Ausserferrera
Vorlage:Ort Schweiz Ausserferrera ist eine Gemeinde im Süden des Bezirks Hinterrhein des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Wappen
Beschreibung: In Silber (Weiss) ein schärgrechts gestellter schwarzer Bergmannshammer (Pickel). Der in Ausser- und Innerferrera bedeutende Bergbau führte zur Wahl des Bergmannshammers als Wappenmotiv für beide Gemeinden in den Farben des Gotteshausbundes.
Geographie
Ausserferrera liegt am Averser Rhein (romanisch: Ragn da Ferrera). Das Dorf besteht mehrheitlich aus alten Holzhäusern. Auf einer Terrasse 350 m oberhalb des Dorfes liegt die nur noch im Sommer bewohnte Siedlung Cresta. Auf der linken Talseite erstreckt sich das Gemeindegebiet bis zum 2855 m hohen Hüreli, auf der rechten Talseite bis zum 3060 m hohen Piz Grisch. 50 % des Gemeindegebietes sind unproduktiv, 20 % bewaldet und 29 % werden landwirtschaftlich (v.a. Alpwirtschaft) genutzt.
Ortsname
Deutsch Ausserferrera, romanisch Ferrera, hat seinen Namen von den früher hier betriebenen Eisengruben (lateinisch: ferraria). Ausserferrera befindet sich - im Gegensatz zur Nachbargemeinde Innerferrera - weiter talauswärts am Ragn da Ferrera.
Geologie
Die Felswände bei Ausserferrera werden von den penninischen Gesteinen der Suretta-Decke, insbesondere vom Rofna-Gneis - einem Porphyrgneis -, gebildet. In den Rofna-Gneis sind triadische Sedimentgesteine eingekeilt. Letztere stehen unterhalb des Dorfes Ausserferrera als Dolomit an und ziehen gegen Cresta hoch. Das Dorf Ausserferrera befindet sich auf einem steilen Murgang-Schuttkegel.
Geschichte
Die frühe Geschichte von Ausserferrera war durch den Erzbergbau geprägt. Seit dem 16. Jahrhundert wurde nachgewiesenermassen Erz geschürft. Im 19. Jahrhundert wurde der Bergbau am intensivsten betrieben, wobei silberhaltiges Kupfererz gefördert wurde, wovon Reste eines Schmelzofens unterhalb von Ausserferrera zeugen. Als Folge von Bergbau und Verhüttung wurde das Tal weitgehend entwaldet.
Im 20. Jahrhundert war die Entwicklung durch den Bau von Elektrizitätswerken im Hinterrheingebiet geprägt. Während der Arbeiten lebte ein Vielfaches an Menschen zusätzlich im Tal. Heute profitiert die Gemeinde Ausserferrera noch von den Wasserzinsen der Kraftwerke Hinterrhein AG.
Bevölkerungsentwicklung
Die Bevölkerungsentwicklung von Ausserferrera widerspiegelt die stete Abwanderung aus dem Berggebiet. Einen Aufschwung erlebte das Dorf um 1850 dank dem Bergbau und um 1960 mit dem Kraftwerksbau.
Jahr | 1808 | 1850 | 1910 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 | 2004 | |
Einwohnerzahl | 110 | 167 | 75 | 219 | 45 | 50 | 48 | 47 | 49 |
Quellen: Historisches Lexikon der Schweiz; Volkszählungen; Gemeindestatistik
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die reformierte Dorfkirche von Ausserferrera stammt - mit Ausnahme von möglichen Bauteilen des 15. Jahrhunderts - aus dem Jahr 1718. Die reformierte Kirche in Cresta weist eine halbrunde Apsis auf und stammt aus romanischer Zeit (um 1200).
Wirtschaft und Infrastruktur
Ausserferrera bietet nur 7 Arbeitsstellen in der Land- und Forstwirtschaft sowie 4 Stellen in Dienstleistungsbetrieben (Stand 2002). Das Dorf ist durch Postautokurse mit Andeer, dem Hauptort des Kreises Schams verbunden.