Gela
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Gela ist eine Stadt in der Provinz Caltanissetta in der Region Sizilien in Italien.
Lage und Daten
Gela liegt am Mittelmeer und ist 84 km von der Provinzhauptstadt Caltanissetta entfernt. Hier wohnen 77.322 Einwohner (Stand am 30. April 2005). Gela ist eine wichtige Industrie- (Erdölraffinerie) und Hafenstadt. Sie kann von anderen Städten aus, von Syrakus und Caltanissetta, mit der Eisenbahn erreicht werden. Bürgermeister der Stadt ist Rosario Crocetta an der Spitze einer Mitte-Links-Koalittion, der überregional wegen seines Kampfes gegen die Mafia bekannt wurde.
Die Nachbargemeinden sind: Acate (RG), Caltagirone (CT), Butera, Mazzarino und Niscemi.
Geschichte
Um 688 v. Chr. wurde die Stadt von dorischen Siedlern aus Rhodos und Kreta gegründet, 45 Jahre nach Syrakus. Sie wurde nach dem Fluss Gela benannt. Von Gela aus wurden weite Teile Siziliens hellenisiert, von hier aus erfolgte die Gründung von Akragas (Agrigent). Die archäologische Forschung hat im Ort und in der Umgebung eine große Zahl von Artefakten zutage gefördert, die im Archäologischen Museum gezeigt werden. Sowohl die Archäologie als auch die antike Literatur liefern ausgezeichnete Quellen zur frühen Geschichte der Gegend.
Gelon, Sohn des Deinomenes, war im 5. Jahrhundert v. Chr. Regent in Gela und Syrakus. Er war Kommandant der Kavallerie, als der Tyrann Hippokrates von Gela 491 v. Chr. starb und Gelon sein Nachfolger wurde. 485 v. Chr., als er die Gelegenheit wahrgenommen hatte, Tyrann von Syrakus zu werden, entzog er der Stadt seine Aufmerksamkeit und übergab sie seinem Bruder Hieron, der ihm wiederum 478 v. Chr. als Tyrann von Syrakus nachfolgte.
Aischylos starb hier 456 v. Chr.. Im Jahr 405 v. Chr. wurde Gela von Karthago erobert, geplündert und zerstört. Gela wurde anschließend neu errichtet, jedoch im Jahr 280 v. Chr. von den Mamertinern wiederum, diesmal restlos zerstört. Phintias von Akragas siedelte die überlebenden Einwohner im heutigen Licata an.
Im Jahr 1233 wurde die Stadt von Kaiser Friedrich II. unter dem Namen Terranova di Sicilia neu gegründet. Sie behielt diesen Namen bis 1928, als sie wieder ihren ursprünglichen Namen erhielt.
Imm Sommer 2005 wurde die Führung des Fußballclubs Gela Calcio durch den Bürgermeister Rosario Crocetta abgesetzt, kurz bevor der Präsident des Fußballclubs wegen Schutzgelderpressung, Drogenhandels und Mafiakontakten festgenommen wurde.
Sehenswürdigkeiten in und um Gela
- Akropolis, im Gebiet von Molino a Vento gelegen
- Zwei der Athene geweihte dorische Tempel, daneben das
- Archäologische Museum, gegründet 1958, mit einer Münzsammlung, korinthischen und attischen Vasen und Statuen aus Terrakotte
- Reste der 12 Kilometer langen Stadtmauer (Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr.) aus Kalktuffblöcken in Capo Soprano, die nach 339 v. Chr. durch ungebrannte Ziegel erhöht wurde. Die Mauerreste waren im Dünensand begraben und wurden erst durch Ausgrabungen wieder freigelegt
- Pfarrkirche aus dem 18. Jahrhundert, diese Kirche ist unter anderem aus dem Steinen des Tempels in Molino a Vento gebaut worden
Veranstaltungen
- Klassische Tragödien, diese werden im Sommer in den Ausgrabungsstätten aufgeführt
Literatur
- Giovanni Altamore: Economia e società in Terranova-Gela (dalla fondazione ad oggi). Saggio storico. Terzo Millennio Ed., Caltanissetta 2001, ISBN 8884360226.
- Pietro Griffo: Gela. Schicksal einer griechischen Stadt Siziliens. Echter-Verl., Würzburg 1964.
- G. Kenneth Jenkins: The coinage of Gela. de Gruyter, Berlin 1970 (Antike Münzen und geschnittene Steine, 2).
- Rosalba Panvini: Gelas. Storia e archeologia dell’ antica Gela. Soc. Ed. Internazionale, Torino 1996, ISBN 88-05-05501-8.
- Carmela Raccuia: Gela antica. Storia, economia, istituzioni. Le origini. Società Messinese di Storia Patria, Messina 2000, ISBN 88-87617-40-6.
Weblinks
- Ausführliche Informationen über Ausgrabungen in Gela (italienisch und englisch)
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