1964 123 1992 115
1933 128 1971 132 1996 117

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Dorfkirche Babben

Dorfkirche Babben

Babben hat eine 1733 erbaute Dorfkirche, die eine Filialkirche der Kirchengemeinde Fürstlich Drehna ist. Der Kirchenbau ist ein einfacher rechteckiger verputzter Saalbau aus Backstein mit dreiseitigem Ostschluß. Im Westen befindet sich ein hölzerner Dachturm. Das Innere wird von einer einstigen Hufeisenempore geprägt, welche inzwischen verkürzt wurde. Hier ist ein aus der Enstehungszeit stammender Kanzelaltar zufinden, desweiteren drei Schnitzfiguren aus dem 15. Jahrhundert. Die in der Kirche vorhandene Orgel stammt aus dem Jahre 1850 und wurde von der Sonnewalder Orgelbaufirma J. C. Schröther errichtet. Sie besitzt eine mechanische Schleiflade, ein Manual und fünf Register.[5][6]

Die Kirchengemeinde Babben gehört heute zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Ursulagrund

Beim Babbener Ursulagrund handelt es sich um ein kleines Bachtal nahe der Ortschaft. Benannt wurde es nach der ersten Frau des einstigen Drehnaer Adelsherrn Carl von Wätjen.[7]

Commons: Babben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeinde- und Ortsteilverzeichnis. In: geobasis-bb.de. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg, abgerufen am 18. Juli 2017.
  2. Aus einer alten Schrift aus dem 19. Jahrhundert.
  3. Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafthum Niederlausitz. W. Riehl, J. Scheu. 1861.
  4. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 KB) Landkreis Elbe-Elster. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 18. Juli 2017.
  5. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Brandenburg. 2. Auflage. 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 30.
  6. Kulturamt des Landkreises Elbe-Elster, Kreismuseum Bad Liebenwerda, Sparkasse Elbe-Elster (Hrsg.): Orgellandschaft Elbe-Elster. Herzberg/Elster 2005, S. 60.
  7. Wie der Ursulagrund zu seinem Namen kam in Lausitzer Rundschau, 13. Januar 2013

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