Zgorzelec
Zgorzelec (Aussprache etwa wie "Sgorscheletz") ist die polnische Nachbarstadt von Görlitz am östlichen Ufer der Neiße im polnischen Teil der Oberlausitz. Die administrativ zum Powiat Zgorzelecki in der Woiwodschaft Niederschlesien gehörende Kommune hat 36.300 Einwohner. In Zgorzelec befinden sich drei Grenzübergänge: Autobahn und Eisenbahn, jeweils Strecke Dresden-Breslau sowie ein Straßenübergang im Zentrum der Stadt (Straße Richtung Lauban). Eine neue Fußgängerbrücke, die direkt in die Altstadt von Görlitz führen wird, ist im Bau.
Geographische Lage: 209 m über NN (51°09' N, 15°01' O)
Bauten
- Wohnhaus Jakob Böhmes direkt am Neißeufer.
- Oberlausitzer Ruhmeshalle (zur Erinnerung an die Kaiser Wilhelm I. und Friedrich III.), heute Kulturhaus der Stadt Zgorzelec.
Geschichte
Das heutige Zgorzelec war bis 1945 eine östlich der Neiße gelegene Vorstadt von Görlitz. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs übergab die Rote Armee die Verwaltung der östlichen Görlitzer Stadtteile sehr bald an die polnischen Behörden und die bis dahin noch nicht geflohenen Bewohner wurden in die Sowjetische Besatzungszone vertrieben. Zunächst war unklar, ob die Stadthälfte endgültig an die polnische Republik angeschlossen werden würde. Deshalb kamen in den ersten Monaten und Jahren nach 1945 kaum Polen, um sich hier anzusiedeln. Stattdessen wurden in der Stadt Ende der Vierziger Jahre vorübergehend 15.000 griechische Bürgerkriegsflüchtlinge untergebracht. Die Oder-Neiße-Grenze wurde am 6. Juni 1950 durch den zwischen der DDR und Polen geschlossenen Görlitzer Vertrag dauerhaft festgelegt. Danach begann die eigentliche Entwicklung der polnischen Stadt Zgorzelec.
Gemeinde
Die Gmina (Großgemeinde) Zgorzelec umfaßt ein Territorium von 136 km² und hat 7080 Einwohner. Zu ihr gehören folgende 15 Orte:
- Gronów (Gruna)
- Jędrzychowice (Hennersdorf)
- Jerzmanki (Hermsdorf)
- Kostrzyna (Trattlau)
- Koźlice (Köslitz)
- Koźmin (Kosma)
- Niedów (Nieda, 1937-45 Wolfsberg/Niederschlesien)
- Osiek Łużycki (Wendisch Ossig, 1937-45 Warnsdorf/Niederschlesien)
- Przesieczany (Hohkirch)
- Radomierzyce (Radmeritz)
- Trójca (Troitschendorf)
- Ujazd (Moys)
- Łagów (Leopoldshain)
- Łomnice (Lomnitz)
- Żarska Wieś (Sohr-Neundorf, 1937-45 Florsdorf)
Die Stadt Zgorzelec ist nicht Teil der Gmina Zgorzelec, sondern bildet eine eigenständige Stadtgemeinde (Miasto).
Weblink
Literatur
- Hugo Weczerka, Handbuch der historischen Stätten. Schlesien, Stuttgart 1977, S.138 (Art. Ost-Görlitz)