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Umm Ruweim

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Das Bauwerk Umm Ruweim 1, im Hintergrund das Wadi Abu Dom

Umm Ruweim bezeichnet zwei Ruinenstätten im heutigen Sudan, die etwas südlich des 4. Nil-Katarakts im Wadi Abu Dom liegen.

Hier konnten zwei Gebäude der spät- bis postmeroitischen Zeit (ca. 300 n. Chr.) dokumentiert werden. Die als Umm Ruweim 1 bezeichnete Anlage ist etwa 50 × 50 Meter groß und hat insgesamt vier Tore, einen in der Mitte jeder Seite. An Innenseite der Außenmauer finden sich eine Reihe von Räumen. Innerhalb dieser Eingrenzung befand sich eine zweite ähnliche Anlage, jedoch nur mit einem einzelnen, einfachen Durchgang im Osten. Im Zentrum befand sich schließlich ein einzelnes Gebäude. Eine zweite einfachere Anlage liegt südöstlich etwa 400 Meter davon entfernt und wird als Umm Ruweim 2 bezeichnet. Heute besteht sie nur noch aus einer Umfassungsmauer, ursprünglich besaß sie jedoch eine Innenbebauung ähnlich wie Umm Ruweim 1 (allerdings nicht aus Stein, sondern aus Lehmziegeln).[1] Etwas südlich von Umm Ruweim 1 befindet sich ein weiteres, wesentlich kleineres Steingebäude, Umm Ruweim 3.[2] Die Funktion dieser Gebäude ist nicht sicher. Sowohl eine militärische Funktion als auch die Rolle als befestige Brunnenstation (Hydreuma) oder Karawansereien wurden diskutiert, jedoch mittlerweile wieder verworfen.

In der Nähe der Anlagen befinden sich kleine Friedhöfe, die teilweise ausgegraben wurden.

Im Rahmen eines seit 2009 laufenden Surveys im Wadi Abu Dom dokumentiert Angelika Lohwasser (Universität Münster) seit 2011 die Ruinen von Umm Ruweim.

Literatur

  • H. N. Chittick: An Exploratory Journey in the Bayuda Region. In: Kush. 3, 1955 S. 86-92, besonders S. 88
  • D. Eigner, T. Karberg: W.A.D.I. 2011: Die Bauaufnahme von Umm Ruweim. In: Mitteilungen der Sudanarchäologischen Gesellschaft zu Berlin e. V. (MittSAG) Heft 22, 2011, S. 69–84.
  • J. Helmbold-Doyé: Die Keramik aus Umm Ruweim I. In: MittSAG- Heft 22, 2011, S. 85-88.
  • Ossama el-Nur, Hassan Bandi: The Potential of the IVth Cataract Archaeological Project I: Mound-Graves at Umm Ruweim and Khor al-Greyn. In: Hommages à Jean Leclant. Volume 2: Nubie, Soudan, Éthiopie. Contributions réunies par Catherine Berger, Gisèle Clerc et Nicolas Grimal, Le Caire, Institut Français d'Archéologie Orientale, 1994 = Bibliothèque d'étude, 106/1-4, ISBN 2-7247-0134-8, S. 323–331.

Einzelnachweise

  1. D. Eigner, T. Karberg: W.A.D.I. 2012 - Die Großbauten Umm Ruweim 2, Quweib und Umm Khafour im unteren Wadi Abu Dom. In: MittSAG Heft 23, 2012, S. 47-60.
  2. D. Eigner, T. Karberg: W.A.D.I. 2013 – Die Bauaufnahme der Ruinen von El Tuweina, S. 57-58. In: MittSAG Heft 24, 2013, S. 51-58

Koordinaten: 18° 24′ 38″ N, 31° 59′ 25″ O