Zum Inhalt springen

Easter Egg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Mai 2006 um 11:18 Uhr durch Invisigoth67 (Diskussion | Beiträge) (+ Beispiele, Verwandte Bereiche, etc.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Easter Eggs (engl. für „Ostereier“) sind versteckte und undokumentierte Besonderheiten in Medien und Computerprogrammen. Sie dienen der Anerkennung des Urhebers, tun dies aber meistens auf eine unterhaltende Art. Man kann sie als die persönliche Handschrift des Urhebers bezeichnen.

Verwendung

Software

Bei Software lassen sich diese versteckten Funktionen mit Tastenkombinationen auf Keyboard oder Maus aktivieren. Beispielsweise wird der Name des Software-Entwicklers und Danksagungen dargestellt. Alternativ wird hierfür auch der Begriff Gangscreen verwendet.

Oft werden aber schwer zugängliche Funktionen als Easter Egg missinterpretiert. In Microsoft Word beispielsweise kann man die Zeile =rand(200,2) in einem neuen Dokument eingeben und mit Enter bestätigen. Daraufhin wird vier Seiten lang der Satz The quick brown fox jumps over the lazy dog.“ bzw., in der deutschen Version, der Satz „Franz jagt im komplett verwahrlosten Taxi quer durch Bayern“ dargestellt. Auf den ersten Blick erscheint das als Witz und als Easter Egg, aber die Funktion hat tatsächlich einen Nutzen. Jeder Buchstabe des Alphabets kommt mindestens einmal vor, um zum Beispiel die Darstellung einer Schriftart zu testen. Dies ist ein sogenannter Blindtext.

Computerspiele

Ein sehr verbreitetes Feature in Computerspielen sind die so genannten Secret Levels, die man nur dann erreicht, wenn man z.B. an bestimmten Punken im Handlungsverlauf gut getarnte Räume oder Passagen betritt. Diese Levels sind aber insofern dokumentiert, als sie in den Abschnitts-Statistiken erwähnt werden und man sie zur Erreichung eines Spielfortschritts von 100% benötigt.

Video / Audio

Easter Eggs finden auch auf einigen DVDs Verwendung, auf denen (kurze) Videos oder bestimmte Abspielreihenfolgen nur durch nicht sichtbare Menüpunkte aufgerufen werden können.

In Filmen werden versteckte Andeutungen auf andere Filme ebenfalls als Easter Eggs bezeichnet. Häufig kommt dies bei befreundeten Regisseuren, wie Steven Spielberg und George Lucas vor.

In analogen Medien wie etwa der Langspielplatte werden durch Backward-Masking versteckte Botschaften eingeflochten. Diese wurden vor der Verbreitung digitaler Medien hörbar gemacht, indem der Teller des Plattenspielers rückwärts gedreht wurde, während der Tonabnehmer aufgelegt war. In Pink Floyds "Empty Spaces" ist rückwärts eindeutig zu hören: "Congratulations, you´ve found a secret message, please send it to...". Auch in Led Zeppelins "Stairway to heaven" findet sich angeblich eine satanische Botschaft an der Stelle "If there`s a bustle in your hedgerow..." (ca. 4' 20").

Beispiele

Software

  • In der Tabellenkalkulation OpenOffice.org Calc startet die Eingabe =Game("StarWars") ein kleines Spiel.
  • In Excel 97 gelangt man durch eine Reihe spezieller Eingaben zu einem simplen Flugsimulator, mit dem man eine Fraktallanschaft überfliegen und dabei die Credits der Entwickler entdecken kann.
  • Norton AntiVirus 5.0 präsentiert nach Eingabe einer bestimmten Tastenkombination ein Foto des Entwicklerteams mit interaktiver Namenseinblendung.
  • Im StarWriter 6.0 und 7.0 für DOS sind einige Mini-Spiele versteckt (Klone von Tetris, Sokoban und Minesweeper).

Computerspiele

  • Dopefish im Computerspiel Commander Keen
  • In der Spielereihe Grand Theft Auto sind etliche Easter Eggs versteckt. In GTA: Vice City beispielsweise gelangt man mit einem Sprung durch ein bestimmtes Fenster in einen Raum, in dem sich ein großes Osterei befindet. Im nächsten Teil der Reihe (GTA: San Andreas) befindet sich auf einem Stahlträger einer Hängebrücke, den man nur mittels eines Jetpacks erreichen kann, die Nachricht: "There are no Easter Eggs up here. Go away."
  • Im Adventure Flucht von Monkey Island kann man an einer Stelle in einem Sumpf die Umrisse eines X-Wing-Fighters erkennen, ein Bezug zu Star Wars bzw. dem ebenfalls von LucasArts entwickelten Spiel X-Wing.

Filme

Webseiten

  • Die ehemalige Suchmaschine www.askjeeves.com hat auf bestimmte Eingaben (z.B. "how are you?", "are you stupid", sowie einige Unflätigkeiten) entsprechende Antworten gegeben.
  • Auf www.yellostrom.de antwortet der Avatar Eve ebenfalls auf bestimmte Eingaben, die mit dem Thema Strom eigentlich nichts zu tun haben (z.B. "zieh dich aus").

Verwandte Bereiche

  • Hidden Tracks: Auf manchen Audio-CDs (selten auch auf LPs und MCs) ist ein zusätzlicher Titel - meist nach einer lange Pause - nach dem letzten im Verzeichnis angeführten Titel zu hören. Es gibt auch Hidden Tracks, die am Anfang einer Audio-CD versteckt werden, und die man nur durch Zurückspulen vom Beginn des ersten Titels ausgehend, findet.
  • Cheats: Hierbei können bei einem Computer- oder Konsolenspiel durch die Eingabe von speziellen Tastenabfolgen, die im normalen Gameplay in dieser Form nicht zustande kommen würden, gewisse Funktionen freigeschalten werden, für gewöhnlich sind das Unverwundbarkeit, vollständiges Waffenarsenal, unlimitierte Munition, oder der „noclip“-Modus, mit dessen Hilfe man durch Wände gehen zu kann. Es können aber auch zusätzliche Videos freigeschalten oder lustige Elemente hinzugefügt werden (z.B. ein verändertes Aussehen der Charaktere), diese Art von Cheats können als Easter Eggs betrachtet werden. Die entsprechenden Tastenkombinationen werden zwar für gewöhnlich weder in der Anleitung noch im Spiel selbst erwähnt, es ist jedoch einem Computerspieler meist bekannt, daß derartige Cheats in Lösungsheften, einschlägigen Spiele-Zeitschriften und im Intenet zu finden sind.
  • Cameo-Auftritte: Ein kurzer Auftritt einer allgemein bekannten Person (Schauspieler, Musiker, etc.) in einem Film oder einer TV-Serie, ohne entsprechende Nennung im Vor- bzw. Abspann. Alfred Hitchcock beispielsweise hatte in vielen seiner Filme einen derartigen Auftritt. Ein Cameo-Auftritt ist nicht zu verwechseln mit einem Gast-Auftritt, bei dem die promimente Person klar wiederzuerkennen ist und auch in den Credits namentlich genannt wird.