Kröpeliner-Tor-Vorstadt

Die Kröpeliner-Tor-Vorstadt (KTV) ist ein Ortsteil von Rostock mit 17687 Einwohnern (31.12.2005).
Durch die voranschreitende Industrialisierung im 19. Jahrhundert und dem damit einhergehenden Arbeitskräftebedarf war es notwendig, die engen Stadtgrenzen zu überwinden, um genügend Wohnraum zu schaffen. Ab 1850 entstand westlich des ehemaligen Stadtgebietes die nach dem westlichsten Stadttor benannte Kröpeliner-Tor-Vorstadt als Wohnviertel für Arbeiter und Handwerker. Die Verbindung des Stadtzentrums mit der Vorstadt erfolgte anfänglich über eine Brücke, da vor dem Kröpeliner Tor eine Senke verlief, in der die Gleise der Hafenbahn lagen. Die KTV erstreckt sich bis zum Doberaner Berg, auf dem früher Windmühlen standen. Die Straßennamen Windmühlenstraße und Lohmühlenweg erinnern noch daran. Am westlichen Rand der KTV erstreckt sich das Gelände der ehemaligen Schiffswerft Neptun AG.
In der KTV gibt es um den Doberaner Platz und Am Brink mehr bürgerlich geprägte Bauten, die Häuser in den planmäßig errichteten Straßenzügen waren eher Mietskasernen der Arbeiter. Diese boten nur einen niedrigen Wohnstandard (meistens nur zwei Zimmer mit der Toilette im Hof) und wurden erst nach 1990 liebevoll und aufwändig saniert und gelten heute als Inbegriff des urbanen Lebens. Durch die große Anzahl von Kneipen und Cafes gilt die KTV als Szeneviertel.
Die Universität hat hier unter anderem ihre Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.