Landau in der Pfalz
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Landkreis: | Kreisfreie Stadt |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 142 m ü. NN |
Fläche: | 82,94 km² |
Einwohner: | 41.950 (31. Oktober 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 506 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 76801–76829 (alt: 6740) |
Vorwahl: | 06341 |
Kfz-Kennzeichen: | LD |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 13 000 |
Stadtgliederung: | 7 Ortsteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktstraße 50 76829 Landau in der Pfalz |
Website: | Stadt Landau |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Dr. Christof Wolff (CDU) |
Landau in der Pfalz ist eine kreisfreie Stadt sowie Sitz des Landkreises Südliche Weinstraße im Bundesland Rheinland-Pfalz in Deutschland.
Geografie
Geografische Lage
Die Stadt liegt in der Oberrheinischen Tiefebene am Rande des Pfälzerwaldes.
Stadtgliederung
Zu den Stadtteilen zählen neben der eigentlichen Stadt mit dem Neubaugebiet Horst: Arzheim, Dammheim, Godramstein, Mörlheim, Mörzheim, Nußdorf, Queichheim und Wollmesheim.
- Mörlheim zählt 1017 Einwohner (Stand 1999). Es wurde im Jahr 800 erstmals urkundlich erwähnt. 1937 wurde Mörlheim nach Landau eingemeindet.
- Queichheim wurde vermutlich von einem Franken namens Cogich, Cogin oder Cogo gegründet, da in alten Handschriften der Abtei Weißenburg aus dem 7. Jahrhundert stets von einem Cogichheim oder Cogisheim die Rede ist. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit war mit dieser Bezeichnung das heutige Queichheim gemeint. Funde von Steinsärgen die beim Aushub der Baugrube für die heutige evangelische Kirche im Jahr 1769 gemacht wurden, lassen auf eine Besiedlung in der Merowingerzeit (7.-8. Jahrhundert) schließen. Später mag sich der obengenannte Name, der den Bewohnern ohne Bedeutung war, in Queichheim (Dorf an der Queich) umgewandelt haben. In der ältesten Urkunde ist die Schenkung der bei Queichheim gelegenen Daumühlen durch den Bischof Guntram von Speyer an das Kloster Hördt verzeichnet. Hundert Jahre später hatte ein Diether von Queichheim im Ort eine Burg. Bis 1274 gehörte das im Entstehen begriffene Landau zur Pfarrei Queichheim. Seit 1937 ist Queichheim zusammen mit Mörlheim ein Stadtteil Landaus. Zu Beginn des Jahres 2004 zählt Queichheim rund 3.100 Einwohner.
- Wollmesheim wurde 1972 eingemeindet und liegt westlich von Landau.
Geschichte
1274 bekam Landau die Stadtrechte von König Rudolf I. von Habsburg. Derselbe erhob die Stadt 1291 in den Rang einer Reichsstadt. 1324 wurde die Reichsstadt an den Bischof von Speyer verpfändet. Erst 1511 wurde es durch Kaiser Maximilian I. wieder ausgelöst und der Vogtei Hagenau unterstellt. 1521 trat Landau der Dekapolis, dem Elsässischen Zehnstädtebund, bei. 1525 brach in einem heute zu Landau gehörenden Dorf, Nußdorf, der Pfälzische Bauernkrieg aus.
Der Westfälische Friede führte 1648 zur Abtretung weiter Teile des Elsass an Frankreich. Landau und die anderen Städte des Elsass blieben formal deutsch, wurden aber vom Reich im Stich gelassen. Die Dekapolis war zu schwach, um sich gegen den Sonnenkönig Ludwig XIV zu behaupten. So gehörte Landau ab 1680 mit dem gesamten Elsass zu Frankreich. Es wurde 1688 bis 1691 von Vauban zur Festung ausgebaut. Dabei wurde die Stadttopographie nach einem Brand verändert. Vermutungen, dass der Brand im Auftrag des französischen Festungsbaumeisters gelegt wurde, konnten nie bewiesen werden. Beim Neubau entstanden gerade Straßen, rechtwinkelige Bauquadrate und der Marktplatz.
Spanischer Erbfolgekrieg: Die französische Festung Landau wechselte mehrfach nach aufwendigen Belagerungen den Besitzer. 1702 lösen die Kaiserlichen die Franzosen ab, 1703 gewinnen die Franzosen Landau nach der Schlacht am Speyerbach zurück, 1704 wird Landau wieder kaiserlich. 1713 wird in Landau Karl Alexander von Württemberg belagert und die Franzosen gewinnen ihre Festung endgültig zurück.
Wie im übrigen Frankreich herrschte ab 20. Juli 1789 die Französische Revolution in Landau. Auch 1814, nach dem ersten Sieg im Befreiungskrieg über Napoleon, blieb Landau zunächst französisch. Durch den Wiener Kongress kam Landau mit der übrigen Pfalz 1816 an Bayern, nachdem sie ab 1815 unter österreichischer Verwaltung stand. Landau war jetzt Bundesfestung.
Nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg war Landau wieder französische Garnisonsstadt, als Teil der Besetzung des Rheinlands bis 1930 und als Teil der französisch besetzten Zone nach 1945. Nachdem die Bundesrepublik Deutschland nach Inkrafttreten der Pariser Verträge am 5. Mai 1955 souverän geworden war, war die Stationierung durch das NATO-Truppenstatut geregelt. 1999 zogen die letzten französischen Soldaten aus Landau ab.
Politik
Stadtrat
Stadtratswahl vom 13. Juni 2004
- CDU 39,2% (-3,4) - 17 Sitze (-2)
- SPD 30,3% (-6,4) - 13 Sitze (-3)
- Grüne 10,3% (+2,1) - 5 Sitze (+1)
- Freie Wähler Gemeinschaft 9,6% (+1,0) - 5 Sitze (+1)
- FDP 6,1% (+6,1) - 3 Sitze (+3)
- Unabhängiges Bürgerforum 4,5% (+0,5) - 2 Sitze (=)
Städtepartnerschaften
Haguenau (Hagenau), Frankreich
Ribeauvillé (Rappoltsweiler), Frankreich
Ruhango, Ruanda
Kultur und Sehenswürdigkeiten
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zulässig.Theater
- Festhalle
Museen
- Landauer Kutschen-Kabinett
- Haus Mahla Archiv und Museum
- Strieffler-Haus
- Landauer Stadtarchiv
Kirchen
- Katholisch:
Christ-König, Hl. Kreuz, Mariä Himmelfahrt (Queichheim), St. Aegidius (Mörzheim), St. Albert (Südwest), St. Elisabeth (Horst), St. Georg (Arzheim), St.Maria, St. Martin (Mörlheim), St. Mauritius (Wollmesheim), St. Pirmin (Godramstein)
- Protestantisch:
Stiftskirche (Innenstadt), Johanneskirche (Horst), Lukaskirche (Horst), Matthäuskirche (Südwest), Prot. Kirche Dammheim, Prot. Kirche Godramstein, Prot. Kirche Mörlheim, Prot. Kirche Mörzheim, Prot. Kirche Nußdorf, Prot. Kirche Queichheim, Prot. Kirche Wollmesheim
- Andere Kirchen/Gemeinschaften:
Adventisten, Altkatholische Kirche, Christliche Gemeinde, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Freie Christengemeinde, Neuapostolische Kirche, Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche, Zeugen Jehovas
Bauwerke
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Parks
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Regelmäßige Veranstaltungen
- Benefizkonzert Hans-Rosenthal-Stiftung
- Landauer Gespräche
- Fest des Federweißen
- Landauer Sommer
- Mai- und Herbstmarkt
- Goetheparkplaudereien
- Landauer Wirtschaftswoche
- Wochenmarkt (dienstags und samstags)
- La.Meko Filmfestival (November)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Landau liegt verkehrsgünstig im Überschneidungssektor der Metropolregion Rhein-Neckar und der Technologieregion Karlsruhe. Die Landau mit drei Anschlussstellen bedienende A 65 (LD-Nord; LD-Zentrum; LD-Süd), die B 10 und die B 38 sind die wichtigsten Fernstraßen. Die touristische Weinstraße am Fuße des Pfälzer Waldes liegt in unmittelbarer Nähe.
- München: Karlsruhe - Stuttgart - Augsburg - München (A65 B10 A8)
- Basel: Karlsruhe - Offenburg - Freiburg im Breisgau - Basel (A65 B10 A5)
- Rhein-Main: Darmstadt - Frankfurt (A65 A61 A6 A67)
- Rhein-Neckar: Ludwigshafen - Mannheim (A65 B9 A650)
- Saarland: Pirmasens - Saarbrücken (B10 A 8)
- Rheinland: Ludwigshafen - Koblenz - Köln (A65 A61)
- Osten: Heilbronn - Nürnberg (über Speyer auf die A61 A6)
- Mainz/Wiesbaden: (A65 A61 A63)
Öffentliche Einrichtungen
Staatliche Einrichtungen
- Staatsanwaltschaft
- Landgericht
- Amtsgericht
- Sitz der Verbandsgemeinde Landau-Land
Bildungseinrichtungen
Die 1990 gegründete Universität Koblenz-Landau hat in Landau einen Campus, der Schwerpunkt der Studiengänge liegt hier in den Bereichen Lehrerbildung, Erziehungswissenschaft, Psychologie sowie Sozial- und Umweltwissenschaft. Hervorgegangen ist die Universität aus der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule Rheinland-Pfalz (EWH). Im Wintersemester 2004/2005 waren ca. 5.000 Studierende am Campus Landau immatrikuliert.
Landau verfügt aufgrund des großen Einzugsgebietes über drei staatliche Gymnasien (Max-Slevogt-, Otto-Hahn- und Eduard-Spranger-Gymnasium) und eine private katholische Mädchenschule mit Gymnasial- und Realschulzweig (Maria-Ward-Schule). Hinzu kommen eine Hauptschule (Hauptschule West - Schule im Fort), eine Duale Oberschule, zwei Realschulen (Konrad-Adenauer-Realschule, Priv. Maria-Ward-Realschule), eine staatliche berufsbildende Schule, ein naturwissenschaftliches Technikum und elf Grundschulen, darunter eine private Montessori-Schule. Abgerundet wird das Schulangebot durch fünf Sonderschulen in verschiedenen Ausrichtungen.
Freizeit- und Sportanlagen
- Zoo Landau in der Pfalz
- Reptilium, Terrarien- und Wüstenzoo, Landau
- Südpfalz-Stadion
- Freibad
- Freizeitbad La Ola
- Haus der Jugend Landau; eröffnet wurde das HdJ am 3. September 1983 in der "Roten Kaserne", einem ehemaligen Kasernengebäude der französischen Streitkräfte in Deutschland (Force français en Allemagne)
- Städtischer Jugendtreff Horstring; zum Haus der Jugend gehört als Außenstelle auch der Jugendtreff Horstring
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Friedrich Kardinal Wetter, geb. 1928 in Landau, Erzbischof des Erzbistums München und Freising.
- Wilhelm Ecker (1899-1977), Architekt, Bürgermeister
- Julius Eichborn (1820-1887), Bürgermeister 1879-1887
- Konrad Geißelbrecht (1878-1963), Stadtbaumeister
- August Kaußler (1853-1935), Verleger
- Dr. Alois Kraemer (1899-1983), Oberbürgermeister von Landau 1946-1964
- Elisabeth Mahla (1889-1974), Mitbegründerin und Vorsitzende des Frauenrings
- Friedrich August Mahla (1860-1944), Bürgermeister 1905-1920
- Dr. Ernst Maxon (1867-1952), Arzt
- Albert Weigel (1902-1985), Kath.Geistlicher, Dekan
- Hermann Lamott, Landauer CDU-Politiker
- Werner Scharhag, Bürgermeister a. D.
- Walter Morio, geb. 1920, Oberbürgermeister von Landau 1964-1984
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Caspar Bagnato, geb. 1696 in Landau, gest. 15. Juli 1757, war ein Baumeister des Barock in Südwestdeutschland.
- Thomas Nast, geb. 27. September 1840 in Landau, gest. 7. Dezember 1902, war ein berühmter Karikaturist und wird als der Vater des amerikanischen politischen Cartoons angesehen.
- Ludwig Levy, geb. 1854 in Landau, gest. 1907, war ein bekannter Architekt, der zahlreiche Synagogen und Kirchen erbaute.
- Michael Croissant, geb. 7. Mai 1928 in Landau, gest. 21. September 2002, war ein bedeutender Bildhauer, der 1966-1988 am Städel in Frankfurt am Main als Professor lehrte.
- Volker Zotz, geb. 28. Oktober 1956 in Landau, ist als Philosoph und Religionswissenschaftler ein führender Experte für das Denken Asiens.
- Joachim Wambsganß, geb. 1961 in Landau, ist als Astrophysiker Experte für Kosmologie, Gravitationslinsen und Röntgenastronomie.
Weblinks
- Hier wird die Stadt virtuell mit über 20.000 Bildern abgebildet
- http://www.jugendstil-festhalle.de
- http://www.stadtportal-landau.de
- http://www.landau.de/barriere_frei.phtml?NavID=343.69&La=1
- Informationen über die bayerischen Regimenter in Landau