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Estland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Flagge Estlands

Wappen Estlands

(Details) (Details)
Amtssprache Estnisch
Hauptstadt Tallinn
Präsident Arnold Rüütel
Premierminister Juhan Parts
Fläche 45.227 km²
Einwohnerzahl 1,4 Mio.
Bevölkerungsdichte 31 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit 20. August 1991
Währung Estnische Krone
Zeitzone UTC+2
Nationalhymne Mu isamaa, mu õnn ja rõõm
Kfz-Kennzeichen EST
Internet-TLD .ee
Vorwahl +372
Lage Estlands in Europa
Karte von Estland

Die Republik Estland (estnisch amtlich Eesti Vabariik, engl. Estonia) ist ein baltischer Staat in Nordosteuropa. Seit dem 1. Mai 2004 ist es Mitglied der Europäischen Union. Estland grenzt an Lettland und an Russland sowie an die Ostsee. Über die Ostsee hinweg bestehen enge Bindungen nach Finnland. Das Land ist flächenmäßig etwas kleiner als Niedersachsen und etwas größer als die Schweiz.

Bevölkerung

Nach einer auf Selbstzuordnung beruhenden amtlichen Erhebung vom Oktober 2002 waren

24 Prozent der Bevölkerung sind Mitglieder von Kirchen oder religiösen Gruppierungen, darunter:

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Estlands

Estland stand bis zum Ende des Nordischen Krieges unter schwedischer Herrschaft (die letzten schwedischsprachigen Bewöhner wurden während der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg nach Schweden repatriiert). Während des Zerfalls des Russischen Reiches im Verlauf der Oktoberrevolution erlangte Estland seine Unabhängigkeit. Im Juni 1940 wurde das Land von der Sowjetunion besetzt, einen Monat später die Estnische Sozialistische Sowjetrepublik ausgerufen. Im August 1940 wurde Estland in die Sowjetunion einverleibt. Die sowjetische ökonomische Politik ruinierte die Wirtschaft und Terror verängstigte die Bevölkerung. Von 1941 bis 1944 war das Land deutsch besetzt und litt nun als Teil des Generalkommissariats Ostland unter der der Genozid-Politik des 'Dritten Reiches'. Nach der erneuten Besetzung durch die Rote Armee im Herbst 1944 setzte erneut sowjetischer Terror ein, der in einer Massendeportation und der Zwangskollektivierung der Landwirtschaft 1949 gipfelte. Nach dem Tode Stalins 1953 setzte eine allmähliche Entstalinisierung ein und die Bevölkerung passte sich an die neuen Verhältnisse an. Estland wurde zur sowjetischen Musterrepublik, ohne dass der Wille zur Unabhängigkeit abstarb.

Im August 1991 wurde Estland wieder unabhängig. Es wurde am 2. April 2004 NATO-Mitglied. Die estnische Bevölkerung befürwortete am 14. September 2003 in einem Referendum den Beitritt in die Europäische Union. Am 1. Mai 2004 wurde daraufhin Estland in die EU aufgenommen.

Geographie

Flora und Fauna

Neben Hirschen, Rehen und Füchsen kommen auch Elche, Biber, Marder und vereinzelt Rentiere vor.

Wirtschaft und Verkehr

Wirtschaft

Nach skandinavischem Vorbild organisierte Estland nach dem Fall der Mauer sein Gemeinwesen völlig um: wenig Hierarchien, viel Transparenz der staatlichen Organe, moderne Kommunikationstechnik. Dies hat sich offenbar schnell bezahlt gemacht:

Das BIP 2002 betrug 6,8 Mrd. , das Wirtschaftswachstum betrug 5,8 %, die Inflationsrate 3,6 %. Vorherrschender Industriezweig ist die Nahrungsmittel- und Elektroindustrie.

In E-Stonia kam es in nur wenigen Jahren zu einer wahren elektronischen Revolution: 74 % der Bevölkerung haben ein Mobiltelefon (2004) und per Gesetz garantiert Estland den Zugang ins Internet, indem es öffentliche Internetstellen eingerichtet hat, die die Bürger kostenfrei nutzen können. Bedeutung haben außerdem die Hochseefischerei und die Möbelherstellung. Wichtigste Wirtschaftspartner sind die nordeuropäischen Länder, insbesondere das benachbarte Finnland.

Verkehr

Das Verkehrsnetz ist gut ausgebaut. Straße und Schifffahrt auf der Ostsee spielen die wichtigste Rolle, im Güterverkehr zudem auch die Eisenbahn in Form der Gesellschaft Eesti Raudtee. Hochseehäfen befinden sich in Tallinn und Pärnu. Von Süden nach Norden wird das Land von der Via Baltica durchquert. Am 28. September 1994 sank die estnische Fähre Estonia vor der Küste Finnlands auf der Überfahrt nach Stockholm, nachden die Bugklappe auf hoher See abbrach. Bei dem Unglück starben 852 Menschen.

Siehe auch: Tourismus im Baltikum

Kultur

Bedeutend ist seit alters her die Universität Tartu als einzige Volluniversität neben mehreren anderen Fachhochschulen und Hochschulen.

Die estnische Kultur orientiert sich wegen der Sprachnähe des Estnischen zum Finnischen stark an Finnland und wird sehr von Skandinavien aus beeinflusst. Das estnische Nationalepos ist der Kalevipoeg.

Musik

Weltweit bekannt ist Arvo Pärt, ein zeitgenössischer Komponist moderner Klassik.

Estland ist momentan auch sehr erfolgreich mit Akts wie Eda-Ines Etti und Vanilla Ninja in der europäischen Pop-Kultur integriert. Estland hat auch beachtliche Erfolge beim Eurovision Song Contest gelandet, und das Mega-Ereigniss 2001 sogar nach Estland geholt (Eurovision Song Contest 2001).

Abstimmung zur EU- Mitgliedschaft am 14. September 2003:

Wahlbeteiligung: 64%

Ja 66,9%
Nein 33,1%

Ergebnisse der Europawahlen 2004

Wahlbeteiligung: 26,89%

Partei % Sitze
Sozialdemokraten 36,8 3
Zentrumspartei 17,5 1
Reformpartei 2,2 1
Pro Patria Union 10,5 1

(Patria = lat. Vaterland)

Städte