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Rheischer Ozean

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Prinzipdarstellung der paläogeographische Entwicklung von Avalonia, Baltica und Laurentia vom Ordovizium bis in das Devon.
Avalonia-Basement in Europa.

Der Rheische Ozean oder Rhea-Ozean war ein Urozean im Erdaltertum (Paläozoikum). Er existierte vor 500 bis 300 Millionen Jahren. Benannt ist es nach der Titanin Rhea (Mythologie). An der "Stelle" dieses Ozeans liegt heute West- und Mitteleuropa und das Mittelmeer.

Der Rheische Ozean lag auf der Südhalbkugel zwischen dem Südkontinent Gondwana im Süden und dem nach Norden wandernden Kleinkontinent Avalonia im Norden.

Nachdem sich im Ordovizium - 450mya - Avalonia mit Baltika und dann - 400 mya - im Devon mit Laurentia verbunden hatte, umfasste er das gesamte Meer zwischen dem neuentstandenen Nordkontinent Euramerika und dem alten Südkontinent Gondwana.

Als Gondwana im Devon und Karbon - 350 mya - vor allem dessen heute südamerikanischer und afrikanischer Teil mit dem vorgelagerten Florida - mit Macht nach Norden drängte, wurde der Ozeanboden nach und nach unter die euramerikanischen und gondwanischen Kratone subduziert.

Etwa 300 mya wurde im Perm der Rheische Ozean geschlossen und die Kontinente zum Superkontinent Pangäa verschmolzen.

Im späten Jura - 150 mya - nach dem auseinanderbrechen Pangäas, überflutete das Tethysmeer, und später in der Kreide - 100 mya - die Paratethys das Gebiet der ehemaligen Rhea. Die unterseeische Lage ist der Grund für das Nichtvorhandensein von Dinosaurier - Fossilien aus dieser Zeit in Europa. Erst die alpidische Gebirgsbildung hob diese Schichtungen wieder über den Meeresspiegel, etwa zur Zeit der K-T Grenze - 65 mya -, empor.


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