Quantenteleportation
Als Quantenteleportation wird das von Anton Zeilinger 1997 erstmals mit Photonen durchgeführte Experiment bezeichnet, welches Informationen über eine sofortige (bzw. instantane) Zustandsänderung miteinander verschränkter Quanten überträgt. Dieser Effekt wird technisch in der Quantenkryptographie benutzt.
Verschränkt sind allerdings nicht „Quanten“, sondern nach der Quantentheorie die Zustände der lokalen Systeme (in einem nichtlokalen Gesamtzustand). Insofern wird hier auch nichts portiert. Vielmehr muss der zu portierende Zustand als Komponente des verschränkten Zustands vor dem Experiment sorgfältig präpariert werden. Die Interpretation der „Informationsübertragung“ ist daher umstritten. Sie kann entweder als ein superluminaler Kollaps der Wellenfunktion oder als dessen Verzweigung in unterschiedliche „Welten“ verstanden werden (siehe Everett-Interpretation) – keinesfalls aber als eine reine Übertragung von Information.
Im Jahre 2004 gelang es zwei Arbeitsgruppen (Universität Innsbruck und NIST in Boulder, Colorado) erstmals Quantenteleportation mit Atomen, genauer mit Ionen durchzuführen.
- M. Riebe et al., Nature, 429, 734 (2004)
- M. D. Barret et al., Nature, 429, 737 (2004)
Ebenfalls im Jahr 2004 gelang es dem Wiener Forscher Rupert Ursin zusammen mit einigen Kollegen erstmals außerhalb des Labors ein Photon zu teleportieren. Sie überbrückten eine Strecke von 600 m unter der Donau entlang.
Siehe auch
EPR-Effekt, Fernwirkung, Teleportation
Literatur
- Ursin et al. Quantum Teleportation across the Danube, Nature, 430, 849 (2004).