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Bayerischer Rundfunk

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 Landesrundfunkanstalt der ARD

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Der Bayerische Rundfunk (BR) ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts (Landesrundfunkanstalt) für den Freistaat Bayern mit Sitz in München.

Der BR ist Mitglied der ARD.

Gesetzliche Grundlagen

Als Anstalt öffentlichen Rechts bedarf der Bayerische Rundfunk einer gesetzlichen Grundlage, in der Programmauftrag, Programmgrundsätze und interne Organisation festgelegt sind. Das Bayerischen Rundfunkgesetz, das diese gesetzliche Grundlage bildet, gilt seit 1948. Zuletzt wurde es 1993 umfassend novelliert und den aktuellen medienpolitischen Bedürfnissen angepasst.

Das Rundfunkgesetz wird ergänzt durch den Rundfunkstaatsvertrag, der das Verhältnis von öffentlich-rechtlichen und privatem Rundfunk im dualen Rundfunksystem regelt und der grundlegende Bestimmungen vor allem zur Finanzierung enthält.

Ebenso wichtig für die Arbeit des Bayerischen Rundfunks ist die Kooperation im föderalen Verbund der ARD, der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, der neben dem Bayerischen Rundfunk noch acht weitere Landesrundfunkanstalten und die Deutsche Welle angehören.

Abgerundet wird die Sammlung durch die relevanten europäischen Rechtsgrundlagen sowie den Mediendienste-Staatsvertrag, der Bestimmungen für das Online-Angebot des Bayerischen Rundfunks enthält.

Finanzierung des Bayerischen Rundfunks

Die Rundfunkgebühren für Radio und Fernsehen betragen ab dem 1. April 2005 monatlich 17,03 Euro. Wer sich nur für Radioempfang anmeldet, zahlt 5,52 Euro.

Der Bayerische Rundfunk finanziert sich zu 84 Prozent aus Gebühren und zu 13 Prozent aus sonstigen Einnahmen (z.B. Einnahmen aus Konzessionen, gewerblichen Schutzrechten, etc., Einnahmen aus Sach- und Finanzanlagen) und zu 3 Prozent aus Werbung.

60 Prozent der Rundfunkgebühren fließen in die Fernsehprogramme, 28 Prozent in die Hörfunkprogramme, 8 Prozent in die Technik und 4 Prozent in die Verwaltung.

Sendungen

Vom BR produzierte Sendungen sind u.a.:

Werbung im Bayerischen Rundfunk

Im Bayerischen Fernsehen darf, wie in allen dritten Fernsehprogrammen sowie den Programmen ARTE, 3Sat, Kinderkanal, Phoenix und BR-alpha überhaupt keine Werbung stattfinden.

Sendungs-Sponsoring gilt in diesem Zusammenhang nicht als Werbung und ist daher auch außerhalb der Werbezeitbeschränkung zulässig.

Studios des BR

Der BR unterhält neben dem Hauptfunkhaus in München Vorlage:Koordinate Text Artikel und Studios in Freimann und Unterföhring noch ein Fernseh- und Hörfunk-Studio in Nürnberg ("Studio Franken") [1] sowie Studios in Würzburg ("Regionalstudio Mainfranken") und Regensburg ("Regionalstudio Ostbayern"). Außerdem gibt es Regionalstudios für den Hörfunk in Augsburg, Kempten, Traunstein und Bayreuth.

Programme des BR

Der BR veranstaltet alleine oder in Zusammenarbeit mit anderen Rundfunk- bzw. Fernsehanstalten derzeit folgende Fernseh- und Hörfunkprogramme:

Fernsehen

Hörfunk

  • Bayern 1 - Massenprogramm für eher ältere Menschen, meistgehörter Sender in Bayern
  • Bayern 2 Radio - Kulturradio, Vollprogramm
  • Bayern 3 - Popwelle, Massenprogramm für eher jüngere Menschen
  • Bayern 4 Klassik - Klassische Musik
  • B5 aktuell - Nachrichten non-stop (Nachrichten oder Infoblock alle 15 Minuten)

Über DAB, DVB-S und über Streaming http://www.br-online.de/digitalradio ausgestrahlt werden:

  • Bayern Mobil
    • Im ersten digitalen Verkehrssender Deutschlands gibt es überwiegend Musik zu hören. Daneben gibt es Zusatzinfos wie Musiktitel, Wetter, Abflugzeiten von den Flughäfen. Zu jeder vollen Stunde werden Nachrichten und Wetter von Bayern 3 sowie die aktuellen Bayern Mobil-Verkehrsmeldungen gesendet. Sendebetrieb ist von 7.00 bis 22.30 Uhr, an sieben Tagen pro Woche.
  • Das Modul
    • Das Modul sendet Musik für ein junges Publikum. "Non-stop" wird wörtlich genommen: Kein Moderator funkt dazwischen, wenn der Computer die Musikfarben wechselt. Morgens laufen internationale Hits, abends Dance und Hiphop. Jede Woche stellen Musikredakteure die Module neu zusammen. Die "Playlists" sind immer zwei Stunden lang, die Bandbreite der 20 bis 30 Titel reicht vom Klassiker bis zum neuesten Geheimtipp. Es gibt 24 Stunden non-stop Musik in sechs verschiedenen Modulen: von Alternative über Hiphop, von Dance bis Dub, vom Hit- bis zum Chillout-Modul.
    • Ausbau zum Jugendfunk geplant Der BR ist im Moment noch die einzige öffentlich-rechtliche Anstalt im deutschsprachigen Raum ohne eigene Jugendwelle. Nach den Worten des BR-Intendanten Thomas Gruber will der BR diese Lücke nun schließen und ein Jugendradio ausstrahlen. Noch nicht ganz sicher ist, auf welchen Frequenzen dieser Sender ausgestrahlt werden könnte. Eine Situation wie in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz oder Mitteldeutschland will man eigentlich vermeiden. Dort haben die Jugendsender nur wenige, schwache UKW-Frequenzen in wenigen Städten. Ursprünglich hieß es könnte das flächendeckende Sendernetz von Bayern 4 Klassik für die Jugendwelle verwendet werden. Der Klassiksender wäre dann nur noch via DAB zu empfangen. Ein solcher Schritt dürfte aber nicht ohne großen Widerstand durchzusetzen sein. Mittlerweile sicherte Gruber in einem Interview zu, dass die Bayern 4-Frequenzen erhalten bleiben.
    • "Das Modul" soll nun nach und nach zum Vollsender mit Moderation ausgebaut werden. Ausgestrahlt wird es vorerst aber nur im Internet und via DAB.

"Klangkörper" des BR

Der BR verfügt über drei eigene Klangkörper:

Sendeanlagen

Sonstige bemerkenswerte Anlagen

Der Bayerische Rundfunk besitzt zur Versorgung des Senderstandorts Grünten eine Luftseilbahn.

Geschichte

Intendanten des BR seit 1945
Vorlage:Zeitleiste BR-Intendanten

1922 wurde in München die "Deutsche Stunde in Bayern. Gesellschaft für drahtlose Belehrung und Unterhaltung mbH" gegründet, welche am 30. März 1924 mit der Ausstrahlung ihrer ersten Rundfunksendung das Rundfunkzeitalter in Bayern einläutete. Am 2. August 1924 nahm der Nebensender Nürnberg und am 1. September 1927 der Nebensender Augsburg seinen Betrieb auf. Am 15. Dezember 1930 wurde die Deutsche Stunde in Bayern in "Bayerische Rundfunk GmbH" umbenannt.

1934 wurde die Bayerische Rundfunk GmbH gezwungen, der deutschen Reichsrundfunkgesellschaft beizutreten. Sie gehörte nunmehr als "Reichssender München" zum späteren Großdeutschen Rundfunk. Am 10. Juli 1936 wurde der Nebensender Bayreuth eröffnet.

Im Nachkriegsdeutschland gründete die US-amerikanische Besatzungsmacht 1945 den Sender "Radio München", der am 12. Mai 1945 seine erste Sendung ausstrahlte.

1949 wurde "Radio München" in deutsche Hände übergeben und als "Bayerischer Rundfunk" eine "Anstalt des öffentlichen Rechts" für das Bundesland Bayern. Im gleichen Jahr sendet der BR sein Programm erstmals über UKW. Es war der erste UKW-Sender Europas.

1950 war der BR Gründungsmitglied der ARD, die am 5. August in München gegründet wurde. Bis dahin sendete der BR nur ein Hörfunkprogramm, das spätere Bayern 1. Im gleichen Jahr startete der Sender mit seinem zweiten Hörfunkprogramm BR 2 bzw. Bayern 2, das bis 1957 aus Nürnberg sendete. 1954 sendete der BR erstmals ein eigenes Regionalprogramm für Bayern innerhalb des ARD-Programms. Dennoch steht der Bayerische Rundfunk bis heute in der Kritik, zentralistisch ein auf Oberbayern ausgerichtetes Programm auszustrahlen und insbesondere Franken nicht angemessen zu berücksichtigen.

1958 übernahm der Journalist Dr. Wilhelm Sandfuchs die Abteilung Kirchenfunk des BR. Er baute ihn bis zu seiner Pensionierung 1978 immer weiter aus. Unter seiner Leitung übernahm der BR für die gesamte ARD die Berichterstattung über die Päpste in Rom.

1960 sendete der BR erstmals Regionalprogramme im Hörfunk für Franken, Altbayern und Schwaben. Die Regionalprogramme wurden 1973 (für Ostbayern) und 1977 (für Mainfranken) erweitert. Am 1. November 1964 startete das 3. Hörfunkprogramm Bayern 3, zunächst als Gastarbeiterprogramm, das ab 1. April 1981 jedoch zur Service- und Popwelle ausgebaut wurde.

Am 4. Oktober 1984 startete das 4. Hörfunkprogramm Bayern 4 Klassik, das ein Jahr später zum Vollprogramm ausgebaut wurde. In allen vier Hörfunkprogrammen wurde 1989 das Radio-Daten-System (RDS) eingeführt.

Als letztes Hörfunkprogramme startete am 6. Mai 1991 das Nachrichtenprogramm B 5 aktuell.

Seit 1. Juli 1998 werden die Hörfunkprogramme Bayern 2 Radio, Bayern 4 Klassik, Bayern 3 und B 5 aktuell über DAB im Regelbetrieb ausgestrahlt. 2003 wurde die DAB-Abstrahlung von Bayern 2 und Bayern 3 zugunsten der neuen Angebote "Das Modul", "BR Traffic News", "BR Info" und "BR Business" vorerst eingestellt.


BR-Fernsehen


Am 22. September 1964 startete der BR als erste Anstalt der ARD mit der Ausstrahlung eines eigenen "Dritten Fernsehprogramms", zunächst als "Studienprogramm", später Bayerisches Fernsehen, das seit 1978 ein Vollprogramm ist und zwischenzeitlich auch über Satellit in nahezu ganz Europa zu empfangen ist.


Die am 1.Oktober 1979 eingeführte Rundschau (BR) wurde schrittweise zum Flaggschiff des Senders ausgebaut und in den Jahren 1991 und 1996 um die Formate Rundschau Magazin und Rundschau Nachtausgabe erweitert. Damit ist der Bayerische Rundfunk der einzige ARD-Sender neben dem mdr, der die 20 Uhr-Tagesschau nicht sendet.

Am 22. Mai 1986 blendet sich der Bayerische Rundfunk aus der laufenden Sendung Scheibenwischer aus, weil der Fernsehdirektor "nicht gemeinschaftsverträgliche Elemente" darin sah. Dies ruft deutschlandweite Proteste hervor.

Auf dem Unterträger des "Bayerischen Fernsehens" startete am 1. September 1986 der regionale Videotext-Dienst des BR unter der Bezeichnung Bayerntext.

Am 7. Januar 1998 startete der BR seinen Fernseh-Bildungskanal BR alpha über Satellit.

Kritik

Kritiker werfen v.a. dem Bayerischen Fernsehen übertriebene Heimattümelei, eine zu konservative Grundausrichtung und Parteilichkeit zu Gunsten der CSU vor. In der Vergangenheit kam es vor, dass das Fernsehen sich bei bestimmten Sendungen ("Scheibenwischer") aus dem ARD-Programm ausklinkte. Solche Fälle sind allerdings lange nicht mehr vorgekommen. Einigen Sendungen wie der "Rundschau" kann man wohl eine gewisse Nähe zu konservativen Positionen nicht absprechen. Andererseits gibt es im BR auch kritische Sendungen wie etwa quer. Beim Scheibenwischer in der ARD handelt es sich inzwischen um eine Koproduktion des BR mit dem RBB, ohne daß sich dabei die politische Schärfe merklich reduziert hätte.

Kurioses

  • Das Pausenzeichen des BR war das Motiv des Volkslieds Solang der Alte Peter. Die Melodie ist das akustische Markenzeichen des BR und taucht zum Beispiel immer noch im Verkehrs-Jingle von Bayern3 auf. Die namensgebende Kirche Sankt Peter (München) wurde im Krieg schwer beschädigt. Solange die Kirche noch nicht wieder aufgebaut war, ließ der BR immer den letzten Ton der Melodie weg. Erst am 28. Oktober 1951, als die Kirche vollständig wiederhergestellt war, spielte der BR das Pausenzeichen ganz. In der ursprünglichen Fassung besingt das Lied allerdings keine Münchner Kirche, sondern den Wiener Stephansdom.
  • Der BR ist die einzige ARD-Anstalt, in der es eine Bergsteiger-Redaktion gibt.
  • Der BR ist - neben dem Deutschlandfunk (Köln, dem DeutschlandRadio Kultur (Berlin, ehedem RIAS) und dem Österreichischen Rundfunk (ORF) der einzige öffentlich-rechtliche Sender im deutschsprachigen Raum, der bis heute kein eigenes, ausschließliches Jugendprogramm besitzt, sondern nur die Jugendsendungen "Radio Mikro" am Nachmittag, für Kinder und die Sendung Zündfunk am Abend.für Jugendliche und junge Erwachsene, die beide im Programm Bayern 2 ausgestrahlt werden.

Live-Streams

Die Live-Streams schaltet sich nach 35 Minuten automatisch ab, um ungenutzte Dauer-Live-Streams zu kappen. Damit ist gewährleistet, dass auch in Zukunft jeder jederzeit die Live-Streams des Bayerischen Rundfunks hören kann, auch wenn nach 35 Minuten der Player neu gestartet werden muss.

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