Qualle
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Als Qualle oder Meduse bezeichnet man ein Lebensstadium von Nesseltieren (Cnidaria).
Die Rippenquallen (Ctenophora) werden heute trotz ihres Namens nicht mehr als echte Quallen angesehen. Sie gehören nicht zu den Nesseltieren (Cnidaria), sondern bilden einen eigenen Tierstamm.
Obwohl die meisten Quallenarten im Meer leben, gibt es auch Süßwasserquallen, die aus Asien stammen, mittlerweile aber auch in deutschen Gewässern heimisch sind.
Quallen bevölkern seit mehr als einer halben Milliarde Jahren die Weltmeere.
Merkmale
Die gallertartigen Organismen (ihr Körper besteht zu rund 99 Prozent aus Wasser) haben eine schirmartige Gestalt mit einem hängenden Magenstiel, an dessen Unterseite sich die Mundöffnung befindet. Sie bestehen aus zwei einschichtigen, nur knapp ein fünfzigstel Millimeter dicken Gewebslagen, der Außenhaut (Ektodermis) und der Innenhaut (Endodermis), zwischen denen eine zellfreie Schicht, die Mesogloea, liegt.
Die meisten Quallen haben lange Fangarme, die mit Nesselzellen ausgestattet sind. Diese benutzen sie zum Fang von Beutetieren oder zur Verteidigung. Diese Nesselzellen sind über die Fangarme verstreut und bilden ein giftiges Sekret. Kommt es zu einer Berührung am Cnidocil (einem Fortsatz der Nesselzellen), platzt die Nesselkapsel im Innern der Nesselzelle mit einem Druck von 150 bar auf und stülpt einen Nesselfaden nach außen, der gleichzeitig das in der Nesselkapsel enthaltene, lähmende Gift abgibt. Diese Reaktion zählt zu den schnellsten bekannten im gesamten Tierreich. Nachdem die Qualle auf diese Weise ihr Gift verbreitet hat, werden die Nesselkapseln abgestoßen und neue gebildet.
Riesenquallen wie die Nomura-Qualle 'Stomolophus nomurai' können einen Durchmesser von mehr als 1,50 m und eine Masse von mehr als 150 kg erreichen. Taucher entdeckten eines dieser Urtiere im Jahre 2002 an der Westküste der japanischen Hauptinsel Honshu. Seine Nahrung besteht ausschließlich aus Plankton. Im Zeitraum von August 2005 bis Januar 2006 ist die Anzahl der Riesenquallen im japanischen Meer dramatisch angestiegen.
Fortbewegung
Quallen schwimmen durch eine sich zusammenziehende Bewegung ihres Schirmes, bei der sie nach dem Rückstoßprinzip gleichzeitig Wasser nach unten ausstoßen. Dabei bewegen sie sich schräg nach oben, um sich danach wieder etwas nach unten fallen lassen.Manchmal lassen sie sich jedoch auch einfach mit dem Strom treiben.
Fortpflanzung
Bei den Quallen kommt es meistens zu einem Generationswechsel: Die Quallen produzieren Geschlechtszellen, die zur Zygote verschmelzen. Aus dieser entsteht eine Larve, die sich am Boden festsetzt und aus der ein Polyp entsteht, der auf ungeschlechtlichem Wege durch Abschnürung (Strobilation) neue Quallen bildet. Einige koloniebildende Quallen, wie die Röhrenqualle, können sich geschlechtlich fortpflanzen, indem sie Geschlechtsglocken für Spermien und Eier bilden.
in Zoologischen Gärten
Die Haltung und Zucht von Quallen ist sehr aufwendig und schwierig, da in den Aquarien immer eine Wasserströmung aktiv sein muss. Auch benötigen die einzelnen Entwicklungsstadien ganz bestimmte (und meist unterschiedliche) Lebensbedingungen, wie Wassertemperatur und Nahrungsangebot (Plankton). Quallen werden daher nur in wenigen Aquarien präsentiert, z.B. im Aquarium Berlin und Monterey Bay .
Gefahren
Bei Menschen hinterlässt das Sekret, das sie über ihre Nesselzellen absondern, meist nur einen schmerzenden oder juckenden Ausschlag. Das Gift einiger weniger Arten kann Atembeschwerden, Brechreize oder gar einen Kreislaufkollaps verursachen. Bleiben einige Teile der Arme am Menschen haften, so sollte man diese nie mit bloßen Händen berühren, da sie noch sehr lange Gift absondern können. Kommt es zu besonders heftigen Reaktionen, kann meistens nur eine Wiederbelebung oder ein spezielles Gegengift helfen. Besonders berüchtigt ist das Gift der australischen Seewespe.
Feuerquallen entwickeln eine starke Nesseltätigkeit, z. B. Würfelquallen, Cubomedusae, die Charybdea, die mit ihren Tentakeln Fische greift, und Chiropsalmus, deren Nesseln Schwellungen der Haut und Krampfzustände beim Menschen hervorrufen können.