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Leopold Kronecker

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Leopold Kronecker (* 7. Dezember 1823 in Liegnitz; † 29. Dezember 1891 in Berlin) war einer der bedeutendsten deutschen Mathematiker.

Datei:L Kronecker.jpg
Leopold Kronecker

Seine wohlhabende Familie sicherte ihm eine unbeschwerte Jugend. 1841 begann er das Studium der Philosophie an der Universität Berlin und besuchte während des Studiums ein breitgefächertes Spektrum an Vorlesungen in Mathematik, Naturwissenschaften, Philosophie und klassischer Philologie.

1845 promovierte er mit seiner Arbeit "De Unitatibus Complexis" ("Über komplexe Einheiten") zum Doktor der Philosophie. Danach verließ er die Universität und widmete sich einige Jahre sehr erfolgreich dem Gelderwerb als Geschäftsmann. 1855 war er wirtschaftlich unabhängig und kehrte als Privatgelehrter an die Universität Berlin zurück. Zu seinen Schülern zählte Georg Cantor.

Seine Forschungen lieferten grundlegende Beiträge zur Algebra und Zahlentheorie, aber auch zur Analysis und Funktionentheorie. Im Laufe der Zeit wurde er Anhänger des Finitismus, ließ nur mathematische Gegenstände gelten, deren Existenz durch explizite Konstruktion gesichert werden konnte, und versuchte die Mathematik nur mit Grundlage der natürlichen Zahlen zu definieren. Dadurch geriet er in Konflikt mit vielen bedeutenden Mathematikern seiner Zeit, insbesondere griff er Georg Cantor und dessen Mengenlehre, die dieser in weiten Strecken höchst unkonstruktiv untersucht, öffentlich und scharf an. Dabei war Kronecker überzeugt, dass mit der Mengenlehre für die konkrete Analysis nichts zu gewinnen war. Bekannt wurde sein Spruch: „Die ganzen Zahlen hat der liebe Gott gemacht, alles andere ist Menschenwerk.“[1] Kroneckers Finitismus machte ihn zu einem Vorläufer des Konstruktivismus.

1883 wurde er als Professor an die Universität Berlin berufen.

Nach ihm benannt sind

Quellen

  1. H. Weber: Leopold Kronecker. In: Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung 2 (1893), p. 19