Zum Inhalt springen

Hardtwald (Karlsruhe)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Juli 2017 um 08:52 Uhr durch Sitacuisses (Diskussion | Beiträge) (Das ist jetzt nur noch chaotisch und schon wieder falsch. Hier geht es um den Wald. Geschichte Karlsruhes ist anderswo, und wenn du sie trotzdem hier reinschreiben willst, dann bitte sorgfältiger.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Der Hardtwald vom Weltraum aus gesehen

Der Hardtwald (der Name ist ein Pleonasmus, da die Spezifikationn „Hardt“ selber die Bedeutung Wald hat) ist ein historisches Waldgebiet in der Oberrheinebene zwischen Rastatt und Schwetzingen/Oftersheim, nördlich und südlich von Karlsruhe. Als größtes und bekanntestes Waldgebiet dieser Region wird nach ihm die Landschaft auf dem rechtsrheinischen Hochgestade als Hardt bezeichnet. Zahlreiche ortsansässige Unternehmen, Vereine, Schulen und Bauwerke tragen das Wort Hardt als Bestandteil im Namen. Seltener ist auch die Schreibweise Haardt zu lesen, was nicht zu Verwechslungen mit der linksrheinischen Haardt, einem Gebirgszug, führen sollte.

Nordhardt

Pfinz-Entlastungskanal

Nördlich von Karlsruhe ist der Hardtwald ein fast zusammenhängendes, ebenes und Naherholung bietendes Waldgebiet (Staatsforst). Der Hardtwald wird hier auch als die grüne Lunge von Karlsruhe bezeichnet. Durch seine Verlängerung in Form des Schlossgartens reicht die Grünzone bis in die Innenstadt von Karlsruhe. Damit fungiert der Hardtwald neben seiner Aufgabe als Wassergewinnungsgebiet auch als Frischluftschneise für die Stadt. Mitten im Waldgebiet wurde das Forschungszentrum Karlsruhe errichtet. Zum nördlichen Hardtwald gehört auch das Naturschutzgebiet Kohlplattenschlag. Die Nordhardt wird von Süd nach Nord vom Hirschkanal und von Ost nach West vom Pfinz-Entlastungskanal durchflossen.

Südhardt

Südlich von Karlsruhe reicht der Hardtwald bis nach Ötigheim.

Karlsruher Schloss zwischen Stadt und Wald 1721

Geschichte

Vor der Gründung der Stadt Karlsruhe war der Hardtwald ein zusammenhängendes Waldgebiet, durchquert von der Landstraße von Durlach nach Mühlburg, der heutigen Kaiserstraße. Nördlich der Landstraße ließ Markgraf Karl III. Wilhelm 1715 zunächst einen Jagdturm errichten, der im Zentrum eines Jagdsternes lag. Dessen 32 Wegstrahlen erschlossen den Hardtwald als Jagdrevier. Es folgte der Ausbau des Turmes zum Jagd- und Lustschloss, dem Karlsruher Schloss, und im September 1715 erließ Markgraf Karl III. Wilhelm den Privilegienbrief, mit dem Bürger zur Ansiedlung geworben wurden.[1] An den neun südlichen Strahlen des Wegesterns entstand die Stadt Karlsruhe. Mit deren Wachstum wurde im Laufe der Zeit immer mehr Waldfläche gerodet, zunächst im Süden der Residenz.

Im Zweiten Weltkrieg sollte durch den geheimen Bau einer Stadtattrappe (Tarnname „Venezuela“) mit dem bekannten Karlsruher Fächergrundriss im nördlichen Hardtwald zwischen Linkenheim, Friedrichstal und Blankenloch eine Zerstörung der Stadt verhindert werden, was jedoch ohne Erfolg blieb.[2][3]

Die Waldstadt entstand ab 1957 als Wohnsiedlung im Hardtwald.

Alleen

Feierabendverkehr auf der Friedrichstaler Allee

Die vom Karlsruher Schloss strahlenförmig schnurgerade durch den nördlichen Teil des Waldes führenden Wege werden „Alleen“ genannt. Die Bezeichnung steht hier für vom Bewuchs eingefasste Wege in den Waldschneisen und nicht für angepflanzte Baumreihen.[4] Die meisten Alleen führen zu Orten an den Rändern des Waldes und sind größtenteils gut ausgebaut, teils asphaltiert, teils sorgfältig geschottert. Sie bilden heute wichtige Verbindungen des Fahrradverkehrs im Großraum Karlsruhe.

Literatur

  • Patricia Blum (Hrsg.): Erlebnis Hardtwald. Der Traum in Grün. Braun, Karlsruhe 2004, ISBN 3-7650-8272-4.

Einzelnachweise

  1. Jutta Dresch: Das Schloss Karlsruhe – Baugeschichte und Stadtanlage. In: karlsruhe.de. Stadt Karlsruhe, abgerufen am 17. Juli 2017.
  2. Die Scheinanlage – ein zweites Karlsruhe im Hardtwald. Landesarchiv Baden-Württemberg, 8. April 2005, abgerufen am 29. Juli 2009.
  3. Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe – Bestand: S Umweltschutz Nr. 886. Landesarchiv Baden-Württemberg, abgerufen am 13. Juni 2011.
  4. Horst Schmidt: Alleen im Hardtwald. In: Patricia Blum: Erlebnis Hardtwald. G. Braun, Karlsruhe 2014, ISBN 3-7650-8272-4, S. 32–36.
Commons: Hardtwald (Karlsruhe) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 49° 3′ 40″ N, 8° 25′ 45″ O