Alanya

Alanya ist einer der beliebtesten Badeorte der türkischen Riviera und liegt 135 km östlich von Antalya. Die Einwohnerzahl beträgt 90.000 (2004).
Namensherkunft
Der Name der Stadt stammt aus dem 13. Jahrhundert, von Ala-iye, Stadt des Ala. Da die Stadt im 13. Jahrhundert als Winterresidenz des seldschukischen Sultan Alaeddin Keykubad benutzt wurde, hieß die Stadt ab dann nach dem Namen des Sultans, "Alaiye". In lateinischen Quellen heisst die Stadt meist Alaya. Den heutigen Namen Alanya erhielt die Stadt 1933 von dem Staatsmann Kemal Atatürk. Diese Namensänderung basiert auf einem Übermittlungsfehler des Stadtnamens.
Geschichte
Der antike Name Alanyas ist Korakesion (= Rabenhorst). Die antike Stadt zählt zum Gebiet von Pamphylien. Im zweiten Jahrhundert war es eine Basis kilikischer Piraten. Der Piratenhäuptling Diototus Tryphon erbaute eine Festung. Die Piraten wurden schliesslich 67 v. Chr. durch Pompeius besiegt. In byzantinischer Zeit hiess der Ort Kalon oros, schöner Berg. 1221 nahm Alaeddin Keykubad I die Stadt ein und nannte sie Alaiye. Der Herrscher, Kyr Vart wurde nach Konya-Aksehir deportiert. Der nach heirate Kyr Varts Tochter den Sultan und wurde in Kayseri im Huand Hatun-Haus (1237) begraben.
Sehenswürdigkeiten

- Burg von Alanya
Im 2. Jh. v. Chr. stand der Burgberg unter Herrschaft von Seeräubern. Byzantiner bauten später den Burgberg aus, nach der Übernahme durch die Seldschuken wurde dieser weiter befestigt und ausgebaut. Diese Bauten bestimmen noch heute das Gesicht der Altstadt. - Roter Turm in Backsteinbauweise am Hafen, 33 m hoch. Nutzung als ethnographisches Museum.
- seldschukische Schiffswerft,
- Burgberg von Alanya mit altem Stadtzentrum mit Moschee und Karawanserei.
- Am Fuße des Burgberges befindet sich die Damlataşhöhle (Tropfsteinhöhle) mit einer gleichmäßigen Temperatur von 22° C und 96% Luftfeuchte
- Archäologisches Museum
Ausländer in Alanya
Alanya ist bei Deutschen sehr beliebt. Im Stadtgebiet finden man fast überall deutsche Beschilderungen und deutsch sprechende Türken. In Alanya lebt die größte Anzahl deutscher Aussiedler, welche hauptsächlich aus Pensionisten besteht, die ihre Pensionszeit lieber im warmen Süden als in der kalten Heimat verbringen wollen.
Diese sollen zur Zeit die größte im Ausland lebende Gruppe Deutscher ausmachen.
In Alanya gibt es derzeit einen evangelischen Pastor, der zweimal im Monat einen Gottesdienst abhält. Alanya gilt offiziell als Außenstelle des in Antalya registrierten katholischen St.-Nikolaus-Vereins. Dies ist derzeit die einzige Möglichkeit, nach der eine kirchliche Gemeinschaft in der Türkei einen offiziellen Status erhalten kann.
Neben aus Deutschland importierten Zeitungen und einer in Antalya gedruckten Ausgabe der Bild-Zeitung (aber ohne spezielle türkische Inhalte) gibt es weitere, in der Türkei herausgegebene, deutschsprachige Zeitungen, darunter die einzige überregionale Wochenzeitung „Aktuelle Türkei Rundschau“ und die „Deutsche Türkei Zeitung - Prima Türkei“ (vierzehntägig).
Neben den Deutschen gibt es auch eine Gruppe russischer Emigranten, die im Gegensatz zu den Deutschen eine eigene Schule besitzen.
Am 25. Februar 2006 ist eine protestantische Kirche in Alanya eröffnet worden, der höchste türkische Würdenträger der Islamischen Religion hat als Ehrengast hierbei teilgenommen.
Literatur
- Scott Redford, Landscape and the state in medieval Anatolia. Seljuk gardens and pavilions of Alanya, Turkey. Oxford 2000 (BAR international series 893). ISBN 1-8417-1095-4
- Hansgerd Hellenkemper, Friedrich Hild, Lykien und Pamphylien, Tabula Imperii Byzantini 8. Wien 2004. ISBN 3-7001-3280-8, S. 587-594 (mit Quellen und reicher Literatur zu Geschichte und Denkmälern)