Heller Sichelflügler
Heller Sichelflügler | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Drepana falcataria | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Der Helle Sichelflügler (Drepana falcataria) ist ein Schmetterling aus der Familie der Sichelflügler (Drepanidae).
Beschreibung
Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 27 bis 35 Millimetern. Sie haben hellbraune bzw. weißbraune bis rotbraune Vorderflügel, die ein feines regelmäßiges Muster und dunkle, feine Zackenbinden aufweisen. Sie haben einen dunklen Augenfleck in der Mitte und sind wie bei den meisten Sichelflüglern sichelförmig nach innen gebogen. Unter der Sichel bzw. am unteren Flügelrand tragen sie einen violette Schattierung. Unter dem Fleck und bis zur violetten Schattierung hin zeichnet sich eine deutlich dunkle, braune Binde ab. Die Hinterflügel sind ebenfalls hellbraun gefärbt, sind aber heller als die Vorderflügel. Ihre Musterung ist derer der Vorderflügel ähnlich aber nicht so kräftig. Bei den Weibchen sind die Hinterflügel weiß mit der gleichen dunklen Musterung.
Die Raupen werden ca. 20 Millimeter lang. Sie sind giftig grün gefärbt und haben einen breit braun gemusterten Rücken und Kopf, welcher auch gelbliche Querstreifen trägt. Ihr Hinterleib ist stark zu einem Zipfel verschmälert. Zwischen dem zweiten und fünften Segment sitzen am Rücken jeweils braune warzenartige Höckerpaare. Auf den grünen Partien wachsen vereinzelt dünne, weiße Haare. Auf den Braunen sind diese schwarz.
Vorkommen
Sie kommen in Mittel- und Nordeuropa, nach Süden bis zu den Pyrenäen und Mittelitalien, östlich bis zum Ural vor. Sie leben in lichten und feuchten Laubwäldern, mit Birken- und Erlenbeständen. Besonders bevorzugen sie Au- und Bruchwälder am Rande von Mooren, sie kommen aber auch in Parks und Gärten vor. Sie sind weit verbreitet und häufig. Sie fliegen in zwei, in günstigen Jahren mit einer unvollständigen dritten Generationen zwischen Ende April und Ende August. Die Flugzeiten der verschiedenen Generationen überschneiden sich. Es kommt auch vor, dass Falter im Oktober oder sogar November schlüpfen.
Nahrung der Raupen
Die Raupen ernähren sich vor allem von Schwarzerle (Alnus glutinosa) und Hängebirke (Betula pendula), sie kommen aber auch an anderen Laubbäumen vor. Sie bevorzugen junge Bäume.
Lebensweise
Die Tiere sitzen am Tag auf Blättern oder auf Baumstämmen und fliegen erst in der Nacht.
Entwicklung
Die Weibchen legen ihre Eier zu je bis zu 10 Stück aufgereiht auf die Oberseite von Blättern. Die Raupen knicken je ein Blatt um und spinnen die beiden Kanten fest und bilden dadurch eine schützende Behausung, in der sie sich am Tag verborgen halten. Wenn sie das Blatt größten Teils aufgefressen haben, wechseln sie zum nächsten und bauen eine neue Behausung. Wenn sie Gefahr wittern klopfen sie an die Innenseite der Behausung und erzeugen dadurch ein tickendes Geräusch. Sie verpuppen sich in ihrem Blatt, nachdem sie den Teil des Blattes bis auf eine oder zwei Verbindungen vom Rest des Blattes getrennt haben. Die frühe Generation schlüpft noch im selben Jahr, die späte fällt mit dem Blatt zu Boden, überwintert dort und schlüpft erst im nächsten Frühling.
Literatur
- Heiko Bellmann: Der Neue Kosmos Schmetterlingsführer, Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen, Frankh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 2003, ISBN 3-440-09330-1
- Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 4, Nachtfalter II (Bombycidae, Endromidae, Lemoniidae, Saturniidae, Sphingidae, Drepanidae, Notodontidae, Dilobidae, Lymantriidae, Ctenuchidae, Nolidae). Ulmer Verlag Stuttgart 1994. ISBN 3-800-13474-8
- Hans-Josef Weidemann, Jochen Köhler: Nachtfalter, Spinner und Schwärmer, Naturbuch-Verlag, Augsburg 1996, ISBN 3-894-40128-1