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Universität Kassel

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Universität Kassel
Präsident: Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep
Gründungsjahr: 1970
Ort: Kassel (Hessen)
Fakultäten: 14
Professoren: 282 (2005)
Immatrikulierte Studenten: 16.315 (2005)
Frauenquote: 49,8%
Mitarbeiter: ca. 2.306
Davon wissenschaftliche Mitarbeiter: 1147
Haushaltsmittel: ca. 125 Mio €
Anschrift: Universität Kassel,
34109 Kassel
Website: www.uni-kassel.de

Die Universität Kassel ist die nördlichste Universität Hessens. Sie wurde 1970 als erste Gesamthochschule Deutschlands gegründet.

Überblick

Campus der Universität Kassel

Die heutige Universität wurde 1970 als Gesamthochschule Kassel (GhK) gegründet, die erste Hochschule dieser Art und die einzige außerhalb Nordrhein-Westfalens. Das Gesamthochschulkonzept bedeutet die Integration verschiedener Hochschulformen, im Falle Kassels waren dies die Hochschule für Bildene Künste, die Ingenieurschule sowie die Höhere Wirtschaftsfachschule, in einer Institution. Zusätzlich wurden auch die Gebäude vieler Fachbereiche und Institute an einem zentralen Ort, dem Campus am Holländischen Platz, konzentriert, ähnlich der Duisburger Gesamthochschule. Diese Integration ist jedoch noch nicht abgeschlossen: Ein Teil der Fachbereiche ist in der Stadt Witzenhausen und im Stadtgebiet von Kassel (Heinrich-Plett-Straße, Menzelstraße, Wilhelmshöher Allee, Damaschke-Straße) untergebracht. Die Verwaltung befindet sich seit 1985 nordöstlich der Innenstadt im Stadtbezirk Nord-Holland auf dem ehemaligen Gelände der Firma Henschel. Langfristig ist vorgesehen, sämtliche über die Stadt Kassel verteilten Standorte an den Holländischen Platz zu verlegen.

Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem im Bereich der Umweltwissenschaft (z.B. ökologischer Landbau, regenerative Energien und interdisziplinäre Projekte), in den Sozialwissenschaften, den technischen Ingenieurwissenschaften sowie der Nanostruktur-Wissenschaften.

Neben einem umfangreichen Angebot an berufsqualifizierenden Studiengängen bietet die Universität auch weiterbildende Studiengänge für Berufstätige an. Über insgesamt 22 Hochschulpartnerschaften, mehr als 100 internationale Fachbereichskooperationen sowie 115 Partnervereinbarungen im Rahmen von Kooperations- und Austauschprogrammen innerhalb der EU (Sokrates und Erasmus) fördert die Universität die Internationalisierung der Ausbildung und den Austausch zwischen Studierenden sowie Wissenschaftlern in aller Welt.

Siehe auch: Universitätsbibliothek Kassel

Fachbereiche (Fakultäten) und besondere Einrichtungen

Kunsthochschule Kassel
  • FB 01 - Erziehungswissenschaft, Humanwissenschaften, Musik
  • FB 02 - Sprach- und Literaturwissenschaften Anglistik, Romanistik, Germanistik
  • FB 04 - Sozialwesen
  • FB 05 - Gesellschaftswissenschaften, Geographie, Sportwissenschaften
  • FB 06 - asl (Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung)
  • FB 07 - Wirtschaftswissenschaften und Psychologie
  • FB 11 - Ökologische Agrarwissenschaften
  • FB 14 - Bauingenieurwesen
  • FB 15 - Maschinenbau
  • FB 16 - Elektrotechnik/Informatik
  • FB 17 - Mathematik/Informatik
  • FB 18 - Naturwissenschaften (Institute für Biologie, Chemie und Physik)
  • FB 20 - Kunsthochschule Kassel
  • Wissenschaftliches Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung
  • Wissenschaftliches Zentrum für Umweltsystemforschung (III)
  • Center for Interdisciplinary Nanostructure Science and Technology (CINSaT)
  • Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse. Dimensionen von Erfahrung"
  • Interdisziplinäre Arbeitsgruppe (IAG) Frauen- und Geschlechterforschung
  • IAG Philosophische Grundlagenprobleme
  • IAG Werkstoffe der Mikroelektronik
  • IAG Gewässerforschung und Gewässerschutz
  • IAG Grundschulpädagogik
  • IAG Kulturforschung
  • Zentrum für Lehrerbildung
  • Referat für Schulpraktische Studien

Links zu den Einrichtungen finden sich auf der Seite Fachbereiche und andere wissenschaftliche Einrichtungen.

Geschichte der Universität

Bereits 1633 darf sich Kassel für 20 Jahre Universitätsstadt nennen, bevor die hessische Landesuniversität aus dem Renthof in das wiedergewonnene Marburg zurückverlegt wird. Landgraf Friedrich II. gründet 1777 die heutige Kunsthochschule als Akademie der Künste. Auch die im 19. Jahrhundert bestehende Höhere Gewerbeschule (Polytechnikum), an der u. a. die Chemiker Heinrich Buff, Friedrich Wöhler und Robert Wilhelm Bunsen lehrten und forschten, kann als Vorläuferin der Kasseler Universität angesehen werden.

Am Nebenstandort Witzenhausen wurde 1898 die Deutsche Kolonialschule (Tropenschule) gegründet, um Menschen für eine Übersiedlung in die deutschen Kolonien landwirtschaftlich auszubilden.

Erste Forderungen nach Gründung einer Universität in Kassel werden 1958 laut, später erfolgt die Gründung einer Bürgerinitiative zur Erreichung dieses Ziels. 1970 beschließt der hessische Landtag die Gründung einer integrierten Gesamthochschule. Ludwig von Friedeburg, der hessische Kultusminister, gilt als Gründer der Kasseler Gesamthochschule. Am 25. Oktober 1971 beginnt der Lehrbetrieb. Gründungspräsidentin wird ein Jahr später Frau Dr. Vera Rüdiger. Der erste gestufte Diplomstudiengang nach dem neuen Kasseler Modell beginnt 1974. Ein Jahr später wird Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker neuer Präsident der GhK. Am Holländischen Platz (Hopla) befindet sich seit 1985 der neue Campus. Beim 20-jährigen Jubiläum der Hochschule sind mehr als 16000 Studenten eingeschrieben. Der Hochschulkonvent beschließt 1993 die Änderung des Namens in „Universität Gesamthochschule Kassel“. Seit diesem Jahr ist die Uni weiterhin Mitglied der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Zum Wintersemester 2001 werden mit Hilfe externer Sponsoren zwei neue interdisziplinäre Studienangebote eingerichtet: Informatik und Wirtschaftsingenieurwesen. Die Universität feiert am 15. Februar 2002 - 30 Jahre nach Gründung der Hochschule - ihren ersten Universitäts-Tag. Mit einem Senatsbeschluss fällt 2003 der Namensteil „Gesamthochschule“ weg, die Uni heißt nun nur noch „Universität Kassel“. Ein Jahr später werden neue Bachelor- sowie Masterstudiengänge (unter anderem Mechatronik und Nanostrukturwissenschaften) eingerichtet. Mit der Modularisierung unter den Rahmenbedingungen des Bolognaprozesses beginnt die Vorbereitung von Credit-Point-System und zentraler, automatisierter Studienleistungserfassung. Die Deutsche Post AG unterstützt 2005 die Einrichtung dreier Marketingprofessuren am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften.

Besonderheiten

Die Lehre an der Uni Kassel ist von einem großen Praxisbezug geprägt, der durch die bei ihrer Einrichtung reformierten Lehramtsstudiengänge sowie der Geschichte als Gesamthochschule begründet ist: In sämtlichen Studiengängen müssen schon recht früh Berufspraktika absolviert werden. Gerade Lehramtsstudenten lernen so den Lehreralltag bereits im Grundstudium kennen, während an anderen Universitäten Schulpraktika bislang erst gegen Ende des Studiums anstanden.

Studentisches Kulturleben

Pünktlich zur Documenta XI 2002 nahm das studentische Kulturzentrum K19 seinen Betrieb auf. Eingerichtet als Studentenclub in einer alten Wartungshalle der Henschel-Werke und großzügig ausgestattet mit Veranstaltungstechnik bietet es einen offenen Raum für vielfältige Kulturveranstaltungen.