Helikon (Musikinstrument)
Helikontuba, auch Helikon (n), ist ein Neologismus basierend auf dem griechischen Wort "Helix", was sein spiralförmig geschraubtes äußeres Erscheinungsbild beschreiben soll.
Situierung als Blechblasinstrument
Um die Besonderheit des Helikons zu verstehen, muss man zunächst die Unterschiede innerhalb der Familie der Blechblasinstrumente erläutern. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen Hörnern und Trompeten. Das Helikon gehört zur Familie der Hörner, da die Mensur konisch ist. Die Mensur wird anhand des Öffnungswinkels des Schalltrichters und der Öffnungslänge definiert. Vertreter der gegensätzlichen zylindrischen Mensur sind z. B. Trompete und Posaune. Die Tuba entstammt zwar der Trompetenfamilie, kann aber in den heute gebräuchlichen Bauformen nicht eindeutig einer bestimmten Familie zugeordnet werden. Das dem Helikon aufgrund der Bauform verwandte Sousaphon ist eher der zylindrischen Bauform mit dem charakteristischen grossen Stürze zuzuordnen. Zu spielen ist das Helikon normalerweise mit einem Horn-(Trichter-)Mundstück, heutzutage dürfte allerdings das wesentlich leichter zu spielende Kesselmundstück (wie bei Tuba und Sousaphon) verwendet werden.
Besonderheiten
Da das Helikon sich sehr früh weitet, müsste es in der klassischen Tuba-Wicklung ein sehr großes "Metallpaket" sein, das sich nicht mehr im Marschorchester tragen lässt, weil der Schwerpunkt zu weit vorn ist. Stattdessen hat man das Helikon so gebaut, dass die großen Resonanzabschnitte um den Spieler herum laufen, wie beim Sousaphon, jedoch in zwei bis drei Rundgängen, und der Schalltrichter nach vorn oder oben über der Schulter des Spielers liegt. Daher liegt der Schwerpunkt im Spieler und dieser kann leichter eine größere Strecke marschieren.
Verwendung
Aufgrund des großen Gewichtes sind Helikone jedoch mittlerweile gänzlich aus den Marschorchestern verschwunden. Obligatorisch wird das Helikon bei der Alpensinfonie von Richard Strauß, wenn man keine Alphörner zur Verfügung hat. Falls man bei der Instrumentierung auf historische Bezüge Rücksicht nimmt, so sei betont, dass das aus Amerika stammende Sousaphon das Helikon in Mitteleuropa teilweise verdrängt hat. Historisch gesehen bleibt es jedoch die klassisch-mitteleuropäische Marschtuba. So wird das Helikon z. B. bei Musikgruppen mit historischen Bezügen wie den badischen "Gälfüesslern" verwendet. Sein Klang, sein Ansprechen und seine Modulationsfähigkeit sind unverwechselbar "hornig". Allerdings wird der Klang maßgeblich durch das verwendete Mundstück beeinflusst, so dass ein Kesselmundstück den Klang an denjenigen der Tuba bzw. des Sousaphons annähert.