Nordrhein-Westfalen
Landesflagge | Landeswappen |
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(Details) | (Details) |
Basisdaten | |
Landeshauptstadt | Düsseldorf |
Fläche | 34.083,53 km² (4.) |
Einwohner | 18.059.839 (1.) (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte | 530 Einwohner/km² (4.) |
BIP - Total - Anteil BIP Deutschland |
2005 (geschätzt) $481 Mrd. 22% |
Schulden | 6.031 € pro Einwohner (Ende 2005) |
Schulden gesamt | 102,5 Mrd. € (2004) |
ISO 3166-2 | DE-NW |
Offizielle Website | Nordrhein-Westfalen |
Politik | |
Ministerpräsident | Dr. Jürgen Rüttgers (CDU) |
Landtagspräsidentin | Regina van Dinther (CDU) |
Regierende Parteien | CDU/FDP |
Sitzverteilung im Landtag (187 Sitze): |
CDU 89, SPD 74, B'90/Grüne 12, FDP 12 |
letzte Wahl | 22. Mai 2005 |
nächste Wahl | 2010 |
Parlamentarische Vertretung | |
Stimmen im Bundesrat | 6 |
Karte | |
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Nordrhein-Westfalen liegt im Westen Deutschlands und ist mit rund 18 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Bundesland der Bundesrepublik Deutschland, flächenbezogen mit 34.080 km² das viertgrößte. Die Landeshauptstadt ist Düsseldorf, die größte Stadt ist Köln.
Nordrhein-Westfalen grenzt im Norden an das Land Niedersachsen, im Osten an Hessen und im Süden an Rheinland-Pfalz sowie im Westen an Belgien und an die Niederlande.
Geografie
Räumliche Lage
Nordrhein-Westfalen ist im Norden geprägt durch das Westfälische Tiefland. Sauerland, Bergisches Land und Siegerland im Süden sind dicht bewaldet mit beachtlichen Höhenzügen von 500 bis über 800 Metern.
Im Westen schließen sich die Eifel und der Niederrhein daran an. Im Zentrum Nordrhein-Westfalens liegt das Ruhrgebiet mit den Städten Bottrop, Gelsenkirchen und Herne, sowie Marl am Nordrand, Dortmund, Hamm und Hagen im östlichen Teil, Bochum, Essen, Oberhausen und Mülheim an der Ruhr in der Mitte sowie Duisburg im Westen. Weitere große Städte sind im Norden Münster, im Osten Bielefeld, Paderborn und Gütersloh, im Süden Siegen und im (Süd-)Westen Bonn, Köln, Aachen, Mönchengladbach und Krefeld und die bergischen Städte Wuppertal, Remscheid und Solingen sowie die von Köln rheinabwärts, südlich an die Stadt Duisburg angrenzende Landeshauptstadt Düsseldorf.
Regionen
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern (z.B. Baden-Württemberg) gibt es in Nordrhein-Westfalen keine einheitlichen Verwaltungsstrukturen mit der Bezeichnung "Region". Das Land ist als politisches Kunstgebilde durch die Britische Militärverwaltung 1946 zur Verhinderung einer Viermächteaufteilung des Ruhrgebiets (Forderung durch die Sowjetunion nach dem Vorbild Berlin) mit der Zusammenlegung der ehemaligen Preußischen Länder Rheinprovinz (nördlicher Teil) und Westfalen gebildet worden, um mit dieser großräumigen Verwaltungseinheit als Land unter britischer Kontrolle somit vollendete Tatsachen zu schaffen und sich den Zugriff auf das Ruhrgebiet als Ganzes mit seiner wichtigen Montanindustrie zu sichern.
Nordrhein-Westfalen unterteilt sich in die drei Landesteile: Nordrhein, steht für das nördliche Rheinland sowie Westfalen und dem später hinzugekommenen Landesteil Lippe (seit 1947). Darunter wird naturräumlich und sozio-kulturell in weitere Regionen mit landschaftlichen Bezügen unterteilt.

- Rheinland
- Westfalen
- Münsterland
- Minden-Ravensberg
- Hochstift (Raum Paderborn/Höxter)
- Sauerland
- Siegerland
- Tecklenburger Land
- Lippe
- Lipper Land, die Region des ehem. Freistaates
sowie als wirtschaftliche und sozio-kulturelle Sonderregion auch
- das Ruhrgebiet, liegt teilweise im Rheinland, teilweise in Westfalen
Landschaften
siehe: Liste der Landschaften in Nordrhein-Westfalen
Berge
Höchster Berg ist der Langenberg (843,1 m)
- Weitere Berge siehe: Liste der Berge und Erhebungen in Nordrhein-Westfalen
Verwaltungsgliederung

Landesverwaltung
In Nordrhein-Westfalen besteht die Landesverwaltung aus den
- Landesministerien
- Landesoberbehörden
- Landesmittelbehörden und den
- Unteren Landesbehörden.
Bezirksregierungen
Auf der Ebene der staatlichen Mittelinstanz ist das Land in fünf Regierungsbezirke gegliedert:
- Arnsberg - Einwohner: 3.776.723 (31. Dezember 2004)
- Detmold - Einwohner: 2.071.642 (30. Juni 2004)
- Düsseldorf - Einwohner: 5.238.172 (30. Juni 2004)
- Köln - Einwohner: 4.363.797 (31. Dezember 2004)
- Münster - Einwohner: 2.624.314 (30. Juni 2004)
Ursprünglich (1816) gab es sieben Regierungsbezirke, von denen 1822 der Regierungsbezirk Kleve mit dem Regierungsbezirk Düsseldorf und mit Wirkung vom 1. Juli 1972 der Regierungsbezirk Aachen mit dem Regierungsbezirk Köln vereinigt wurde.
Am 1. April 1947 wurden die Verwaltungen des Regierungsbezirks Minden und des ehemaligen Freistaates Lippe in Detmold vereinigt (Bedingung des ehemaligen Freistaates Lippe). Der Regierungsbezirk Minden wurde somit um die Kreise Detmold und Lemgo vergrößert und am 2. Juni 1947 in Regierungsbezirk Detmold umbenannt.
Schon seit einiger Zeit wird diskutiert, die Zahl der Regierungsbezirke auf drei zu reduzieren. Alle Kommunen im Ruhrgebiet, die im Regionalverband Ruhr organisiert sind, sollen danach in einem Regierungsbezirk zusammengefasst werden. Die übrigen Teile des Landes sollen dann den Regierungsbezirken Rheinland und Westfalen zugeteilt sein. Die Landschaftsverbände sollen hierbei aufgelöst werden.
Die Umsetzung dieser Idee ist von der 2005 gebildeten CDU / FDP-Landesregierung bis 2012 angekündigt worden. Danach soll es künftig drei Regionalpräsidien Rheinland, Ruhrgebiet und Westfalen geben, die die noch aus preußischer Zeit übernommenen Regierungsbezirke anpassen sollen. Diese Planungen berühren allerdings auch historische und staatsrechtliche Fragen, da sowohl der betroffene Regierungsbezirk Detmold als auch der Landesverband Lippe im Rahmen des Beitrittes des ehemaligen Freistaates Lippe nach Nordrhein-Westfalen 1947 in den Lippischen Punktationen *1) mit klaren Zusagen an Lippe geregelt wurden. Daneben gibt es regionale Widerstände, welche die angesprochenen Verwaltungseinheiten als zu groß und zentralistisch kritisieren.
*1) über die staatsrechtliche Bedeutung gibt es strittige Auffassungen
Kommunale Selbstverwaltung
Die Kommunale Selbstverwaltung wird in Nordrhein-Westfalen wahrgenommen von den Kreisen, den kreisangehörigen Gemeinden und Städten, den kreisfreien Städten, den verschiedenen Zweckverbänden, z.B. dem Regionalverband Ruhr, dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg sowie den beiden Landschaftsverbänden Rheinland und Westfalen-Lippe.
Kreise und kreisfreie Städte
Das Land Nordrhein-Westfalen gliedert sich in 31 Kreise und 23 kreisfreie Städte, die nicht zu den Kreisen gehören.

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(In Klammern jeweils das Kfz-Kennzeichen)
Städte und Gemeinden
Das Land Nordrhein-Westfalen ist in 396 Städte und Gemeinden gegliedert. Davon sind 23 kreisfreie Städte und 373 kreisangehörige Städte und Gemeinden.
Großstädte
Stadt | Kreis | Einwohner 31.12.2000 |
Einwohner 30.6.2005 |
---|---|---|---|
Köln | Köln (Stadt) | 962.884 | 975.907 |
Dortmund | Dortmund (Stadt) | 588.994 | 587.830 |
Essen | Essen (Stadt) | 595.243 | 586.382 |
Düsseldorf | Düsseldorf (Stadt) | 569.364 | 573.449 |
Duisburg | Duisburg (Stadt) | 514.915 | 502.522 |
Bochum | Bochum (Stadt) | 391.147 | 386.499 |
Wuppertal | Wuppertal (Stadt) | 366.434 | 360.105 |
Bielefeld | Bielefeld (Stadt) | 321.758 | 327.131 |
Bonn | Bonn (Stadt) | 307.814 | 313.611 |
Münster | Münster (Stadt) | 265.609 | 270.176 |
Gelsenkirchen | Gelsenkirchen (Stadt) | 278.695 | 269.281 |
Mönchengladbach | Mönchengladbach (Stadt) | 263.014 | 261.645 |
Aachen | Aachen (Stadt) | 244.386 | 257.089 |
Krefeld | Krefeld (Stadt) | 239.916 | 238.031 |
Oberhausen | Oberhausen (Stadt) | 222.151 | 219.148 |
Hagen | Hagen (Stadt) | 203.151 | 197.854 |
Hamm | Hamm (Stadt) | 182.427 | 184.556 |
Herne | Herne (Stadt) | 174.529 | 171.244 |
Mülheim an der Ruhr | Mülheim (Stadt) | 172.862 | 169.905 |
Solingen | Solingen (Stadt) | 164.973 | 163.882 |
Leverkusen | Leverkusen (Stadt) | 161.047 | 161.419 |
Neuss | Rhein-Kreis Neuss | 150.013 | 151.589 |
Paderborn | Paderborn | 139.084 | 143.392 |
Recklinghausen | Recklinghausen | 124.785 | 122.381 |
Bottrop | Bottrop (Stadt) | 120.611 | 119.649 |
Remscheid | Remscheid (Stadt) | 119.287 | 116.263 |
Moers | Wesel | 107.062 | 107.682 |
Siegen | Siegen-Wittgenstein | 108.476 | 106.544 |
Bergisch Gladbach | Rheinisch-Bergischer Kreis | 105.693 | 105.688 |
Witten | Ennepe-Ruhr-Kreis | 103.196 | 101.019 |
siehe
Landschaftsverbände
In Nordrhein-Westfalen gibt es im Rahmen der Kommunalen Selbstverwaltung auf der staatlichen Mittelinstanz die Landschaftsverbände Rheinland in Köln und Westfalen-Lippe in Münster.
Bevölkerungsentwicklung
Mit einer Einwohnerdichte von 530 Einwohnern je km² zählt Nordrhein-Westfalen zu einer der dichtesbesiedelten Räumen der Welt. (jeweils am 31. Dezember d.J.)
Jahr | Einwohner |
1976 | 17.073.523 |
1980 | 17.058.705 |
1985 | 16.675.246 |
1990 | 17.349.651 |
1991 | 17.509.866 |
Jahr | Einwohner |
1992 | 17.679.166 |
1993 | 17.759.300 |
1994 | 17.816.079 |
1995 | 17.893.045 |
1996 | 17.947.715 |
Jahr | Einwohner |
1997 | 17.974.487 |
1998 | 17.975.516 |
1999 | 17.999.800 |
2000 | 18.009.865 |
2001 | 18.052.092 |
Jahr | Einwohner |
2002 | 18.076.355 |
2003 | 18.079.686 |
2004 | 18.075.352 |
Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen
(zur politischen Geschichte und politischen Kultur s.a.: Politisches System Nordrhein-Westfalens)
Gründung des Landes
Nach dem Zweiten Weltkrieg erhält Nordrhein-Westfalen seine rechtlichen Grundlagen mit der Verordnung Nr. 46 der britischen Militärregierung vom 23. August 1946 „Betreffend die Auflösung der Provinzen des ehemaligen Landes Preußen in der Britischen Zone und ihre Neubildung als selbständige Länder“. Aus dem nördlichen Teil der preußischen Rheinprovinz und aus der preußischen Provinz Westfalen wird das neue Land Nordrhein-Westfalen gebildet.
1947 muss der bisherige Freistaat Lippe auf Betreiben der Briten seine Selbstständigkeit aufgeben und entscheidet sich nach Verhandlungen mit beiden benachbarten Ländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen (beide britische Verwaltungszone) für den Anschluss nach Nordrhein-Westfalen. Am 21. Januar 1947 tritt durch die britische Militärverordnung Nr. 77 die Vereinigung in Kraft.
Nordrhein-Westfalen hatte seinerzeit 11,8 Millionen Einwohner.
Historische Eckdaten
- 23. August 1946: Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen
- 21. Januar 1947: Verordnung Nr.77 der britischen Militärverwaltung zur Eingliederung des Landes Lippe nach Nordrhein-Westfalen tritt in Kraft.
- 5. November 1948: Der Landtag in Düsseldorf beschließt das Gesetz über die Vereinigung der Länder Lippe und Nordrhein Westfalen.
- 8. Mai 1949: Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland wird verabschiedet. Nordrhein-Westfalen wird Bundesland.
- 10. Mai 1949: Der Parlamentarische Rat bestimmt Bonn zur vorläufigen Bundeshauptstadt.
- 18. Juni 1950: Annahme der Verfassung durch Volksentscheid.
- 10. März 1953: Das Landesgesetz über die Landesfarben, -flagge und -wappen wird verabschiedet.
- 12. Mai 1953: Die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe werden gegründet.
- 11. Mai 1954: Die Gründung des Westdeutschen Rundfunks wird beschlossen.
- 30. Juni 1965: Die Landesregierung eröffnet die Ruhr-Universität in Bochum.
- 12. Dezember 1968: Die Landesregierung eröffnet die Universität Dortmund.
- 1. Juli 1969: Die erste Stufe der Neugliederung der Gemeinden und Kreise tritt in Kraft. Hierdurch wird zunächst die Zahl der Gemeinden im Land reduziert.
- 1. August 1971: Das Bildungsangebot in Nordrhein-Westfalen wird um 15 Fachhochschulen in Aachen, Bielefeld, Bochum, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Hagen, Köln, Krefeld, Lemgo, Münster, Paderborn, Siegen und Wuppertal erweitert.
- 16. Mai 1972: Es folgen die Gesamthochschulen in Duisburg, Essen, Paderborn, Siegen und Wuppertal sowie
- 1975 die einzige deutsche Fernuniversität in Hagen.
- 1. Januar 1975: Die zweite Stufe der Neugliederung der Gemeinden und Kreise tritt in Kraft. Hierdurch wird nochmals die Zahl der Gemeinden reduziert und alle Kreise im Lande neugeordnet.
- 17. Oktober 1994: Die neue Kreisordnung und die neue Gemeindeordnung treten in Kraft, nach der die kommunale Doppelspitze abgeschafft wird. Gleichzeitig wird die Direktwahl der Landräte und der Oberbürgermeister bzw. Bürgermeister eingeführt.
- 6. Juli 1999: Der Verfassungsgerichtshof des Landes Nordrhein-Westfalen erklärt die Fünf-Prozent-Hürde bei Kommunalwahlen für verfassungswidrig. Die Klausel wird daraufhin im Kommunalwahlgesetz gestrichen.
- 1. Januar 2003: Alle Gesamthochschulen werden in ausschließliche Universitäten überführt.
- 22. Mai 2005 Die SPD verliert bei der Wahl des 14. Landtages nach 25 Jahren den Status als stärkste Fraktion und wird nach 39-jähriger Regierung (seit 1995 mit den Grünen) von den Wählern in die Opposition geschickt. Die bisherige Opposition aus CDU und FDP tritt in Koalitionsverhandlungen ein.
- 22. Juni 2005 Knapp 39 Jahre nach dem Sturz von Franz Meyers durch ein konstruktives Misstrauensvotum am 8. Dezember 1966 wird mit Jürgen Rüttgers erstmals wieder ein CDU-Politiker zum Ministerpräsidenten gewählt.
Politik

Siehe Hauptarikel: Politisches System Nordrhein-Westfalens
Ministerpräsidenten
Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen ist Jürgen Rüttgers. Er wurde am 22. Juni 2005 der Nachfolger von Peer Steinbrück, nachdem die CDU am 22. Mai 2005 die Landtagswahl gewonnen hatte.
Wahlergebnis am 22. Mai 2005
Das amtliche Endergebnis der Wahl ist:
Partei | Stimmen | Prozent | Sitze |
---|---|---|---|
CDU | 3.696.506 | 44,8 | 89 |
SPD | 3.058.988 | 37,1 | 74 |
Grüne | 509.293 | 6,2 | 12 |
FDP | 508.266 | 6,2 | 12 |
WASG | 181.988 | 2,2 | - |
NPD | 73.969 | 0,9 | - |
PDS | 72.989 | 0,9 | - |
REP | 67.220 | 0,8 | - |
Sonstige | 74.795 | 0,9 | - |
Summe | 8.244.014 | 100,0 | 187 |
Siehe auch Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2005
Siehe auch Landtagswahlergebnisse aus Nordrhein-Westfalen seit 1947
Weitergehende Informationen beim Landeswahlleiter NRW
Wappen und Flagge
Das Landeswappen spiegelt die räumliche Zusammensetzung des Landes wieder. Es zeigt vorne das Symbol für den Rhein, hinten das Pferd, das Symbol für die Region Westfalen, und in der unten eingezogenen Spitze die Lippischen Rose für das Lipperland.
Wegen häufiger Anfragen hat das Land ein Wappenzeichen entwerfen lassen, das dem Wappen ähnelt aber im Gegensatz zu ihm von jedermann genehmigungsfrei verwendet werden kann. Die Benutzung des Landeswappens hingegen ist genehmigungspflichtig und grundsätzlich nur den Behörden gestattet.
Die Flagge Nordrhein-Westfalens besteht aus den Farben Grün, Weiß und Rot. Die Farben sind eine Kombination der Provinzialfarben des Rheinlands (Grün-Weiß) und Westfalens (Weiß-Rot).
Bei der Landesdienstflagge ist das Wappen auf der Landesflagge zu sehen. Es vereint die Wappenbilder der drei Landesteile Lippe (rote Rose), Rheinland (Rhein) und Westfalen (Pferd).
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Landeswappen | Wappenzeichen | Landesflagge | Landesdienstflagge |
Sprache
Die Dialekte in Nordrhein-Westfalen teilen sich auf in Fränkische im rheinischen Landesteil und in Niedersächsische (Westfälische) im westfälischen Landesteil. Bei den fränkischen Dialekten unterscheidet man das Niederrheinische oder Kleverländische im Norden des Regierungsbezirks Düsseldorf (Kreise Wesel, Kleve, Duisburg) und Südniederfränkische (im Süden des Regierungsbezirks Düsseldorf) vom Ripuarischen oder Rheinischen mit dem Zentrum Köln, das im übrigen Rheinland gesprochen wird; eine gewisse Sonderstellung unter letzteren bildet das Aachenische oder "Öcher Platt" sowie das Eischwiele Platt. Das Rheinische reicht in einem schmalen Saum nach Rheinland-Pfalz hinein. Im Siegerland, das zu Westfalen gehört (früher: preußische Provinz Westfalen), wird ein moselfränkischer Dialekt gesprochen, das Siegerländisch - auch "Siegerländer Platt" genannt wird.
Das Kölsch, das neben der Sprache auch eine Biersorte bezeichnet, wird seit den 1990er Jahren wieder mehr gepflegt und durch die Verwendung im Karneval und einigen populären Musikgruppen (BAP, Paveier, Bläck Fööss, Brings, Höhner) der Bevölkerung wieder näher gebracht. Die Kölsch-Akademie bietet Kurse an und gibt einen Kölsch-Duden heraus.
Das Westfälische, eine Dialektgruppe der Niedersächsischen Sprache (auch Niederdeutsch oder umgangssprachlich Plattdeutsch genannt) unterteilt sich in das Münsterländer Platt im Münsterland, zu dem auch im weiteren Sinne die (alten) Dialekte des mittleren und östlichen Ruhrgebiets zählen sind (hinsichtlich des westlichen (Rheinischen) Ruhrgebiets siehe: Niederfränkisch, Kleverländisch, Mölmsch), das Westmünsterländische im Grenzgebiet zu den Niederlanden und zum Niederrhein, das Ostwestfälische, das jenseits der Landesgrenze auch in der Südhälfte des Osnabrücker Landes einschl. der Stadt Osnabrück gesprochen wird, sowie das Sauerländische.
In neuerer Zeit werden die Dialekte zunehmend durch die hochdeutsche Schriftdeutsche verdrängt, besonders im westfälischen Landesteil. Überwiegend ältere Menschen, in den größeren Städten kaum noch jemand, beherrschen und sprechen untereinander ihre plattdeutschen Dialekte.
Auf der Grundlage des Schriftdeutschen entstehen mit dem niederdeutschem Substrat neue Regiolekte wie das Ruhrdeutsche im Ruhrgebiet. Die Einordnung des Ruhrdeutschen als Dialekt oder Soziolekt ist interpretationsabhängig. Im Ruhrgebiet herrscht heute ein Kontinuum zwischen Ruhrdeutsch, Niederrheinisch und Westfälisch, das dem Schriftdeutschen noch näher ist. Dialekt wird heute nur noch in Dialektvereinen gesprochen. Beispielhaft gilt die Stadt Mülheim mit ihrem Mölmsch-Platt. Heute beherrschen fast nur noch ältere Einwohner im Ruhrgebiet die bis in die 1960er Jahre gesprochenen niederdeutschen Dialekte. Im Rheinland besteht ein solches Kontinuum eher zwischen den ererbten Dialekten und dem Medienhochdeutschen.
Lexikographisch erfasst werden die Dialekte in Nordrhein-Westfalen vom Rheinischen Wörterbuch und vom Westfälischen Wörterbuch.
Kulinarisches
Nordrheinische Küche
Es gibt in der Küche des Rheinlands, zu der auch die Küchen des Niederrheins und des Bergischen Landes gezählt werden, viele schmackhafte Spezialitäten. Bekannt sind beispielsweise Bergische Waffeln, die Bergische Kaffeetafel, Dröppelminna, Halver Hahn, Himmel un Ääd, Kottenbutter, Röggelchen, Krüstchen, Lieberhäuser Eierkuchen, Reibekuchen, Pillekuchen, Muscheln nach rheinischer Art und Rheinischer Sauerbraten. Getrunken wird – je nach Aufenthaltsort – Kölsch, Altbier, Pils oder auch Weine von Rhein und Mosel.
Westfälische Küche
Die Westfälische Küche ist eine der Regionalküchen in Deutschland. Wie bei anderen Regionalküchen auch, so ist ihre Besonderheit ein Ausdruck der landschaftlichen und historischen Besonderheiten, in diesem Fall Westfalens.
Die Westfälische Küche ist im weiteren Sinne ein Teil der norddeutschen Küche, d.h. sie steht in den Kochtraditionen, die für Deutschland nördlich der "Weißwurstgrabens" typisch sind. Auch die Westfälische Küche kennt die norddeutsche Kombination von fettig, süß und warm, jedoch nicht so ausgeprägt wie etwa in Niedersachsen oder in Schleswig-Holstein. Die Westfälische Küche ist eine Küche des Binnenlandes, d. h. Fisch spielt in ihr eine untergeordnete Rolle. Engere regionale Bezüge gibt es außer zur Niedersächsischen Küche auch zur Niederländischen Küche und zur Rheinischen Küche.
Die Westfälische Küche kennt neben dem in ganz Norddeutschland verbreiteten Grünkohl einige eigene Besonderheiten. Westfälische Fleischgerichte sind Pfefferpotthast, bereits für das 14. Jh. in einer Dortmunder Chronik erwähnt und Panhas, eine Fleischpastete mit Buchweizenmehl. Töttchen ist gekochtes Kalbsfleisch mit einer Zwiebel-Senf-Soße, vor allem im Münsterland verbreitet. Möppkenbrot (ndt.: Möpkenbraut) ist eine Blutwurst-Spezialität. Typisch für Westfalen ist auch die Zubereitung "Dicker Bohnen" mit Speck. Im Sauerland kennt man die Potthucke. Ein weiteres Gericht ist Blindhuhn, der Überlieferung so genannt, weil sogar ein blindes Huhn in diesem Eintopf etwas Gutes finden muss.
Das dunkle, malzige Vollkornbrot Pumpernickel hat in Westfalen seinen Ursprung und wird wohl sonst nirgends in vergleichbarer Qualität zubereitet. Über das Land Lippe ist auch der Pickert, eine Art Kartoffelpfannkuchen, mit der westfälischen Küche verbunden.
In der Adventszeit wird der Stutenkerl gebacken. Dem Gebildbrot aus Hefeteig wird in Westfalen in jedem Fall eine weiße Tonpfeife beigegeben.
Bekannt ist das so genannte "Westfälische Abendmal" in der Wiesenkirche in Soest. Jesus und seine Jünger feiern auf diesem alten Glasfenster das Abendmal mit Schinken, dunklem Brot, Schweinskopf und Bier. Der Westfälische Schinken existiert in geräucherte und luftgetrockneter Form, er ist jedoch nie so stark geräuchert oder so dunkel wie etwa der Schwarzwälder Schinken. In Meschede im Sauerland wird seit dem 18. Jahrhundert Sauerländer Schinken in Familientradition hergestellt, der höchsten Ansprüchen genügt. In Westfalen liegt auch eines der Zentren der deutschen Wurstherrstellung, Versmold. Westfälisches Bier ist, zumeist als Pils, heute weit verbreitet: Neben eher regional ausgerichteten Betrieben mit Marken wie Pott's oder dem Bio-Bier Pinkus, liegen in Westfalen auch die großen Brauereien der Marken Warsteiner, Krombacher und Veltins. Dortmund war einst, begünstigt von der Nachfrage des Ruhrgebiets, die Stadt mit dem größten Bierausstoß in Deutschland. Historisch wurde in Westfalen bis ins 19. Jh. überwiegend obergäriges Altbier gebraut. Bekannt im Bereich der Spirituosen ist der Steinhäger.
Eine berühmte westfälische Köchin war Henriette Davidis aus Wetter-Wengern, auf die das "Man nehme ..." zurückgeht.
Zu unterscheiden von der Westfälischen Küche im traditionellen Sinn sind die spezifischen Speisetraditionen im Ruhrgebiet. Herbert Grönemeyers "Currywurst", die "Mantaplatte" oder "Pommes Schranke" sind mittlerweile über den regionaltypischen Sprachgebrauch hinaus bekannt geworden.
Weitere Gerichte
- Blutgemüse
- Errötendes Mädchen
- Hasenpfeffer
- Pillekauken
- Plundermilch
- Pumpernickelsuppe
- Schlackwurst
- Schinkenbegräbnis
- Spanisch Frico, auch in der Schreibung "Frikko"
- Westfälische Rinderwurst
- Wuortelpott
- Wurstebrei
- Winterköttel
Literatur
- Hartmann, Jürgen (Hrsg.): Handbuch der deutschen Bundesländer. Bonn 1997
- Landeswirdschaftsministerium Nordrhein Westfalen: Jahrbuch der wirdschaft (1950-heute)
Siehe auch
Weblinks
- Website des Landes Nordrhein-Westfalen
- Landesdatenbank NRW, das statistische Informationssystem bis auf Gemeindeebene
- Nordrhein-Westfalen Tourismus e.V.
- Linkkatalog zum Thema Nordrhein-Westfalen bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Karte Nordrhein-Westfalen 1789
- Informationen und Ressourcen zur Geschichte Westfalens im Internet-Portal "Westfälische Geschichte"
- Richtlinien für die Aufnahme des Landes Lippe in das Gebiet des Landes Nordrhein-Westfalen (Vereinbart zwischen Ministerpräsident Dr. Amelunxen und Landespräsident Drake, so genannte "Lippische Punktation" vom 17.01.1947