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Auditorio de Tenerife

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Auditorio de Tenerife

Das Auditorio de Tenerife (Auditorium von Teneriffa) ist ein markantes Wahrzeichen von Santa Cruz de Tenerife. Das auch als Opernhaus von Teneriffa bezeichnete Gebäude ist eine vom spanischen Architekten Santiago Calatrava entworfene Kongress- und Konzerthalle.


Geschichte

Die Idee zur Errichtung einer Konzerthalle auf Teneriffa geht zurück bis ins Jahr 1970. Neben der Frage der Finanzierung war über lange Zeit auch die Standortfrage ungeklärt. 1979 wurde zunächst der Architekt Antonio Fernández Alba beauftragt ein entsprechendes Gebäude zu entwerfen, welches aber nicht realisiert wurde. Nachdem bisher die südlich der Altstadt von Santa Cruz gelegene Ölraffinerie das Stadtviertel Los Llanos geprägt hatte, begann hier in den 1980er Jahren ein völliger Stadtumbau. Neben Hochhäusern und Einkaufszentren entstand in diesem Viertel auch eine von Santiago Calatrava entworfene Messehalle. Zwischen diesem neugestalteten Stadtteil und dem Hafen fand man schließlich den Bauplatz für das Auditorium. 1989 erhielt Santiago Calatrava den Auftrag zum Bau des neuen Kongress- und Konzerthauses. Der ursprünglich auf 30 Millionen Euro veranschlagte Bau kostete bis zur Fertigstellung 72 Millionen Euro. Am 26. September 2003 fand die feierliche Eröffnung des Gebäudes in Anwesenheit von Königin Sofia und Kronprinz Felipe statt.

Der Architekt

Der 1951 in Valencia geborene Santiago Calatrava war bis zur Auftragsvergabe für das Auditorium vor allem wegen seiner kühnen Konstruktion der Alamillo-Brücke in Sevilla aufgefallen. Neben weiteren Brückenbauten folgten Bahnhöfe, Hochhäuser und Museen. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen die Neugestaltung des U-Bahnhofes am New Yorker Ground Zero, sowie das Olympiastadion für die Spiele 2004 in Athen. Das Auditorium ist Calatravas erstes Gebäude für darstellende Künste. Zwischenzeitlich erhielt er Aufträge für den Bau einer Konzerthalle für das Atlanta Symphony Orchestra und die Oper von Valencia.

Das Gebäude

Das Gebäude befindet sich auf einem 2,1 Hektar großen Grundstück, direkt am Atlantik zwischen dem Hafen von Santa Cruz de Tenerife und dem von César Manrique entworfenen Parque Maritimo. Der 60 Meter breite Sockel schwingt sich sichelförmig bis 57 Meter hoch und endet nach etwa 100 Metern in einer Spitze über dem hauben- oder muschelförmigen Dach des Gebäudes. Diese Betonsichel hat keine eigentliche Funktion und wird nur zur Beleuchtung des Konzertgebäudes von oben genutzt. Die Aussenhaut des Gebäudes ist mit trencadís verkleidet. Diese unzähligen Bruchstücke weißer Kacheln verleihen dem Gebäude seine strahlende Wirkung und sind eine Reverenz an den katalanischen Architekten Antonio Gaudi, der diese Technik beispielsweise im Park Güell verwendet hatte. Die Gestaltung des Sockelgeschosses zeigt Parallelen zu Erich Mendelsohns Einsteinturm in Potsdam, während die Gesamtwirkung und die exponierte Lage am Hafen an das von Jørn Utzon entworfene Opernhaus in Sydney erinnern. In der Literatur wird die Architektur des Gebäudes häufig mit einer Welle oder einem Segelboot in Verbindung gebracht.

Im Inneren des Gebäudes befinden sich zwei Veranstaltungssäle welche sich ein Foyer teilen. Der große Saal bietet 1660 Zuschauern Platz, während der kleine Saal für 400 Besucher vorgesehen ist.

Nutzung

Das Auditorio de Tenerife war von Beginn an als Konzert- und Kongresshalle gedacht. Es ist die Heimat des Orquesta Sinfónica de Tenerife, eines der besten spanischen Sinfonieorchester. Jährlich im Januar und Februar finden hier Veranstaltungen im Rahmen des Festival de Música de Canarias statt. Durch gelegentliche Operngastspiele und die architektonische Ähnlichkeit mit dem Opernhaus von Sydney wird das Auditorium auch teilweise Opernhaus von Teneriffa genannt.

Galerie

Literatur

  • Sergio Polano: Santiago Calatrava, Gesamtwerk. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1997, ISBN 342103138X

Quellen

  • DIE WELT vom 20. September 2003
  • DIE ZEIT Nr.3 vom 8. Januar 2004
Commons: Auditorio de Tenerife – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien