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Wladimir Kirillowitsch Romanow

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Der Exilrusse Wladimir Kirillowitsch Romanow (* 17. August 1917 bei Borga, † 1992) war ein Urenkel des russischen Zaren Alexanders II. , Großneffe Zar Alexanders III. und Cousin des letzten Zaren Nikolai II.

Zarenerbe

Wladimir wurde erst kurz nach dem Sturz der Monarchie in Finnland geboren, wohin sich zur gleichen Zeit auch Lenin zurückgezogen hatte. Wladimirs Familie gelang die Flucht, während Nikolai ermordet wurde. Wladimir wuchs erst in Coburg, der Heimat seiner Mutter Victoria Melita von Sachsen-Coburg und Gotha, später in Paris auf. Seit 1924 in monarchistischen Kreisen Großfürst und „Thronfolger“, übernahm er erst nach seines Vaters Kirill Wladimirowitsch Tod 1938 den Vorsitz der Familie Romanow.

Den Herrschertitel hatte er aber nicht angenommen, obwohl er am 5. Juni 1991 vom Zentristischen Block der Linken und der Russischen Nationalen Partei bereits zum „Zaren Wladimir I.“ proklamiert worden war.

Commonwealth statt Auseinanderfall

Nicht erst seit dem Moskauer Putschversuch 1991 im Gespräch, glaubte Wladimir ein Patentrezept gegen das Auseinanderbrechen des Sowjetreiches zu haben: konstitutionelle Monarchie. Die bisherigen Unionsrepubliken sollten à la Commonwealth nur durch die Personalunion des Staatschefs und einen freien Wirtschaftsblock verbunden sein. Gorbatschow oder Jelzin hätten dann „Stellvertreter“ des Zaren werden können.

Siehe auch: Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (Commonwealth of Independent States)

Thronfolgestreit

Weil Wladimir der letzte männliche Romanow war, wäre Georg von Hohenzollern, der Enkel seines Schwagers Louis Ferdinand beinahe sogar gemeinsamer „Thronerbe“ aller Preußen und Reußen geworden. Da Wladimirs Frau Leonida Muchranski, eine georgische Bagratiden-„Prinzessin“, wiederum eine Schwägerin Berijas gewesen sein soll, schienen sich 1991 wahrhaft phantastische Machtperspektiven für Moskau zu ergeben.

Doch schon 1992 starb Wladimir und statt des Hohenzollern proklamierten orthodoxe Nationalisten Georgi, den 1981 geborenen Enkel Wladimirs (Sohn seiner Tochter Maria und Franz Wilhelm von Preußen), zum russischen Thronanwärter.

Literatur

  • Neues Deutschland: Zarenerbe "Wladimir I." Berlin, 3. September 1991
  • Focus: Könige ohne Land. 10/1997