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Ansari X-Prize

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Der Ansari X-Prize (bis Mai 2004 X-Price) ist ein 1996 gestarteter Wettbewerb der amerikanischen X-Prize-Foundation. Der Ansari X-Prize soll den ersten erfolgreichen, privaten und bemannten (suborbitalen) Raumflug prämieren.

Entstehung des X-Prize

Die Idee für einen Preis hatten im Januar 1996 Peter Diamandis und sein Freund Gregg Maryniak in einem Speisesaal des Racquet Club am Kingshighway in St. Louis. Ralph Korte, Präsident der Korte Co., einer Konstruktionsfirma aus Highland, Ill., war der erste Mensch, der einen Scheck als Spende für ausgestellt hat. Weitere frühe Unterstützer waren Dr. William Danforth von der Washington University, Andrew Taylor von der Firma Enterprise Leasing's, Walter Metcalfe Jr. von der Firma Bryan Cave, Sam Fox von der Harbour Group, Doug King vom St. Louis Science Center, Hugh Scott, ehemaliger Präsident der Firma Clayton, nun Präsident der Firma Iota Group Inc und Steve Schankman von der Contemporary Group.

Ihre damaligen Spenden wurden eher dazu benötigt, die Basis für eine Gruppierung zu legen, die heute mehr als 100 Mitglieder hat. Sie sind auch unter den Namen The New Spirit of St. Louis bekannt und gründeten ihren Club in genau dem selben Speisesaal wo der Orteig-Preis ausgeschrieben wurde, der Chatles Lindbergh dazu animierte, über den Atlantik zu fliegen.

Zweck des Wettbewerbes

Der Wettbewerb dient zur Förderung der Weltraumindustrie im privaten Sektor - Bewerber, die von einer Regierung unterstützt werden, sind nicht zugelassen. Ziel ist es zu zeigen, dass Weltraumflüge für Firmen und Privatpersonen zugänglich und erschwinglich sind und die Möglichkeit des Weltraumtourismus auszuloten. Es sollen kreative Ideen angetrieben werden, die auch einer Verbilligung der derzeitigen ziemlich teuren Spaceshuttle-Flüge helfen würde.

Damals wie heute gaben die Erfinder mehr Geld für ihre Projekte aus, als das Preisgeld decken kann. Ansporn sind unter anderem Enthusiasmus, aber auch Aussicht auf Ruhm.

Was müssen die Teilnehmer tun, um den Preis zu gewinnen?

Derjenige, der es schafft, bis 2005 ein Raumschiff zu starten, das drei Personen auf eine Höhe von 100 Kilometer und sicher wieder zurück zur Erde befördern kann, gewinnt 10 Millionen Dollar. Eine Schwierigkeit besteht darin, dass dieser Vorgang innerhalb von zwei Wochen mit dem gleichen Vehikel wiederholt werden muss. Herkömmliche Raketen sind nicht wiederverwendbar und haben deshalb keine Chance auf den Ansari X-Prize. Weiterhin darf der Flug die Passagiere nicht mehr als 100.000 US-Dollar kosten.

Insgesamt bewerben sich 27 Teams aus sieben Staaten um den X-Prize. Wird er nicht bis zum 01.01.2005 gewonnen, verfällt er. In Zukunft soll jedes Jahr ein zweiwöchiger X PRIZE CUP stattfinden. Die Teilnehmer kommen überwiegend aus den USA, daneben auch aus Großbritannien, Kanada, Argentinien, Russland, Rumänien (Mitglieder der Aeronautics and Cosmonautics Romanian Association arbeiten an einer Rakete) und Israel.

Am 5. Mai 2004 wurde der X-Price umbenannt in Ansari X-Price um damit eine Multimillionen-Dollarspende der iranischen Unternehmer Anousheh Ansari und seinem Halbbruder Amir Ansari zu würdigen. Weitere Großspenden stammen unter anderem von der First USA Bank, James Smith McDonnell (1899-1980, McDonnell Douglas) und Tom Clancy.

Aktueller Stand des Wettbewerbs nach dem Flug von SpaceShipOne

Am 21. Juni 2004 stellte das bemannte SpaceShipOne mit 100 Kilometern Flughöhe einen Höhenrekord für private Raumschiffe auf. Damit ist es einer der Favoriten auf den X-Prize. Später in 2004 sollen zwei Flüge folgen, mit denen der X-Prize sicher geholt werden soll.

Am 27. Juli 2004 teilte Peter Diamandis, der Präsident der X-Prize Foundation mit, dass zwei, möglicherweise drei konkurierende Teams in Kürze ebenfalls Testflüge angekündigt hätten. Allgemein gelten aber die meisten der 27 Bewerber als chanchenlos.

Ebenfalls am 27. Juli 2004 teilt die Firma Armadillo Aerospace, ein weiterer ernstzunehmender Mitbewerber mit, das man noch in diesem Jahr das Raumschiff fertigstellen will, aber indirekt war aus dem Pressetext zu entnehmen, das man sich so gut wie geschlagen gibt.

Am 28. Juli 2004 wies die Firma Space Adventures nochmal auf das die russische Konkurrenz zu SpaceShipOne hin. Dabei handelt es sich um ein Flugzeug namens Cosmopolis XXI, das vom Moskauer Konstrukteursbüro Mjasischtschew mit finanzieller Unterstützung des US-Unternehmens Space Adventures entwickelt wurde. Ein Prototyp war 2002 auf dem Moskauer Aerosalon zu sehen gewesen. Wie SpaceShipOne werde Cosmopolis XXI mit einem Trägerflugzeug in 17 Kilometer Höhe gebracht und ausgeklinkt. Dann setze es mit einem Raketentriebwerk den Flug an den Rand des Weltraums fort. Als Trägermaschine diene eine zweimotorige M-55 Geofisika, die normalerweise für Umweltbeobachtungen eingesetzt wird.